Asteroidenbergbau
NASA-Boss: Mond bald Rohstoffmine
Laut Jim Bridenstine, Leiter der US-Weltraumorganisation NASA, ist Asteroidenbergbau keine Science-Fiction-Vision. Noch in diesem Jahrhundert könnten private Weltraumunternehmen Seltene Erden und Edelmetalle von der Mondoberfläche gewinnen.
Gegenüber dem US-Nachrichtensender "CNBC" erklärte Bridenstine am Donnerstag: "Es könnte große Vorkommen von Platinmetallen auf dem Mond geben, Edelmetalle, die auf der Erde sehr selten und wertvoll sind". Diese und Metalle der Seltenen Erden in den kommenden Jahrzehnten vom Mond zu gewinnen, wird durch "Investitionen privater Weltraumunternehmen realistisch", so Bridenstine.
Metalle der Seltenen Erden sind ein wichtiger Streitpunkt im aktuellen Handelskrieg zwischen China und den USA. Mehr als 80 Prozent der US-Importe von Seltenen Erden stammen aus China, und die
Ressource wird immer wertvoller, denn sie werden in Handys, Batterien für Elektroautos, militärischen Geräten, Leuchtstoffröhren und mehr benötigt.
Die Privatisierung der Raumfahrt
Der NASA-Leiter lobte den Fortschritt privater Raumfahrtunternehmen wie Blue Origin, SpaceX und Virgin Galactic. Er erklärte: "Milliardäre investieren tatsächlich in die Weltraumerforschung und die NASA kann davon profitieren. Wir haben private Partnerunternehmen, die in der Vergangenheit nicht existierten, die helfen können die Kosten zu senken. Diese Unternehmen machen ihre eigenen Investitionen, weil sie neben der NASA auch andere Kunden im Blick haben".
Die NASA will bis 2024 Astronauten zum Mond senden. Dazu hat sie mit Boeing und Lockheed Martin und anderen Unternehmen Verträge für den Bau von bemannten Mondraketen abgeschlossen. Darüber hinaus arbeiten sowohl SpaceX als auch Blue Origin an Raumschiffen, die Fracht und Menschen auf den Mond bringen können. Bridenstine erklärte: "Wir haben zahlreiche Anbieter, die im Wettbewerb um Kosten und Innovation stehen, so dass wir uns in einem sehr entscheidenden Moment befinden". Die NASA schätzt, dass ihre geplante Mondmission weniger als "20 Milliarden US-Dollar kosten wird".
Wem gehört der Mond?
Laut internationalem Recht gibt es "keine staatliche Hoheit, keine nationale Souveränität im Weltraum – auch nicht auf dem Mond", so Weltraum-Rechtsexperte Stephan Hobe, gegenüber dem Deutschlandfunk. Dies bedeutet eigentlich, dass private Weltraumunternehmen ihren Gewinn mit anderen Staaten teilen müssten. Allerdings haben die USA und Luxemburg nationale Gesetze verabschiedet, die besagen, dass sie Himmelskörper für sich allein ausbeuten können.
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Autor: Ferdinand Hammer