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    Mischfonds  12038  0 Kommentare Von Äpfeln, Birnen & der Warnung vor blindem Vertrauen - Seite 2

    Besseres Händchen als 2014

    Wir haben zwar die Euroabwertung und auch die Korrektur in China rechtzeitig kommen sehen und waren auf der Absicherungsseite aktiv, besonders was den Euro betrifft. Wie schon in 2014 haben wir auch dieses Jahr unsere Aktienquote relativ gut hinbekommen. So wie letzten Herbst erhöhten wir auch diesen Sommer die Cash-Quote und vermieden damit größere Verluste. Während wir letztes Jahr beim Stock-Picking auf dem falschen Fuß erwischt wurden, hatten wir dieses Jahr ein besseres Händchen. Zu erwähnen sind dabei insbesondere DelClima und Washtec, die gegen den Trend im Sommer positiv zur Wertentwicklung des Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen beitrugen. Während unsere rohstoffabhängigen Titel wie ALS und Hargreaves weiterhin mit dem Abwärtstrend leiden, konnten deren Performance von anderen Titeln wie Alphabet, Verisign, Reply oder Baidu überkompensiert werden. Sie folgten dem US-Markt um Dow Jones und S&P 500, der getrieben wurde von den „nifty ten“, den großen Tech-Aktien wie Alphabet, Facebook, Netflix und Apple.

    Spannend: Turnaround-Stories und Rohstoffaktien

    Es gibt einige vielversprechende Investmentthemen, mit denen wir uns aktuell beschäftigen. Das sind einerseits Turnaround-Stories wie Gerry Weber oder Klöckner. Spannend sind und werden die Rohstoffmärkte bleiben. Ob und wann hier ein antizyklisches Investment Sinn macht, ist eines der Themen, das uns mit am Meisten beschäftigt. Auch finden wir Aktien wie GfK und die Software AG spannend, die dem aktuellen „nifty ten“-Trend folgen.

    Euro/USD und Öl „short“ sind wohl die beiden am häufigsten diskutierten Konsensus-Trades. Beides sind hausgemachte Probleme mit einer quasi selbst erfüllenden Prophezeiung. Wobei wir sagen müssen, dass sie zumindest bisher wenig Sorgen bereitet haben. Wir haben sie einerseits richtig eingeschätzt, andererseits konnten europäische Aktien gleichzeitig von schwachen Rohstoffpreisen und einem schwachen Euro profitieren.

    Das Zünglein an der Waage ist und bleibt die weltweite Konjunktur. Diese ist wiederum stark an das Wirtschaftswachstum in China gekoppelt. Gut ist, dass wir in der asiatischen Konjunkturerwartung erste Verbesserungstendenzen sehen, und dass die chinesische Notenbank als eine der wenigen ihre Munition noch nicht verschossen hat. An China gekoppelt sind die Rohstoffpreise. So trägt China teilweise bis zu 50% der Nachfrage einzelner Rohstoffe bei. Auch die Emerging Markets sind zu einem großen Teil von den Rohstoffmärkten abhängig. Eine Zinserhöhung in den USA wird eine Divergenz zu Europa darstellen und somit auch auf der Währungsseite ins Gewicht fallen.

    Vorsicht vor blindem Vertrauen

    Der gefährlichste Konsensus-Trade war möglicherweise in den letzten Jahren, das bedingungslose Vertrauen in die Macht der Notenbanken. Um präzise zu sein, seit „Santa Mario“ Draghi lautstark verkündete: „All-in - wir werden alles tun, um den Euro zu retten.“ Spätestens mit der letzten EZB Sitzung von Anfang Dezember wurde aber klar, dass ein blindes Vertrauen auf die lockere Geldpolitik keine bedenkenlose Einbahnstraße ist. Insofern müssen wir uns darauf einstellen, dass die Notenbanken weniger manipulativ eingreifen. Auch ein Wiederaufleben der Euro-Krise ist eines der wahrscheinlichen Szenarien für 2016. 

     


    Frank Fischer
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    Frank Fischer, CEO & CIO der Shareholder Value Management AG und in dieser Funktion verantwortlich für den „Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen“, schreibt regelmäßig über die internationalen Aktienmärkte. Als überzeugter Value-Investor hat Fischer langjährige Expertise in allen Fragen rund um Fonds, Börse, aber auch das Stiftungswesen. In seinen regelmäßigen Marktkommentaren legt er besonderes Augenmerk auf Behavioral Finance, sowie Investments in Small- und Midcap-Werte.
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    Verfasst von Frank Fischer
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    Mischfonds Von Äpfeln, Birnen & der Warnung vor blindem Vertrauen - Seite 2 Auch 2015 zeigte wieder einmal, dass der Aktienmarkt nie wie geplant und in geordneten Bahnen verläuft. Nach einer fulminanten Rallye in den ersten Monaten war es eigentlich nur noch eine Frage der Zeit, bis der DAX die 15.000 Punktemarke erklimmt. …

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