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    Aktien Frankfurt  502  0 Kommentare Auch weiteres Notpaket der EZB hilft Dax nicht auf die Beine

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Erholung am deutschen Aktienmarkt ist am Donnerstag wie schon so oft in den vergangenen Wochen in sich zusammengefallen. Ein weiteres Notpaket der Europäischen Zentralbank (EZB) zur Linderung der Folgen des neuartigen Coronavirus konnte die Marktteilnehmer nicht recht überzeugen. Der Dax gab zuletzt um ein Prozent auf 8358,51 Punkte nach.

    Im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie hat die EZB ein Notkaufprogramm für Anleihen in Höhe von 750 Milliarden Euro angekündigt. Es soll dabei um Wertpapiere der öffentlichen Hand und der Privatwirtschaft gehen. "Außergewöhnliche Zeiten erfordern außergewöhnliches Handeln", schrieb EZB-Chefin Christine Lagarde auf Twitter.

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    Börsianer äußerten sich zurückhaltend zum Vorgehen der EZB. "Die Wirkung der Maßnahmen bleibt abzuwarten", sagte Volkswirt Stefan Kipar von der Bayerischen Landesbank. Zwar habe die EZB ein "großes Sicherheitsnetz eingezogen". Voraussetzung für nachhaltig stabile Märkte seien aber positive Nachrichten über die Entwicklung der Zahlen der vom Coronavirus Infizierten.

    Ähnlich sahen es die Ökonomen der Commerzbank: Die Maßnahmen der EZB würden zwar die Anleihen der hoch verschuldeten Staaten der Eurozone stützen. "Allerdings würde man die EZB überfordern, wenn man erwartete, sie könnte den Kursrutsch an den Aktienmärkten nachhaltig beenden. Dafür müsste sich wohl erst ein Abebben der Corona-Epidemie abzeichnen", hieß es in einem Marktkommentar.

    Der MDax gab um 0,2 Prozent auf 17 879,11 Punkte moderat nach. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gab anfängliche Gewinne ebenfalls ab und trat zuletzt auf der Stelle.

    Seit Beginn des Crash an den Börsen Ende Februar war der Dax um mehr als 5000 Punkte oder fast 40 Prozent eingebrochen. Die Einschränkungen des öffentlichen Lebens, der zum Erliegen kommende Transport und Verkehr sowie die Schließung von Produktionsstätten lasteten immer schwerer auf den Kursen. Anleger, Analysten und Händler versuchen, die Auswirkungen des sich ausbreitenden Virus auf die künftigen Ergebnisse der Unternehmen abzuschätzen - und an den Börsen eine angemessene Bewertung der Wertpapiere zu finden.

    Die rasche Ausbreitung des Virus hatte zuletzt enorme Kursausschläge an den Finanzmärkten zur Folge. Viele institutionelle Investoren sahen sich wegen der rasch und stark zunehmenden Schwankungen quasi gezwungen, risikobehaftete Anlagen wie Aktien zu veräußern. Das wiederum hatte den Abwärtsdruck noch verstärkt.

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    Das Coronavirus hinterlässt bereits tiefe Spuren in der Konjunktur: Das vom ifo Institut ermittelte Geschäftsklima in deutschen Unternehmen hat sich im März so stark eingetrübt wie seit fast 30 Jahren nicht mehr.

    Zu den Gewinnern im Dax zählten am Donnerstag indes solche Papiere, die zuletzt besonders stark unter der Corona-Krise gelitten hatten: MTU Aero Engines , Adidas , Lufthansa und Deutsche Bank erholten sich um bis zu 5 Prozent. Die Lufthansa streicht das Flugprogramm wegen der Coronakrise noch stärker zusammen als bisher bekannt. Im MDax erholten sich Airbus -Aktien um 5,3 Prozent und Fraport um 14 Prozent.

    Am Ende des Dax fanden sich die Aktien von HeidelbergCement wieder mit einem Verlust von 8 Prozent. Der Zementhersteller strich wegen des Coronavirus die Ziele für das laufende Jahr.

    Osram brachen am Ende des MDax um 23 Prozent ein. Hier fürchten Händler, dass die laufende Übernahme des Herstellers von Lichttechnik durch den Chip-Produzenten AMS wegen des Crash an den Börsen scheitern könnte. Zudem wartete Osram mit einer Gewinnwarnung auf.

    Als Profiteure des Coronavirus werden an der Börsen unter anderen die Aktien des Online-Händlers für Tierbedarf Zooplus und Heidelberg Pharma gehandelt. Deren Kurse schnellten um 19 beziehungsweise 35 Prozent nach oben.

    Am Rentenmarkt ging es erneut abwärts, der Rentenindex Rex gab um 0,06 Prozent auf 143,98 Punkte moderat nach. Die Umlaufrendite stieg entsprechend von minus 0,36 Prozent am Vortag auf minus 0,34 Prozent. Der Bund-Future verlor 0,35 Prozent auf 168,60 Punkte.

    Der Eurokurs gab weiter nach und fiel auf den tiefsten Stand seit fast drei Jahren. Zuletzt wurde die Gemeinschaftswährung mit 1,0795 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Mittwochnachmittag auf 1,0934 Dollar festgesetzt./bek/jha/

    --- Von Benjamin Krieger, dpa-AFX ---





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