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    Erdgas (Natural Gas) - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 04.04.06 11:45:14 von
    neuester Beitrag 08.11.06 17:08:51 von
    Beiträge: 9
    ID: 1.051.839
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      schrieb am 04.04.06 11:45:14
      Beitrag Nr. 1 ()
      hallo!

      der erdgaspreis ist da angekommen wo er vor dem ausbruch sommer letzten jahres stand. damit auf der unteren linie des langfristigen aufwärtstrends. wobei er sie kurz unterschritten hat (bärenfalle) aber jetzt siehts einigermaßen gut aus. des krasse abfall seit mitte dezember wurde immer schwächer und jetzt könnte die bodenbildung da sein und es sind tendenzen von einem aufwärtstrend zu erkennen.

      der preis ist ab letzten sommer wegen der zerstörten erdgas infrastruktur (hurrican) so gestiegen und dann aufgrund von überangebot wieder genauso weit gefallen. ich denke das waren beides übertreibungen und jetzt kanns weiter hochgehn. die vergangenheit zeigte immerwieder wie sprunghaft erdgas ansteigen kann. langfristik bleibt gas sowieso mangelware. die nachfrage nach dieser sauberen energiequelle steigt. das angebot kaum.

      hier zb ein spekulatives zerti zz bei kanpp 2 eur: ABN3XV

      was meint ihr?
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      schrieb am 12.04.06 21:30:12
      Beitrag Nr. 2 ()
      Erdgas als Basiswert

      von Michael Vaupel, Trader's Daily 12.4.2006

      Dazu direkt eine Warnung: Bitte kaufen Sie nicht einfach ein Erdgas-Zertifikat, da Sie der Ansicht sind, dass sich Erdgaspreis und Ölpreis parallel entwickeln. Das ist nämlich nicht der Fall. (Deshalb finde ich es übrigens sehr bedenklich, dass hierzulande große Energieversorger den Erdgaspreis, den Sie den Endkunden berechnen, an den Erdölpreis koppeln, weshalb die Erdgasrechnung der Endverbraucher steigt und steigt ...)

      Anders als Erdöl kann Erdgas nicht rund um die Welt transportiert werden. Zugegeben: Ein solcher Transport wäre möglich, indem man Erdgas verflüssigt (dann heißt es "LNG" = Liquified Natural Gas) bzw. in flüssige Kohlenwasserstoffe umwandelt. Aber diese Technologie ist kein Standard, da zu teuer – Standard ist, dass Erdgas per Pipeline transportiert wird, weswegen es z.B. keinen Transport über den Atlantik gibt.

      Das bedeutet: Es gibt keinen "Weltmarktpreis" für Erdgas. Die wichtigsten Erdgasbörsen sind in London und in New York. Der Erdgaspreis in New York bezieht sich auf den Preis für 10.000 Millionen thermische Einheiten Erdgas, am sogenannten "Henry Hub", das ist ein Pipeline-Ende in Louisiana.

      Und hier kommen an der Euwax handelbare Erdgas-Zertifikate ins Spiel: Denn die beziehen sich meist auf den New Yorker Erdgaspreis. Damit setzen Sie also auf den Erdgaspreis, der für den "Henry Hub" gilt. Und der dortige Preis ist ziemlich losgelöst vom Erdgaspreis, der z.B. in Deutschland gilt.

      Denn im Prinzip handelt es sich um zwei verschiedene Güter: Erdgas am Henry Hub ist ein anderes Gut als Erdgas in Deutschland – da sich das Erdgas eben nicht aus Louisiana nach Deutschland transportieren lässt, und umgekehrt. Anders als bei anderen Rohstoffen wie z.B. Gold oder Nickel ist es hier also möglich, dass sich die Preise konträr zueinander entwickeln.

      Und das sehen wir gerade: Da das Angebot an Erdgas am "Henry Hub" reichlich ist, und das Wetter dort recht warm ... übersteigt das dortige Angebot die Nachfrage. Der dortige Erdgaspreis fällt also.

      Und damit auch der Kurs der an der Euwax notierten Erdgas-Zertifikate (die sich wie gesagt meist auf den New Yorker Erdgaspreis beziehen). So kann es dazu kommen, dass Sie als Verbraucher von Erdgas mehr und mehr zahlen müssen ... und gleichzeitig Ihre Erdgas-Zertifikate fallen und fallen.

