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    Des Bürgers Pflicht.... - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 03.02.06 03:22:46 von
    neuester Beitrag 03.02.06 12:48:10 von
    Beiträge: 14
    ID: 1.037.538
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      schrieb am 03.02.06 03:22:46
      Beitrag Nr. 1 ()
      "B.msen ist des Bürgers Pflicht, damit der Staat Soldaten kricht!"

      reimte man schon in früheren Jahren. Heute kommt, verstärkt in Deutschland dieses Thema wieder auf den Tisch - allerdings mit abgewandelter Begründung.

      Habe dazu einen interessanten Standpunkt mit Lösungsansatz gefunden:

      WELT
      "
      Feindbild Kinderlose
      Wer keinen Nachwuchs hat, wird vom Sozialsystem zu Unrecht bestraft


      von Michael Klein

      Jeder solle, so hat der Alte Fritz einmal gesagt, nach seiner Fasson selig werden. Ein liberaler Gedanke. Doch so richtig wurde er in Deutschland nie befolgt - neuestes Beispiel: die Beiträge zur Pflegeversicherung. Bei diesen, so haben Karlsruher Verfassungsrichter bemängelt, werde nicht zwischen Kinderlosen und solchen, die Kinder haben, differenziert. Das sei schlecht. Zwar zahlen intensive Alkoholtrinker und ausgiebige Fleischesser, die ein (medizinisch betrachtet) höheres Risiko haben, einmal als Pflegefall zu enden, die gleichen Beiträge wie Abstinente und Vegetarier, doch diese ebenso fehlende Differenzierung ist kein Problem - nicht für unsere Verfassungsrichter. Sie sind auf Nachwuchs fixiert und haben festgestellt, dass es davon immer weniger gibt. Das, so haben sie 2001 erkannt, hätte der Gesetzgeber bereits 1994 wissen müssen: "Die Zahl der Lebendgeborenen je Frau" betrage 1,3. Das sei zu wenig, um den Bestand der Deutschen zu sichern, und ein Problem für die Pflegeversicherung, profitierten am Ende doch Kinderlose von den Beiträgen, die Kinder zahlten, die sie nie in die Welt gesetzt hätten.

      Mittlerweile haben unsere Politiker begonnen umzusetzen, was ihnen die Verfassungsrichter vorgaben: Kinderlose müssen mehr einzahlen als Kinderbesitzer - 0,25 Prozent mehr, obwohl sie nicht einmal gefragt wurden, ob sie überhaupt in eine Pflegeversicherung einbezahlen wollen. Und das Solidarprinzip dieser Versicherung bezieht sich in Deutschland nicht auf Kinderlose. Auch dann nicht, wenn diese in Steuerklasse I eingestuft werden, mit ihren Steuern nicht zuletzt die Transferleistungen an Familien mit Kindern finanzieren, außerdem keine Familienmitglieder unentgeltlich gegen Krankheit mitversichern dürfen und im Gegensatz zu Müttern nur für die Zeit Rentenansprüche erwerben, in der sie berufstätig waren. Kinderlose nehmen sich die Freiheit, nach ihrer Fasson selig zu werden, und sie werden deshalb bestraft.

      Im Grundgesetz steht, dass der Staat Ehe und Familie schützen und fördern muss. Aber bedeutet das, Kinderlose zu bestrafen? Sind zwei, die unverheiratet und kinderlos zusammenleben, keine Familie? Und sind die Sätze des Grundgesetzes, die im Jahre 1949 geschrieben wurden, zu einer Zeit also, zu der die Deutschen in etwas anderen Konstellationen miteinander lebten als heute, in Stein gemeißelt, oder kann man sie nicht auch anpassen - an die Realität zum Beispiel, daran, dass sehr viele Deutsche eben nicht mit Kindern zusammenleben? Derzeit wohl kaum - schon weil in Karlsruhe, wo deutsche Familienpolitik gemacht wird, Richter richten, deren Vorstellung davon, wie Deutsche zusammenleben, in den fünfziger Jahren hängen geblieben ist.

      Ist es aber nicht seltsam, dass in jenen fünfziger Jahren Geburt und Erziehung von Kindern private Angelegenheiten waren, die weit gehend ohne staatliche Alimentierung auskamen und zudem besser funktionierten? Überhaupt scheint das Interesse von Politikern an Kindern sich im umgekehrten Verhältnis zur Geburtenzahl entwickelt zu haben. Das verwundert nicht, denn nicht "wir" brauchen Kinder, sondern das System. Das Rentensystem, das Pflegesystem, sie brauchen - nein: nicht Kinder, sondern Beitragszahler.

