Broadcom nach Tests enttäuscht
Intel: Noch mehr Ärger und Probleme!
Der in der Krise befindliche Halbleiterkonzern Intel hat offenbar noch mehr Probleme als gedacht. Die Fertigungssparte kann den Anforderungen potenzieller Kunden nicht gerecht werden.
- Intel hat Fertigungsprobleme und verliert Marktanteile.
- Umbaupläne stehen vor finanziellen und qualitativen Hürden.
- Aktie verliert weiter und bietet derzeit keine Kaufgründe.
- Report: Goldpreis nicht zu stoppen

CEO Pat Gelsinger hatte für den Umbau von Intel große Pläne. Nachdem sich die eigenen Designs zunehmend schlechter verkaufen, das Unternehmen Marktanteile an AMD verliert und dabei gleichzeitig den Anschluss bei Künstlicher Intelligenz verpasst hat, sollte der Umbau zu einem weltweit agierenden Auftragsfertiger den Konzern aus der Krise führen.
Diese Strategie steht inzwischen vor wachsenden finanziellen Herausforderungen. Aufgrund der schwachen Ertragslage des Unternehmens hat Intel bereits die Planungen für ein Chip-Werk in Israel auf Eis gelegt. Auch der in Magdeburg geplante Standort steht zur Diskussion.
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Auf einen ersten Korb folgt nun ein zweiter – dieses Mal von Broadcom
Finanzielle Herausforderungen sind aber nicht die einzige Hürde für den geplanten Konzernumbau. Offenbar hat Intel auch Qualitätsprobleme und kann den Anforderungen potenzieller Kunden nicht gerecht werden.
Erst vor drei Wochen machte ein Bericht der Financial Times die Runde, wonach der japanische Technologiekonzern SoftBank gemeinsam mit Chipdesigner Arm an einem KI-Chip arbeitet, wofür Intel der Fertigungspartner sein sollte. Die Gespräche endeten jedoch ergebnislos, nachdem Intel den Erwartungen von SoftBank an Geschwindigkeit und Produktionskapazitäten nicht gerecht werden konnte.
Fertigungssparte kann die erforderliche Qualität nicht liefern
Nun steht offenbar eine weitere Kooperation vor dem Aus, noch bevor sie überhaupt begonnen hat. Nach einer Meldung der Nachrichtenagentur Reuters soll Broadcom an Intels Fertigungskapazitäten interessiert gewesen sein.
Für den Test seines fortschrittlichsten Fertigungsprozesses 18A hat Broadcom Intel Siliziumwafer zukommen, bedrucken und anschließend testen lassen. Im Ergebnis ist Broadcom laut Insiderinformationen zum Schluss gekommen, dass der Fertigungsprozess noch keine Serienreife erlangt habe.
Ingenieure von Broadcom sollen insbesondere die hohe Ausfallquote bemängelt haben. Zwar gehören fehlerhaft gefertigte Chips in der Halbleiterindustrie zum Alltagsgeschäft, sowohl die Fertiger als auch die Kunden sind aber um möglichst niedrige Defektraten bemüht.
Broadcom dementiert, Intel will sich nicht äußern
Ein Unternehmenssprecher von Broadcom, dessen Quartalsergebnis am Donnerstag mit großer Spannung erwartet wird, dementierte den Bericht: "Die Evaluation der Produkte und Dienstleistungen von Intels Fertigungssparte ist noch nicht zu einem abschließenden Ergebnis gekommen."
Intel ließ verlautbaren, dass großes Interesse am Fertigungsprozess A18 bestehe, dass man sich unter Berücksichtigung der Unternehmensrichtlinien aber nicht zu "spezifischen Kundengesprächen" äußern würde.









Aktie gibt nach und wird abgehängt
In einem um eine Erholung bemühten Gesamtmarktumfeld kann die Aktie von Intel am Mittwoch nicht überzeugen. Sie verliert in der Spitze 2 Prozent an Wert und dadurch einmal mehr den Anschluss an den Halbleiterindex Philadelphia Semiconductor, der sich um über ein Prozent verbessert.
Gegenüber dem Jahreswechsel stehen in den Anteilen von Intel Abgaben in Höhe von 60 Prozent zu Buche. Die Gerüchte um ein zur Monatsmitte zu erwartendes Aktionspapier haben der Aktie aber zu etwas Abstand von ihrem bisherigen Jahrestief bei 18,84 US-Dollar verholfen.
Fazit: Es gibt genau 0 Gründe, die Aktie von Intel zu kaufen!
Halbleiter-Gigant Intel kommt nicht zur Ruhe. Am Mittwoch sorgt ein Bericht der Nachrichtenagentur Reuters für Sorgenfalten. Demnach sind die Entwicklungsingenieure von Broadcom nicht von den Fähigkeiten der Fertigungssparte des Unternehmens überzeugt – genau die soll den Konzern aber aus seiner Krise führen.
Die Aktie verpasst zur Wochenmitte die Erholungsbemühungen am Gesamtmarkt. Das passt in das schwache Bild, das die Aktie bereits seit Monaten abgibt. Für Anleger gibt es derzeit keinen einzigen Grund, sich in der Aktie zu engagieren – wohl aber etliche dagegen!
Zu diesem Schluss ist auch Kollege Markus Weingran gekommen, der sich in der wO Börsenlounge mit den jüngsten Entwicklungen um Intel auseinandergesetzt und über einen Rauswurf aus dem Dow-Jones-Index spekuliert hat.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
*ab 500 Euro Ordervolumen, zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen

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