      Vorsicht also, Erdgas ist ein recht komplizierter Basiswert! Auch der Londoner Erdgaspreis ist nicht unproblematisch zu genießen: Denn dort notieren die länger laufenden Erdgas-Futures meist erheblich höher als die kürzer laufenden (im Fachjargon "Contango" genannt). Das ist für Endlos-Zertifikate, die immer wieder in länger laufende Futures "gerollt" werden müssen, negativ.

      Mir fehlt der Platz, um dies an dieser Stelle ausführlicher zu erklären. Wichtig ist mir aber, dass Sie nicht leichtfertig auf Erdgas als Basiswert setzen. Dieser Basiswert ist komplizierter als andere, und ohne profundes Wissen bzw. professionelle Beratung können Sie dort schnell Verluste erzielen (ist mir selbst auch schon so ergangen, zum Glück ist der Mensch aber lernfähig).

      Viele Grüße,
      Michael Vaupel
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      schrieb am 01.06.06 11:44:25
      Beitrag Nr. 3 ()
      Avatar
      schrieb am 19.09.06 17:28:29
      Beitrag Nr. 4 ()
      Warum der Erdgaspreis mittelfristig steigen dürfte
      von Jim Stanton, Investoren-Akademie 19.9.2006

      Ich lebe schon von Kindesbeinen an im Nordosten der USA. Beim derzeitigen schlechten Wetter in Washington muss ich daran denken, dass uns die kalte Jahreszeit kurz bevorsteht.

      Mit den niedrigeren Temperaturen müssen wir anfangen zu heizen. Viele fragen sich nun: Wie wird sich der Gaspreis entwickeln? Sehen wir uns einmal den Chart an.

      Bei Erdgas wird der Oktober-Future zur Zeit am häufigsten gehandelt. Wie Sie im Chart sehen können, notierte dieser Kontrakt im Dezember 2005 bei über 11,30 $. Seither ging es um mehr als 50 Prozent auf 4,89 $ nach unten. Das ist der niedrigste Preis seit dem 16. September 2004.

      Der Erdgas-Preis hat sich seit Ende 2005 mehr als halbiert



      Bleibt das Wetter in den nächsten Wochen mild, dann könnten die Preise sogar auf die nächste Unterstützung bei 4,85 $ zurückgehen.

      Auf den ersten Blick könnte das bedeuten, dass wir in diesem Winter eine niedrigere Gasrechnung bekommen. Wenn man aber genau hinsieht, erkennt man, dass der Oktober-Kontrakt von Gas zu falschen Schlussfolgerungen führen kann.

      3 Gründe, warum die Gaspreise steigen könnten
      1. Auf ein jahreszeitliches Tief folgen höhere Preise. Sehen Sie sich die zwei roten Sterne im Chart an. Sie markieren die Gaspreise im September 2004 und 2005. Weil der Winter vor der Tür stand, fingen die Preise von da ab an zu steigen. Langfristig betrachtet markiert Erdgas um diese Zeit meist den niedrigsten Kurs im Jahr.

      2. Die Nachfrage nach Erdgas ist derzeit niedrig. Das ist immer so im September. Die Preise am Futuresmarkt für die Wintermonate Dezember bis Februar sehen aber ganz anders aus.

      Aktuell kostet ein Kontrakt für diese Monate nämlich rund zehn Dollar. Der Preis schwankt mit der längerfristigen Wetterprognose. Wenn der Winter kälter als erwartet wird, steigt die Nachfrage nach Erdgas. Damit dürfte auch der Preis klettern.

      3. Ein bullishes Chartsignal beim Index für Erdgas-Aktien an der AMEX deutet auch auf steigende Erdgaspreise hin. Der Index läuft schon seit ein paar Jahren ziemlich gut. Seit Oktober 2005 war er allerdings auf Konsolidierungskurs in einer Trading-Range.

      Vor sechs Wochen kletterte der Index aber auf ein neues Hoch, was man als bullishes Chartsignal interpretieren kann. Langfristig gesehen könnte es deshalb steigende Preise geben.

