Hüfners Wochenkommentar
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"Umdenken bei den Rohstoffpreisen?" - Seite 3
Zweitens: Seien Sie vorsichtig mit Anlagen in Schwellen- und Entwicklungsländern. Bisher gingen wir davon aus, dass sie unter anderem dank ihrer Rohstoffvorräte schneller als die Industrieländer wachsen. Es lohnte sich daher, Geld dort zu investieren. Das gilt jetzt nicht mehr.
Drittens: Wenn die Rohstoffpreise dauerhaft nicht mehr so steigen, dann müssen wir auch in Sachen Inflation umdenken. Die Geldentwertung wird in Zukunft geringer sein. Vielleicht werden die Zentralbanken überlegen, die Zielgröße für die Preissteigerung (rund 2 Prozent) herunter zu nehmen.
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Das hätte dann auch Auswirkungen auf die Zinsen. Die Erwartungen, dass die Bondsrenditen irgendwann wieder auf Größenordnungen von 4 Prozent ansteigen könnten, wären dann vielleicht nicht mehr realistisch.
© Deutsche Börse AG, 30. September 2015.
Dr. Martin W. Hüfner ist Chief Economist bei Assenagon. Viele Jahre war er Chefvolkswirt der Bayerischen Hypo- und Vereinsbank AG und Senior Economist der Deutschen Bank AG. Er leitete fünf Jahre den renommierten Wirtschafts- und Währungsausschuss der Chefvolkswirte der Europäischen Bankenvereinigung in Brüssel. Zudem war er über zehn Jahre stellvertretender Vorsitzender beziehungsweise Vorsitzender des Wirtschafts- und Währungsausschusses des Bundesverbandes Deutscher Banken und Mitglied des Schattenrates der Europäischen Zentralbank, den das Handelsblatt und das Wallstreet Journal Europe organisieren. Dr. Martin W. Hüfner ist Autor mehrerer Bücher, unter anderem "Europa – Die Macht von Morgen" (2006), "Comeback für Deutschland" (2007), "Achtung: Geld in Gefahr" (2008) und "Rettet den Euro!" (2011).
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