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    MLP - Kursmanipulation durch falsche Ad-Hoc`s? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 29.08.05 10:18:38 von
    neuester Beitrag 10.09.05 10:53:23 von
    Beiträge: 8
    ID: 1.003.193
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    MLP
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      Avatar
      schrieb am 29.08.05 10:18:38
      Beitrag Nr. 1 ()
      Na endlich! Die Bafin ist aufgewacht.
      Abacco hat bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass Fälle von Kurs- und Marktpreismanipulation vorliegen könnten und durch die Bafin zu überspüfen sind.

      Manager Magazin
      29.08.2005

      MLP

      "Das war nicht koscher"

      Von Lutz Reiche

      Was bekannt ist, gehört in eine Ad-hoc-Mitteilung, sagen Analysten. Bei MLP scheint das nicht immer der Fall zu sein - ob aus Nachlässigkeit oder Absicht, bleibt vorerst offen. Die Informationspolitik des Finanzdienstleisters zum zweiten Quartal hat jedenfalls manchen Experten vergrätzt. Nun schaut sich die Finanzaufsicht den Fall genauer an.

      Hamburg - Als vor knapp zwei Wochen der Finanzdienstleister MLP seine vorläufigen Geschäftszahlen zum zweiten Quartal überraschend veröffentlichte, quittierte die Börse das noch mit Kursaufschlägen von bis zu 6 Prozent in der Spitze. Am vergangenen Mittwoch nun kamen die endgültigen Zahlen heraus, und wieder war die Überraschung groß: Der Kurs sackte um mehr als 2 Prozent ab. Sell on good news? Wohl kaum.

      Nach vorläufigen Angaben vom 16. August hatte MLP sein Ergebnis vor Steuern (EBT) im zweiten Quartal mit 32,3 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Super, dachten sich die Investoren und griffen bei der Aktie beherzt zu. Am Mittwoch hieß es, der Ertrag vor Steuern habe sich bei dem auf Akademiker spezialisierten Unternehmen von 15,3 Millionen Euro im Vorjahr auf 8,6 Millionen Euro fast halbiert - Investoren kehrten den Titel wieder aus ihrem Depot.

      Nur dass kein Missverständnis aufkommt: Die Zahlen sind selbstverständlich in beiden Fällen korrekt. Der kleine Unterschied: Am 16. August veröffentlichte MLP ein Vorsteuerergebnis, das noch das bereits verkaufte Versicherungsgeschäft (Closing im dritten Quartal) beinhaltete. In dem am Mittwoch veröffentlichen Zahlenwerk ist nicht mehr das Geschäft der beiden Versicherungstöchter MLP Lebensversicherung und der MLP Versicherung AG enthalten.

      Zwar hatte MLP am 16. August mitgeteilt, dass das Ergebnis der Geschäftsbereiche, von denen man sich trennen werde, "deutlich höher" ausgefallen sei. Auch wurde erklärt, das eigentliche Kerngeschäft - der Vertrieb von Finanzprodukten - habe sich "positiv" aber "deutlich unter" dem Vorjahresniveau entwickelt. Genauere Angaben machte das Unternehmen aber nicht, was nach Ansicht von Beobachtern die satten Kursaufschläge vom 16. August entscheidend mit begründet habe.

      Vorgelegte Eckdaten "nicht aussagekräftig"

      "Man stellt sich hin und erklärt, das Ergebnis hat sich mehr als verdoppelt. Wie es sich zusammensetzt, wird aber nicht dargelegt. Koscher war das nicht", kritisierte ein Analyst im Gespräch mit manager-magazin.de. Dabei hätte es lediglich einer zusätzlichen Zeile in der Ad-hoc-Mitteilung vom 16. August bedurft und der Anleger hätte "wirklich Bescheid gewusst", meinte der Experte, dem diese Informationspolitik nach eigenem Bekunden "sauer" aufgestoßen sei. Die "eigentlich schlechte Nachricht" habe MLP an diesem Tag jedenfalls nicht bekannt gegeben.

