Altersvorsorge
Warum staatliche Förderung zu weniger Rente führt - Seite 3
Staatliche Förderung verpufft wirkungslos
Das ist vor allem bei der betrieblichen Altersvorsorge der Fall. Die Untersuchung belegt, dass sie für alle betrachteten Musterkunden und unter allen realistischen Szenarien schlechtere Ergebnisse
liefert als die in absoluten Euro-Beträgen geringer geförderte private Rentenversicherung, sofern sie ohne Beitragsgarantie bespart
wird. Den meisten Menschen ist daher leider aktuell zu empfehlen, auf die betriebliche Altersvorsorge zu verzichten und ihr Geld für bessere Optionen zu verwenden.
Dazu tragen neben der Beitragsgarantie vor allem aber auch Nebeneffekte der absurd komplexen Förderung bei. Denn über die Entgeltumwandlung in der bAV reduzieren Sparer ihre Ansprüche in der gesetzlichen Rentenversicherung. Und darüber hinaus besteuert der Staat bei Rentenbeginn auch noch das, was er während der Laufzeit an Förderung gewährt hat.
Die Riester-Rente schneidet in der Untersuchung nicht viel besser ab. Für fast alle Zielgruppen bringt auch hier eine private Rentenversicherung erheblich mehr Rente. Allein für Familien mit geringem Einkommen ist die Riester-Rente wegen der hohen staatlichen Zulagen attraktiv. Doch auch dort gilt, dass der finanzielle Nutzen wesentlich größer wäre, wenn nicht die Beitragsgarantie den Anbietern verbieten würde, rentabler anzulegen.
Die Basisrente (auch Rürup-Rente) führt zu besseren Ergebnissen. Während sie für Normalverdiener-Familien in den allermeisten Fällen weniger attraktiv ist als die private Rentenversicherung, kann sie für Selbstständige und Sparer mit hohem persönlichem Steuersatz durchaus interessant sein. Die Kehrseite ist, dass sie immense Nachteile bei der Flexibilität aufweist. Denn wer einmal Geld eingezahlt hat, kommt bis zur Rentenzahlung im Alter nicht mehr an sein Erspartes.
Kostenunterschiede von bis zu 50 Prozent
Nicht zu unterschätzen sind auch die Kosten der Produkte. Der Unterschied zwischen einer kostengünstigen Variante, beispielsweise einer ETF-Police, und einer teuren Variante, beträgt zwischen 30
und 50 Prozent. Die Kosten tragen somit ebenfalls fundamental zu einer besseren Altersvorsorge bei. Für viele Sparer lohnen sich daher günstige, renditestarke ETF-Policen oftmals deutlich mehr als
vermeintlich hoch geförderte, aber überteuerte und renditeschwache Produkte für den persönlichen Vermögensaufbau im Alter.
Dass die neue Bundesregierung geeignete Maßnahmen ergreift, um die anderen Vorsorgewege wieder attraktiver zu machen, ist nicht zu erwarten. Statt der notwendigen Entrümpelung wird an Parallelsystemen wie Staatsfonds gebastelt, um von den Mängeln des Drei-Schichten-Systems abzulenken. Die Bürger müssen darum in ihrem eigenen Interesse selbst aktiv werden und ihr Geld in die richtigen Kanäle lenken. Die Informationsbasis dafür liegt ihnen jetzt vor.
Die Studienergebnisse stehen zum Download frei zur Verfügung unter: www.mypension.de/studie
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Wer die Ergebnisse der Studie aus erster Hand vorgestellt haben möchte, kann sich unter diesem Link zu einem Webinar anmelden: https://mypension.clickmeeting.com/