Ein Korrekturszenario für den S&P 500 - Seite 2
(Quelle: DWS Investment)
Und obwohl sich der S&P 500 seit dem 10. Juni kaum vom Fleck bewegt hat (ca. +1,3 %), beziffert Herr Köttner, wohl durch die reduzierten Gewinnerwartungen, das KGV für den S&P 500 nun mit 17,7 und damit 9 % höher. Dadurch liegt das KGV nun natürlich noch deutlicher über dem 15-Jahresdurchschnitt.
Ein Korrekturszenario für den S&P 500
Würde der S&P 500 nur den historischen KGV-Durchschnitt von 16,0 erreichen wollen, müsste er nach den Zahlen der DWS um etwas mehr als 10 % fallen. Vom jüngsten Allzeithoch, welches der Index kürzlich mit 2.964,15 Punkten bereits erreichen konnte (wie aus saisonaler Sicht zu erwarten war), würde dies einem Kursziel von 2.667,7 Zählern entsprechen (siehe roter Pfeil im Chart).
Damit würde der Index allerdings lediglich etwas weniger als 50 % seiner Ende 2018 gestarteten Aufwärtsbewegung korrigieren (blaue Fibonacci-Linien). Das wäre vom Ausmaß her eine völlig normale Gegenbewegung auf die vorangegangenen Kursgewinne.
Oberes Ende der Seitwärtsrange bei ca. 2.950 Punkten?
Dieses Szenario ist aktuell sogar sehr gut denkbar, weil aus saisonaler Sicht die starke Phase der Vorwahljahre bald endet und der Index trotz neuen Allzeithochs letztlich am Hoch vom 1. Mai bei 2.954,13 Punkten (siehe rote Ellipse im Chart) bzw. wieder am Hoch vom 21.09.2018 bei 2.940,91 Punkten (dicke rote horizontale Linie) nach unten abgeprallt ist. Bleibt es dabei, könnte sich die Marke von rund 2.950 Punkten als das obere Ende der Seitwärtsrange im S&P 500 etablieren.
Mit der üblichen Herbstschwäche zum Kursziel?
Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass der S&P 500 spätestens mit der jahresüblichen Herbstkorrektur das Kursziel von ca. 2.667,7 Zählern erreicht und die fundamentale Bewertung damit angesichts von einem kaum vorhandenen Gewinnwachstum wieder auf Normalmaß zurückkommt. Insbesondere, wenn der G20-Gipfel keine Lösung des Handelsstreits bringt und dieser sich zusammen mit dem Iran-Konfliktverschärft, wäre die dafür nötige Abwärtstendenz des S&P 500 wohl kaum mehr zu verhindern.
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Noch sollte man auf dieses Szenario aber nicht mit massenhaften Positionsverkäufen oder gar hohen Short-Positionen setzen. Denn sollte es versöhnliche Töne nach dem G20-Gipfel geben, dann könnten die Aktienmärkte vor der möglichen Korrektur mit dem saisonalen Rest-Rückenwind auch noch etwas weiter zulegen.
Die kurzfristigen Kursentwicklungen bleiben also leider ungewiss, das Marktgeschehen damit aber auch sehr spannend…
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus
(Quelle: www.stockstreet.de)