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     4368  0 Kommentare E.ON: Potenzial bis 18 Euro

    Die Lage bei RWE haben wir Ihnen im ersten Teil unserer Energiebranchenanalyse bereits näher gebracht. Im zweiten Teil beschäftigen wir uns mit den Konkurrenten E.ON und MVV Energie. Analysten sehen die Gewinnentwicklung für die Versorger skeptisch, insbesondere für RWE. Laut Bloomberg rechnen sie für 2013 mit einem Rückgang des bereinigten Gewinns je Aktie um drei Prozent. 2014 soll es um elf Prozent auf 3,45 Euro abwärts gehen. Damit liegt das 2014er-KGV bei acht. Für die Aktie spricht jedoch die laufende Dividendenrendite von 7,3 Prozent. Etwas anders sieht die Lage bei E.ON aus.

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    E.ON mit Expansionsdrang

    Mit einem Börsenwert von 25,8 Mrd. Euro liegt E.ON deutlich vor dem Konkurrenten RWE (15,75 Mrd. Euro). Der hiesige Branchenprimus verbuchte im ersten Quartal einen Rückgang des bereinigten operativen Gewinns von drei Prozent auf 2,74 Mrd. Euro, wobei die Probleme praktisch die gleichen wie bei RWE waren: Der Stromabsatz sinkt rezessionsbedingt und die Stromversorger leiden unter den Kosten für CO2-Emissionszertifikate. Unterm Strich stand ein nachhaltiger Gewinn von 1,4 Mrd. Euro. Der Konzern investiert weiter in den Bereich erneuerbare Energien. Zudem baut er das außereuropäische Energiegeschäft aus, beispielsweise durch den Erwerb einer Beteiligung an dem Joint Venture Enerjisa auf dem türkischen Markt, um so die Abhängigkeit vom schwächelnden Heimatmarkt Europa zu verringern. In Brasilien wurde die Beteiligung an der Energiefirma MPX, einer Tochter der von Eike Batista kontrollierten EBX-Gruppe, aufgestockt.

    Weil Vorstandschef Johannes Teyssen mit dem Desinvestitionsprogramm gut vorankommt, hat er das ursprüngliche Ziel von 15 auf 20 Mrd. Euro aufgestockt. Angesichts einer Nettoverschuldung von 31,6 Mrd. Euro kann E.ON das Geld sehr gut gebrauchen. Der Firmenlenker bekräftigte die Prognose für das Gesamtjahr. „Für den nachhaltigen Konzernüberschuss erwarten wir für 2013 weiterhin ein Ergebnis zwischen 2,2 und 2,6 Mrd. Euro.“ Das wäre ein Einbruch gegenüber dem 2012er-Niveau von 4,2 Mrd Euro. Für 2013 läge E.ON damit ungefähr auf dem Niveau von RWE. Hingegen will Teyssen mit 7 Mrd. Euro mehr als die ursprünglich anvisierten 6 Mrd. Euro investieren. Damit läge E.ON dann klar vor den von RWE angestrebten Investitionen von rund 5 Mrd. Euro. 

    Analysten prognostizieren für 2013 einen Rückgang des bereinigten Gewinns je Aktie bei E.ON um 40 Prozent auf 1,30 Euro. Im kommenden Jahr soll es auf 1,36 Euro leicht aufwärtsgehen. Mit einem KGV von 9,5 ist der Branchenprimus wesentlich höher bewertet als RWE. Die 2013er-Dividendenrendite ist hingegen mit 5,6 Prozent merklich niedriger. Und dennoch: Angesichts ordentlicher Bilanzkennziffern und einer mittelfristig möglichen Gewinnerholung werden die Papiere von E.ON mit einem hohen Abschlag auf den Sektordurchschnitt gehandelt, schreibt Analystin Deborah Wilkens von Goldman Sachs. Die Gewinnerwartungen des Marktes für 2013 und 2014 erschienen zu gering. Zudem dürfte sich der Strommarkt mittelfristig erholen. Ihr Kursziel: 18 Euro.

     

    MVV hoch bewertet

    Das Investitionsprogramm treibt auch MVV Energie (Börsenwert 1,5 Mrd. Euro) energisch voran. Der Konzern, der 97 Prozent seines Umsatzes in Deutschland macht, hat vom spanischen Energiekonzern Iberdrola sieben Windparks in Deutschland gekauft und damit sein Windenergieportfolio an Land gestärkt. Investitionen in Offshore-Windparks meidet das Unternehmen wegen der hohen Risiken. MVV Energie investiert zudem in eine thermische Abfallverwertungsanlage in Plymouth (England), den Fernwärmespeicher in der Heimatstadt Mannheim und eine zweite Biomethananlage in Sachsen-Anhalt. In den vergangenen dreieinhalb Jahren hat der Konzern Investitionen von 1,9 Mrd. Euro angeschoben. Bis 2020 soll die Summe auf insgesamt drei Mrd. Euro anwachsen.

    Für das Geschäftsjahr 2012/13, das im September endet, hat Vorstandschef Georg Müller einen bereinigten operativen Gewinn in Aussicht gestellt, der um rund fünf Prozent unter dem Vorjahreswert von 223 Mio. Euro liegen soll. Analysten gehen davon aus, dass der bereinigte Gewinn je Aktie im nächsten Jahr bei 1,23 Euro stabil bleiben soll. Damit läge das KGV bei 18,3 – das ist ein relativ hoher Wert. Mit einer erwarteten Dividendenrendite für 2013 von 4,1 Prozent liegt MVV Energie zudem deutlich hinter RWE und E.ON zurück.

    Antizyklisch orientierte Anleger könnten sich den Sektor allmählich anschauen. Denn Anzeichen auf eine mögliche Konjunkturerholung in Europa könnten dafür sorgen, dass sich die Großhandelspreise für Strom erholen. Deren Verfall hat die Kurse der Versorger in den vergangenen Monaten stark belastet. Mit dem Zertifikat auf den Sektor DAXsector Utilities (WKN: DR0RET) lässt sich breit investieren.




    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    E.ON: Potenzial bis 18 Euro Die Lage bei RWE haben wir Ihnen im ersten Teil unserer Energiebranchenanalyse bereits näher gebracht. Im zweiten Teil beschäftigen wir uns mit den Konkurrenten E.ON und MVV Energie. Analysten sehen die Gewinnentwicklung für die Versorger …

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