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    Pressemeldung  611  0 Kommentare Union Investment: MarktTicker 40. Kalenderwoche

    Die in der Handelswoche veröffentlichten Konjunkturdaten waren durchweg enttäuschend. So tendierten sowohl im Euroraum als auch in Deutschland die Einkaufsmanagerindizes etwas schwächer.

    Was diese Woche wichtig war: Wirtschaftsdaten neigen weiter zur Schwäche

    Rezessionsbefürchtungen bekommen weitere Nahrung

    Die in der Handelswoche veröffentlichten Konjunkturdaten waren durchweg enttäuschend. So tendierten sowohl im Euroraum als auch in Deutschland die Einkaufsmanagerindizes etwas schwächer. Im Blickpunkt standen aber mit dem ISM-Index sowohl für das verarbeitende Gewerbe als auch für Dienstleistungen wichtige US-Daten. Diese zeigten sich im September überraschend schwach: Der Industriesektor war mit 47,8 Punkten auf den tiefsten Stand seit 2009 gesunken. Diesem folgte der Dienstleistungsbereich, der entsprechend nachzog und mit fast vier Zählern auf 52,6 Punkte ebenfalls deutlich nachgab.

    Angesichts der zunehmenden Schwäche der US-Wirtschaft wurde die Lage an den Finanzmärkten im Wochenverlauf zusehends ungemütlich. Standen die USA bislang noch eher als stabiler Fels in einer weltweit abwärts gerichteten Konjunkturdynamik, scheint die Lage der US-Konjunktur zunehmend fragiler. Zumindest blieb der US-Arbeitsmarkt mit im September 136.000 neu geschaffenen Stellen relativ stabil.

    Die Aktienbörsen gaben in der Folge deutlich nach, Staatsanleihen aus Deutschland und vor allem aus den USA waren hingegen als sichere Anlagen gesucht. Die Treasury-Renditen gaben deutlich nach. Der Japanische Yen war, wie immer bei aufkommender Unsicherheit, als Krisenwährung gefragt und konnte aufwerten.

    Darüber hinaus hat der Handelskonflikt mit dem Schiedsspruch der Welthandelsorganisation (WTO) zur Airbus-Subventionierung auf die ohnehin angeschlagene Stimmung unter den Anlegern gedrückt. Die USA dürfen Importe aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Spanien mit Strafzöllen von jährlich 7,5 Milliarden US-Dollar belegen. Die Zölle auf verschiedene Produkte von Flugzeugen bis zu Nahrungsmitteln sollen schon in den nächsten Tagen erhoben werden.

    Aktien: Schwache Handelswoche

    Deutliche Verluste, Sorgen über demnächst anlaufende Berichtssaison

    Das angeschlagene makroökonomische Umfeld spiegelte sich in der Berichtswoche entsprechend negativ an den Aktienbörsen wider. Über alle Märkte hinweg waren Minuszeichen zu beobachten. Die jüngsten Wirtschaftsdaten verstärkten die Sorgen der Anleger, zumal einhergehend mit dem Quartalwechsel demnächst die Unternehmenszahlen zum 3. Quartal zur Veröffentlichung anstehen. Abwärtsrevisionen bei den Gewinnaussichten und moderatere Ausblicke auf die weitere Entwicklung dürften die Schlagzeilen prägen.

    Der MSCI-World-Index verlor zwei Prozent an Wert. Beim DAX-Index und dem STOXX-Europe 600 gingen die Verluste in Richtung 3,5 Prozent. Der britische Aktienmarkt führte mit minus 4,3 Prozent die Verliererliste an. Der DAX fiel dabei unter die Marke von 12.000 Punkten. Branchenseitig traf es in Europa die üblichen zyklischen Verdächtigen. Grundstoffe (minus 6,2 Prozent), Öl&Gas (minus 4,9 Prozent) sowie die Banken (ebenfalls minus 4,9 Prozent) waren die Sektoren mit den größten Abschlägen. Der Immobilienbereich lag mit minus 0,9 Prozent noch am stabilsten.

    Entsprechend der Sektorenentwicklung lagen bei den größten deutschen Unternehmen Wirecard und die Deutsche Bank mit jeweils 7,5 Prozent am stärksten im Minus. Die Aktie des Immobilienunternehmens Vonovia notierte mit plus 0,8 Prozent als einziger DAX30-Wert bis Freitagmittag leicht im Plus.