      Ein anderer Analyst bezeichnete die vorgelegten Eckdaten schlicht als "nicht aussagekräftig". An anderer Stelle wiederum hieß es, MLP hätte vor diesem Hintergrund besser auf die Mitteilung vom 16. August verzichtet und wäre statt dessen am 24. August mit einer "regulären" Ad-hoc-Mitteilung herausgekommen.
      Avatar
      schrieb am 29.08.05 10:23:34
      Beitrag Nr. 2 ()
      Manager.Magszin, Teil 2

      "Das war nicht koscher" (2)

      Von Lutz Reiche

      MLP kann die Kritik nicht nachvollziehen

      Derlei Kritik an der Informationspolitik wollte ein MLP-Sprecher allerdings nicht gelten lassen. Wie bereits zum ersten Quartal sei der Konzern auch jetzt vorschriftsmäßig vorab mit einer Ad-hoc-Meldung auf den Markt gekommen, weil die Marktschätzungen von dem zu erwartenden tatsächlichen Ergebnis mehr als 10 Prozent abweichen würden.

      So bezifferte MLP eindeutig das überraschend hohe Vorsteuerergebnis (EBT) und gab zugleich eine Schätzung des Überschusses ("voraussichtlich zwischen acht und neun Millionen Euro") ab. Zu weiteren und konkreteren Daten seien MLP-Rechnungslegungsexperten eine Woche vor der offiziellen Bekanntgabe der Zahlen zum zweiten Quartal aber noch nicht in der Lage gewesen, erklärte der Sprecher weiter.

      Auf Nachfrage gab`s dann mehr

      Hätte man also nicht konkret beziffern können, wie sich das sehr gute Vorsteuerergebnis zusammensetzt? Die Antwort lautet gleichwohl Ja. Denn Analysten, die am 16. August bei dem Unternehmen nachfragten, erfuhren zum Beispiel, dass umgerechnet 73 Prozent des Ergebnisses von 32,3 Millionen Euro - also 23,6 Millionen Euro - eben aus jenem Versicherungsgeschäft stammen, das man bereits veräußert hat. Zu den Hinweisen in der Ad-hoc-Mitteilung vom 16. August ist diese zusätzliche Zahl ein kleiner aber nicht ganz unerheblicher Unterschied.


      "Man war offensichtlich geneigt, den positiven Aspekt der Investmentstory hervorzuheben. Die Zahl war aber bekannt und hätte an dem Tag in die Ad-hoc-Mitteilung gehört", monierte ein anderer Analyst. "Rätselhaft" und "äußerst auffällig" sei ihm zugleich das hohe Handelsvolumen der Aktie zwischen 12.20 Uhr und 13.10 Uhr vorgekommen. Allein in diesen 50 Minuten vor der eigentlichen Ad-hoc-Mitteilung war das Volumen mehr als doppelt so hoch wie in den zurückliegenden dreieinhalb Stunden.

      Finanzaufsicht schaut sich die Vorgänge an

      Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) wollte sich zu den auffälligen Kursbewegungen und der Ad-hoc-Meldung nicht näher äußern. "Wir schauen uns die Vorgänge routinemäßig an", erklärte eine Sprecherin auf Anfrage von manager-magazin.de.

      Die Analysten von zwei großen Banken fällten ihr Urteil über die dürftigen Informationen vom 16. August bereits am selben Tag: Sie stuften die Titel von MLP deutlich ab und begründeten dies unter anderem mit der schlechten qualitativen Zusammensetzung des Ergebnisses. Das Unternehmen habe sich damit keinen Gefallen getan und durch seine Informationspraxis unnötig starke Kursausschläge in die Aktie gebracht, sagte ein Analyst.

      Auch der Markt scheint den qualitativen Unterschied zwischen der Ad-hoc-Meldung und den Informationen vom vergangenen Mittwoch allmählich zu verarbeiten: Nach ihrem Höhenflug am 16. August gab die Aktie bis letzten Freitag rund 5 Prozent wieder ab.
      Avatar
      schrieb am 29.08.05 10:59:15
      Beitrag Nr. 3 ()
      Wo kann man diesen MLP-Newsletter abonnieren, damit man die Ad-hocs auch 50 Minuten früher erhält?

      Das BAFIN wird wohl auch in diesem offensichtlichen Fall von Insider-Handel "routinemäßig" keine Verstöße nachweisen können.
      Avatar
      schrieb am 29.08.05 19:25:55
      Beitrag Nr. 4 ()
      ARD-Börse
      29.08.2005 17:44

      MLP: Nur was für schlaue Analysten?

