Korrekturgefahr
Jetzt den Dip kaufen? Besser nicht, warnt Goldman Sachs!
Viele Anleger sehen in der jüngsten Korrektur von Technologie- und Halbleiter-Aktien eine Einstiegschance. Ein Analyst von Goldman Sachs hält dagegen und warnt.
- Analyst warnt vor Kauf des Pullbacks
- US-Aktienmarkt erreicht möglicherweise Top
- Käuferseite könnte im August fehlen
- Report: Goldpreis nicht zu stoppen

Schon vor dem heftigen Einbruch am Mittwoch, als der Technologie-Index Nasdaq 100 mit einem Verlust von fast drei Prozent den schwächsten Handelstag seit mehr als 18 Monaten erwischte, gerieten Tech- und Halbleiterwerte zugunsten von Value-Aktien und Small-Cap-Titeln unter Druck.
Analyst warnt davor, den Pullback zu kaufen
Viele der bisherigen Jahresgewinner wie Broadcom, Nvidia oder Super Micro Computer haben gegenüber ihren jüngsten Hochs deutlich zurückgesetzt und stark an Wert verloren – das ruft vor allem Kleinanleger auf den Plan, sich hier zu engagieren und den Pullback zu kaufen.
Genau davor hat am Donnerstag Scott Rubner, Analyst der US-Investmentbank Goldman Sachs gewarnt: Jetzt sei nicht die Zeit, den Dip zu kaufen! Der Marktstratege sieht in US-Aktien ein Top erreicht und warnt vor schwachen Kapitalzuflüssen im August.
Sommerliche Rutschpartie?
Seiner Einschätzung nach markiere der 17. Juli "üblicherweise das Ende der sommerlichen Grill- und Poolparty" und das schon seit 1928. Der US-Gesamtmarktindex S&P 500 habe in diesem Jahr bereits 38 Rekordhochs erzielt und sei damit auf dem Weg zu einem neuen Rekord. Nur 1995 habe der US-Aktienmarkt in einem Jahr mehr Allzeithochs erzielt als in 2024.
"Das Blow-Off-Top ist nach 13 Anstiegen in 15 Handelstagen abgeschlossen, jetzt beginnt die sommerliche Rutschpartie", bewertet Rubner den zuletzt äußerst dynamischen Anstieg von US-Aktien: "Der Pain Trade lautet von hieran nicht mehr höher. Ich werde den Dip nicht kaufen".









Käuferseite könnte im August fehlen
Seine Einschätzung für einen volatilen Handelsverlauf im Sommer begründet er auch mit dem am Freitag anstehenden Verfall von Monatsoptionen. Dieser sei für Market Maker eine gute Gelegenheit, sich von Long-Gamma-Positionen zu trennen, was für höhere Bewegungsfreiheit des Marktes sorgen werde.
"August ist üblicherweise der Monat mit den höchsten Kapitalabflüssen. Für mich ist klar, dass sich die passiven Mittelzuflüsse verlangsamt haben." Platz nach oben sieht er für den Markt auch deshalb nicht mehr, da Call-to-Action-Strategien bereits vollständig investiert und dem Markt die Käufer ausgegangen seien.
Fazit: Anleger sollten der Verlockung widerstehen
Wenngleich die Verlockung, die vermeintlich günstigen Kurse zum Einstieg zu nutzen, für viele Anleger hoch sein dürfte, sollten Investoren die Warnung von Scott Rubner ernst nehmen.
Trotz der in einigen Werten bereits beträchtlichen Rücksetzer sind die Bewertungen noch immer auf einem historisch rekordverdächtigen Niveau. Das birgt erhebliches Abwärtspotenzial auch vor dem Hintergrund, dass eine wachsende Zahl von Wirtschaftsindikatoren auf eine Eintrübung hindeutet.
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Auch aus einer technischen Perspektive sind Indizes wie der Dow Jones, der Nasdaq 100 und nach seinem Höhenflug in den vergangenen Tagen auch der Nebenwerteindex Russell 2000 stark überkauft.
Das bedeutet zwar nicht, dass sich US-Aktien nicht noch einmal steigern könnten, der Platz nach oben dürfte aber begrenzt sein. Somit begünstigt das Chance-Risiko-Profil des Marktes aktuell Trades zur Unterseite.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion

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