Die Kurserholungen könnten nun vorerst enden - Seite 2
Anleger lehnen sich weit aus dem Fenster
Ich halte diese Sorglosigkeit der Anleger allerdings weiterhin für gefährlich. Denn man muss berücksichtigen, dass sich die Anleger nach wie vor im „Blindflug“ befinden. Zwar werden derzeit im Rahmen der laufenden Berichtssaison die Ergebnisse der Unternehmen zum 1. Quartal 2020 veröffentlicht, so dass man einen ersten Eindruck davon gewinnt, welche Spuren das Coronavirus in den Bilanzen der Unternehmen hinterlässt, doch die Virus-Epidemie bzw. -Pandemie ist in vielen Ländern erst im 2. Quartal so richtig ausgebrochen, so auch hierzulande und insbesondere in den USA. Und wie stark die Geschäfte in diesem Quartal bereits eingebrochen sind und noch einbrechen werden, ist völlig unklar. Denn es geht gerade erst der erste Monat des Quartals zu Ende. Und die beschlossenen Maßnahmen im Kampf gegen das Virus werden bislang nur sehr behutsam Schritt für Schritt gelockert. Daher haben die meisten Unternehmen inzwischen ihre Prognosen zurückgenommen, weil sie selber nicht wissen, wie es weitergeht. Es ist somit sehr schwer, einen fairen Aktienkurs für die jeweiligen Unternehmen zu ermitteln.
Ein Schock historischen Ausmaßes für die US-Wirtschaft
Und während die Aktienkurse dennoch zulegen, werden die Gewinnerwartungen immer weiter reduziert. Am 15. April hatte ich berichtet, dass Analysten für das 2. Quartal 2020 einen Gewinnrückgang im S&P 500 in Höhe von durchschnittlich -20,0 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erwarteten. Aktuell sind es -31,9 %.
Die Prognosen für das 3. Quartal wurden von -8,5 % auf -16,9 % und die für das 4. Quartal von -0,9 % auf -7,4 % zurückgenommen.
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Der Wirtschaftsberater des Weißen Hauses, Kevin Hassett, geht aufgrund der Coronavirus-Pandemie von einem „Schock historischen Ausmaßes“ für die US-Wirtschaft aus. „Wir werden uns mit einer Arbeitslosenquote befassen müssen, die wir während der Großen Depression gesehen haben", sagte der Berater von Präsident Donald Trump dem Sender ABC am Montag. Er erwarte eine Arbeitslosenquote von 16 % oder mehr für diesen Monat. Diese würde deutlich über dem Hoch der Finanzkrise liegen (10,2 %).