Autosparte schwächelt
Auch Dividendenerhöhung kann Continental nicht retten
Der Autozulieferer Continental will mit umfangreichen Sparmaßnahmen die schwächelnde Autosparte wieder ankurbeln. Bislang ist das nicht gelungen und auch die Zukunft sieht herausfordernd aus.
- Continental plant Sparmaßnahmen für schwächelnde Autosparte
- Prognose für steigende Gewinne in diesem Jahr
- Reifen-Bereich entwickelt sich gut, Aktienkurs sinkt
Continental rechnet in diesem Jahr mit steigenden Gewinnen, angeführt von Verbesserungen in der angeschlagenen Automobilsparte, wo das Unternehmen Stellen abbaut und Werke schließt. Der Autozulieferer und Reifenhersteller prognostizierte für dieses Jahr eine operative Marge von bis zu sieben Prozent und kündigte für das Gesamtjahr einen Gewinn an, der weitgehend den Erwartungen entspricht.
Während die Automobilsparte der Konkurrenz hinterherhinkt, entwickelt sich der Reifen-Bereich von Continental gut. Das Unternehmen schlug am Donnerstag auch eine Erhöhung der Dividende auf 2,20 Euro pro Aktie vor. Continental hatte im vergangenen Monat umfassende Sparmaßnahmen angekündigt.
Das Unternehmen strebt schon seit längerem Verbesserungen in seinem Autozuliefergeschäft an. Trotz der Herausforderungen im Sektor konnte Continental in der Autozulieferung erstmals seit 2019 wieder einen Gewinn verbuchen, wobei die EBIT-Marge mit 1,9 Prozent leicht unter den eigenen Plänen blieb. Der DAX-Konzern plant nun, die Gewinnmarge in dieser Sparte auf rund drei bis vier Prozent zu steigern.
Der Aktienkurs von Continental sackte am Donnerstag im Vormittagshandel als Schlusslicht im DAX um 4,6 Prozent auf 69,50 Euro ab. Auch die Dividendenerhöhung konnte den Kurs nicht stützen. Seit Jahresbeginn haben die Titel damit mehr als zehn Prozent eingebüßt.
Die weltweite Automobilproduktion werde in diesem Jahr in etwa gleich bleiben, sagte das Unternehmen, nachdem sie im vergangenen Jahr um zehn Prozent gestiegen war. Höhere Kosten für Löhne und Gehälter in Höhe von rund 500 Millionen Euro werden das Ergebnis in diesem Jahr belasten, etwa die Hälfte davon entfällt auf die Automobilsparte.
Ausgliederung
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Zusätzlich zu den Einschnitten gliedert Continental sein User-Experience-Geschäft aus. Der bereinigte Free Cash Flow wird aufgrund von Einmalaufwendungen in Höhe von einer Milliarde Euro im Zusammenhang mit der Ausgliederung und Maßnahmen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit voraussichtlich auf bis zu 1,1 Milliarden Euro sinken.
Neben den Anstrengungen zur Restrukturierung und Steigerung der Profitabilität steht Continental noch vor einer Reihe weiterer Probleme. Im Januar durchsuchten Behörden das Unternehmen wegen des Verdachts auf Preisabsprachen mit anderen Reifenherstellern. Darüber hinaus sah sich das Unternehmen mit einer Reihe von Compliance- und Sicherheitsproblemen konfrontiert.
Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion
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