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    Bremer Sozialsenatorin Röpke (SPD) wegen falscher Drogenpolitik zurückgetreten - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 11.10.06 15:27:21 von
    neuester Beitrag 14.10.06 22:30:09 von
    Beiträge: 26
    ID: 1.087.115
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      schrieb am 11.10.06 15:27:21
      Beitrag Nr. 1 ()
      http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,441998,00.html

      Leichenfund zwingt Senatorin zum Rücktritt

      Der grausige Fund einer Kinderleiche in einem Bremer Kühlschrank wird zum Politikum: Der Zweijährige lebte trotz Amtsvormundschaft in der Wohnung seines drogensüchtigen Vaters. Jetzt hat Sozialsenatorin Röpke Versäumnisse ihrer Behörde eingeräumt - und ist zurückgetreten.

      Bremen - Die Bremer Sozialsenatorin Karin Röpke ist wegen des Todes des kleinen Kevin zurückgetreten. Sie übernehme damit die politische Verantwortung für das Schicksal des vernachlässigten Kindes, erklärte die SPD-Politikerin. Der Zweijährige war gestern von Mitarbeitern des Jugendamtes und der Polizei tot im Kühlschrank der väterlichen Wohnung entdeckt worden. Kevin stand unter der Vormundschaft des Jugendamtes, lebte aber mit Zustimmung der Behörden dennoch bei seinem drogensüchtigen Vater.


      Die 51 Jahre alte Röpke ist seit März 2002 Senatorin für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales in Bremen. Zuvor war die Verwaltungsfachkraft lange Geschäftsführerin der SPD-Bürgerschaftsfraktion. Bei der Pressekonferenz räumte sie ein, schon früher persönlich mit dem Schicksal des Jungen befasst gewesen zu sein.

      Nach dem Fund der Leiche waren Fragen über mögliche Versäumnisse der Behörden bei der Betreuung des Jungen laut geworden. Das Kind stand unter der Vormundschaft des Jugendamtes und wurde im Juli zuletzt lebend gesehen. Zunächst war nicht klar, wann zuletzt ein Sozialarbeiter Vater und Sohn besuchte, die im Brennpunktviertel Gröpelingen lebten. Jugendamtsleiter Jürgen Hartwig hatte am Dienstag erklärt, Mitarbeiter der Sozialbehörde hätten regelmäßigen Kontakt zu Eltern und Arzt gehabt und sich vergewissert, "dass die Dinge richtig laufen".

      Der Vater hatte den Jungen seit dem Tod der Mutter im November 2005 allein erzogen und mit ihm von Arbeitslosengeld II gelebt. Gegen den Vater läuft ein Ermittlungsverfahren wegen des ungeklärten Todes seiner Lebensgefährtin. Die ebenfalls drogensüchtige Frau starb nach Angaben der Staatsanwaltschaft an inneren Verletzungen. Nach Informationen der Sozialbehörde habe sie Gewalt gegen den Jungen ausgeübt, weshalb die Familie seit der Geburt des Jungen vom Jugendamt begleitet worden sei, sagte Hartwig. Nach dem Tod der Mutter hatte das Jugendamt die Vormundschaft übernommen. Nach einer einstweiligen Anordnung vom 2. Oktober habe der Junge aus der Familie herausgeholt werden sollen, weil der Vater sich weigerte, Hilfsangebote zu akzeptieren. Auch sei er zwei Mal Ladungen des Gerichts nicht gefolgt.

      Heute erwirkte die Bremer Staatsanwaltschaft einen Haftbefehl gegen den 41-jährigen Vater. Der drogensüchtige Mann stehe im Verdacht der Misshandlung von Schutzbefohlenen und des Totschlags, sagte ein Sprecher der Behörde.

