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    Indexrauswurf  13559  0 Kommentare Russische "Fallbeil"-Aktien: Bottomfishing bei Gazprom & Co.?

    Aktien aus Russland waren bislang besonders unter Dividenden-Investoren beliebt. Nach dem beispiellosen Kursverfall stehen viele Anleger vor dem Totalverlust. Und was jetzt? Bottomfishing?

    Die Börse in Moskau hat den Handel auf unbestimmte Zeit ausgesetzt und in London, Frankfurt und New York sind russische Aktien aufgrund der scharfen Sanktionen nicht mehr handelbar. Bevor die Londoner Börse LSE am Donnerstag ihren Handelsstopp für Gazprom, Sberbank und Co. angekündigte, waren die Papiere bereits auf Pennystock-Niveau abgestürzt.

    Laut den zuletzt gemeldeten Kurs an der LSE kostete ein Anteilsschein der Großbank Sberbank noch fünf Cent, Gazprom 58 Cent und Lukoil 72 Cent. Analyst Peter-Thilo Hasler, Gründer von Sphene Capital, schreibt dazu: "Gazprom ist nur ein Beispiel für russische Unternehmen, die nach dem Aussetzen des Handels an der russischen Börse und der dramatischen Abwertung des Rubels kaum mehr das Papier wert sind, auf dem sie gedruckt wurden. Dort, wo sie noch gehandelt wird, blicken Anleger auf Kursverluste von 70 bis zum Teil über 90 Prozent. Ein Totalverlust binnen zweier Wochen, wohl bemerkt."

    Der Indexanbieter Morgan Stanley Capital International (MSCI), vielen Anleger bekannt durch seinen weit verbreiteten Welt-Aktienindex, wird russische Aktien in der kommende Woche aussortieren. Das kündigte das Unternehmen in dieser Woche an. "MSCI erhielt Rückmeldungen von einer Vielzahl von Investoren, darunter Vermögensverwaltern, Brokern und Börsen, die mit überwältigender Mehrheit bestätigten, dass der russische Aktienmarkt derzeit nicht investierbar ist, und dass russische Wertpapiere aus den MSCI Emerging Market Indizes entfernt werden sollten", hieß es in einer Mitteilung.

    Im MSCI All World Index, der 4000 Aktien aus 48 Ländern abbildet, war Russland mit 17 Werten ohnehin nur in homöopathischen Dosen vertreten. Die Auswirkung auf die ETF-Performance dürfte sich daher in Grenzen halten.

    Selbst zu Kursen, die vor zwei Wochen noch als unvorstellbar galten, seien russische Aktien derzeit kein Schnäppchen, warnt Hasler. "Hier handelt es sich nicht um das sprichwörtliche Messer, in das ein Anleger hineingreift, wenn er jetzt russische Aktien kauft. Es dürfte wohl eher ein Fallbeil sein."

    Autor: Julian Schick, wallstreet:online Zentralredaktion



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