Bridgewater-Attacken
Weltgrößter Hedgefonds schlachtet Corona-Crash aus: Wie gefährlich sind Ray Dalios Milliarden-Wetten gegen geschwächte DAX-Konzerne?
Ungefähr 14 Milliarden US-Dollar hat die Investmentfirma Brigdewater Associates für Untergangswetten gegen europäische Unternehmen ausgegeben. Der Kopf und Manager dieses Fonds, Ray Dalio, spekuliert aufgrund der anhaltenden Pandemie weiter auf sinkende Aktienkurse, da die Firmen möglicherweise überbewertet sind. Allein rund eine Milliarde Euro soll die weltweitgrößte Hedgefonds-Gesellschaft zum Beispiel gegen das deutsche Softwareunternehmen SAP gesetzt haben, wie Bloomberg berichtete. Was bedeutet das? Noch tiefere Kursstürze von DAX-Unternehmen voraus?
Antworten: Fachjournalist Christoph Karl von unserer Partnerredaktion Smart Investor erklärt das Vorgehen folgendermaßen: „Ray Dalio verfolgt einen sogenannten Risk-Parity-Ansatz. Er versucht Risiken durch entsprechende Hedges aus dem Portfolio zu nehmen. Gut möglich, dass er einige Milliarden an Shortpositionen in DAX-Titeln offen hat und gleichzeitig mehrere Milliarden in S&P-Aktien gesteckt hat, weil er an eine relative Outperformance des US-Aktienmarktes glaubt.“
Auch wenn sogenannte Leerverkäufer oder auch Shortseller mit solch gezielten Untergangswetten die Aktienwerte von verwundbaren Konzernen spürbar stürzen könnten, sollte man Bridgewaters Finanzattacken auf geschwächte DAX-Unternehmen nicht überbewerten, so Christoph Karl. Der Fonds verwaltet circa 160 Milliarden US-Dollar, agiert mit hohem Leverage und bewegt daher vermutlich noch einmal deutlich größere Summen. Wenn die eine Short-Position über einige Milliarden aufmachen, seien das lediglich wenige Prozente des Portfolios, so Karl weiter.
Um Firmen vor Leerverkäufen zu schützen, haben Finanzaufseher in Spanien und Italien solche Aktivitäten für mehrere Wochen verboten, wie weltonline berichtete. Ob man aufgrund der großen
Verluste an den deutschen Börsen, diesem Handel hierzulande auch einen Riegel vorschieben sollte, verneint so mancher Börsenexperte. Diese Auffassung vertritt auch Uwe Lang, Geschäftsführer und
Autor von boersensignale.de exklusiv für wallstreet:online: „Grundsätzlich bin ich gegen solche Verbote. In so einer besonderen Situation wie jetzt kann man damit unnötige
Turbulenzen verhindern.“
Autor: Nicolas Ebert
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