      Die Kinderleiche weise äußerliche Gewaltmerkmale auf. "Es wurden gewisse Verletzungen festgestellt", sagte ein Sprecher der Bremer Staatsanwaltschaft. Ob der zweijährige Junge an den Verletzungen gestorben sei, müsse noch geklärt werden. Mit dem Ergebnis der Obduktion sei erst in ein paar Tagen zu rechnen. "Es müssen noch toxikologische Nachuntersuchungen gemacht werden." Unter anderem werden Blut und Urin daraufhin untersucht, "ob sich darin Stoffe befinden, die dort nicht hingehören." Der Zweijährige sei verhungert, berichtete die "Bild"-Zeitung. Zuletzt wurde der Zweijährige vom Arzt des Vaters im Juli dieses Jahres lebend gesehen.

      Ähnlicher Fall sorgt für Entsetzen in Frankreich

      Nach Medienberichten prägten gewalttätige Auseinandersetzungen auch die Beziehung der nicht verheirateten Eltern. Nachbarn des Mannes in dem Bremer Brennpunktviertel Gröpelingen beschrieben ihn als Trinker, der oft Streit mit den anderen Bewohnern des Mietsblocks bekam. Den kleinen Sohn hätten sie seit Monaten nicht gesehen.

      Unterdessen sorgt ein ähnlicher Fall für Entsetzen in Frankreich. Ein Ehepaar aus Tour ist seit gestern in Polizeigewahrsam, nachdem vor gut zwei Monaten in der Gefriertruhe ihrer Wohnung in Seoul zwei Babyleichen entdeckt worden waren. Ein Genanalyse hat ergeben, dass die Kinder mit einer Wahrscheinlichkeit von 99,99 Prozent von den Beschuldigten abstammen.

      Trotz der erdrückenden Beweislast bestreitet das Paar die Elternschaft. "Wir sind nicht die Eltern der toten Babys, und wir werden alles tun, um das zu beweisen", sagte der 40-jährige Ingenieur der Zeitung "Le Figaro". Das Paar war im Frühjahr 2002 nach Südkorea ausgewandert, wo es mit seinen zehn und elf Jahre alten Söhnen lebte. Am 23. Juli will der Vater in der Gefriertruhe die Leichen der Säuglinge entdeckt haben. Die südkoreanische Justiz verdächtigt die Franzosen seither des Kindermordes. Daraufhin wurde die Genuntersuchung in Frankreich angeordnet. Offizielle Ermittlungen wurden von der französischen Justiz noch nicht gegen das Ehepaar eingeleitet.

      Pflicht zu Vorsorgeuntersuchungen für Kinder

      Als Reaktion auf die zahlreichen Fälle von vernachlässigten Kindern hat der Kriminologe Rudolf Egg gefordert, die medizinischen Vorsorgeuntersuchungen gesetzlich vorzuschreiben.

      Die Kinderärzte dürften nicht zum verlängerten Arm der Staatsanwaltschaft gemacht werden, seien auf der anderen Seite aber verpflichtet, die Gesundheit der Kinder zu schützen, sagte der Leiter der Kriminologischen Zentralstelle von Bund und Ländern in Wiesbaden. "Die ärztliche Schweigepflicht hat ihre Grenzen, das ist medizinrechtlich längst geklärt", sagte Egg. Bei einer Untersuchungspflicht hätten zudem die Jugendämter einen Ansatzpunkt, möglichen Fällen im Verborgenen auf die Spur zu kommen. Die Ärzte müssten bei Verdachtsmomenten nachfragen. Ebenso in der Pflicht seien Lehrer und Betreuer in den Kindergärten.

      Die Jugendämter seien im Kampf um das Kindeswohl in einer schwierigen Situation, da Familie und die eigene Wohnung hoch geschützte Rechtsgüter sind. "Bekannt werden nur die Fehler", beschrieb der Kriminologe. Die Ämter seien aber verpflichtet, etwaigen Hinweisen konsequent nachzugehen. Ob dies in allen Einzelfällen wie zuletzt bei dem zweijährigen Kevin aus Bremen, der tot im Kühlschrank seines Vater gefunden worden war, geschehe, könne er nicht beurteilen.