      Erdgas - der Branchenindex markierte vor kurzem ein neues Hoch

      Trotz des neuen Tiefs beim Oktober-Kontrakt gehe ich nicht davon aus, dass meine Gasrechnung in diesem Jahr billiger ausfallen wird.

      September ist ein Schlüsselmonat. Vergangene Woche lagen die Hochs über den Hochs der Vorwoche, die Tiefs niedriger. Insgesamt schloss der Index unter dem Stand der Vorwoche. Deshalb könnten weiter Verkäufe anstehen.

      Der Aufwärtstrend verläuft bei etwa bei 390 Punkten. Kurzfristig ist aber ein Rückgang bis in den Bereich der Juni-Tiefs bei 370 Punkten möglich. Die 200-Tage-Linie verläuft bei 412 Punkten.

      Falls Sie sich Erdgasaktien kaufen wollen, sollten Sie daran denken, dass Erdgas auf einem saisonalen Tief notiert und kurzfristig betrachtet wahrscheinlich schwach bleiben wird.
      Avatar
      schrieb am 21.09.06 12:42:38
      Beitrag Nr. 5 ()
      Erdgas für Amerika
      von Christian DeHaemer in Baltimore, Trader's Daily 21.9.06


      Das Eis schmilzt in der Arktis und befreit so 25% der verbleibenden Ölvorräte der Welt vom Eis.

      Der Welt geht das Öl aus. Diskussionen darüber dass Öl den Förderungsgipfel erreicht hat, folgen schnell. Die Jagd nach mehr Energie hat begonnen. Der erste unter den letzten... und besten... Orten, an denen man noch Öl findet, ist die Arktis, wie z.B. in der Barentssee an der nördlichsten Spitze Norwegens.

      Im gefrorenen Ödland namens Hammerfest wandern die Rentiere über die Straßen und die Arbeiter füllen, wenn sie frei haben die Kneipen, weil das die einzige Abwechslung ist, die es dort gibt. Man behauptete lange, die nördlichste Stadt der Welt zu sein. Die 6.000 Einwohner verdienen ihr Geld mit dem altertümlichen Handwerk des Fischens und dem absolut modernen Beruf, Erdgas aus den dunklen und kalten Gewässern dieser Region zu fördern.

      Die Heringsbestände gehen zurück, aber ein neuer Geldmacher ist in der Stadt. Eine gewaltige Anlage zur Verflüssigung von Gas beherrscht das Bild der Hauptstraße. Die Anlage sitzt am hinteren Ende von Gasleitungen, die mehr als 90 Meilen vor der Küste verlaufen – bis in die kalten und dunklen Bereiche der Barentsee. Das verarbeitete Gas wird dann direkt nach Amerika verschifft.

      Die Arktis ist das beste Ölreservoir der Welt.

      Aber Norwegen ist nicht der einzige Mitspieler. Es ist nicht einmal der beste. Laut Forbes, BBC und dem Wall Street Journal wurden bis zu 25% der verbleibenden Bestände in der Arktis gefunden. Und die Jagd läuft. Fünf Länder grenzen an die Arktis – die USA, Russland, Kanada, Grönland und Dänemark – sie alle nehmen an der Jagd teil

      Die Geschichte steckt noch in ihren Anfängen. Aber suchen Sie nach Unternehmen, die schnell handeln. Kürzlich hat die Canadian Oil Sands Limited 65% der Anteile von Canadian Southern Petroleum gekauft, dem ehemaligen Besitzer der Kotaneelee Gasfelder in der südöstlichen Ecke des Yukon.

      Canadian Southern besaß einige Felder im südlichen Yukon, aber Marcel Coutou, der Vorsitzende von Canadian Oil Sands sagt, dass sein Unternehmen Canadian Southern wegen des Gasbesitzes in der Arktis gekauft habe.

      „Wir haben schon einen Finanzberater engagiert, der diesen Besitz auf den Markt bringen soll, es ist also nur eine Frage der Zeit, bis diese auf den Markt gebracht werden und auch andere Öl- und Gashersteller darauf bieten können.“

      Laut Coutou könnte das Kontaneelee Gasfeld schon im nächsten Monat zu Versteigerung kommen. Coutou sagt, er sei zuversichtlich, dass der Käufer das Gas auch weiter in den Markt lenken wird und dass Millionen von Dollar für Lizenzgebühren auch weiterhin auf die Bankkonten der Regierung im Yukon fließen werden.