      Die MLP-Aktie ist schon seit Jahren alles andere als ein Witwen- und Waisenpapier. Seit einer Ad-hoc-Mitteilung am 16. August gab es wieder einmal eine Berg- und Talfahrt – nun wird über die Hintergründe diskutiert.


      Als MLP am 16. August vorläufige Quartalszahlen und eine Verdoppelung des Vorsteuergewinns bekannt gab, machte die Aktie einen Freudensprung von rund sechs Prozent. Doch schon einen Tag danach war die Jubelstimmung jäh verflogen. Viele Anleger merkten erst jetzt, dass die kräftigen Gewinnsteigerungen vor allem aus den verkauften Versicherungstöchtern MLP Lebensversicherung und MLP Versicherung kamen.

      Wie gewonnen, so zerronnen
      Als eine Woche später die endgültigen Quartalszahlen einliefen, büßte die MLP-Aktie weitere zwei Prozent ein und gab den letzten Rest der Kursgewinne vom 16. August ab. Die Heidelberger räumten nun explizit ein, dass sich das Vorsteuerergebnis unter Ausklammerung der beiden Versicherungstöchter nahezu halbiert hatte – auf 8,6 Millionen Euro.

      Die Anleger-Reaktion sei offenbar etwas verzögert ausgefallen, meint Analyst Olaf Kayser von der Landesbank Rheinland-Pfalz (LRP). Im übrigen sei aber der Kursverlauf bei MLP nicht immer rational. "Das ist eine Aktie, bei der sich viele Shorties engagieren."

      Rätselhaft hohes Handelsvolumen
      Möglicherweise waren diese auch am 16. August aktiv. Nach einem Bericht des "Manager Magazins" war einem Analysten aufgefallen, dass das Handelsvolumen in der Stunde direkt vor der Veröffentlichung der Ad-hoc-Mitteilung doppelt so hoch war wie in den Stunden zuvor. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) schaue sich die Vorgänge routinemäßig an und wolle sich später dazu äußern.

      Auf Seiten von MLP sieht man die Vorgänge gelassen. Es gebe keinerlei Hinweise auf Short-Spekulationen in jüngster Zeit, erklärte Konzernsprecher Christian Maertin auf Nachfrage von boerse.ARD.de. Auch von Hedge-Fonds-Manager Florian Homm sei seit Januar nichts mehr zu hören gewesen. Damals hatte Homm sich zu seinem Short-Engagement bekannt und geunkt, der Aktienkurs werde sich bald auf fünf Euro halbieren. In Wirklichkeit stieg die Aktie dann im Jahresverlauf um die Hälfte.

      MLP wehrt sich
      Dass MLP am 16. August die Lage zu rosig dargestellt habe, weist Maertin entschieden zurück. "Wir mussten eine Ad-hoc herausgeben", sagt er und verweist auf die neuen Anlegerschutz-Regelungen. Demnach ist ein Unternehmen verpflichtet, kursrelevante Tatsachen mitzuteilen, falls die Quartalszahlen um zehn Prozent von den Analysten-Schätzungen abweichen. Dies war offenbar der Fall.

      Den Vorwurf, MLP habe das wahre Ergebnis des Kerngeschäfts verschleiert, will der Konzernsprecher nicht gelten lassen. Man habe auf den "deutlichen Rückgang des Maklergeschäfts" hingewiesen. Konkrete Zahlen habe es zum damaligen Zeitpunkt noch nicht gegeben.

      Kritisches Auge gefragt
      Mindestens zwei Analystenhäuser hatten diese Zeichen von Beginn an richtig gedeutet und am schon Tag der Präsentation der vorläufigen Quartalszahlen die MLP-Aktie abgestuft. So zum Beispiel die LRP. Bei genauem Hinlesen hätte man "1 und 1 zusammenzählen können", meint Analyst Kayser.

