Vivacon startet Verkauf von 5.236 Wohnungen - 500 Beiträge pro Seite | Diskussion im Forum
neuester Beitrag 29.11.05 22:11:56 von
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Es handelt sich hierbei um 5.236 Einheiten,
Das Immobilienunternehmen hatte erst vergangene Woche 2.658 Wohneinheiten an einen institutionellen Investor im Erbbaurecht verkauft.
Die Aktie von Vivacon schloss am Freitag bei 32,72 Euro (+0,31 Prozent).
Wertpapiere des Artikels:
VIVACON AG
Autor: SmartHouseMedia (© wallstreet:online AG / SmartHouse Media GmbH),08:20 28.11.2005
29.11.2005 16:53
Verunsicherung bei Vivacon hält an
von Mark Ehren
Die Aktie des Immobilienunternehmens Vivacon bricht am Dienstag weiter ein. Was an den Vorwürfen gegen Vivacon dran ist, hat boerse.ARD.de untersucht.
Vivacon-Finanzvorstand Michael Jung lässt kein gutes Haar an Unternehmensberater Heinz Gerlach, Inhaber und Herausgeber des Informationsdienstes "Direkter Anlegerschutz". Dieser hatte in der vergangenen Woche schwere Vorwürfe gegen das Kölner Unternehmen erhoben. "Schauen Sie mal im Internet, was sie alles über den Herrn finden", so Jung zu boerse.ARD.de. Und um seiner Bemerkung Nachdruck zu verleihen, schickte er auch gleich eine Mail mit negativen Berichten über Gerlach mit.
Damit konfrontiert, wird Gerlach deutlich. "Wer viel ermittelt, wird auch viel diffamiert. Ich bin der am meisten verunglimpfte Mensch in Deutschland. Jeder Vorwurf, der gegen mich erhoben wurde, wurde auch entkräftet. Es spricht nicht für Vivacon, wenn man zu solchen Mitteln greifen muss."
Gerlach kritisiert vor allem zwei Transaktionen, die Vivacon im ersten und zweiten Quartal durchgeführt hatte. In diesem Zeitraum kaufte Vivacon jeweils ein Erbbaugrundstücksportfolio vom Insolvenzverwalter der Bast Bau GmbH. Im Anschluss wurden die Erbaurechte in der Bilanz um elf Millionen Euro aufgewertet. Die Folge: Statt eines Verlusts konnte Vivacon einen Gewinn ausweisen.
"Sehr gutes Geschäft"
Vivacon-Finanzchef Chef Jung versteht die Aufregung um die Bilanzierung nicht. Den höheren Wertansatz von elf Millionen Euro für das Erbbaugrundstücksportfolio erklärt Jung mit dem günstigen Kaufpreis. Der in die Vivacon-Bilanz eingestellte Wert entspreche den gängigen Marktpreisen. "Wir waren der erste Bieter, der dem Insolvenzverwalter über den Weg gelaufen ist. Mit dem Kauf haben wir ein sehr gutes Geschäft gemacht", so Jung.
Auch von Gerlachs Vorwurf, Vivacons Immobilienfonds "DWF Deutscher Wohnungsprivatisierungs Fonds Nr.1" (DWF 1) habe bis Juni nur zu 15 Prozent platziert werden können, will Jung nichts wissen. "Dieser Vorwurf ist falsch", sagt Jung. Zwar habe man diesen Fonds, anders als ursprünglich geplant nicht an Privatanleger, sondern auf einen Schlag an einen australischen Großinvestor verkauft. Doch der Schritt sei positiv. Denn dadurch habe man die zehnprozentige Verkaufsprovision für die eingeschalteten Finanzvermittler gespart.
Vivacon-Aktie stürzt ab
Jungs Engagement, seine Sicht der Dinge darzustellen, ist verständlich. Denn der Bericht von Gerlach verfehlte seine Wirkung nicht. Nachdem die Vivacon-Aktie noch am Freitag ein Allzeithoch bei 33,79 Euro erreicht hatte, ging sie zunächst am Montag auf Talfahrt, die sich auch am Dienstag fortsetzte. Der Tiefststand lag bei 25,85 Euro.
Das Geschäftsmodell ist von Vivacon ungewöhnlich und daher erklärungsbedürftig. Das Unternehmen kauft überwiegend denkmalgeschützte Objekte der öffentlichen Hand, von Wohnungsbaugesellschaften oder von Industrieunternehmen. Nach der Sanierung und Modernisierung werden die Objekte weiterveräußert. Doch bleibt Vivacon dabei weiter als Eigentümer mit an Bord. Denn verkauft wird nur der Wohnraum. Die Grundstücke bleiben im Besitz von Vivacon und werden in Erbpacht an die Eigentümer der Wohnungen "vermietet". Das Erbbaurecht gibt dem Käufer das Recht, die Wohnung oder das Haus nach Aussagen von Jung für 99 Jahre oder gar 199 Jahre zu nutzen. Die Finanzierung ist daher billiger als bei einem "normalen Immobilienkauf".
Geschäft wandelt sich
Dabei hat sich das Geschäftsmodell laut Jung in den vergangenen Jahren deutlich verändert. Früher vermarktete Vivacon in erster Linie Wohnungen an Privatinvestoren. Dieses Geschäft läuft tatsächlich schleppend. Die Verkaufserlöse sanken in den ersten neun Monaten von 27,7 auf 20,5 Millionen im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum.
Doch Jung weißt darauf hin, dass die Musik nun beim Verkauf von Wohnungspaketen an Großinvestoren spielt. Seit Anfang Juli kaufte Vivacon mehr als 8.000 Wohnungen, die nun vermarktet werden sollen. Erst in der vergangenen Woche gingen 2.658 Wohnungen für knapp 100 Millionen Euro auf einen Schlag an einen Großinvestor.
10.000 Wohnungen sind das Ziel
Weitere Großverkäufe sollen folgen. "Unser Ziel ist es bis zum Jahresende rund 10.000 Wohnungen zu vermarkten", sagt Jung. "Das wäre eine erhebliche Steigerung gegenüber 2003 und 2004, als nur 600 bzw. 1.800 Einheiten verkauft werden konnten."
Um die hohen Ziele zu erreichen, müssen also noch bis Jahresende weitere große Abschlüsse folgen. Denn in den ersten neun Monaten konnte Vivacon noch keine nennenswerten Verkäufe melden. Das Zahlenwerk für die ersten drei Quartale wäre damit mangels großer Verkäufe praktisch nicht aussagekräftig. "Bereits in den Jahren zuvor haben wir alle großen Deals im vierten Quartal abgeschlossen", so Jung.
Um Gewissheit zu erlangen müssen sich die Anleger also noch einige Zeit gedulden. Informationen zum Jahresabschluss 2005 wird es laut der Website des Unternehmens erst am 20. Februar kommenden Jahres geben. Bis dahin bleibt die Vivacon-Aktie eine Frage des Vertrauens.
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