      Neben der körperlichen Verwahrlosung und Vernachlässigung gebe es nach seiner Beobachtung zunehmend Fälle von psychisch und sozial isolierten Kindern. "Die haben zwar genug zu Essen und Anzuziehen, erfahren in ihren Familien aber sonst keine Zuwendung. Die Isolation vor der elektronischen Spielkonsole führe zu Leistungsmängeln, erklärte Egg unter Hinweis auf die Studien seines Kollegen Christian Pfeiffer aus Hannover.

      ---
      Da sieht man mal wieder wo eine zu lasche und zu tolerante Haltung gegenüber Drogenmissbrauchern und Drogenkriminellen hinführt !

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 11.10.06 22:15:29
      Beitrag Nr. 2 ()
      Wie sieht die überhaupt aus? Unvorteilhafter kann man sich wohl nicht anziehen. Aber darum geht es nicht.

      Es ist die ewige Toleranz gegenüber den Verbrechern, die dem Kind keine Chance ließ. Hätte man rechtzeitig 100 Drogendealer die nichts als Elend produzieren, an den Galgen gebracht, würde das Kind noch leben.
      Avatar
      schrieb am 12.10.06 10:01:02
      Beitrag Nr. 3 ()
      #2

      Mitschuld an diesem tragischen Vorfall ist vor allem die viel zu lasche Haltung, die sich in den letzten Jahrzehnten breit gemacht hat.

      Drogenmissbraucher sollten nicht weiter als Drogenkranke verharmlost werden, sondern wieder als das angesehen werden was sie sind, nämlich Drogenkriminelle. Was früher als schwerkriminell oder pervers galt, wird heute viel zu leichtfertig als Krankheit abgetan.

      Der Staat sollte viel härter gegen diese Kriminellen, deren Hintermänner, die Dealer und die Schieber vorgehen. Da ist mit aller Härte und brutalstmöglichst vorzugehen.

      :mad::cry:
      Avatar
      schrieb am 12.10.06 11:35:58
      Beitrag Nr. 4 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.573.460 von Blue Max am 12.10.06 10:01:02Da haste Recht.
      Ich fürchte nur, wir stehen mit unserer Meinung ziemlich alleine. Leider!
      Avatar
      schrieb am 12.10.06 11:37:08
      Beitrag Nr. 5 ()
      #4

      In Singapur wäre dieses Verbrechen jedenfalls so nicht passiert.

      :eek:

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      Avatar
      schrieb am 12.10.06 12:37:27
      Beitrag Nr. 6 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.575.424 von Blue Max am 12.10.06 11:37:08Als ob nur Drogenabhängige Kinder vernachlässigen würden!

      Schwachsinnsgeschreibsel!

      Du meinst also in Singapor werden wegen härterer Gesetze keine Kinder vernachlässigt? Hast du auch Quellen für diese Behauptung?

      Im übrigen sollten alle Minister die in ihrem Resort versagt haben, zurücktreten. Dann bräuchten wir wohl erstmal 16 neue Sozial und Landwirtschaftsminister!
      Avatar
      schrieb am 12.10.06 12:42:46
      Beitrag Nr. 7 ()
      #6

      Im Freistaat passieren derlei Verbrechen auch viel seltener. Was wohl auch daran liegt, dass Bayern gegenüber der Drogenkriminalität deutlich härter auftritt als andere Bundesländer.

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 12.10.06 12:50:08
      Beitrag Nr. 8 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.576.795 von Blue Max am 12.10.06 12:42:46Wo kann ich diese Statistik einsehen?
      Avatar
      schrieb am 12.10.06 12:50:11
      Beitrag Nr. 9 ()
      Solcher Schilder sollten an jeder Strassenecke stehen:



      :eek:
      Avatar
      schrieb am 12.10.06 13:44:39
      Beitrag Nr. 10 ()
      ...die Überschrift ist falsch. Nicht wegen falscher "Drogenpolitik", sondern wegen falscher Politik und schlechter Fachaufsicht sowie persönlicher Verantwortung ist diese Frau - zu Recht - zurückgetreten.