    Renten: Weitere Fed-Zinssenkung 2019? US-Treasuries gesucht

    Europäische Staatsanleihen kaum verändert

    Am Rentenmarkt war der Trend erst unklar. Am japanischen Staatsanleihemarkt war die Zehnjahresrendite zum Wochenauftakt zunächst deutlich angestiegen (im negativen Renditebereich). Mutmaßungen über geringere Ankäufe durch die japanische Zentralbank und auch der ungünstige Verlauf einer Auktion neuer zehnjähriger japanischer Staatsanleihen brachte die Anleihenotierungen entsprechend unter Druck. Dies verunsicherte zunächst auch den Handel mit Bundesanleihen und US-Treasuries. Die dann veröffentlichten schlechten Konjunkturdaten gewannen als Einflussfaktoren jedoch recht schnell die Oberhand. In der Folge fielen aufgrund des einsetzenden Kaufinteresses der Anleger die Renditen. Der Markt für deutsche Bundesanleihen zeigte sich aber per saldo in der Berichtswoche kaum verändert. Im Vergleich zum Vorwochenschluss verminderte sich die Rendite im Laufzeitbereich von zwei bis zehn Jahren moderat um zwei bis drei Basispunkte. Die langen Laufzeiten blieben unverändert. Letzteres war auch in der Peripherie der Fall, sodass der Gesamtmarkt im Euroraum (iBoxx € Sovereigns) bis Freitagmittag auf der Stelle trat.

    US-Zinskurve steiler

    Am US-Staatsanleihemarkt tendierte die Zinskurve steiler. Kurze bis mittlere Laufzeiten tendierten fest und gaben bis zu 25 Renditestellen ab. Im richtungsweisenden Zehnjahresbereich fiel die Verzinsung um 15 Basispunkte. Die 30-jährigen Papiere rentierten zehn Basispunkte tiefer. Aufgrund der zuletzt schwachen US-Konjunkturdaten scheint sich wohl unter den Marktteilnehmern zusehends die Erkenntnis durchzusetzen, dass die Fed hinsichtlich ihrer Geldpolitik mit der jüngsten Zinssenkung noch nicht am Ende der Fahnenstange angekommen ist. Um der konjunkturellen Negativentwicklung entgegenzuwirken dürfte ein weiterer Zinsschritt der US-Notenbanker noch im laufenden Jahr, wahrscheinlich im Dezember, durchaus realistisch sein. Nach dem jüngsten Zinsschritt der Fed im September schien es naheliegend, dass diese nun vorerst eine abwartende Haltung einnimmt. Die aktuelle Entwicklung hat die Fed aber nunmehr schneller als erwartet eingeholt.

    Unternehmensanleihen und Rentenpapiere aus den Schwellenländern konnten sich dem schlechten makroökonomischen Stimmungsbild nicht entziehen, es kam zu leichten Spreadausweitungen. Die Primärmarktaktivität war im Verlauf der Handelswoche rückläufig.

    Ausblick auf die kommende Woche

    Am Montag und am Dienstag werden Zahlen für die deutsche Industrie veröffentlicht. Zunächst wird der Auftragseingang im August bekanntgegeben. Der Konsens rechnet mit einem leichten Minus in Höhe von 0,8 Prozent. Im Vormonat war mit minus 2,7 Prozent ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen. Die Industrieproduktion dürfte gemäß Konsens ebenfalls noch im negativen Bereich liegen, wobei auch dort eine leichte Verbesserung gegenüber Juli erwartet wird.

    In den USA stehen am Donnerstag die Verbraucherpreise an. Sowohl die Gesamtrate als auch die (um Energie und Nahrungsmittel bereinigte) Kerninflation wird im Konsens mit plus 0,1 Prozent erwartet.

    Darüber hinaus veröffentlichen sowohl die Europäische Zentralbank als auch die US-Fed das Protokoll der jüngsten Sitzungen aus dem September.


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    Stand aller Informationen, Darstellungen und Erläuterungen: 4. Oktober 2019, soweit nicht anders angegeben.



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