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     1534  1 Kommentar Das große Spiel auf Zeit

     

    Im Moment wird viel darüber diskutiert, wie man den Euro-Rettungsschirm (EFSF), der zurzeit eine Summe von 440 Mrd. Euro umfasst, möglichst effektiv einsetzt. In der Diskussion sind sogenannte Kredithebel in verschiedenen Variationen. Da viele sicherlich nicht wissen, wie das funktionieren soll, eine kurze Erläuterung dazu – es geht um den bekannten Leverage- (Hebel) Effekt:

    Im Normalfall versteht man unter einem kreditfinanzierten Hebel folgendes:

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    Sie wollen 1000 Euro anlegen und erhalten nach einem Jahr, sagen wir, 5 % Rendite. Dann haben Sie nach einem Jahr 1.050 Euro – also 50 Euro Gewinn. Nun haben Sie ja die 1.000 Euro und können diese quasi als Sicherheit hinterlegen, um sich noch einmal  1.000 Euro zu leihen. Nehmen wir nun an, für diese zusätzlich 1000 Euro müssen Sie lediglich 2 % zahlen. Dieser Kredit würde Sie im Jahr also 20 Euro kosten.

    Sie legen die nun insgesamt 2.000 Euro zu 5 % an und erhalten somit zum Schluss 2.100 Euro zurück. Davon zahlen Sie die 1.000 geliehenen Euro plus die 20 Euro Zinsen dafür an den Kreditgeber zurück. Ihnen verbleibt aus dieser Investition also ein Gewinn von 80 Euro. Unter dem Strich hat sich somit, bezogen auf die Anfangssumme von 1.000 Euro, die Rendite auf 8 % erhöht.

    Hört sich toll an, birgt aber auch Risiken, denn der Hebel funktioniert (wie immer) auch in die andere Richtung. Sprich, Sie hebeln auch Ihre Verlustrisiken. Und das könnte bei den meisten Varianten, die im Gespräch sind, auf die Länder oder die EZB und damit schlussendlich auf die Steuerzahler zurückschlagen.

    Hebel in Form einer Versicherung

    Aber es gibt noch eine Hebel-Variante, die gerade im Gespräch ist, nämlich eine Art Versicherung. Wieder geht es um Fremdkapital. Damit fremde Kapitalgeber die Staatsanleihen kaufen, bietet der EFSF ihnen eine Art Versicherung an, der das Ausfallrisiko dieser Anleihen bis zu einem gewissen Grad absichert – es geht hier um Absicherungen von 20-30 %.

    Es wird lediglich das Ausfallrisiko abgesichert

    Nehmen wir an, bei einem Land besteht ein Ausfallrisiko von 20 %, und der EFSF sichert mit der ihm zur Verfügung stehenden Summe lediglich diese 20 % ab – dann steht dem EFSF der restliche Betrag (80 %) für weitere Absicherungsgeschäfte zur Verfügung.

    Im Gegensatz zum direkten Kauf der (teil-)abgesicherten Anleihen hat er sozusagen die fünffache Menge  des Kapitals zur Verfügung – sprich, mit 100 Mrd. Euro des Rettungsfonds können 500 Mrd. Euro Kapital abgesichert werden.

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    Jochen Steffens
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    Verfasst von 2Jochen Steffens
    Das große Spiel auf Zeit   Im Moment wird viel darüber diskutiert, wie man den Euro-Rettungsschirm (EFSF), der zurzeit eine Summe von 440 Mrd. Euro umfasst, möglichst effektiv einsetzt. In der Diskussion sind sogenannte Kredithebel in verschiedenen Variationen. Da …

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