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    Bärenmarkt  6350  3 Kommentare Crash oder Krise - was ist los am Markt?

    Die Börsen rund um den Globus haben den schlechtesten Jahresauftakt aller Zeiten hingelegt (wallstreet:online berichtete unter anderem hier und hier und hier). Viele Experten behaupten dennoch, dass die Sorgen um die Weltwirtschaft und damit der Kursrückgang des DAX übertrieben seien. Die Gefahr ist aber groß, dass die Investoren richtig liegen.

    Auf das Niveau von November 2014 ist der DAX eingebrochen: Gegenüber dem 2015er-Rekordhoch ist er um 25 Prozent gefallen und befindet sich damit im Bärenmarkt. Er liegt bei einem Kursrückgang um 20 Prozent gegenüber dem vorherigen Hoch. Entgegen den Durchhalteparolen vieler Experten sind die Sorgen der Investoren mehr als berechtigt. Die Weltwirtschaft ist viel schwächer als viele Experten behaupten, weil die US-Wirtschaft bereits in der Rezession sein dürfte und sich die chinesische Wirtschaft enorm abkühlt.

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    So lag die US-Industrieproduktion zuletzt um 1,8 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Einen derartig starken Rückgang gibt es nur in Rezessionszeiten. Für zusätzlichen Druck auf die US-Wirtschaft sorgt der Verfall des Ölpreises. Weil der Sektor die Investitionen stark kürzt, werden auch daran hängende Branchen, wie der Hausbau- und der Autosektor, schwer belastet. Die US-Industrie in der Rezession zieht üblicherweise mit einer Verzögerung von wenigen Monaten den viel größeren Dienstleistungssektor mit nach unten, weshalb die US-Wirtschaft insgesamt in die Rezession abrutscht.

    China belastet die Weltwirtschaft enorm

    Die Zweifel an den Konjunkturdaten aus China, die ein Wirtschaftswachstum von zuletzt angeblich 6,9 Prozent gezeigt haben, werden immer lauter. Durch den jahrelangen Anstieg des Renminbi hat sich die Wettbewerbsfähigkeit der chinesischen Exportwirtschaft deutlich verschlechtert. Gleichzeitig hat die Wirtschaft das Platzen der Immobilienblase und den Crash am Aktienmarkt zu spüren bekommen. Gerade letzteres wird die Konjunktur in den nächsten Monaten stark dämpfen, weil der täglich sinkende Wert des Aktiendepots die Stimmung der Verbraucher drückt, weshalb sie beim Konsum auf die Bremse treten werden. Eine schwache Konjunktur in China ist aber schlecht für die Exportabhängigen Länder Asiens, ebenso wie für Deutschland.

    Verschärft wird die Lage durch die Abwertung des Renminbi. Dadurch werden chinesische Produkte im Ausland billiger, wohingegen ausländische Produkte in China teurer werden. Damit trüben sich die Geschäftsperspektiven für die DAX-Unternehmen zusätzlich ein. Nachrichten von einer weiteren Abwertung des Renminbi dürften daher für weiteren Druck auf den DAX sorgen. In dem Umfeld dürften stark konjunkturabhängige Werte, wie Daimler, BMW, Volkswagen, Infineon, Deutsche Bank und Commerzbank oben auf den Verkaufslisten der Investoren stehen.

    Gewinnschätzungen viel zu hoch

    Trotz des kräftigen Rückenwinds durch den schwachen Euro haben die Analysten in den vergangenen Monaten die 2016er-Gewinnschätzungen für den DAX deutlich gesenkt. Dennoch soll immer noch ein Gewinnplus von acht Prozent auf 840 Indexpunkte erreicht werden. Angesichts der sich stark abkühlenden Weltwirtschaft sind die Schätzungen reine Makulatur. In Krisenzeiten steigen die Gewinne nicht etwa, sondern sie brechen um rund 50 Prozent oder noch mehr ein, so geschehen beispielsweise in den Jahren 2001 und 2008. Angenommen die Ergebnisse würden im Jahr 2016 um lediglich zehn Prozent sinken - was angesichts der schwachen Weltwirtschaft  eine sehr optimistische Prognose ist - dann läge der Indexgewinn bei 700 Punkten. In diesem Umfeld würde die Bewertung des DAX – das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) liegt trotz des Crashs immer noch bei elf – weiter sinken. Angenommen es würde nur auf zehn zurückgehen, entspräche das einem DAX-Stand von 7.000 Punkten.

    Crash beim DAX dürfte weiter gehen

    Die Talfahrt des DAX dürfte abgesehen von jederzeit möglichen technischen Erholungen weitergehen. Nach dem massiven Kursrutsch um 3.000 Punkte hat er zwar schon etliches von den schlechten Nachrichten eingepreist. Allerdings dürften die schlechten Nachrichten in den nächsten Monaten weiter auf den DAX einprasseln. Anleger sollten sich darauf einstellen, dass der Crash beim DAX weitergeht. Die einzige Hoffnung wäre eine schnelle Reaktion der weltweiten Notenbanken. Üblicherweise verpuffen die ersten paar Maßnahmen aber innerhalb kurzer Zeit am Aktienmarkt, weshalb sich die Talfahrt erst einmal fortsetzt.





    wallstreetONLINE Redaktion
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