      In den siebziger Jahren haben sich Politiker aller Couleur darin überboten, in der Dritten Welt für die Begrenzung des Bevölkerungswachstums einzutreten. Die Erde, so das Argument, vertrage nicht endlos viele Menschen, ein Argument, das Garrett Hardin bereits 1968 als "The Tragedy of the Commons" bezeichnet hat. Damals war noch klar: Ressourcen sind begrenzt, einem Bevölkerungswachstum somit enge Grenzen gesetzt. Da Deutschland sich auf der Erde befindet, gilt die Begrenztheit der Ressourcen auch hier.

      Wie wäre es daher, wenn die Arbeit des Einzelnen wieder etwas wert wäre, sein Beitrag zum Gemeinwohl nicht daran gemessen würde, dass er sich fortpflanzt, sondern an dem Mehrwert, den er während seines Lebens erwirtschaftet hat? Das bedeutet, das umlagefinanzierte System einzuschränken, wenn nicht abzuschaffen, und Alterssicherung als private Aufgabe der Kapitalbildung anzusehen. Es würde bedeuten, dass jeder sein Leben in eigener Verantwortung leben und nach seiner Fasson selig werden kann. Es würde die Entscheidung für oder gegen Kinder zu dem machen, was sie ist: zu einer privaten und keiner öffentlichen Entscheidung.

      Die Politiker haben es nicht bemerkt, aber ihre Bevölkerung lebt längst nach eigener Fasson: Im Jahre 2030 werden gut 20 Millionen der deutschen Bevölkerung im Rentenalter sein, während 40 Millionen der dann lebenden 72 Millionen Deutschen im erwerbsfähigen Alter sind. Geht man davon aus, dass von den 40 Millionen rund 20 Millionen erwerbstätig sind, dann haben wir ungefähr dieses Verhältnis: 20 Millionen Erwerbstätigen stehen ebenso viele Alte gegenüber, deren Rente und Pflege finanziert werden will.

      Das umlagefinanzierte Sozialsystem ist also schlicht nicht zu halten - auch nicht dadurch, dass man Menschen vorschreibt, wie sie zu leben haben, schon weil manche Menschen das mit der individuellen Freiheit ernst nehmen und einfach nach ihrer Fasson selig werden. Wie wäre es daher, wenn die Arbeit des Einzelnen wieder etwas wert wäre, sein Beitrag zum Gemeinwohl nicht daran gemessen würde, dass er sich fortpflanzt, sondern an dem Mehrwert, den er während seines Lebens erwirtschaftet hat? Das bedeutet, das umlagefinanzierte System einzuschränken, wenn nicht abzuschaffen, und Alterssicherung als private Aufgabe der Kapitalbildung anzusehen. Es würde bedeuten, dass jeder sein Leben in eigener Verantwortung leben und nach seiner Fasson selig werden kann. Es würde die Entscheidung für oder gegen Kinder zu dem machen, was sie ist: zu einer privaten und keiner öffentlichen Entscheidung.

      Die Politiker haben es nicht bemerkt, aber ihre Bevölkerung lebt längst nach eigener Fasson: Im Jahre 2030 werden gut 20 Millionen der deutschen Bevölkerung im Rentenalter sein, während 40 Millionen der dann lebenden 72 Millionen Deutschen im erwerbsfähigen Alter sind. Geht man davon aus, dass von den 40 Millionen rund 20 Millionen erwerbstätig sind, dann haben wir ungefähr dieses Verhältnis: 20 Millionen Erwerbstätigen stehen ebenso viele Alte gegenüber, deren Rente und Pflege finanziert werden will.

      Das umlagefinanzierte Sozialsystem ist also schlicht nicht zu halten - auch nicht dadurch, dass man Menschen vorschreibt, wie sie zu leben haben, schon weil manche Menschen das mit der individuellen Freiheit ernst nehmen und einfach nach ihrer Fasson selig werden. "
      Avatar
      schrieb am 03.02.06 03:24:43
      Beitrag Nr. 2 ()
      Der Autor ist hier zu finden:
      http://www.lans-online.de/

