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     1245  0 Kommentare Rohöl im freien Fall! Na und?

    Die Ölpreise auf Rekordtief, der Euro schwach – dennoch keine Jubelstimmung an der Börse! Warum? Weil die Angst vor einer weltweiten Konjunkturflaute die Nachrichten vom Rohstoff- und Devisenmarkt überlagert. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in der Eurozone ist im zweiten Quartal um 0,2 Prozent im Vergleich zum ersten Vierteljahr geschrumpft. Das gab die europäische Statistikbehörde Eurostat heute bekannt. Zum ersten Mal seit Einführung der Statistik gab es ein Minus. Gestern hatte die Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ihre Wachstumserwartungen für die großen Volkswirtschaften im Euroraum bereits zum Teil erheblich gesenkt. Für Deutschland von 1,9 auf 1,5 Prozent, für Frankreich von 1,8 auf ein Prozent, für Italien von 0,5 auf 0,1 Prozent. Für die USA hob die OECD die Prognose hingegen von 1,2 auf 1,8 Prozent.

    Am frühen Nachmittag liegt der deutsche Leitindex knapp ein Prozent im Minus. Noch härter trifft es die Nebenwerte. Der MDax liegt am Mittag 1,53 Prozent im Minus, der TecDax gibt 1,66 Prozent ab, der SDax notiert ebenfalls knapp ein Prozent leichter.

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    Postbank weiterhin auf Talfahrt

    Verlierer im Dax sind die Postbank (minus 2,87 Prozent) und die Deutsche Bank (minus 1,66 Prozent). Konrad Becker, Bankenanalyst bei Merck Finck & Co, sagte gegenüber Euro am Sonntag Online: „Solange die Deutsche Post auf Preisvorstellungen für die Postbank beharrt, die in der Vergangenheit bei einem zweistelligen Milliardenbetrag lagen, was pro Aktie 70 Euro bedeutet, solange gibt es keine Einigung. Deswegen glaube ich, dass wir bei der Postbank in diesem Jahr nichts mehr sehen werden.“ Die Deutsche Bank wird schon längere Zeit als Interessentin gehandelt.

    Infineon-Aktien haben sich gegen den Trend in einem insgesamt schwachen Marktumfeld im Laufe des Handelstages gut behaupten können. Aktuell liegen sie knapp im Minus. Gestützt werden die Aktien von Gerüchten, die defizitäre Speicherchip-Tochter Qimonda könnte an einen ausländischen Konkurrenten veräußert werden.

    Im Raum stehen die Firmen Micron aus den USA und Elpida aus Japan. Ein von Euro am Sonntag Online befragter Technologie-Analyst, der namentlich nicht genannt werden wollte, hält es jedoch nicht für sehr wahrscheinlich, dass „ein ausländischer Investor die Qimonda-Anteile von Infineon derzeit übernimmt“.

    Qimonda sei aufgrund des Kursrutsches momentan zwar relativ preiswert zu haben, sagte der Analyst. Ein Anbieter, der die Anteile übernähme, habe aber das Problem, dass er Überkapazitäten aus dem Markt nehmen müsse, um die niedrigen Preise für Chips in den Griff zu bekommen. „Üblicherweise passiert das nicht in Asien oder in den USA, sondern hier bei uns. Auf den Kaufpreis kämen dann aber erhebliche Restrukturierungskosten in Europa plus die Rückzahlung von Subventionen zu, die Qimonda für den Bau der Werke in Dresdner bekommen hat.“

    Commerzbank stabilisiert sich

    Die Commerzbank notiert auf dem Vortagsniveau. Gestern und vorgestern lagen die Papiere zum Teil deutlich im roten Bereich – der angekündigte Kauf der Dresdner Bank wurde von den Anlegern nicht gutgeheißen. Die Frage, ob die Commerzbank, die im vergangenen Jahr gut 30 Prozent ihres Börsenwertes einbüßte, nun ein Einstiegspapier ist, beantwortete das Gros der Analysten so: Es gibt Chancen, aber die Risiken überwiegen. Denn die Dresdner-Übernahme habe negative Auswirkungen auf die Gewinnsituation der Commerzbank in den kommenden Jahren.

    Siemens (minus zwei Prozent) und Thyssen-Krupp (minus 1,6 Prozent) leiden heute unter der Meldung, dass der geplante Ausbau der Transrapidstrecke von Shanghai in die Touristenstadt Hangzhou wohl nicht so schnell wie geplant zu realisieren sein wird.

    Auffälligster Wert im MDax mit einem Minus von 5,46 Prozent waren IVG Immobilien. Die Commerzbank hatte das Kursziel von 20 auf 18 Euro gesenkt. Aktuell notieren sie bei 10,85 Euro.

    Auch in den USA dürften heute Konjunkturdaten im Fokus der Anleger stehen. In Amerika wird das so genannte „Beige Book“, eine Zusammenfassung der wirtschaftlichen Lage der USA, veröffentlicht.

    Wall Street schloss gestern im Minus

    Der Dow Jones war gestern kurz nach Handelsbeginn an der Wall Street abgehoben. Die gesunkenen Ölpreise beflügelten – vorerst. Am Ende war eben dieser Ölpreis Schuld daran, dass der Dow mit 0,23 Prozent Abschlägen aus dem Handel ging: Die Ölmultis Exxon Mobil (minus 3,36 Prozent), Chevron (minus 3,51 Prozent) und der Aluminiumhersteller Alcoa (minus 5,2 Prozent) reagierten verschnupft. Auch die Technologietitel enttäuschten. Microsoft verloren 0,7 Prozent, Hewlett Packard 1,96 Prozent und Intel gab 1,27 Prozent nach. Händler gehen davon aus, dass das unterdurchschnittliche Wirtschaftswachstum die Unternehmen zu Einsparungen im Bereich Technologien zwingen könnte.

    Öl im freien Fall, Dollar schwach wie lange nicht mehr

    Für ein Fass Öl der US-Sorte WTI mussten am Mittag 108,2 Dollar bezahlt werden, 1,76 Prozent weniger als zum europäischen Handelsschluss gestern. Am Vortag lag der Ölpreis zeitweise jedoch bei 105,46 Dollar. Es herrschte Erleichterung darüber, dass der Hurrikan Gustav die Ölanlagen im Golf von Mexiko weitestgehend verschont hat. Zudem wird erwartet, dass die Ölnachfrage weltweit sinken wird.

    Der Dollar reagiert auf die relativ niedrigen Ölpreise. Er gewinnt an Stärke. Der Euro fiel am Mittag zur US-Währung bis auf 1,4391 Dollar, den niedrigsten Stand seit Januar. Aktuell notiert er bei 1,4432 Dollar. (ben)


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