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     1729  0 Kommentare Silicon Valley Bank, Silvergate, Signature Bank – Digitalbanken vor der Kernschmelze? - Seite 2

    Die Alternative für die betroffenen Firmen sind Kosteneinsparungen, die Ausgabe neuer Aktien (also das Einwerben von Eigenkapital) oder der Verkauf von Vermögen. Kostensenkungen haben viele Unternehmen bereits vorgenommen, doch bei Wachstums-Firmen liegt es in der Natur der Sache, dass sie in der Aufbauphase Verluste schreiben. Kostensenkung bedeutet also zumeist Personalabbau und damit reduziertes Wachstum. Neue Aktien auszugeben bietet sich an, wenn die Aktien hoch stehen und weniger, wenn sie 2 Jahre Kursverfall hinter sich haben. Verkauft man dann junge Aktien, nimmt man zwar Geld ein, aber die Altaktionäre werden viel stärker verwässert, als ihnen gefallen kann. Bleibt der Verkauf von Vermögen. Doch davon haben die meisten jungen Wachstums-Firmen nicht viel, außer ihre Patente, Software-Entwicklungen, Geschäftsmodelle. Und diese zu verkaufen wäre quasi der Selbstmord des Unternehmens aus Angst vor dem Tod. Also keine Option.

    Doch auch bei den etablierten und profitablen Unternehmen kommen inzwischen die gestiegenen Zinsen an. Wenn Kredite auslaufen und neu abgeschlossen werden, verteuern sich die Zinskonditionen signifikant. Wenn anstelle von 1% auf einmal 4% zu bezahlen sind, leidet das Finanzergebnis spürbar. Zudem errechnet sich der Wert eines Unternehmens aus der Summe aller seiner zukünftig zu erzielenden Gewinne, die man dann auf den heutigen Wert abzinst. Weil künftige Gewinne weniger wert sind als heutige – dank der Inflation.

    In diesen sog. Discounted Cashflow-Modellen spielte der Zins in den letzten Jahren eine untergeordnete Rolle, weil das Zinsniveau historisch niedrig war. Nun erhöhen die Analysten den Zinsfaktor in der Gleichung und es macht einen gewaltigen Unterschied im Ergebnis, also dem errechneten fairen Aktien-Wert, ob man künftige Gewinne mit 2% oder mit 5% abzinst. Je höher der Zinssatz, desto geringer der Wert künftiger Gewinne und damit auch des heutigen intrinsischen Aktien-Preises. Das kann dazu führen, dass ein Unternehmen seine Gewinne um 10% steigert, sein Aktienkurs aber dennoch überbewerteter ist als noch vor 12 Monaten.

    Run auf Finanz-Werte

    Am Donnerstag, den 9. März 2023 gab FED-Chef Jerome Powell mal wieder sein Mantra von sich, dass die Inflation zu hoch sei und die US-Notenbank mit weiteren starken Zinsanhebungen gegenwirken werde. Das kam an den Börsen überhaupt nicht gut an, weil inzwischen weitgehend Marktkonsens ist, dass die US-Notenbank den Bogen kräftig überspannt. Wie sie es in der Vergangenheit immer getan hat. Sie hat immer zu spät und dann viel zu stark agiert und damit Rezessionen erst ausgelöst. Das droht uns wieder, denn die Wirkung der Zinsanhebungen zeigt sich erst viele Monate später, wenn das Pendel ggf. schon längst in die andere Richtung ausgeschlagen hat.

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    Armin Brack M.A.
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    Armin Brack ist seit über 20 Jahren an der Börse erfolgreich. Seit 2003 gibt er Börsenmagazine heraus, damit auch andere von seiner Leidenschaft für Aktien profitieren. Zum Beispiel in dem sie seine Musterdepots ganz einfach nachbilden. Armin Brack ist Chefredakteur der "Gewinner-Aktien" und Redakteur bei "TraderMacher Depot". Zusätzlich schreibt er auch den Aktien-Report, einen der größten kostenlosen Börsenbriefe Deutschlands. TIPP: Jetzt meine Geldanlage-Tipps 100% gratis sichern (+Geschenk): www.aktien-report.de
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    Verfasst von Armin Brack M.A.
    Silicon Valley Bank, Silvergate, Signature Bank – Digitalbanken vor der Kernschmelze? - Seite 2 Eine martialische Überschrift, zugegeben. Aber der Einbruch des Finanz-Sektors am 9. März fühlte sich für die betroffenen Börsianer so an, als würde das Finanzsystem kurz vor dem Kollaps stehen

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