      Gesucht, aber nicht gefunden:
      Den hedonistischen "Single" gibt es nicht


      Was ist eigentlich ein Single? Ein Single lebt allein, "will Spaß haben, genießen und im Hier und Jetzt leben", das ist ein bekanntes Vorurteil. Singles wohnen in großen Wohnungen, verknappen den Wohnraum und - so kann man einem Kurs der Universität Mainz weiter entnehmen: Singles führen zur Vermehrung des Verkehrs in der Fläche. Durch ihre Finanzkraft und ihre Bevorzugung städtischer Wohngebiete verdrängten sie Familien ins Umland. Deren Mitglieder müssten wiederum per Auto zum Arbeitsplatz, zur Schule oder zur Freizeitgestaltung in die Stadt fahren. Schließlich würden Singles ein sozialpolitisches Problem aufwerfen: "Sie bezahlen zwar heute überproportional viel für das System sozialer Sicherung, sie haben aber nur selten Kinder, die später einmal ihre soziale Sicherung finanzieren können." Es gibt viel zu beklagen am Single, aber was ist ein Single? Lebt ein Single allein, lebt er räumlich von einem Partner getrennt, ist er am Ende geschieden oder schlicht ledig, oder ist ein Single einfach nur verwitwet?

      Der Single in der Statistik

      "17 Prozent der Menschen in Deutschland leben allein", so wurde im Mai 2002 beim Statistischen Bundesamt eine Pressemitteilung betitelt. 17 Prozent, das entspricht ca. 13,5 Millionen Menschen, darunter 5,7 Millionen Männer und 7,8 Millionen Frauen. Der geringere Anteil von Männern unter den allein Lebenden ist einfach zu erklären: Sie sterben früher als Frauen, anders formuliert: Frauen haben eine um fünf Jahre höhere Lebenserwartung als Männer, und nach dem Tod Letzterer leben Erstere allein. Unter den 13,5 Millionen allein Lebenden ist ein hoher Anteil verwitweter und deshalb allein lebender Personen. Aber wie viele "richtige" Singles sind unter den 17 Prozent? Da beim Statistischen Bundesamt niemand zählt, wie viele "richtige" Singles es in Deutschland gibt, ist man auf Schätzungen angewiesen. Eine solche liefert der Mainzer Soziologe Stefan Hradil: Rund drei Prozent der Deutschen, also rund 2,4 Millionen Personen, so schätzt er, sind zwischen 25 und 55 Jahre alt, leben und haushalten alleine, haben keinen festen Partner und geben an, für längere Zeit alleine leben zu wollen, sind also Single nach seiner Definition. Im Gegensatz zu Hradil haben Walter Bien und Donald Bender nach "Singles" gesucht. Ihr Ergebnis: Fehlanzeige. Zwar fanden sich in Wohngemeinschaft Lebende, solche mit Partner, aber getrennten Wohnungen, Ehepartner, die getrennt leben, Pendelbeziehungen und viele andere Formen menschlichen Zusammenlebens, nur: Unter 16.000 Befragten war nicht ein hedonistischer Single: "Den Single ... gibt es, wenn überhaupt, nur in vernachlässigbar kleiner Zahl", so die beiden Forscher vom Deutschen Jugendinstitut.

      single meint kinderlos

      Seit Jahren zurückgehende Geburtenzahlen führen nicht nur zu Schulschließungen, weil die Schüler ausbleiben, sie werden, so Stefan Hradil, zu einem Mangel an qualifizierten Arbeitskräften führen. Die Erwerbstätigen werden im Schnitt ebenso altern wie die Gesamtbevölkerung. Die Zahl der Beitragszahler für das Sozialversicherungssystem wird sinken, gleichzeitig die Zahl derjenigen steigen, die die Auszahlung ihrer Rente erwarten. Als alleiniges Heilmittel, um dieser Krise zu entgehen, gelten höhere Geburtenzahlen. Doch nicht die Zahl der Geburten, nein die Zahl der "Singles", so prognostiziert der Mainzer Soziologe, soll in den nächsten Jahren steigen, und "Singles" wollten bekanntlich eines nicht: eine Familie und Kinder. Dies bringt die eigentliche Definition, die sich hinter dem Begriff "Single" verbirgt, ans Tageslicht: Gemeint sind unverheiratete Kinderlose.

