RWE-Aktie – reizvoll oder ruinös? - Seite 2
Kapitulation am Dienstag
Die Nervosität ist extrem hoch, wie der gestrige Handelstag eindrucksvoll zeigte. Auf Xetra lagen die Umsätze bei knapp 200 Mio. Euro und damit deutlich über dem 3-Monats-Durchschnitt von 75 Mio. Euro. Hier dürften zahlreiche Anleger die Geduld verloren haben und sind offenbar ausgestiegen, während mutige Schnäppchenjäger bei Kursen knapp über der Einstelligkeit zugriffen. Somit könnten wir mit Blick auf das Handelsvolumen durchaus einen (finalen) Ausverkauf gesehen haben.
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Hammer-Trefferquote
Zwei weitere Argumente gilt es zu beachten. Die Kursverluste am Dienstag wurden bis Handelsschluss nahezu komplett ausgeholt, im Chart bildete sich eine Hammer-Kerze. Diese potenzielle Umkehrformation leitet auf Basis statistischer Untersuchungen des US-Analysten Bulkowski in 59 Prozent der Fälle eine bullische Umkehr ein, wenn zuvor ein Bärenmarkt vorlag. Dies ist bei RWE eindeutig gegeben, allein seit Anfang August sackte der Kurs um 40 Prozent ab.
Zudem stieg das Handelsvolumen markant an, was die Wahrscheinlichkeit noch einmal erhöht. Allerdings sollten Anleger dennoch nicht zu euphorisch sein und besser den heutigen Handelstag abwarten. Die Bestätigung der Umkehr funktioniert am besten, wenn der Kurs einen Tag nach Beendigung der Hammer-Formation höher schließt – die Wahrscheinlichkeit einer Umkehr steigt dann auf 90 Prozent. Allerdings sagt dies nichts darüber aus, wie lange die Erholung anhält. Bis in den Bereich um 14 Euro lauern einige Hürden, erst darüber nimmt das Handelsvolumen deutlich ab und begünstigt eine Erholung.
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Untermauert wird dies durch den inzwischen sehr weiten Abstand zur 200-Tage-Linie von rund 47 Prozent. In den vergangenen 20 Jahren gab es nur zwei vergleichbare Fälle, in denen sich der Aktienkurs ähnlich weit von seiner langfristigen Signallinie entfernte: 2003 und 2011. Anschließend kam es jeweils zu einer dynamischen Erholung von gut 30 Prozent.
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