US-Wahl 2020
Der Name ist nicht entscheidend
Donald Trump ist ein Freund der Superlative. Der nach eigener Einschätzung „beste US-Präsident aller Zeiten“ kämpft um seine Wiederwahl. Sein Herausforderer, der Kandidat der Demokratischen Partei und ehemalige Vizepräsi
Denn obwohl sich Clinton mit einem Vorsprung von fast drei Millionen Stimmen die Stimmenmehrheit („Popular Vote“) sichern konnte, wurde der aus New York stammende Immobilienmogul Donald John Trump zum 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt. Möglich macht dies ein besonderes Wahlsystem. Der Präsident wird vom Wahlmännerkollegium („Electoral College“) gewählt. Jeder Bundesstaat entsendet eine bestimmte Anzahl von „Wahlmännern“. Trump konnte sich vor vier Jahren den Sieg sichern, weil er in wichtigen „Swing States“ wie Pennsylvania, Wisconsin, Florida oder Michigan knapp die Stimmenmehrheit errang. Sein Sieg damals überraschte die Beobachter und blamierte die Demoskopen. Damit hatte keiner ernsthaft gerechnet. Entsprechend unsicher werden die aktuellen Umfrageergebnisse bewertet. Was ist, wenn sich 2016 wiederholt?
Entscheidend sind wieder die „Swing States“
Entscheidend werden auch bei dieser Wahl die „Swing States“. Bundesstaaten die keinem Lager eindeutig zuzuordnen sind. Von den zwölf „Swing States“, die insgesamt 189 Wahlleute ins Wahlkollegium entsenden, führt Biden nach den Umfrageergebnissen in zehn dieser zwölf US-Bundesstaaten mit teilweise großem Vorsprung. Trump führt nur in zwei dieser Staaten. Diese Umfrageergebnisse sprechen für einen deutlichen Sieg Joe Bidens. Aber Umfragen sind lediglich ein wichtiger Indikator für die wahrscheinlichen Ergebnisse. Sicherheit bieten sie keineswegs. Es bleibt also spannend und vermutlich auch über den eigentlichen Wahltermin, den 3. November, hinaus. Denn es gehört zur amerikanischen Tradition, dass der unterlegende Kandidat zu einem bestimmten Zeitpunkt seine Niederlage öffentlich anerkennt. Bisher ist es in der jüngeren Geschichte der USA nicht vorgekommen, dass sich ein Präsident nach einer Wahlniederlage weigerte abzutreten. Die amerikanische Verfassung ist in diesem Punkt auch nicht sehr konkret, sie setzt es einfach voraus. Trump hat bis jetzt nicht den Eindruck erweckt, dass er sich dieser Gepflogenheit einfach beugt.
Ein Trump Sieg war an den Börsen schon eingepreist
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Viele Beobachter haben Angst, dass dieses Szenario eintritt. Denn eine zu lange Hängepartie wäre gefährlich. Vor allem die Börse braucht schnell ein klares Ergebnis. Der Wall Street wäre eigentlich eine zweite Amtszeit von Trump am liebsten gewesen. Bis vor wenigen Monaten war noch ein Trump-Sieg eingepreist. Schließlich hat der Republikaner mit seinen Steuererleichterungen und Deregulierungen im Finanzsektor eine Hausse entfacht. Eine zweite Amtszeit wäre für die Märkte vermutlich kein Risiko. Die sehr wirtschaftsfreundliche Politik würde fortgeführt werden. Biden dagegen galt zeitweise als Börsenschreck. Seine Pläne, die Steuererleichterungen zurücknehmen und „Big Tech“ zu zerschlagen, verunsicherten einige Anleger. Zudem kritisierte er zu Anfang seiner Kandidatur in vielen seiner Reden die Wall Street scharf.
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