      Das Ende der Rentenversicherung

      Die heute Erwerbstätigen finanzieren die Rente derjenigen, die heute Rentner sind, und hoffen, dass ihre Rente von der ihnen nachfolgenden Generation gezahlt wird. Entsprechend formulieren Prof. Dr. Hans-Werner Sinn und Dr. Martin Werding vom Münchner ifo-Institut: "Damit ein Rentensystem nach dem Umlageverfahren funktioniert, muss die Arbeitsbevölkerung eine doppelte Last tragen. Sie muss den Konsum der Alten durch ihre Beiträge finanzieren, und sie muss ihre eigenen Rentenansprüche sichern, indem sie Kinder großzieht. Ohne Kinder gibt es keine Renten." Die Sichtweise der beiden Ökonomen ist nicht unwidersprochen geblieben. So betont der Würzburger Professor der Volkswirtschaft, Norbert Berthold, dass die Sicherheit der Renten nicht allein von der Bevölkerungsgröße abhänge. Sie werde vielmehr in starkem Maße von der Kapitalbildung und der Produktivität von Arbeit und Kapital bestimmt. Anders formuliert: Kinder allein sichern keine Rente, sie müssen schon arbeiten gehen und zudem noch einen Mehrwert erwirtschaften. Noch anders formuliert: Mit wenigen produktiven Arbeitskräften läßt sich mehr erwirtschaften als mit vielen unproduktiven. (Ganz davon abgesehen, dass "Kinder", die später nicht arbeiten, sondern Sozialhilfe oder andere Transferleistungen des Staates (z.B. Erziehungsgeld) in Anspruch nehmen, keinen Mehrwert schaffen, sondern Geld kosten.) Rentensicherung und Geburtenziffer haben also nicht allzu viel miteinander zu tun.

      Die Schwierigkeiten der Rentenfinanzierung sind hausgemacht: Der Ökonom und Nobelpreisträger Friedrich von Hayek hat bereits im Jahre 1971 darauf hingewiesen, dass Renten mehr und mehr nicht nur denen gewährt würden, "die durch ihre Arbeit einen Anspruch darauf erworben haben". Diese "völlige Aufgabe des Versicherungscharakters", so der Nobelpreisträger, müsse unausweichlich "das ganze System zu einem Werkzeug der Politik, zu einem Spielball für stimmenfangende Demagogen machen." Vor diesem Hintergrund hat Ulrich van Suntum, Professor in Münster, die Anrechnung von Erziehungszeiten kritisiert: Damit würden lediglich neue Rentenansprüche geschaffen, denen keinerlei zusätzliche Einnahmen gegenüberstünden, geschweige denn, dass diejenigen, die davon profitierten, auch nur einen Euro in die Rentenkasse eingezahlt hätten.

      Kinderlose als Nettozahler

      Wer keine Kinder hat, der hat einen Beruf, und weil Kinderlose im Lebensverlauf voll erwerbstätig sind, lassen ihre Rentenhöhen keine Altersarmut befürchten. Sie entrichten überdurchschnittlich viel Steuern, erwirtschaften sich überdurchschnittlich hohe Rentenansprüche und finanzieren überdurchschnittlich viel der derzeitigen Rentenausgaben. Nur: Sie haben keine Kinder, und dadurch stellen sie den Generationenvertrag in Frage. Doch was ist von einem Vertrag zu halten, der diejenigen, die Beiträge für eine gemeinsame Kasse entrichten, weil sie keine Kinder haben, stigmatisiert und anderen, die keinen Euro Beitrag entrichtet haben, deshalb eine Rente zuspricht, weil sie ihrer "Gebährpflicht", wie van Suntum es formuliert, nachgekommen sind. Es ist dies ein seltsamer Vertrag, nämlich einer mit einseitig verteilten Rechten und einseitig verteilten Pflichten - ob das mit der Verfassung und dem darin verankerten Gleichheitsgebot vereinbar ist? Michael Klein (© LANS)
      Avatar
      schrieb am 03.02.06 03:34:45
      Beitrag Nr. 3 ()
      11. Januar 2005 Der demographische Wandel ist in Deutschland so weit fortgeschritten, daß es einen großen Bevölkerungsteil gibt, deren Mitglieder weitgehend oder ganz kinderfrei leben. Das haben in den vergangenen Monaten Erhebungen gezeigt, bei denen Kinderlose gefragt wurden, wie oft sie in Kontakt mit Kindern sind.

      Die Antworten waren bemerkenswert. Einer Studie des Allensbach-Instituts zufolge sind 47 Prozent der Kinderlosen, die selbst keine Kinder möchten, seltener als einmal im Monat mit Kindern zusammen, 53 Prozent der Kinderlosen mit Kinderwunsch seltener als dreimal im Monat. Daraus wird deutlich, wie tiefgreifend die Halbierung der Geburtenzahl von 1,4 Millionen (1964) auf 706.000 Kinder im Jahr 2003 bereits das Alltagsleben verändert hat.