      Ich habe von dem Fall gestern zufällig in der Halbzeitpause des Fussballspiels gehört und dann diese Person gesehen. Leider verkörpert sie mit allem - wie sie aussieht und sich darstellt - das Problem, das dieses Kind das Leben gekostet hat.

      Es ist diese "Reche-ohne-Pflichten" Haltung, die gegenüber Kriminellen nachsichtig ist ohne Ende und damit immer mehr Lasten auf den "normalen" Bürger verschiebt.

      Diese Leute wollen jedem Drogensüchtigen 20 Therapien bewilligen, natürlich darf man ihnen nicht ihre "Kinder wegnehmen", natürlich muss ein Geschäftsmann es hinnehmen, wenn sich in seinem Umfeld die Drogenszene breitmacht und die Diebstähle so exorbinant ansteigen. Der Täter ist immer das Opfer, die eigentlichen Opfer werden übersehen, hier das Kind Kevin. Ich will nicht wissen, wie viele Kinder es in ähnlicher Situation gibt, die von den Behörden in gleicher Weise im Stich gelassen werden und wo die Ämter auch noch ein gutes Gewissen haben, wie tolerant und fair sie zu den Tätern sind, die Opfer (Kinder) zählen ja nichts.

      Erfreulich an dieser Sache sind nur 2 Dinge. Zum einen, dass der Fall in Bremen zu einem Umdenken zu führen scheint und zum anderen, dass die Behörden nicht nur gegen den Vater, sondern auch gegen die Verantwortlichen beim Jugendamt ermitteln. Immerhin war die dramatische Situation seit langem bekannt, ohne dass was passierte, in diesem Fall war sogar die Ministerin persönlich infomriert....:mad:..wenn es den Leuten an den eigenen Kragen geht, wird vielleicht das Bewußtsein wachsen, dass man auch mal die Augen aufmachen kann für die Nöte der Kinder und nicht nur der Eltern, für die es hart wäre, das Kind zu verlieren.
      Avatar
      schrieb am 12.10.06 13:45:22
      Beitrag Nr. 11 ()
      Ich hoffe mal, dass in ein paar Jahren die Gesellschaft endlich Abschied genommen hat von der Illusion, es wäre sinnvoll, die Ränder der Gesellschaft immer weiter zu privilegieren und die Mitte dafür immer weiter zu belasten.

      Soll man diese Kinder doch zwangsweise aus den Familien nehmen und vernünftigen Eltern in Pflege oder zur Adoption überlassen. Solches Pack erzieht eh nur neue Verbrecher oder schlägt die eigenen Kinder tot, das muss der Staat nicht noch fördern...
      Avatar
      schrieb am 12.10.06 14:03:31
      Beitrag Nr. 12 ()
      #11

      Diese Tat hätte man auch dadurch verhindern können, wenn die Eltern dieses Jungen gar nicht erst mit Drogen in Berührrung gekommen wären.

      Deshalb muss die Gesellschaft Drogen die nicht unserer Leitkultur entsprechen viel deutlicher ächten, und das kriminelle Gesocks das diese Drogen ins Land schmuggelt und damit hier einen blühenden Handel betreibt, jagen und bestrafen.

      Auch wenn der Krieg gegen die Drogen ein asymmetrischer Krieg ist, darf der Staat sich durch den Drogenterror nicht erpressen lassen.

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 12.10.06 14:26:43
      Beitrag Nr. 13 ()
      Die Röpke macht auf mich den Eindruck einer Politikerin, die nur deswegen politisch aktiv ist, weil sie in jedem anderen Beruf keine Chance hätte. Weil im normalen Berufsleben der Mensch daran gemessen wird, was bei seiner Tätigkeit am Ende für ein Effekt steht.

