Aktien Frankfurt Ausblick
Weitere Erholung - Freundliche Vorgaben stützen
FRANKFURT (dpa-AFX) - Dank freundlicher Vorgaben dürfte der deutsche Aktienmarkt am Mittwoch seine zaghaften Erholungsversuche der vorangegangenen zwei Handelstage fortsetzen. Der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex deutete gegen 8.05 Uhr eine 0,31 Prozent höhere Eröffnung an. Ein leichter Rücksetzer der Renditen am spanischen und italienischen Anleihemarkt sowie Kommentare des US-Notenbankers Charles Evans, die auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik hoffen ließen, hätten ausgereicht, im S&P-500 Käufer anzulocken und den festen US-Markt am Tageshoch schließen zu lassen, sagte Händler Chris Weston von IG Markets.
Seit dem Xetra-Schluss gewann der Future auf den US-Leitindex Dow Jones Industrial 0,41 Prozent, und auch in Asien tendierten die Börsen überwiegend freundlich. Dies gebe zunächst den positiven Trend vor, so Weston weiter. Die Marktteilnehmer bleiben jedoch insgesamt sehr nervös vor der entscheidenden Wahl in Griechenland am Wochenende, was sich zuletzt bereits in starken Schwankungen zeigte. Auf der Tagesagenda stehen konjunkturseitig vor allem Verbraucher- und Erzeugerpreisdaten sowie eine Auktion italienischer Geldmarktpapiere mit einem Volumen von 6,5 Milliarden Euro.
KUKA PRÜFT OPTIONENN FÜR SYSTEMS-SPARTE
Unternehmensnachrichten sind zur Wochenmitte dünn gesät. Der Deutsche-Bank-Chef Ansu Jain sagte am Dienstagabend bei seinem ersten großen öffentlichen Auftritt seit seiner Amtseinführung, er rechne auch in Folge der schärferen Bankenregulierung mit einer weiteren Konzentration im Bankgewerbe. Bereits heute gebe es deutlich weniger globale Banken als noch vor fünf Jahren. Die Deutsche Bank gehe davon aus, dass in Zukunft 'nur noch eine Handvoll starker globaler Banken' übrig bleibe. Zudem bekannte sich Jain zum deutschen Heimatmarkt. Einen Einfluss auf die Aktie räumten Börsianer den Aussagen nicht ein.
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Die Aktien von Kuka stehen mit einem Pressebericht im Blick. Laut 'Börsen-Zeitung' (BöZ) prüft der Roboter- und Anlagenbauer strategische Optionen für seine Systems-Sparte inklusive eines möglichen Verkaufs, nachdem der Kuka-Großaktionär Grenzebach sich beim Schweizer Logistikroboter-Anbieter Swisslog eingekauft hat. 'Dieser Artikel könnte einige Spekulationen neu entfachen, auch wenn die Geschichte schon vor einigen Wochen aufgetaucht ist', kommentierte ein Händler. Im vorbörslichen Handel bei Lang & Schwarz legten die Papiere zunächst mit dem Markt um gut ein halbes Prozent zu.
SOLARWERTE WEGEN INTERSOLAR UND FIRST SOLAR IM FOKUS
Solarwerte wie Solarworld sollten Börsianern zufolge nicht nur wegen der laufenden Branchenmesse Intersolar im Auge behalten werden. An der Nasdaq waren die Aktien von First Solar um 21 Prozent angesprungen, nachdem das Unternehmen die für Oktober geplante Schließung der beiden Werke in Frankfurt (Oder) verschoben hat. Grund sind unerwartete neue Aufträge. Die Solarworld-Aktien zogen vorbörslich um mehr als fünf Prozent an. Rechtzeitig zu den heutigen Verhandlungen im Vermittlungsausschuss über die Kürzung der Solarförderung gibt es aber einen Pressebericht, der die Stimmung laut Börsianern wieder dämpfen könnte. Laut der 'Bild-Zeitung' will die Koalition die Förderung um 20 bis 25 Prozent jährlich kürzen. Dies sei allerdings zunächst nur ein weiterer Vorschlag, der von den Ländern abgelehnt werden dürfte, kommentierte ein Händler./gl/rum