      Für das zweite Halbjahr verspricht sich Kayser leichte Besserungen bei MLP. Traditionell ist das vierte Quartal am stärksten. Am Kursziel von 16 Euro hält er jedoch fest. Am Montag notierte die Aktie darunter – bei 15,58 Euro.


      nb

      Meine Güte Herr Maertin, Sie kosten USW Kopf und Kragen
      Avatar
      schrieb am 30.08.05 18:34:54
      Beitrag Nr. 5 ()
      Wie man bei crudefacts nachlesen konnte, sieht es intern noch schlechter aus, als die Zahlen vermuten lassen:

      1. Wann gab es bei MLP im ersten Halbjahr schon einmal einen negativen Cash-flow? Erstmalig 2005?

      2. Wie wird MLP das vierte Quartal 2005 abschließen? Mit einem Zuwachs gegenüber 2004, oder mit einem Einbruch?

      M.E.: Ein klarer short für das Frühjahr 2006, wenn die Endergebnisse 2005 veröffentlicht werden.

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      Avatar
      schrieb am 09.09.05 16:49:52
      Beitrag Nr. 6 ()
      Ratespiel: Wer betreibt hier Kurspflege?
      Wohlmöglich hat die BaFin schon eine eigene MLP-Abtlg?


      09.09.2005 16:44
      MLP und AXA verhandeln keine MLP-Übernahme - Kreise
      FRANKFURT (Dow Jones)--Die MLP AG (Nachrichten), Heidelberg, und die AXA SA (Nachrichten), Paris, führen keine Verhandlungen, die eine Übernahme der MLP durch den französischen Versicherer als Ziel haben. Dies sagte eine mit der Situation vertraute Person Dow Jones Newswires am Freitag. "Es gibt keine Gespräche zwischen den Managements der beiden Unternehmen", sagte die Person. Spekulationen über eine solche Fusion waren am Freitagmittag am Frankfurter Finanzmarkt aufgekommen.

      -Von Ulrike Dauer, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 2975 111, unternehmen.de@dowjones.com
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 10:30:28
      Beitrag Nr. 7 ()
      @ Greetchen

      War es das, was Du mit Deiner kryptischen Andeutung von "good news" meintest bzw. den älteren Herren auf der Vorstandsetage?
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 10:53:23
      Beitrag Nr. 8 ()
      Der MLP-Vorstand äußert seine Unzufriedenheit mit dem Kursverlauf im Frühjahr - man kündigt ein Aktienrückkaufprogramm an und begründet dies im April 2005 -- aber wohl doch nicht in Unkenntnis des geschrumpften Zahlungsmittelbestandes Ende Q1/2005 -- unter anderem mit einem Zahlungsmittelbestand zum 31.12.2004, der übrigens nach den vorgelegten Zahlen der fortzuführenden Bereiche wohl schon zum 30.06.2005 nicht mehr ausreichen würde, dieses zu finanzieren. Man braucht also schon die Verkaufserlöse. Das klang aber im Frühjahr alles noch ganz anders...

      Dann die Informationspolitik in Sachen Verkauf der Versicherungstöchter. Man erinnere sich an die hier bei WO geführte Diskussion um Gerüchte über eine entsprechende Abteilungsleitersitzung bei der MLP Lebensversicherung AG Monate vor zeitpunktoptimierter Verkündung des Deals, wenngleich die Zahlen mMn mehr als ernüchternd sind. Ein Vorab-Dummy, um die Reaktion des Kapitalmarktes zu testen?

      Dann die seltsamen Überschriften bei den Quartalsberichten und die Diskrepanz zwischen wirklichem wirtschaftlichen Gehalt und Tenor der Berichterstattung.

      Und kaum gerät MLP genau wegen dieser Berichterstattung wieder einmal unter Druck, wird eine neue Sau -- ganz zufällig -- durchs Dorf getrieben.

      Was kommt als nächstes? Gerüchte um eine Sonderdividende aufgrund des in Q3 vereinnahmten Verkaufserlöses aus den Versicherungstöchtern, die dann aber doch nicht vorgeschlagen wird, um sich strategische Akquisitionsprojekte offen zu halten können?

      Klingt alles sehr stark nach Drehbuch.

      Man wünschte sich, die PR- bzw. IR-Abteilung würde den gleichen Aufwand betreiben, um die Zahlenwerke dem Kapitalmarkt transparent ´rüberzubringen. Statt dessen wieder einmal das genaue Gegenteil. Wie gehabt...

      Meint
      crude_facts


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