      Aber das ist noch nicht alles. Es gibt auch noch ein bislang beispielloses Spiel, das im nächsten Jahr kommen wird.

      Die Verkaufspläne der Regierung.

      Laut der Moscow Times, beabsichtigt die russische Regierung im nächsten Jahr einen Teil oder alle 1.579 Unternehmen zu verkaufen und 327 Liegenschaften zu versteigern berichtet Interfax, und zitiert dazu den Pressedienst der Regierung. Eines dieser Unternehmen wird Sevmorneftegeofizika sein, ein Geologieunternehmen, das nach Öl und Gas auf dem Meeresgrund in der Arktis suchen wird.

      Fragen Sie mich jetzt bitte nicht, wie man das ausspricht. Aber sie können mir glauben, wenn es meiner Sorgfaltsprüfung standhält, dann werde ich es empfehlen.

      Die Regierung wird 0,0003% der SeverStal, die vollständige Polymetallanlage Moskaus, einen Hersteller von Bauteilen für Kernreaktoren und 100% von Sevmorneftegeofizika verkaufen.

      Die einzige noch produzierende Gasquelle des Yukon wechselt die Besitzer und wird wahrscheinlich innerhalb weniger Wochen zum Verkauf stehen.

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      schrieb am 21.09.06 12:49:51
      Beitrag Nr. 6 ()
      Der Spekulant vom 20.9.06

      Letzen Monat haben wir Sie auf die recht unterschiedliche Preisentwicklung von Erdöl und Erdgas aufmerksam gemacht und Ihnen ein endlos laufendes Erdgas-Zertifikat von ABN Amro (WKN ABN4L1, Ticker UPJ7, ISIN NL0000447332) (Detaillierte Beschreibung) aufmerksam gemacht. Mittlerweile gibt es hier eine sehr schöne Trading-Chance. Von einer aktuellen Kursbasis von ca. 2,20 Euro aus bietet das risikoreiche Papier eine Trading-Chance auf +30 % bis +50 % in den kommenden Monaten. Stoppkurs nicht vergessen.
      Avatar
      schrieb am 21.09.06 13:11:14
      Beitrag Nr. 7 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.080.756 von Kanzler-neu am 21.09.06 12:49:51Beschreibung des Zertifikates:
      http://www1.abnamrozertifikate.de/showpage.asp?N=0&Ne=107400…
      Avatar
      schrieb am 21.09.06 16:23:47
      Beitrag Nr. 8 ()
      Erdgas und das Barnett Shale Vorkommen in den USA
      http://www.goldseiten.de/content/diverses/artikel.php?storyi…
      Avatar
      schrieb am 08.11.06 17:08:51
      Beitrag Nr. 9 ()
      Es geht auch ohne Erdöl (Teil 2)
      Von Heiko Böhmer, Privatfinanz-Letter 8.11.2006

      Liebe Leser,

      nach der Einführung in das Thema alternative Treibstoffe in der vergangenen Woche möchte ich Ihnen heute konkret zwei Treibstoffe einmal näher vorstellen: Dabei geht es um Erdgas und Biomasse. Das Thema Ethanol wiederum ist so vielschichtig, dass ich Ihnen diesen Treibstoff in der kommenden Woche detailliert und hervor gehoben vorstellen möchte.

      Erdgas – die dritte Kraft auf dem Energiemarkt

      Erdgas wird schon seit geraumer Zeit als Treibstoff, aber vor allem auch als Erdölersatz benutzt. Seit ungefähr 20 Jahren wird Erdgas in Deutschland verstärkt als Brennstoff eingesetzt. Dabei ist die Förderung weit weniger aufwändig als beim Erdöl. Da Erdgas leichter als Luft ist, steigt es fast von alleine an die Oberfläche. Doch hier wird es dann deutlich komplizierter als beim Erdöl, da der Transport, die Aufbewahrung und die Distribution mit viel größerem Aufwand und auch Kosten verbunden sind. Zum Transport muss Gas zunächst verflüssigt und später dann wieder in den ursprünglichen Zustand zurückgeführt werden.