      Entwöhnung und Entfremdung

      Die Demoskopen vom Allensbach-Institut diagnostizieren, daß ein wachsender Teil der Bevölkerung kaum Kontakt zu Kindern und Jugendlichen hat. Von „Entwöhnung” und „Entfremdung” ist die Rede, was in einer negativen Rückkopplung die ohnehin sinkenden Kinderwünsche der Deutschen noch stärker drücken könnte. In der ferndiagnostischen Außenwahrnehmung von Kindern stehen offenbar deren Nachteile für die Eltern im Vordergrund: die sprichwörtlichen schlaflosen Nächte, der verringerte Freiraum, die finanzielle Belastung, nicht aber das Wesentliche, was Eltern in den Umfragen mit den Begriffen Sinn, Freude, Erfüllung, ja Glück beschreiben, aber mangels Kontakt zu Kinderlosen diesen vielleicht nicht direkt vermitteln können.

      Die Stratifizierung der Gesellschaft in Familien und Kinderlose hat erheblich zugenommen. Das muß auch eine Zeitschrift wie „Eltern” sorgen, deren Kundenstamm mit weiter zunehmender Kinderarmut schrumpfen würde. Am Dienstag lud die Chefredaktion der Zeitschrift in das Haus der Bundespressekonferenz in Berlin, um die Frage zu erörtern, was sich verändern müßte, damit die Kinderfreudigkeit wieder zunimmt. Mehrere Erhebungen wurden ins Feld geführt, eine „Familienanalyse 2005” von Allensbach, eine Umfrage unter Lesern der Zeitschrift und Erhebungen der Demoskopen von „Forsa”. Dabei traten Paradoxien zutage.

      Der fehlende Partner

      Zu den größten Wünschen der Kinderlosen mit Kinderwunsch zählt nämlich „ein kinderfreundlicheres Klima in der Gesellschaft”. Dieses Bedürfnis steht weit vor anderen, etwa besseren Betreuungsmöglichkeiten oder einem höheren Kindergeld. Kinderlose, die keine Kinder wollen, führen als Grund das Fehlen eines geeigneten Partners an und die glasklare Aussage, auch ohne Kinder mit dem Leben zufrieden zu sein.

      Eltern wiederum, die kein weiteres Kind wollen, antworteten ganz anders. Für sie steht ihr fortgeschrittenes Alter im Vordergrund und die Angst, finanziell nicht für noch mehr Kinder aufkommen zu können. Kinderfeindlichkeit in der Gesellschaft, wie sie ausgerechnet Kinderlose diagnostizieren, wird von dieser Elterngruppe hingegen nur sehr nachrangig als Grund für den Verzicht auf weitere Kinder genannt, wenngleich mehr gesellschaftliche Anerkennung für Eltern und eine insgesamt kinderfreundlichere Gesellschaft natürlich große Unterstützung finden.

      Die demoskopische Aufarbeitung des demographischen Wandels bringt erstaunliche Begründungsmuster hervor: In den kinderlosen Enklaven wird von mehr Kinderfreundlichkeit geträumt, als Voraussetzung dafür, den Schritt zum Kind zu wagen.

      Text: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.01.2005, Nr. 9

      Mehr zum Thema:

      http://www.faz.net/s/RubCD175863466D41BB9A6A93D460B81174/Doc…
      Avatar
      schrieb am 03.02.06 04:38:06
      Beitrag Nr. 4 ()
      Bin ja deiner Meinung, aber mach mal ne kurze Zusammenfasung.
      Wer soll das alles lesen?
      Avatar
      schrieb am 03.02.06 04:44:52
      Beitrag Nr. 5 ()
      [posting]20.021.857 von Sechs_Helden am 03.02.06 04:38:06[/posting]Meine Meinung ist hier sicher nicht maßgeblich ...;)

      Aber es sieht so aus, als ginge der Trend völlig weg von der Rente, hin zur Eigenvorsorge - per Kapitalbildung oder per Kindersegen

      Das Hauptproblem dürfte der Übergang sein....

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      schrieb am 03.02.06 04:49:31
      Beitrag Nr. 6 ()
      Ein Teil meiner "Meinung" ist der:

      "Die unumschränkte Macht global tätiger Konzerne bedroht die Demokratie; ihre Profitmaximierung produziert laut Jean Ziegler „Leichenberge“. Die Wirtschaftsbosse wüssten sich dabei in ein gutes Licht zu rücken – auch auf Kosten „blauäugiger und naiver“ Kirchenleute. Jean Ziegler, Sonderberichterstatter der UNO, geht auch auf Distanz zu dem von kirchlicher Seite organisierten «Open Forum Davos».

