checkAd

    Angela Merkel - Das Geheimnis ihrer Macht - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 11.02.07 05:27:20 von
    neuester Beitrag 05.03.07 14:14:08 von
    Beiträge: 23
    ID: 1.111.195
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 680
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 11.02.07 05:27:20
      Beitrag Nr. 1 ()
      Union
      Sag mir, wo die Gegner sind

      Angela Merkel und die Männer: Mit Friedrich Merz verlässt nach Edmund Stoiber ihr letzter profilierter Rivale in der Union die Bühne…
      Es war nicht Gift, sondern Geduld, die die Männer erledigte. Und manchmal kam auch Glück dazu. Angela Merkel tat am Ende nur, was sie in der DDR wenn auch widerwillig gelernt hatte: Sie wartete.




      Wie sie das Treiben der Männer sieht, illustriert eine kleine Geschichte, mit der sie den Unterschied zwischen Jungen und Mädchen erklärt. Setze man beide an einen Experimentierapparat, dann zögere das Mädchen erst, gucke, überlege, denke herum und schreibe womöglich etwas auf. Erst dann beginne sie vorsichtig, mit dem Gerät zu arbeiten. Der Junge hingegen stürze sich auf den Apparat und verbreite umgehend den Eindruck von Kompetenz. Nach dem zehnten Fehlversuch allerdings sei klar, "dass er überhaupt nichts weiß", sagt Merkel. Und man könne froh sein, wenn das Gerät überlebe. Ihre Konsequenz: Männer muss man einfach machen lassen. Früher oder später erledigen sie sich von selbst - oder sie geben klein bei….



      Weit und breit kein Prinz, kein böser Wolf, kein König, Räuber oder sonst eine testosteronhaltige Figur, die das einst kernige Image der Männerpartei CDU ordentlich aufmöbeln würde. Stattdessen überwiegt der Typus des politisch korrekten Mülltrenners. Mit Ronald Pofalla, Peter Hintze, Norbert Röttgen, Volker Kauder, Peter Altmaier und den anderen aber sehen Partei wie Regierung so harmlos aus wie Schneewittchen mit ihren sieben Zwergen. Das kann Angela Merkel nicht gewollt haben.
      Hajo Schumacher


      Artikel erschienen am 11.02.2007
      http://www.welt.de/data/2007/02/11/1208244.html
      Avatar
      schrieb am 11.02.07 05:28:11
      Beitrag Nr. 2 ()
      Union
      Sag mir, wo die Gegner sind

      Angela Merkel und die Männer: Mit Friedrich Merz verlässt nach Edmund Stoiber ihr letzter profilierter Rivale in der Union die Bühne. Es ist nicht Gift, sondern Geduld, mit der Merkel die Herren erledigt, schreibt ihr Biograf Hajo Schumacher.
      Aber allein unter Zwergen? Das kann auch Merkel nicht gewollt haben

      Wer einen eiskalten, ausschließlich machtfixierten Blick auf die ersten sechs Wochen dieses Jahres wagt, der entdeckt eine der erfolgreichsten Phasen im Leben der Politikerin Angela Merkel. Seit dem Neujahrstag haben sich gleich drei jener ebenso raren wie lästigen Rivalen verabschiedet, denen man mit etwas Fantasie das Kanzleramt zugetraut hätte: Edmund Stoiber geht endgültig, Horst Seehofer und Friedrich Merz gehen zumindest vorübergehend. Welchen Radius ihre Warteschleife hat, das wissen sie derzeit nicht einmal selbst.

      Mit dem Rückzug des bockbeinigen Finanzexperten Merz verlässt der letzte Kämpfer die Arena, der der Kanzlerin in absehbarer Zeit hätte Ärger bereiten können. Die Ministerpräsidenten nehmen sich gegen ihn vergleichsweise harmlos aus: Der neo-sozialdemokratische Jürgen Rüttgers hat wenig Freunde in der Partei, Roland Koch und Christian Wulff stecken in der Planung ihrer Wiederwahlkämpfe. In ziemlich genau einem Jahr entscheidet sich im Fernduell zwischen Niedersachsen und Hessen, wer den Prinz Charles der CDU geben darf, den ewigen Zweiten hinter der Queen. Nie zuvor in ihrer kurzen steilen Karriere war Angela Merkel unangefochtener, nie zuvor hatte sie es mit derart leichtgewichtiger oder gefesselter Konkurrenz zu tun.