      Aber nun zum Fall selbst:

      Ich kann es in einem gewissen Grad verstehen, dass man ein Kind nicht leichtfertig aus einer Familie nimmt. Doch in diesem Fall kamen mehrere Aspekte zusammen, von denen jeder einzelnen schon so haarsträubend ist, dass bei jedem klar denkenden Menschen ohne ideologisches Brett vorm Kopf einige Alarmanlagen hätten anfangen müssen zu läuten.

      - es war bekannt, dass das Kind regelmäßig SCHWER misshandelt worden war, und zwar über einen längeren Zeitraum

      - die Mutter ist unter ungeklärten Umständen ums Leben gekommen, der Vater stand im Verdacht, die Mutter getötet zu haben

      - der Vater war schwerstabhängig

      Wenn dann drei solche schwerwiegenden Aspekte zusammenkommen und der Fall ein Jahr lang unbearbeitet in der Behörde "herumliegt", dann ist das nicht ein "bedauerlicher Fehlentscheid", sondern schlicht Versagen, bei dem ein Kind geopfert wurde aus ideologischen Gründen.

      LM
      Avatar
      schrieb am 12.10.06 17:27:43
      Beitrag Nr. 14 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.578.363 von Blue Max am 12.10.06 14:03:31Hallo Blue Max,
      mir fehlt noch immer die Quelle deiner Behauptungen. Oder etwa frei erfunden?;)
      Avatar
      schrieb am 13.10.06 09:19:22
      Beitrag Nr. 15 ()
      Mutter Ursula ist wieder da!

      -----------------------------------------------------------



      "Frühwarnsystem" soll vernachlässigten Kindern helfen

      Der Tod des zweijährigen Kevin in Bremen hat Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen veranlasst, zehn Millionen Euro in ein Frühwarnsystem für vernachlässigte und misshandelte Kinder zu investieren. "Im Fall Kevin hat das Zusammenspiel der staatlichen Hilfen sträflich versagt, kritisierte von der Leyen. "Das können wir nicht länger hinnehmen", sagte die CDU-Politikerin mit Blick auf Kevin, der unter staatlicher Vormundschaft stand.

      Um vernachlässigte und misshandelte Kinder künftig früh zu finden und ihnen zu helfen, müsse ein Frühwarnsystem entwickelt werden, forderte die Ministerin. Familien, die mit der Erziehung eines Kindes überfordert seien, sollen im Rahmen von Modellprojekten vor oder auch ab der Geburt intensiv begleitet werden. Die Projekte würden mit Ländern und Kommunen entwickelt. Von der Leyen kündigte die Einrichtung eines Kompetenzzentrums zur Koordinierung der Aktivitäten noch in diesem Jahr an.

      Sozialbehörde im Visier der Staatsanwälte

      Der kleine Kevin war am Dienstag tot im Kühlschrank seines drogensüchtigen Vaters gefunden worden. Da Kevin unter Amtsvormundschaft gestanden hatte, emittelt die Staatsanwaltschaft nun auch wegen des Verdachts auf Verletzung der Fürsorgepflicht gegen die Bremer Sozialbehörde. Gegen mehrere Mitarbeiter wurden inzwischen Disziplinarverfahren eingeleitet. Mit Maßregelungen müssen nach Angaben einer Ressort-Sprecherin der Amtsvormund des Kindes sowie der Sozialarbeiter rechnen, der Vater und Sohn vor Ort im Heimatstadtteil betreute. Zudem strengte Jugendamtschef Jürgen Hartwig ein Disziplinarverfahren gegen sich selbst an. Sozialsenatorin Karin Röpke war bereits gestern von ihrem Amt zurückgetreten. Der Stadt lagen nach Angaben von Bürgermeister Jens Böhrnsen schon Monate vorher Hinweise auf den Fall vor.