      „Wenn ein Kind heute am Hunger stirbt – dann wird es ermordet“, mahnt Ziegler in einem Interview mit dem «Hamburger Abendblatt». Ohne weiteres könnte die Landwirtschaft 12 Milliarden Menschen ernähren, wie der Welternährungsbericht belege, also fast doppelt so viele wie heute. Doch alle 5 Sekunden verhungere ein Kind unter 10 Jahren, und fast 1 Milliarde Menschen seien „permanent schwerstens unterernährt“. Zwar sei der Kapitalismus durchaus „die dynamischste Produktionsform, die es je gegeben hat. Andererseits steigen unter ihm die Leichenberge.“

      Provozierte Massenarbeitslosigkeit
      Die heutigen Konzernen hätte eine Machtfülle „wie sie in der Geschichte kein Kaiser, König oder Papst“ je hatten. 500 von ihnen kontrollierten 52 Prozent des Welt-Bruttosozialprodukts. Von keiner staatlichen Macht gebremst, lebe der „Dschungelkapitalismus“ sein Prinzip der Profitmaximierung hemmungslos aus und negiere damit „Werte wie Solidarität, Umverteilung und soziale Gerechtigkeit“.

      Die Abwanderung der grossen Firmen aus Europa bewirke eine „willentlich organisierte Massenarbeitslosigkeit“ mit einer neuen Armut. Schon in zehn Jahren, progostiziert Ziegler, könnten beispielsweise in Berlin Zustände wie in São Paulo oder Karatschi herrschen: „Fünf bis zehn Prozent der Bürger leben in Wohlstand, gut bewacht und abgeschirmt von Sicherheitskräften. Der Rest haust in Elendsvierteln.“


      Verantwortung statt Naturgesetz
      Doch sei der „Raubtierkapitalismus kein Naturgesetz“, sagt der Genfer, der für die SP im Nationalrat sass. „Das System ist von Menschen gemacht und kann von ihnen geändert werden.“ Als konkrete Schritte nennt Ziegler die Abschaffung des Schweizer Bankgeheimnisses, das zur weltweiten Steuerhinterziehung in grösstem Umfang animiere, die Entschuldung der Dritten Welt, eine Pflicht für die Konzerne, wieder Steuern zu zahlen, und Gesetze gegen Abwanderung ins Ausland. Immerhin hätten ja die Manager selber ihr Zuhause und ihre Familien im Westen, so dass solche Bestimmungen durchaus greifen könnten."

      siehe Hurra Davos, Merkel kommt
      http://www.wallstreet-online.de/ws/community/board/threadpag…
      Avatar
      schrieb am 03.02.06 05:17:17
      Beitrag Nr. 7 ()
      [posting]20.021.862 von webmaxx am 03.02.06 04:49:31[/posting]Zwar sei der Kapitalismus durchaus „die dynamischste Produktionsform, die es je gegeben hat. Andererseits steigen unter ihm die Leichenberge.“

      Das stimmt ja wohl nicht.

      In Indien zählen heute 25 % der Bevölkerung als "Unter der Armutsgrenze".

      Eine erschreckende Zahl. Wenn man aber bedenkt, dass vor 25 Jahren die Zahl bei 50 % lag, hat die Industrialisierung, durch den ensprechenden Kapitalismus, die Lage verbessert.

      Die Kinder, die heute in China 12 Stunden arbeiten, wären vor 25 Jahren noch auf dem Land verhungert. Ich finde Kinderarbeit nicht gut. Finde sie aber besser, als sie verhungern zu lassen, was in den jahrzehnten davor passierte, ohne das man sich in Europa drueber aufregte.

      In den 60érn 70´ern Jahren des vorigen Jahrhundertst gingen Bilder um die Welt von verhungerten Kinder aus Indien, aus Biafra, usw. Eigentlich hat sich niemand gross aufgeregt.

      Erst jetzt, wo die Inder, Chinesen fuer uns eine Konkurenz sind. Unsere Arbeitspläztze gefährdet sind, regen wir uns ueber die Arbeitsbedingungen auf.

      Im uebrigen verhungern die meisten Kinder da, wo es keine kapitalistische Industrielandschaft gibt. Richtig aufregen wuerden wir uns in Deutschland doch erst, wenn die Kinder nicht mehr verhungern, sondern als billige Arbeitskräfte in Fabriken, unsere eigenen Arbeitsplätze bedrohen.

