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    Marktkommentar  121  0 Kommentare Prof. Dr. Jan Viebig (Oddo BHF): Unternehmensanleihen

    Unternehmensanleihen bieten ein anspruchsvolles, aber attraktives Umfeld

    08.09.2023 - Im vergangenen Jahr mussten die europäischen und amerikanischen Kapitalmärkte einen Zinsanstieg verkraften wie seit Jahren nicht mehr. Für die Emittenten, besonders am Markt für Unternehmensanleihen, rückt nun die Stunde der Wahrheit näher. Viele Unternehmen haben das historisch niedrige Zinsniveau genutzt, um sich mit günstigem Geld einzudecken. Schließlich lagen die Leitzinsen in den USA und Europa seit der Finanzkrise von 2008 bei null und darunter. Entsprechend günstig war für die Unternehmen auch eine langfristige Verschuldung. Doch viele Emissionen, die in Zeiten günstigen Geldes aufgelegt worden sind, laufen in naher Zukunft aus. 

    Manche Marktbeobachter sprechen bereits von einer drohenden Krise am Markt für Unternehmensanleihen. Doch wir mögen solche Situationen. Denn jetzt wird sich zeigen, wer solide gewirtschaftet hat und wer nicht. Daraus ergeben sich interessante Anlagemöglichkeiten. Besonders in der jetzigen Marktphase wird sich auszahlen, auf die Bonität und die Qualität der Emittenten zu achten. Denn nicht nur bei Aktien, auch bei Anleihen müssen Investoren sorgfältig prüfen, ob das Unternehmen ein überzeugendes, zukunftsträchtiges Geschäftsmodell verfolgt, wofür es den aufgenommenen Betrag verwendet und wie solide die Unternehmensführung mit den Finanzmitteln generell haushält. 

    Am Markt für europäische High-Yield-Anleihen werden nach einer Aufstellung von Bloomberg im Jahr 2024 Anleihen im Volumen von 16,1 Milliarden Dollar fällig. 89,2 Milliarden Dollar werden im Jahr 2025 und 118,7 Milliarden Dollar im Jahr 2026 fällig. Insgesamt müssen die europäischen Unternehmen, die High-Yield-Anleihen begeben haben, in den nächsten Jahren laut Bloomberg rund 430 Milliarden Dollar refinanzieren. Jahrelang, als die Zinsen stabil niedrig waren, achteten die Anleger wenig auf diesen Umstand. Doch nun ist das Umfeld von nennenswert höheren Zinsen geprägt: Solide Euro-Unternehmensanleihen im Investmentgrade-Bereich bringen eine Rendite von rund 4,3%. Anfang 2022 lag sie noch bei 0,6%. Die Rendite von High-Yield-Euro-Unternehmensanleihen ist von 3,2% Anfang 2022 auf nunmehr 7,4% gestiegen. 

    Die Kehrseite dieses Zinsanstiegs ist, dass Anleihekäufer auch mit mehr Zahlungsausfällen rechnen müssen. In den nächsten zwei, drei Jahren wird sich zeigen, welche Unternehmen mit dem höheren Zinsniveau gut zurechtkommen und welche in Schwierigkeiten geraten.

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