      Die genaue Todesursache des im Kühlschrank gefundenen Zweijährigen ist offenbar immer noch ungeklärt. "Die Ermittlungen laufen weiter", sagte ein Sprecher der Bremer Staatsanwaltschaft. Rechtsmediziner hatten an der Leiche des Kindes Verletzungen festgestellt, die auf äußere Gewalteinwirkungen hindeuten.

      Kevins Vater verweigert Aussage

      Der 41-jährige Vater von Kevin, der wegen Verdachts des Totschlags und der Misshandlung von Schutzbefohlenen in U-Haft sitzt, verweigert unterdessen die Aussage. Kevin stand seit dem Tod der ebenfalls drogenabhängigen Mutter 2005 unter Vormundschaft des Jugendamtes. Die Behörden ließen ihn jedoch beim Vater leben, obwohl gegen diesen seit dem Tod der Mutter wegen Körperverletzung mit Todesfolge ermittelt wird und er wegen Gewaltdelikten vorbestraft war. Die Staatswanwaltschaft prüft nach Angaben eines Sprechers auch, ob Informationen über die Ermittlungen gegen den drogenabhängigen Vater an die Sozialbehörde weitergeleitet wurden.

      ]http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID599692…
      Avatar
      schrieb am 13.10.06 09:31:27
      Beitrag Nr. 16 ()
      Das muß man sich mal auf der Zunge zergehen lassen:

      --------------------------------------------------------

      "Um vernachlässigte und misshandelte Kinder künftig früh zu finden und ihnen zu helfen, müsse ein Frühwarnsystem entwickelt werden, forderte die Ministerin. Familien, die mit der Erziehung eines Kindes überfordert seien, sollen im Rahmen von Modellprojekten vor oder auch ab der Geburt intensiv begleitet werden. Die Projekte würden mit Ländern und Kommunen entwickelt. Von der Leyen kündigte die Einrichtung eines Kompetenzzentrums zur Koordinierung der Aktivitäten noch in diesem Jahr an."

      --------------------------------------------------------

      Im hier vorliegenden Fall geht es um ein 2-jähriges Kind, das trotz Vormundschaft des Jugendamtes beim drogenabhängigen Vater leben durfte. Der Vater war wegen verschiedener Gewaltdelikte vorbestraft, und gegen ihn wurde wegen des Todes der Kindesmutter ermittelt.

      Anstatt hier die Konsequenzen zu ziehen und der überdimensionierten und inkompetenten Sozialbürokratie mal ordentlich in den Arsch zu treten, wird sie noch mit Projekten und vermutlich Ressourcen in erheblicher Größenordnung gehätschelt.

      Um zu beurteilen, daß in solchen Fällen das Kind nicht beim Vater bleiben kann, braucht man keinen Projekte, kein Geld und keine Spezialisten, sowas kann ein absoluter Idiot entscheiden. Aber offensichtlich nicht unsere Sozialbürokraten.
      Avatar
      schrieb am 13.10.06 09:36:10
      Beitrag Nr. 17 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.559.709 von Blue Max am 11.10.06 15:27:21Es geht doch nicht um eine falsche Drogenpolitik. Das vielleicht nur am Rande.

      Es geht um ein Versagen in der Jugend- und Familienpolitik.

