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    Ist nach dem Crash vor dem Crash?  5704  6 Kommentare Das dicke Ende kann noch kommen!

    Der Schwarze Montag (24. August) mag einen Vorgeschmack geben, was geschehen kann, wenn Anleger in Panik verfallen, was in Deutschland bisher aber noch nicht passiert ist. Die letzten Wochen war sehr volatil, sowohl für Aktien als auch für Rohstoffe. Allein der Ölpreis stieg in 2 Tagen um fast 20 Prozent an, nachdem er zuvor auf ein neues Jahres-Tief gefallen war. Der russische „Russian Trading-Index“ der Moskauer Börse stieg am Freitag um 3,12 Prozent und auch der Rubel erholte sich, nachdem er zuvor wegen des stark gefallenen Ölpreises eingebrochen war. Die Märkte spielen im Moment verrückt und sind unkalkulierbar. Jetzt stellt sich die Frage, ob nach dem Crash vor dem „richtigen“ Crash ist.

    Crazy Wall Street

     

    Am 24. August kam es an der Wall Street intraday zu den stärksten Kurschwankungen in der Nachkriegszeit. Es kam erst beim Dow Jones Industrial Index zu Kursbewegungen mit einem Gap (Lücke) von 1000 Punkten nach unten, hernach aber zu starken Aufholbewegungen von bis zu 800 Indexpunkte, hernach aber auch Kursschwankungen von 200 bis 400 Indexpunkten mehrfach in wenigen Minuten. Dieser Tag war symptomatisch für die ganze Woche. In China purzelten die Kurse zunächst immer weiter nach unten, um sich am Freitag wieder um 4,82 Prozent zu erholen. Diese kräftigen Kurserholungen, auch Rebounds bzw. Pullbacks genannt, sind aber noch kein neuer Haussetrend, sondern normal nach so starken Kursverlusten wie am 21. und 24. August.

     

    Emerging Market-Währungen brechen ein

     

    Aber auch an den Devisenmärkten kam es nach der Yuan-Abwertung um 3 Prozent, die der Auslöser das Crash am 21. und 24. August war, zu erratischen Kursbewegungen an den Devisenmärkten. Der kasachische Tenge wurde am 20 Prozent abgewertet, der Rubel gab um 8 Prozent nach und viele Emerging Market Währungen brachen ein. Dies wird noch zu einem Problem bei der Rückführung der US-Dollar- und Euroanleihen führen. Der Euro stieg am 24. August zunächst auf 1,17 EUR/US-Dollar, um bis 28. August wieder auf unter 1,12 EUR/US-Dollar einzubrechen. Die Frage ist, wer aus welchen Gründen am 24. August den Euro so stark gekauft hat, um ihn hernach wieder so stark zu verkaufen. Waren es die Chinesen, die immer mehr zu einem bedeutenden Player auch an den Terminmärkten werden oder waren es große Hedgefonds/Schattenbanken?

     

    Jo-Jo-Spiel beim Ölpreis

     

    Die gleiche Frage darf man sich beim Brentölpreis stellen, der am 24. August auf das Tief von unter 40 USD/Barrel fiel, um dann wieder vor allem am 27. und 28. August sprunghaft auf etwa 50 USD/Barrel anzusteigen. Sicherlich spielt hier das Short-Covering, also das Eindecken der Leerverkäufe über den Terminmarkt eine Rolle, aber so starke Kursbewegungen sind doch sehr ungewöhnlich. Infolge des stark gestiegenen Ölpreises stieg auch wieder der Rubel am Freitag auf 73,12 EUR/RUB. Im Hoch war er letzte Woche schon bei 83 EUR/RUB. Der Russian Trading-Index, kurz: RTS-Index der Moskauer Börse stieg sogar um 3,12 Prozent am Freitag während der auf Rubel basierende MICEX-Index nur um 1,41  Prozent zulegen konnte. Bis zum 26. August war der RTS-Index  aber im freien Fall, in erster Linie wegen des schwachen Rubels. Der Kurs der russischen Ölgesellschaft LUKoil konnte um 3,4 Prozent auf 33,5 € zulegen und Gazprom um 3,6 Prozent auf 3,97 €.

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    Andreas Männicke
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    Andreas Männicke ist Geschäftsführer der ESI East Stock Informationsdienste GmbH (www.eaststock.de), Herausgeber und Chefredakteur des EAST STOCK TRENDS, freier Mitarbeiter vom Emerging Markets Portal und Berater für Vermögensverwalter im Bereich Osteuropa. Er hat eine über 15 jährige Erfahrung mit den aufstrebenden Kapitalmärkten in Osteuropa und ist ein gefragter Interviewpartner in den Medien (u.a. bekannt aus NTV/Telebörse, N24, 3 SAT Börse, Bloomberg TV).
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    Verfasst von Andreas Männicke
    Ist nach dem Crash vor dem Crash? Das dicke Ende kann noch kommen! +++Weltbörsen im Sog von China+++Erratische Kursbewegungen bei Währungen und Rohstoffen+++Ölpreis +20 Prozent in 3 Tagen+++Möglichkeit der Pleite von Schattenbanken und Hedgefonds+++Schuldenschnitt in der Ukraine als non-event+++Crash-Gefahr noch nicht gebannt+++