      Schon jetzt deckt Erdgas rund ein Viertel des weltweiten Energieverbrauchs. Damit liegt der Energieträger fast gleich auf mit Kohle, jedoch deutlich hinter Erdöl, das fast genau 40% Abdeckung erreicht.

      Der wichtigste weltweite Handelsplatz ist die New York Mercantile Exchange (NYMEX). Der dort gehandelte Future hat einen ungewöhnlichen Namen: Henry Hub Natural Gas Future. Dieser Name bezieht sich auf die Erdgasauslieferung an einem der wichtigsten Pipeline-Kreuzungspunkte in den USA, den Henry Hub im US-Bundesstaat Louisiana. Auch die Einheit des Gas Future ist mit USD pro mmBtu sehr ungewöhnlich. Hinter dieser Abkürzung versteckt sich: Mio. British Thermal Unit. Dies ist eine alte britische Wärmeeinheit, die der benötigten Energiemenge zur Erhitzung eines Pfund Wasser um ein Grad Fahrenheit entspricht. Dabei entspricht 1 Btu genau 1.055 Joule.

      Hurrikans von entscheidender Bedeutung

      An der Intercontinental Exchange in London wird ein weiterer Gas-Future gehandelt. Da beide Kontrakte sehr stark auf die lokalen Energie-Märkte ausgerichtet sind, sind sie auch nur schwer zu vergleichen. Daher können auch Preiseffekte nur in geringem Maße von einen auf den anderen Kontrakt übertragen werden. Für den US-Erdgasmarkt haben die Hurrikans im Golf von Mexiko eine entscheidende Bedeutung. In Großbritannien wirken sich viel eher Produktionsverzögerungen in Norwegen, woher rund 80% des britischen Erdgases herstammen, auf den Preis aus.

      Mit dem extremen Anstieg der Erdölpreise ging es auch beim Erdgas in den vergangenen Jahren deutlich aufwärts. Ein Faktor, der dabei zum Tragen kam, war die gesetzlich vorgegebene Ölpreis-Bindung, wie sie z.B. in Großbritannien aber auch bei uns in Deutschland gilt. Durch diese Regelung ist der Gaspreis fest an die Preisentwicklung von Heizöl gebunden.

      Der allgemeine Aufwärtstrend beim Erdgas hat sich mit einer viel höheren Volatilität vollzogen als beim Erdöl. Im Vergleich zu anderen Energieträgern spielt sicherlich die schlechtere Lagerfähigkeit bei Erdgas eine wichtige Rolle bei der Preisbildung.

      Aber auch die psychologische Komponente spielt mit hinein

      Die ausgeprägte Saisonalität ist wiederum ein Kennzeichen verschiedener Energieträger. Die Kontrakte mit einer Fälligkeit im Winter notieren grundsätzlich höher als solche mit einer Fälligkeit im Sommer. Ein wichtiger Unterschied zum Erdöl ist auch die Verfügbarkeit. Der extreme Preisanstieg im vergangenen Herbst als Folge der verheerenden Hurrikans im Golf von Mexiko beruhte nicht auf einer kurzfristigen Verknappung des Angebots. Vielmehr spielten dort psychologische Effekte mit hinein: Schäden an den Produktionsanlagen gefährdeten die Förderung und Lieferung von Erdgas auf Sicht von einigen Monaten. Zum Zeitpunkt der Hurrikans waren die Lager gut gefüllt und die Versorgung der US-Bevölkerung mit Erdgas war zu keinem Zeitpunkt in Gefahr.

      Beim Erdöl war die Situation anders: Hier führten die Hurrikan-Schäden zu einer angespannten Versorgungslage, die sogar US-Präsident George W. Bush dazu veranlasste, einen Teil der strategischen Ölreserven kurzfristig freizugeben.