      Die ist sowieso im gesamten Bundesgebiet als mittelalterlich zu bezeichnen. Jugendämter und Richter haben hier versagt. Sie wählen grundsätzlich den für sie bequemsten Weg. Normalerweise heisst das, das Kind bei der Mutter zu belassen. Egal, ob die Mutter drogensüchtig ist oder/und ihr Kind schlägt bis es grün und blau ist, sofern sie ihm überhaupt Beachtung schenkt. Bestenfalls schreitet das Jugendamt dann erst ein. So ist der Regelfall. Es mangelt an brauchbarer Unterstützung für alle Eltern. Wieviel jugendliche Mütter gibt es, die mit ihrem Leben nicht klarkommen? Frustriert sind und diesen Frust am schwächsten Glied herauslassen? Am Kind oder am Vater, der, wenn es um elementare Dinge wie Besuche oder Mitbestimmung bei der Erziehung geht, so gut wie keine Rechte besitzt. Wieviel Paare trennen sich, worauf ein vor allem für die Kinder ein belastender, oft jahrelang andauernder und erbittert geführter Kampf zwischen den Eltern ausbricht. Vor allem die Väter ziehen hier doch neben den Kindern meist den Kürzeren. Warum gibt es hier keine (wirklich unparteiische) Mediatoren, die zwischen den Eltern vermitteln und eine brauchbare Lösung für alle entwickeln. Das wäre doch vor allem zum "Wohl des Kindes", was angeblich zentrales Interesse des Handelns des Staates, vertreten durch die Jugendämter, sein soll.

      Ich denke, hier bedarf es grundsätzlicher Erneuerung.
      Avatar
      schrieb am 13.10.06 09:45:59
      Beitrag Nr. 18 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.593.686 von A.Hultzsch am 13.10.06 09:31:27Ein totales Abschieben in ein Heim wäre auch nicht besser. Der Kontakt zum Vater hätte nicht abgebrochen werden müssen. Er hätte lediglich unter Aufsicht stattfinden und an bestimmte Bedingungen geknüpft werden müssen. Entzug als auch eventuelle Gewalttherapie. Bei positivem Verlauf Ausweitung der Besuchskontakte bis langfristig hin zum vollem Aufenthalt beim Vater bei weiteren sporadischen und unangemeldeten (!) Besuchen.

      Das wäre sinnvoll gewesen. Aber wie gesagt, das Jugendamt wählt meist einfach den bequemsten Weg und eben nicht den, der für das "Wohl des Kindes" am besten ist.
      Avatar
      schrieb am 13.10.06 10:19:00
      Beitrag Nr. 19 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.593.988 von Sexus am 13.10.06 09:45:59> "Ein totales Abschieben in ein Heim wäre auch nicht besser."

      Immerhin wär er dann noch am Leben. Jedenfalls war es verkehrt, den Jungen bei so einem Vater zu lassen und von amtlicher Seite "gelegentlich" mal vorbeizuschauen. Ich habe bis gestern gar nicht gewußt, daß sowas überhaupt möglich ist. Das war ein gewalttätiger, drogenabhängiger Vater, der im Verdacht stand, die Kindesmutter totgeschlagen zu haben. Wie dämlich muß man eigentlich sein, um einen Zweijährigen bei so einem Vater zu lassen?
      Avatar
      schrieb am 13.10.06 10:57:41
      Beitrag Nr. 20 ()
      #16

      "Kompetenzzentren" brauchen die doch nur deshalb, weil die anderen Sesselfurzer alle inkompetent sind !

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 13.10.06 11:00:40
      Beitrag Nr. 21 ()
      #17

      Natürlich geht es hier auch um Drogenpolitik bzw die Ursachen dieser Verwahrlosung.

      Insgesamt geht es aber darum, dass die linken Gutmenschen und Alt68er seit Jahrzehnten auf vielen Politikgebieten eine falsche Toleranz und eine weiche Welle betreiben, wo eigentlich unnachgiebige Härte und konsequentes Auftreten des Staates nötig wären !

      :mad::cry:
      Avatar
      schrieb am 13.10.06 15:02:19
      Beitrag Nr. 22 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.595.440 von Blue Max am 13.10.06 11:00:40Eh du dein Maul so weit aufreisst, liefere die Quellenangaben für deine Behauptungen! Wie in diesem Thread schon einmal verlangt!

      Ausser zu Polemik bist du scheinbar zu nichts fähig!
      :mad:
      Avatar
      schrieb am 14.10.06 09:03:42
      Beitrag Nr. 23 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.594.615 von A.Hultzsch am 13.10.06 10:19:00Nicht (absichtlich?) falsch verstehen!