      Das ist die bitter Wahrheit. Ueber verhungerte Kinder in Indien, Indonesien, China haben sich unsere Gewerkschaften damals nie aufgeregt. Erst als die Kinder nicht mehr verhungerten, sondern eine Konkurenz fuer unsere Arbeitsplätze wurden, fing das gepöbel ueber "Ausbeutung und Menschenrechte" los.
      Avatar
      schrieb am 03.02.06 11:15:13
      Beitrag Nr. 8 ()
      Ich liebe diese rotzfrechen Realitätszweifler, die sich daran aufgeilen können, ein Argument wider ihre angebliche Benachteiligung wg. Kinderlosigkeit in einem nimmer endenden Anflug von Selbstmitleid immer und immer wieder zu zermanschen.

      Jeder, der meint, er selbst brauche keine Kinder, sollte wenigstens so ehrlich zu sich selbst sein und einmal ein ganz normales Altenheim - noch nicht mal ein Pflegeheim - besuchen und sich mal dort einen Nachmittag lang mit einem einst finanziell unabhängigen und jetzt von Gott und der Welt verlassenen Insassen eingehender unterhalten. Er wird bestimmt einen finden, wenn nicht, vermittle ich ihm gern einen.
      Avatar
      schrieb am 03.02.06 11:36:05
      Beitrag Nr. 9 ()
      Fürs Kinderkriegen ist es sowieso schon zu spät. Wir haben zu wenig Kinder. Zudem können diese logischerweise keine weiteren zeugen. Und so weiter Ein ziemliches Dilemma.


      Da hilft langfristig (kurzfristig(mittelfristig ist nichts zu machen) nur eines: Umgehend Steuerentlastungen in massiver Form für Familien, hinzukommend Einrichtung von ganztägigen Kindertagesstätten, die auch Kleinkinder aufnehmen können. Desweiteren natürlich Ganztagsschulen. Das alles möglichst flächendeckend. Auch Spielplätze. Kostet zwar eine Unmenge an Geld. Allein schon das Austatten bestehender Schulen mit Essensräumen dürfte einiges an Kohle kosten.
      Aber das sollte es uns auch wert sein. Mehr jedenfalls als jährlich Subventionen für dies und das rauszuwerfen.
      Ferner vielleicht noch ein Art Auszeichnung für Familien mit mindestens drei Kinder. Gabs schonmal, schon klar, und wollen viele nicht dran erinnert werden. Aber eine andere Form der gesellschaftlichen Honoration fällt mir momentan nicht ein.
      Avatar
      schrieb am 03.02.06 11:49:01
      Beitrag Nr. 10 ()
      (Antwort auf Beitrag Nr. 20.021.824 - erstellt von webmaxx am 03.02.06 03:22:46)

      Wer keinen Nachwuchs hat, wird vom Sozialsystem zu Unrecht bestraft

      Als ich die Überschrift gelesen habe hat es mir gleich gereicht, denn wer mit einer Lüge beginnt kann auch nichts sinnvolles von sich geben.

      Fakt ist dass Kinderlosigkeit finanziell und gesellschaftlich massiv gefördert wird.
      Für alle die den Unterschied zwischen Brutto-/ und Nettobetrachtungen verstehen nur der Hinweis, dass eine Familie mit Kindern pro Kind um etw. 77 000 EUR schlechter gestellt wird. Dabei sind noch nichteinmal Opportunitätskosten für die investierte Zeit, volkswirtschaftliche Kosten etc. berücksichtigt.

      Richtig ist, dass die Entscheidung für Kinder individuell getroffen werden sollte, aber bereits das ist nicht mehr möglich in D, da der gegenwärtige Zustand bereits massivst zu Ungunsten derer die Kinder bekommen verzerrt ist. Der gegenwärtige Zustand ist nicht der Referenzzustand mit dem verglichen werden muss.

      Letztendlich sind Kinder kein rein individuelles Gut sondern auch ein " öffentliches" Gut. Soll heißen, die Existenz von Kindern beeinflusst wechselseitig den Wohlstand aller Menschen in einem Land. Ebenso die Nichtexistenz.
      Ursprünglich galten Kinder als Alterssicherung, diese Sichtweise hat sich mit der Einführung des staatlichen Rentensystems zwar Schritt für Schritt verflüchtigt, gilt heute jedoch ganz real und noch realer als jemals zuvor immernoch.

      Auch eine Vorsorge über Kapitalbildung kann nicht funktionieren bei zuwenigen Kindern, deshalb ist beides in einem ausgewogenen Verhältnis notwendig.

