Aktien Frankfurt
Starke Unternehmenszahlen treiben Dax über 12 700 Punkte
FRANKFURT (dpa-AFX) - Positive Quartalszahlen einiger europäischer Konzerne sowie chinesische Konjunkturhoffnungen haben den deutschen Aktienmarkt am Dienstag beflügelt. Der Dax baute seine Gewinne im Verlauf merklich aus und kletterte zuletzt um 1,57 Prozent auf sein Tageshoch bei 12 746 Punkten.
Rückenwind erhielt der Dax von den Aktien der Automobilhersteller: Papiere von BMW , Daimler und Volkswagen legten nach überzeugenden Quartalszahlen der französischen PSA zwischen 2,4 und 3,4 Prozent zu. Die Deutsche Bank sprach zudem in einem Marktkommentar von einer freundlichen Stimmung an den Börsen dank der Aussicht auf eine lockere Geldpolitik in China im zweiten Halbjahr.
Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es am Dienstag um 1,25 Prozent auf 26 857,35 Punkte nach oben. Der Technologiewerte-Index TecDax rückte um 1,25 Prozent auf 2922,27 Punkte vor. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone verbuchte ein Plus von rund 1 Prozent.
Aus Branchensicht waren neben den Autowerten vor allem Bankentitel gefragt. Die Aktien der Geldhäuser profitierten von starken Quartalszahlen der Schweizer Großbank UBS . So gewannen die Anteilsscheine der Commerzbank 3,3 Prozent. Deutsche-Bank-Aktien verteuerten sich um 0,8 Prozent. Die UBS-Titel legten um 3,6 Prozent zu.
Unter den Einzelwerten gehörten ProSiebenSat.1 mit einem Plus von knapp 3 Prozent zu den Top-Werten im MDax. Sie profitierten von einem optimistischen Analysten-Kommentar. JPMorgan-Experte Daniel Kerven sprach von einer "verlockenden Bewertung". Er zählt sie zu seinen "Key Picks" und sieht ein Kurspotenzial von fast 100 Prozent. Die Aktie hatte sich von ihrem Rekordhoch Ende 2015 mittlerweile mehr als halbiert.
Dürr-Aktien fielen nach einer Analystenstudie bis auf 36,50 Euro, den tiefsten Stand seit 18 Monaten. Zuletzt wurden die Papiere des Automobilzulieferers als MDax-Schlusslicht 2 Prozent niedriger bei 37,76 Euro gehandelt. Das Analysehaus Kepler Cheuvreux hatte das Kursziel von 64 auf 55 Euro gesenkt. Analyst Hans-Joachim Heimbürger erwartet recht schwache Quartalszahlen und reduzierte seine Prognosen für 2018.
Die Aktien von Wirecard stiegen auf ein weiteres Rekordhoch bei 164,50 Euro und untermauerten somit eindrucksvoll die Ambitionen auf einen Aufstieg in den Dax. Zuletzt legten die Papiere des Zahlungsdienstleisters um 1,4 Prozent auf 161,70 Euro zu.
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Die Aktien von Klöckner & Co gaben ihre zwischenzeitlichen Kursgewinne von bis zu 3,4 Prozent am Dienstagvormittag nahezu vollständig wieder ab. Vorbörslich und auch im frühen Handel hatte eine optimistische Gewinnprognose des Stahlhändlers für das laufende dritte Quartal den Kurs noch gestützt. Die Analysten von UBS wiesen jedoch darauf hin, dass die guten Ergebnisse einzig den Strafzöllen auf Stahlimporte geschuldet seien. Diese hätten die Stahlpreise auf dem US-Markt nach oben getrieben. Das sei aber so voraussichtlich nicht wiederholbar./edh/jha/
--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---