Anlagestrategien
3 Methoden, die 89,1 Prozent aller aktiven Fonds schlagen
Langfristig gelingt es nur wenigen aktiven Fonds, ihre Benchmark zu übertreffen. Hier sind drei Möglichkeiten, um dennoch gut abzuschneiden.
- Nur wenige aktive Fonds schlagen langfristig ihre Benchmark.
- Ursachen: steigendes Fondsvolumen, hoher Erfolgsdruck, wechselnde Vermögensklassen.
- Möglichkeiten: beste aktive Fonds wählen, Indexfonds nutzen, gezielte Aktienauswahl.
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Nur wenigen Investoren wie Warren Buffett gelingt es, langfristig den Vergleichsindex zu übertreffen. Während viele aktive Fonds anfangs meist sehr gut abschneiden, lässt ihre Leistung im Laufe der Zeit oft nach. So zeigt eine Untersuchung von S&P Dow Jones Indices LLC, dass beispielsweise von allen amerikanischen Aktienfonds nach einem Jahr 29,99 Prozent ihre Benchmark schlagen, während es nach 15 Jahren nur noch 10,9 Prozent sind.
Doch was sind die Ursachen dafür?
Ein wesentlicher Grund für die abnehmende Leistung im Zeitverlauf ist das steigende Fondsvolumen. Während ein Fondsmanager anfangs mit relativ wenig Kapital auch in kleine Unternehmen mit großem Wachstumspotenzial investieren kann, schließt sich diese Tür mit zunehmender Fondsgröße.
Fondsmanager stehen weiterhin unter einem hohen Erfolgsdruck und Stress, dem sie größtenteils nur eine bestimmte Zeit standhalten können, um dann andere Wege einzuschlagen. Neue Fondsverwalter, die beim Management helfen, setzen hingegen eigene Vorstellungen um, die nicht erfolgreich sein müssen.
An der Börse wechseln sich zudem ständig die erfolgreichsten Vermögensklassen und Methoden ab. Aktive Fonds sind oft an eine Kategorie gebunden und müssen beispielsweise auch in Krisen in diese investiert bleiben, was ein Nachteil sein kann.
Langfristig sind die anfallenden Kosten ein weiterer entscheidender Faktor. So liegen die jährlichen Verwaltungsgebühren der aktiven Aktienfonds meist bei etwa 1,5 Prozent. Anfangs wirkt sich dieser Aspekt nur geringfügig auf die Performance aus, aber langfristig muss das Fondsmanagement diesen Betrag Jahr für Jahr ausgleichen, um mit dem Index mithalten zu können.
Wie S&P Dow Jones Indices zeigt, schaffen es deshalb in einem Zeitraum von 15 Jahren 89,10 Prozent aller amerikanischen Aktienfonds nicht, ihre Benchmark zu schlagen.
Als Privatanleger bleiben uns trotzdem Möglichkeiten, um gut abzuschneiden.
1. Wahl der besten aktiven Fonds
Obwohl viele aktive Fonds langfristig unterdurchschnittlich performen, gelingt es immerhin 10,9 Prozent, besser als der Vergleichsindex abzuschneiden. Über verschiedene Screener können wir sie herausfiltern. Am Ende bleiben immer noch zahlreiche, sehr gute aktive Fonds übrig, über die wir unser Kapital streuen können.
Ein Beispiel ist der Squad-Value-Aktienfonds. Er wurde bereits 2004 aufgelegt und konnte seitdem den Euro-Stoxx-50-Index deutlich übertreffen. Das aktuelle Fondsvolumen von 168,99 Millionen Euro (01.07.2024) sowie sein kontinuierliches Management sorgen auch zukünftig für Wachstumspotenzial und eine hohe Qualität. Seit 2011 ist er ebenfalls in einer B-Variante handelbar.







2. Indexfonds
Eine zweite Möglichkeit, besser als die Mehrheit aller aktiven Fonds abzuschneiden, sind börsengehandelte Indexfonds (ETFs). Sie besitzen in der Regel deutlich geringere jährliche Verwaltungsgebühren und investieren bei einer physischen Nachbildung in alle Elemente des zugrunde liegenden Index.
Ein Beispiel ist der Vanguard FTSE All-World UCITS ETF. Er wurde im Mai 2012 in Irland aufgelegt und investiert in etwa 3.643 Unternehmen aus 25 Industrie- und 24 Schwellenländern. Er bildet den FTSE-All-World-Index nach und kostet jährlich nur 0,22 Prozent der veranlagten Summe.






3. Gezielte Aktienauswahl
Eine dritte Möglichkeit, langfristig besser als viele aktive Fonds abzuschneiden, ist die gezielte Investition in besonders gute Unternehmen, die außergewöhnliche Persönlichkeiten managen.
Ein Beispiel ist Berkshire Hathaway. Obwohl der MSCI-World-Index kaum zu schlagen ist, gelang es Warren Buffett und seinen Managern in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten dennoch, ihn zu übertreffen.









Fazit
Auch wenn es langfristig nur wenigen aktiven Fonds gelingt, ihre Benchmark zu übertreffen, bleiben immer noch genügend überdurchschnittliche von ihnen übrig. Darüber hinaus sind Indexfonds (ETFs) und eine gezielte Aktienauswahl weitere gute Möglichkeiten, besser als 89,1 Prozent aller aktiven Fonds abzuschneiden.
Autor: Christof Welzel, wallstreetONLINE Redaktion, Ressort Anlageprodukte
Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion
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