DGWA Rohstoff 101 - Nickel

Nickel ist nicht gleich Nickel

Im Juli 2020 forderte Elon Musk Bergbauunternehmen auf, mehr Nickel zu produzieren und stellte einen „gigantischen Vertrag“ an Unternehmen in Aussicht, die Nickel wirtschaftlich und umweltschonend abbauen können. 
 
Dies hat eine noch nie dagewesene Aufmerksamkeit von Investoren weltweit auf Nickelunternehmen und die Nickelproduktion gelenkt.
 
Die Nachfrage nach Nickel soll laut aktuellen Prognosen in den nächsten Jahren drastisch ansteigen, von etwa 2,2 Millionen Tonnen im Jahr 2020 auf 3,5 Millionen im Jahr 2030. Nickel ist ein wichtiger Bestandteil von Lithium-Ionen-Batterien und Energiespeichersystemen. Es wird erwartet, dass der Bedarf an Nickel für Elektroauto-Batterien bis 2026 rund 31% der Nachfrage ausmachen wird.

 

Die große Herausforderung besteht darin, die Versorgung mit umweltfreundlichen und nachhaltigen Prozessen und mit starken ESG-Kennzahlen nahezu zu verdoppeln.
 
Darüber hinaus ist Nickel eines der technisch am schwierigsten zu verarbeitenden und zu raffinierenden Metalle, wobei die Verfahren je nach Erzlagerstätte (Sulfid, Oxid, Laterit oder Komatiit) unterschiedlich sind. Die Art des eingesetzten Erzes bestimmt den Einsatz von Chemikalien, die Co2-Emissionen und die Treibhausgasemissionen.
 
Weltweit wächst die Nachfrage nach Produzenten, die auf eine Elektroauto-Flotte und erneuerbare Energien umsteigen und in den Communities, in denen sie tätig sind, positive Auswirkungen in Form von Arbeitsplätzen, Gesundheitsversorgung und Bildung schaffen. Nickelproduzenten müssen sich zunehmend diesen Herausforderungen stellen und ein starkes ESG-Engagement sowie eine rückverfolgbare, nachhaltige Lieferkette nachweiten, um ihr Produkt als "sauberes Nickel" zu vermarkten.
 
Elektroauto-Batterien benötigen Nickel der Klasse 1. Dabei handelt es sich um Nickel, das mindestens 99,8% Nickel enthält. Nickel der Klasse 2 wird meist für die Stahlproduktion verwendet und enthält weniger als 99,8% Nickel.
 
Nur etwa 46 % der aktuellen weltweiten Nickelproduktion ist Klasse 1.
 
Die Weltproduktion von Nickel wird von Indonesien, den Philippinen und Russland dominiert. In Indonesien kam es in letzter Zeit zu Versorgungsproblemen, da die Regierung Maßnahmen zur drastischen Verringerung der Exporte angekündigt hat, um ihre Rohstoffvorkommen zu schützen. Die nachgewiesenen Ressourcen reichen schätzungsweise nur noch 7-8 Jahre.
 
Auf Indonesien entfallen etwa 26% des weltweiten Nickelangebots. Indonesien steht vor dem Problem, dass seine Produktion sehr energieintensiv ist und diese Energie aus Kohlekraftwerken stammt, die den höchsten CO2-Fußabdruck aller Energieformen aufweisen.

 

 


Autohersteller und andere Endverbraucher von Nickel haben damit begonnen, direkt von Bergbauunternehmen zu kaufen. Wie Audi-Chef Markus Duesmann Anfang März 2022 sagte, "werden Rohstoffe noch für viele Jahre ein Thema sein".
 
Es besteht auch die Möglichkeit, Nickel aus Altbatterien zu recyceln, was durch EU-Gesetzgebung und ESG-Verpflichtungen der Unternehmen beschleunigt werden wird.
 
Globale Versorgungsengpässe und die steigende Nachfrage nach nachhaltigem, ethisch vertretbarem und rückverfolgbarem Nickel werden den Unternehmen des Nickelsektors erhebliche Chancen eröffnen.
 
Die zwei DGWA Portfolio Companies, die von diesem sich entwickelnden Rückenwind profitieren dürften, sind Nimy Resources und Neometals: 
 
Nimy Resources Limited (ASX: NIM; FWB: P4G)
 
Nimy Resources Limited ist ein seit Kurzem an der ASX notierter Nickel-Explorer mit Dual Listing in Deutschland und Sitz in Westaustralien. 
 
Der Explorer verfolgt die Strategie verantwortungsbewusst gefördertes und hochpreisiges Nickel bereitzustellen, mit minimalen Auswirkungen auf die Umwelt und unter Einbeziehung der lokalen Communities.
 
Nimy Resources ist ein Pionier in einem bedeutenden neuen Nickelsulfidgürtel, der eine Landfläche von 1.761 km² in einer Tier-1-Ressource umfasst. Nimy Resources hat ein umfangreiches Explorationsprogramm geplant, um eine Reihe von Targets zu erkunden und zu entwickeln.
 
Australien ist mit etwa 25% der weltweiten Ressourcen der größte Besitzer wirtschaftlicher Nickelvorkommen der Welt. Zudem hat Nimy mit BHP einen großen, weltweit angesehenen Nickelproduzenten in unmittelbarer Nähe. Im Juli 2021 gab BHP eine Nickel-Liefervereinbarung mit Tesla bekannt. Die BHP-Raffinerie ist einer der nachhaltigsten und am wenigsten CO2-emittierenden Raffinerie der Welt.
 
Neometals Ltd (ASX: NMT; FWB: 9R9)
 
Neometals entwickelt auf innovative Weise Rohstoffprojekte für eine nachhaltige Zukunft. Das Unternehmen hat sich mit dem deutschen Maschinenbauer SMS group zusammengetan, um das Joint Venture "Primobius" zu gründen, das eine umweltfreundliche Recyclinglösung für ausgediente und verschrottete Lithium-Ionen-Batterien auf den Markt gebracht hat.
 
Primobius setzt ein fortschrittliches Recyclingverfahren mit geringen CO2-Emissionen ein, um hochreine Chemikalien an den Batteriesektor zurückzuliefern.
 
Der Recyclingprozess besteht aus 2 Stufen: 

1. Zerkleinerung und Aufbereitung zur mechanischen Trennung der Komponenten und zur Entfernung von Metallgehäusen, Elektrodenfolien und Kunststoffen aus den Hauptbatteriematerialien; und
2. Laugung, Reinigung und Ausfällung zur Herstellung raffinierter chemischer Produkte aus der hydrometallurgischen Verarbeitungsanlage. 

 
Primobius hat kürzlich bekannt gegeben, dass es mit Mercedes Benz zusammenarbeiten wird, um eine Batterierecyclinganlage im Mercedes-Werk in Kuppenheim, Deutschland, zu errichten. Neometals geht davon aus, dass die Anlage eine Kapazität von 2.500 Tonnen pro Jahr haben wird. Das zurückgewonnene Material wird in den Recyclingkreislauf zurückgeführt, um mehr als 50.000 Batteriemodule für die Fahrzeugreihe Mercedes EQ (Electric Intelligence) herzustellen.

 

 

 

 

 

 

 

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