      Ich schrieb, daß Beuchskontakte an Bedinungen wie Entzug oder Gewalttherapie genüpft sein sollen und zunächst auch nur begeleitet stattfinden hätten sollen. Wären diese Bedingungen erfüllt worden, so hätte man sie Kontakte erstmal ausweiten können und langfristig das Kind (vom Heim oder einer Pflegefamilie) wieder zum Vater geben können. Denn eines dürfte ja wohl klar sein: Einem Kind geht es grundsätzlich bei den leiblichen Eltern besser. Aber diese sollten auch unterstützt werden, wenn es notwendig erscheint.

      Es ist offenkundig, daß eben dies nicht der Fall ist. Das Jugendamt tut in der Regel gar nichts, um das "Wohl des Kindes" zu schützen. Ich habe eine Freundin, die fürs Jugendamt tätig ist, und weiß daher ganz genau, was heute läuft. Und selbst sie sagt, daß das Jugendamt tatsächlich lieber die Hände in den Schoß legt. SOnst wären auch solche Fälle unerklärlich:

      Totes Baby bei stark betrunkener Mutter gefunden

      Schon wieder haben Behörden ein totes Kind entdeckt, diesmal in der Wohnung einer alleinerziehenden Frau in Sangerhausen. Die Familie wurde vom Jugendamt betreut. Ein Alkoholtest bei der Mutter ergab einen Wert von zwei Promille.

      Um sich auf zwei Promille hochzutrinken, braucht es schon einiges an Übung. Der Staat sollte keine Blutproben nehmen und Leberwerte kontrollieren, aber gelegentliche Besuche vor Ort würden sicher nicht schaden.
      Avatar
      schrieb am 14.10.06 09:08:09
      Beitrag Nr. 24 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.595.440 von Blue Max am 13.10.06 11:00:40Insgesamt geht es aber darum, dass die linken Gutmenschen und Alt68er seit Jahrzehnten auf vielen Politikgebieten eine falsche Toleranz und eine weiche Welle betreiben

      Da gebe ich dir gerne recht. In der Vergangenheit wurde versucht, vieles durch gutes Zureden zu lösen. Aber es muß natürlich auch Druck geben.
      Avatar
      schrieb am 14.10.06 22:03:02
      Beitrag Nr. 25 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.613.720 von Sexus am 14.10.06 09:03:42Nein, ich hab dich nicht falsch verstanden. Und wenn ich was falsch verstehe, ist das keine Absicht von mir, sondern meine gelegentliche Begriffsstutzigkeit. Meine Kritik ging ja an das JA, das einen Zweijährigen bei so einem Vater gelassen hat. Es war alles über ihn bekannt, da hat niemand nicht hingesehen oder weggesehen, das ist sehendes Auges geschehen. Und ich wette mit dir, daß die Sache ohne strafrechtliche Folgen für die Verantwortlichen abgeht. Vielleicht ein Disziplinarverfahren für den JA-Leiter, gefolgt von einer Verwarnung.

      Grundsätzlich hast du schon recht, aber es ist eben nicht immer besser, ein Kind bei den leiblichen Eltern zu lassen. Wenn jemand nicht mal mit seinem eigenen Leben klarkommt und selbst so tief ind er Scheiße steckt, sollte man ihm sofort die Kinder wegnehmen, wenn es noch keine engen emotionalen Bindungen seitens des Kindes gibt. Für den Zweijährigen hätten sich sicher Adoptiveltern gefunden. Ich weiß allerdings nicht, ob das rechtlich so einfach ist, schließlich ist man da immer mit einem Bein im Grundgesetz.
      Avatar
      schrieb am 14.10.06 22:30:09
      Beitrag Nr. 26 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.593.686 von A.Hultzsch am 13.10.06 09:31:27Vollkommen richtig!


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