      So lange Kinderlosigkeit weiter staatlicherseits gefördert wird über ein Rentensystem das diese nicht bestraft sondern fördert hat das Land keine Zukunft.
      Eine ersatzlose Streichung der Rentenzahlungen für Kinderlose und eine darüberhinaus abhängige Rentenzahlung von Anzahl und möglichst noch Ausbildung der Kinder wäre zum ersten Mal wieder ein effizienter und gerechter Zustand.
      Dann könnte man auch finanzielle Rentenbeiträge aller Einzahler, wobei ausdrücklich die Kinderlosen nicht entlassen werden dürfen gleichstellen, das heißt alle zahlen die gleichen Rentenbeiträge, denn jeder hat Eltern die versorgt werden müssen. Leistungen können aber nur noch diejenigen beziehen die Kinder bekommen. Die anderen können die eingesparten Ressourcen für eine private kapitalgedeckte Altersvorsorge verwenden.

      Fazit: Herr Klein versteht nicht genug von der Materie um solche Artikel zu schreiben

      Gruß grigri
      Avatar
      schrieb am 03.02.06 11:54:49
      Beitrag Nr. 11 ()
      [posting]20.021.871 von 23552 am 03.02.06 05:17:17[/posting]Das ist eine wohl haarige Sache, es lassen sich verschiedene Varianten und Zahlen finden, die jeweils die eine wie die andere Seite stützen.

      Es ist wohl ein gleitender Prozeß, bei der einen, aufdsteigenden Volkswirtschaft geht es voranmit dem Wohlstand, bei der anderen mit derArmut.

      Vor einem sollten wir uns hüten: die Probleme der gesamten Welt mit deutscher Vorstellung und Art lösen zu wollen.
      Avatar
      schrieb am 03.02.06 12:10:40
      Beitrag Nr. 12 ()
      Es gibt kein Patentrezept, wie die Renten in der Zukunft saniert und gehalten werden können. Die Rentendiskussion bei der Illner gestern abend hat wieder bewiesen, wie weit die Standpunkte der Diskussionsteilnehmer auseinander lagen.
      Dieses System ist kaum zu halten.Die jungen Leute müssen selber mehr vorsorgen, sonst sieht es im Alter schlecht aus.Nur geht das bei der Mehrheit? Es ginge schon, wenn die Lebenshaltungsansprüche nicht so hoch wären im Verhältnis zu dem, was die jetzigen Rentner hatten.Was war denn in den 50/60er Jahren.Der normale Arbeiter konnte, wenn überhaupt, mal 14 Tage Urlaub machen im Harz oder wenn es hoch kam an der See oder Alpen.Größeres Auto,Waschmaschine, Spüle, Badezimmer, wer hatte denn das?
      Sicherlich war der Prozentsatz für die Rentenbeiträge niedriger als heute, aber netto war doch wesentlich weniger zur Lebenshaltung als heute.
      Avatar
      schrieb am 03.02.06 12:15:07
      Beitrag Nr. 13 ()
      [posting]20.026.554 von Wilbi am 03.02.06 12:10:40[/posting]Im Klartext heißt das doch:
      Der Generationenvertrag ist zu Ende ! Demnächst jedenfalls...
      Avatar
      schrieb am 03.02.06 12:48:10
      Beitrag Nr. 14 ()
      Das gegenwärtige Rentensystem ist gescheitert, weil falsch konstruiert, darauf hatte ich in 10 hingewiesen. Würde man diese Fehlkonstruktion abstellen würde es endlos weiterfunktionieren ohne Probleme, denn dann würde es die Bezeichnung Rentenversicherung auch verdienen. In seiner gegenwärtigen Konstruktion wirkt es nur und ausschließlich wie eine Versicherung gegen Kinderlosigkeit.

      Das schlimme ist allerdings nicht, dass das Rentensystem so nicht funktionieren kann, das ist eher eine unbedeutende Nebenerscheinung. Durch dieses System massiver Fehlanreize werden quasi alle volkswirtschaftlichen Größen belastet. Letztendlich hängt auch die Vorsorge über Kapitalakkumulation von Anzahl und Ausbildung der Kinder ab.

      Gruß grigri

      P.S. Ein Patentrezept in dem Sinne an alle etwas zu verteilen ohne jemdem weh zu tun gibt es selbstverständlich nicht. Deshalb muss das System ja gerade die richtigen Anreize setzen und darf kein falsches Verhalten belohnen. Denn letztendlich muss jede reale Leistung von jemandem real erarbeitet werden.


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