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    Alternative Investments  667  0 Kommentare Läuft Bitcoin Gold den Rang ab?

    „Wofür Gold Jahre braucht, macht der Bitcoin in Tagen.“ So ähnlich könnte man die Kursentwicklung der letzten Monate in der Kryptowährung Bitcoin zusammenfassen.

    Gold hatte im August 2011 nach einer mehrjährigen Rallye ein Hoch über 1.900 US-Dollar erreicht. Danach ging es viele Jahre abwärts, fast bis an die 1.000er-Marke zurück, immerhin eine Korrektur um fast 50 Prozent. Erst ab Mitte 2018 beschleunigte sich der Goldpreis wieder und erreichte zwei Jahre später ein neues Allzeit-Hoch über 2.000 US-Dollar. Seither geht es schon wieder gegen Süden.

    Noch schwankungsträchtiger zeigt sich der Star der Kryptowährungen, der Bitcoin, eine dezentrale Verrechnungseinheit, über die es immer noch Diskussionen gibt, inwieweit es überhaupt als Währung einzustufen ist, auch wenn es immer mehr als Zahlungsmittel eingesetzt werden kann. Lange Zeit waren Kryptowährungen nur technik-affinen Freaks oder eingefleischten Skeptikern unseres klassischen Währungssystems ein Begriff. Zunehmend gewinnt der Bitcoin aber allgemeine Aufmerksamkeit und wird zum Mainstream-Thema. Das liegt natürlich vor allem an den fulminanten Kurszuwächsen. Die Technik hinter dem Bitcoin, die Blockchain, ist stattdessen kompliziert und vielen Anlegern nach wie vor suspekt.

    Ende 2017 erreichte der Bitcoin sein erstes signifikantes Hoch knapp unter 20.000 US-Dollar – wohlgemerkt startete der Bitcoin 2010 bei quasi Null. Auch hier folgte dann zunächst eine Abwärts-/Seitwärtsphase über zwei Jahre, die den Bitcoin-Kurs auf zweitweise deutlich unter 4.000 US-Dollar drückte – bis zu 80 Prozent Verlust musste man aushalten. Wer durchhielt oder neu einstieg wurde mit einer neuen Kursrallye belohnt, bei der sich der Bitcoin-Kurs innerhalb von nicht mal 12 Monaten auf einen neuen Höchststand von über 58.000 US-Dollar mehr als verzehnfachte.

    Renditemäßig verblasst da der Schein des Goldes, aber alles hat natürlich seinen Preis: das ist die Volatilität im Bitcoin. Innerhalb weniger Tage sind schnell mal 20 Prozent Kursgewinn oder -verlust drin. Und dann wird der Bitcoin auch noch rund um die Uhr, also auch am Wochenende, gehandelt. Das macht es schwer, den optimalen Ein- oder Ausstiegszeitpunkt zu finden.

    Eine Parallele zu Gold liegt darin, dass sich der Bitcoin grundsätzlich unabhängig zu Aktienkursen verhält, nicht unbedingt konträr, aber auf alle Fälle nicht im Gleichschritt. Von Edelmetallen kennt man diese „Unkorreliertheit“ mit Aktien und Zinsen schon länger und sie macht sie interessant als separate Anlageklasse, um Risiko in einem Depot besser zu streuen. Grundsätzlich gilt dieser Gedanke wohl auch für Kryptowährungen, doch die hohen Schwankungsraten stehen einer echten Risikodiversifikation im Weg.

    Eine kleine Bitcoin-Position im Depot kann aufgrund der Kursentwicklung auf einmal schnell ein sehr großes Gewicht einnehmen und die Depotzusammensetzung und -entwicklung verzerren. Das Phänomen ist auch bei einigen Investmentfonds zu beobachten, die neben Aktien auch in Kryptos investieren. Oft resultierten dann hervorragende Fondspreisentwicklungen aus einer Bitcoin-Position und nicht aus dem Gros der Aktienpositionen. Hier muss regelmäßig nachjustiert werden, denn wenn der Bitcoin-Kurs wieder fällt, wird der Fondspreis ebenso in die Tiefe gerissen. So wird auch bei der Tesla-Aktie spannend sein, zu beobachten, inwieweit der Bitcoin-Kurs die Kursentwicklung der Aktie beeinflusst, nachdem Elon Musik Firmengelder in Bitcoin investiert hat.

    Unser Rat: Bitcoin bleibt ein heißes Eisen. Die Meinungen zu der Kryptowährung gehen weit auseinander – die einen nennen es die größte Blase der Menschheit und prognostizieren einen Verfall auf Null, die anderen können sich ungezügelte Höhenflüge in den sechs- und sogar siebenstelligen Bereich vorstellen. Über den womöglich rosigen Aussichten hängt jedoch das Damoklesschwert der Regulierung durch Notenbanken und Politik und damit eine Gefahr, wie es das gelbe Edelmetall bereits kennt: der Besitz von Gold wurde immer mal wieder verboten. Das muss man im Hinterkopf haben, wenn man sich auf Kryptowährungen als zusätzliche Anlageklasse einlässt.

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    Dr. Marc-Oliver Lux
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    Dr. Marc-Oliver Lux ist Mitgründer und Geschäftsführer der Vermögensverwaltung Dr. Lux & Präuner in München, die seit über 20 Jahren Privatkunden und Unternehmer im deutschsprachigen Raum betreut. Spezialität des Hauses sind regelbasierte und prognosefreie Anlagekonzepte in Aktien und ETFs, die einfach nachvollziehbar und bestechend in ihrer Performance sind. Weitere Informationen finden Sie unter www.LPVV.de.
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    Verfasst von Dr. Marc-Oliver Lux
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