Börse & Märkte
Gold-Analysten sehen für 2014 rostige Zeiten
Der Freitagnachmittag war einmal mehr im Jahr 2013 ein dunkles Loch für Gold-Anhänger. Bis auf 1.260 Dollar kippte der Preis innerhalb kürzester Zeit weg, nachdem er zuvor noch bei fast 1.300 Dollar notiert hatte. Kaum besser erging es Silber, das von 21,60 auf 21 Dollar gedrückt wurde. Egmond Haidt hatte in unserem Webinar am Donnerstagabend vor weiteren Rückschlägen bei Gold gewarnt, da die Investoren offenbar kein Sicherheitsbedürfnis haben, deshalb wird Gold verkauft. Auch eine mögliche Lösung im US-Haushaltsstreit belastet, dazu interessiert es offenbar niemand, dass weiter fröhlich Geld gedruckt wird. Es gab Zeiten, in denen trug dieser Fakt alleine dafür, dass Gold im Kurs oben bleiben konnte. Man kann manche Gold-Optimisten selbst dann verstehen, wenn man nicht zu den Gold-Bullen zählt. Denn ihre Argumente sind angesichts der Politik von Yellen, Bernanke und Co. eigentlich nicht schwächer geworden. Für 2014 sehen die Analysten nun aber weiter schwarz.
Schwacher Ausblick
2014 wird für Gold-Anleger nach Ansicht der Analysten von Morgan Stanley also kein rosiges, sondern eher ein rostiges Jahr. Sie schreiben in einer aktuellen Studie, dass sich die Korrektur im Goldpreis im Jahr 2014 weiter fortsetzen könnte, wenn die US-Notenbank ihre Anleihenkäufe langsam zurückfahren werde. Zuvor hatte sich auch Goldman Sachs und die Credit Suisse Group mit bärischen Einschätzungen zum Goldpreis zu Wort gemeldet.
“Wir empfehlen Anlegern Abstand vom Gold im aktuellen Zyklus zu nehmen”, sagt Joel Crane, ein Analyst von Morgan Stanley in einem Video-Kommentar, welcher der Nachrichtenagentur
Bloomberg vorliegt. Der Goldpreis könnte demnach im Jahr 2014 bei durchschnittlich 1313 USD/Unze notieren, nach 1420 USD/Unze in diesem Jahr. Hinzufügen muss man allerdings, dass der
gegenwärtige Stand die Amerikaner schon überholt hat, Gold notiert bereits unter 1.300 Dollar.
Jeffrey Currie, Rohstoffanalyst bei Goldman Sachs, findet noch deutlichere Worte. Gold sei ein “Slam Dunk”-Short – mit Anspielung auf den Korbwurf beim Basketball, bei dem der Werfer so hoch springt, dass er den Ball kraftvoll direkt von oben in den Korb werfen kann. Ist die Wette auf fallende Goldpreise wirklich eine so sichere Wette?
Gold
Wenig Gold-Optimisten
Kevin Norish, Chef-Rohstoffanalyst bei Barclays, ist sich da nicht so sicher. “In diesem Umfeld, das wir aktuell haben, kann man viele Argumente finden, dass es nicht schlecht ist, Gold zu halten”, schreibt Norish. “Ich glaube auf keinen Fall, dass Wetten auf fallende Goldpreise so sicher sind.” Immerhin also, Norish gibt Gold-Optimisten etwas Hoffnung. Wir sind der festen Überzeugung, dass jedes Investment in Gold eine Wette auf das Vertrauen der Investoren zur US-Notenbank ist. Glaubt man den dortigen Akteuren, dass sie alles im Griff haben, dann spricht nicht allzu viel für Gold. Wird den Finanzmärkten aber irgendwann bewusst, dass die US-Notenbank ein Problem hat, dass sie auch mit noch so viel frischem Geld nicht beseitigen kann, dann wird man sich mit Gold im Depot wieder wohlfühlen. Jeder muss sich also selbst fragen, wie groß sein Vertrauen speziell in Notenbanken ist. Die vergangenen zwei Jahre zeigen, dass die Finanzmärkte offenbar großes Vertrauen haben, sonst würde man nicht jede Gelddruckaktion feiern wie ein zusätzliches Weihnachtsgeschenk.
Investments
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Auf jeden Fall haben Anleger bei Gold mehrere Optionen in Sachen Investments. Auf der Short-Seite ist man mit einem Knock-out, WKN VT8PV5 und Hebel 5, dabei. Wer nicht an die Finanzmärkte und ihr Vertrauen glaubt, kann mit der WKN CZ269A die Long-Seite spielen, der Hebel liegt etwa höher bei 11. Attraktive Seitwärtsrenditen einfahren ist zum Beispiel mit Discount-Optionsscheinen möglich. Geeignet sind für eher positive Naturen der Capped-Call mit WKN BP55XZ, Laufzeit Juni 2014 und Cap bei 1.300 Dollar, auf der Short-Seite dagegen der Capped-Put mit WKN CZ63H8.