Die Luft ist raus
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Cannabis-Aktien setzen schleichenden Abverkauf fort
Eine Reihe positiver Nachrichten riss den Cannabis-Sektor zuletzt aus seiner Lethargie, nach kurzen knackige Kursanstiegen folgte eine scharfe Korrektur. Eine nachhaltige Trendwende lässt weiterhin auf sich warten.
- Positive Nachrichten rissen Cannabis-Sektor aus Lethargie, gefolgt von scharfer Korrektur.
- DEA bereit, Cannabis-Risikobewertung herabzustufen, sorgte für Euphorie.
- Cannabis-Unternehmen kämpfen um Vertrauen, Quartalsberichte enttäuschen.
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Der Staub hat sich gelegt
Zuletzt wirbelte Ende April die Nachricht, dass die DEA - Drug Enforcement Administration – nun bereit sei, Cannabis in der Risikobewertung herabzustufen, mächtig Staub auf. Anleger stürzten sich auf die arg gebeutelten Cannabis-Aktien. Keiner wollte die Party verpassen. Mittlerweile hat sich der Staub gelegt.
Die erste Euphorie verflog schnell, als deutlich wurde, dass der Prozess, an dessen Ende eine Neueinstufung von Cannabis in Schedule III stehen soll, ein langwieriger ist und es auf dem Weg dahin, noch diverse Klippen zu umschiffen gilt. Eine Neueinstufung durch die DEA würde den Unternehmen einige Vorteile bringen und wäre sicherlich auch ein Meilenstein im Hinblick auf eine mögliche Legalisierung von Cannabis in den USA auf Bundesebene, aber eben auch nicht mehr.
Cannabis-Unternehmen ringen um Vertrauen
Den wenigsten Unternehmen gelang es in den letzten Jahren, tragfähige Geschäftsmodelle aufzusetzen. Immense Verluste bauten sich auf und belasteten die Liquidität. Die Ausgabe neuer Aktien war in den letzten Jahren bekanntermaßen ein probates Mittel, um drohenden Liquiditätsengpässen entgegenzuwirken.
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In den letzten Jahren haben viele Cannabis-Unternehmen nicht nur Geld verbrannt. Sie haben auch das Vertrauen der Anleger aufs Spiel gesetzt und zum Teil verloren. Die Quartalsberichte waren mitunter Offenbarungseide. Horrende Verluste, Umsatzschwäche und fehlende Perspektiven waren eher die Regel als die Ausnahme. Die zahlreichen Enttäuschungen vertrieben die Anleger aus dem Sektor. Die Aktienkurse taumelten.
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Zu den Unternehmen, die zahlreiche der zuvor genannten Aspekte aufweisen, gehört der ehemalige Highflyer Aurora Cannabis. Der obere 3-Jahres-Chart (in US-Dollar) verdeutlicht das Ausmaß der Misere. Die Kursgewinne der letzten Wochen fallen da trotz des beachtlichen Ausmaßes nicht wirklich ins Gewicht.
Fazit
Leider vermag es auch die aktuelle Quartalsberichtssaison nicht, in der Breite zu überzeugen und so den Fokus wieder auf das Wesentliche zu lenken. Die Aussicht auf weniger staatliche Restriktionen stützt die Cannabis-Aktien sicherlich. Die Voraussetzungen dafür, dass die Anleger und Investoren wieder größerer Zahl in den Sektor strömen, sind aber noch nicht geschaffen. So wird es wohl bis auf weiteres beim volatilen Auf und Ab der Aktienkurse bleiben.
Autor: Marcel Torney, freier Redakteur, Rohstoffexperte
Die Aurora Cannabis Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Minus von -5,76 % und einem Kurs von 8,84EUR auf Toronto (23. Mai 2024, 22:00 Uhr) gehandelt.