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     1729  0 Kommentare Silicon Valley Bank, Silvergate, Signature Bank – Digitalbanken vor der Kernschmelze?

    Eine martialische Überschrift, zugegeben. Aber der Einbruch des Finanz-Sektors am 9. März fühlte sich für die betroffenen Börsianer so an, als würde das Finanzsystem kurz vor dem Kollaps stehen

    und uns ein Lehman 2.0 bedrohen. Dem entsprechend halbierte sich der Fear & Greed-Index von CNN und verließ das optimistische Terrain.

    So, genug der Weltuntergangsgedanken, nehmen wir uns mal ein paar Fakten vor. Die, zugegebenermaßen, auch nicht positiv stimmen. Aber eben auch keine unmittelbar bevorstehende Apokalypse erwarten lassen.

    Die Ausgangslage ist bekannt: Seit dem Platzen der Internetblase im Jahr 2000 und den sich anschließenden Terroranschlägen vom 11. September 2001 hat die US-Notenbank auf eine massive Ausweitung der Geldmenge und sinkende Zinsen gesetzt. Das viele billige Geld führte zu Exzessen, insbesondere am US-Immobilienmarkt, was der Welt die Globale Finanzkrise 2008/09 einbrachte. Die Antwort der US-Notenbank darauf war noch viel mehr billigeres Geld.

    Davon haben wir alle profitiert: Unsere Immobilien stiegen stark im Wert, weil viel Geld in den Sektor floss. Unsere Aktien stiegen kolossal und schier unaufhaltsam an, weil viel Geld in die Märkte floss. Auch Kunst, alte Autos und Krypto-Währungen stiegen kräftig – alles zusammen kann man als Vermögenswert-Inflation bezeichnen oder Asset Price Bubble.

    Nun haben Corona und die daraus resultierenden Lieferengpässe dazu geführt, dass die Preise für Material massiv gestiegen sind ab 2021, während gleichzeitig immer mehr Produkte und Materialien nicht verfügbar waren. Inzwischen hat sich dies in einer heftigen Inflation niedergeschlagen, die sich als ziemlich zählebig erwiesen hat. Die Notenbank reagiert darauf mit Liquiditätsentzug aus den Märkten und massiven Zinserhöhungen.

    So viel zur bekannten, aber in Kürze etwas unscharf zusammengefassten, Ausgangslage. Und nun...

    ... zeigen sich die Auswirkungen. Seit 2 Jahren fallen die Aktienkurse der Wachstums-Firmen und auch die Standardwerte haben inzwischen zumeist 2-stellige Kursverluste hinnehmen müssen. Die höheren Zinsen verteuern das Geld, das zuvor unbegrenzt und kostenlos zur Verfügung stand. Das sorgt für höheren Zinsaufwand und damit sinkende Margen. Zugleich steht nicht mehr allen Unternehmen externes Geld zur Verfügung; die Kreditgeber werden wählerischer. Zinsen sind der Preis für das Risiko von Kreditausfällen. Jahrelang wurde dieses Risiko ignoriert und mit null bepreist, inzwischen kostet Fremdkapital wieder richtig Geld.

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    Armin Brack M.A.
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    Armin Brack ist seit über 20 Jahren an der Börse erfolgreich. Seit 2003 gibt er Börsenmagazine heraus, damit auch andere von seiner Leidenschaft für Aktien profitieren. Zum Beispiel in dem sie seine Musterdepots ganz einfach nachbilden. Armin Brack ist Chefredakteur der "Gewinner-Aktien" und Redakteur bei "TraderMacher Depot". Zusätzlich schreibt er auch den Aktien-Report, einen der größten kostenlosen Börsenbriefe Deutschlands. TIPP: Jetzt meine Geldanlage-Tipps 100% gratis sichern (+Geschenk): www.aktien-report.de
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    Verfasst von Armin Brack M.A.
    Silicon Valley Bank, Silvergate, Signature Bank – Digitalbanken vor der Kernschmelze? Eine martialische Überschrift, zugegeben. Aber der Einbruch des Finanz-Sektors am 9. März fühlte sich für die betroffenen Börsianer so an, als würde das Finanzsystem kurz vor dem Kollaps stehen

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