      Dabei ergibt sich beim Erdgas die Fantasie nicht vornehmlich aus dem Treibstoffeinsatz, sondern der Wachstumsmotor versteckt sich hinter drei Buchstaben: LNG. Dahinter verbergen sich die englischen Worte Liquified Natural Gas. Simpel gesagt handelt es dabei um verflüssigtes Erdgas. Der Vorteil liegt klar auf der Hand: Im normalen Zustand nimmt Erdgas sehr viel Platz ein und es verflüchtigt sich schnell. Also kann Erdgas nur über mittlere Distanzen per Pipeline transportiert werden.

      LNG: Die neue Erdgasfantasie

      So kommt es, dass die Erdgasmärkte der Welt aktuell noch sehr isoliert von einander sind. Doch mit der immer weiter fortschreitenden Verbreitung von LNG lohnt sich auch der Transport von US-Gas nach Europa. Es wird also zu einer völlig anderen Preisbildung in den kommenden Jahren kommen. Insbesondere auch deshalb, weil der Erdgaspreis in sehr vielen Staaten an den Ölpreis gebunden ist. Doch diese Koppelung wird wohl nicht ewig Bestand haben.

      Zusätzlich machen sich Länder wie Deutschland durch den vermehrten Einsatz von LNG unabhängiger von Gasimporten aus Russland. Wie schnell es gehen kann, dass der Gashahn zugedreht wird, konnten wir Anfang 2006 sehen, als der Streit zwischen der Ukraine und Russland eskalierte. Damals wurde von Seiten der Russen kurzfristig die Gaszufuhr gekappt.

      Biomasse mit wenigen Risiken

      Der Vorteil vieler alternativer Energieträger ist die nahezu uneingeschränkte Verfügbarkeit im Gegensatz zu den endlichen Energieträgern, wie z.B. Erdöl. Nun ist Bioenergie nichts anderes als Sonnenenergie, die dann von Pflanzen durch die Photosynthese in biochemische Energie umgewandelt wird. Dabei wird das Potenzial der Bioenergie schon seit Jahrhunderten genutzt. So ist Holz in vielen Teilen der Erde noch heute ein wichtiger Energieträger.

      Dabei verfügen die Bioenergieträger über zwei Vorteile: Es bestehen keine unkontrollierbaren Risiken wie bei der Atomenergie und sie werden auch nicht in absehbarer Zeit, wie alle fossilen Energieträger, zu Ende gehen. Auf dem Markt für flüssige Bioenergieträger nimmt Biodiesel neben Ethanol eine dominierende Stellung ein.

      Biodiesel – Wachstumsgrenze schon fast erreicht

      Der in Deutschland erhältliche Biodiesel wird vornehmlich aus Pflanzenöl gewonnen. Als wichtigster Ausgangsschritt dient dabei das Auspressen ölhaltiger Biomasse. 80% der in der EU verarbeiteten Biomasse entfällt dabei auf Raps. Weitere Ausgangsstoffe sind Soja und in geringem Maß auch Palmöl.

      Immerhin gelangt Biodiesel in Deutschland mittlerweile an fast 2.000 Zapfstellen in den Handel. Doch mit 1,7 Mio. Tonnen Rapsöl sind schon fast die Grenzen des Wachstums erreicht. Denn schon jetzt werden auf 1,2 Mio. Hektar in Deutschland Raps angebaut. Das entspricht in etwas 10% der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche. Ein weiterer Ausbau auf 1,5 Mio. Hektar ist dabei noch möglich. Damit ließen sich rund 2 Mio. Tonnen Rapsöl erzeugen. Doch auf der anderen Seite steht der aktuelle Bedarf von 130 Mio. Tonnen Mineralöl in Deutschland.

      Sie sehen also, dass auf Biodiesel allein der Markt für alternative Treibstoffe nicht fußen kann. Entscheidend für die Praxistauglichkeit von nachwachsenden Rohstoffen ist die Ertragshöhe der Anbaufläche. Die ist im Fall von Rapsdiesel mit 1.550 Liter pro Hektar recht gering. Bei Ethanol hingegen beträgt der Wert schon 2.560 Liter. Welche Vorteile der Einsatz von Ethanol noch bietet, lesen Sie in der kommenden Woche im 3. Teil der Serie „Es geht auch ohne Erdöl“.

      Bis morgen
      Heiko Böhmer
      Chefredakteur „Privatfinanz-Letter“


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