      Auf wundersame Weise verschwanden parallel zu Merkels Aufstieg in den vergangenen Jahren nahezu alle Männer, die ihr Schwierigkeiten hätten machen können. Es begann mit Helmut Kohl, der seine innerparteiliche Macht mit der selbst angerichteten Spendenaffäre einbüßte. Kurz darauf folgte der damalige Parteichef Wolfgang Schäuble, den die dubiose
      100 000-Mark-Spende des schrägen Herrn Schreiber zu Fall brachte.

      Das Scheitern des Kanzlerkandidaten Edmund Stoiber im Herbst 2002 mehrte Merkels Macht ebenso wie der erzwungene Abgang Merzens als Fraktionschef nach jener Wahl. Kochs Attacken im Jahr 2003 verfingen genauso wenig wie Wulffs Charmeoffensive in der Zeit danach. Auf dem Parteitag im vergangenen Dezember schließlich wurden Rüttgers, Koch, Wulff mit teilweise grausamen Ergebnissen bestraft. Nur wenige kamen mit einem ordentlichen Resultat durch: Angela Merkel etwa, und ihre Vertraute Annette Schavan.

      Das merkwürdige Politikersterben rund um die erste deutsche Regierungschefin grassiert sogar parteiübergreifend. Nach der Bundestagswahl 2005 traten Kanzler Gerhard Schröder, SPD-Chef Franz Müntefering und der designierte Superminister Stoiber zum Verhandeln an. Keine zwei Monate später kamen ein Ex-Kanzler, ein Ex-SPD-Chef, und ein Ex-Superminister heraus - und eine Bundeskanzlerin.

      Alles Zufall? Oder zeigt sich im Verdorren einstiger Würden- und Hoffnungsträger in ihrer Nähe ein geheimnisvolles Muster der Macht? Gilt etwa für die Politikerin Merkel eine abgewandelte Version des vom britischen Fußballer Gary Lineker formulierten Gesetzes: 22 Männer rennen einem Ball hinterher, und am Ende gewinnen die Deutschen? Gibt es gar so etwas wie den tödlichen Kuss der Spinnenfrau, die jeden umbringt, der ihr zu nahe kam?

      Der Mythos von der Schwarzen Witwe, die jeden Kerl schafft, passt zwar hervorragend in die Fantasiewelt von Männern, die sich beim besten Willen nicht vorstellen können, dass eine Frau schlauer sein könnte als sie. Aber er stimmt nicht. Es war nicht Gift, sondern Geduld, die die Männer erledigte. Und manchmal kam auch Glück dazu. Angela Merkel tat am Ende nur, was sie in der DDR wenn auch widerwillig gelernt hatte: Sie wartete.

      Bei Edmund Stoiber zum Beispiel konnte sie sich praktisch blind darauf verlassen, dass er für Zwist sorgen würde. So hatte der Besserbayer sowohl Merz signalisiert, dieser würde über 2002 hinaus Fraktionschef bleiben, als auch Koch eine Art Erbfolge für die Zeit nach Merkel in Aussicht gestellt.

      Der Bayer führte beide Mitbewerber 2005 gleich noch einmal hinters Licht. Durch seine Hasenfüßigkeit, den Berliner Superministersessel im letzten Moment zu verschmähen, verbaute er Koch wie Merz einen Kabinettsposten. Die Kanzlerin durfte sich entspannt zurücklehnen und zuschauen.
      Click here to find out more!

      Wie sie das Treiben der Männer sieht, illustriert eine kleine Geschichte, mit der sie den Unterschied zwischen Jungen und Mädchen erklärt. Setze man beide an einen Experimentierapparat, dann zögere das Mädchen erst, gucke, überlege, denke herum und schreibe womöglich etwas auf. Erst dann beginne sie vorsichtig, mit dem Gerät zu arbeiten. Der Junge hingegen stürze sich auf den Apparat und verbreite umgehend den Eindruck von Kompetenz. Nach dem zehnten Fehlversuch allerdings sei klar, "dass er überhaupt nichts weiß", sagt Merkel. Und man könne froh sein, wenn das Gerät überlebe. Ihre Konsequenz: Männer muss man einfach machen lassen. Früher oder später erledigen sie sich von selbst - oder sie geben klein bei.

      Die Kanzlerin kann sich auch auf ein zweites Phänomen verlassen: die Unsicherheit, mit der fast alle Alpha-Männer in Politik, aber auch in Medien und Wirtschaft nach wie vor auf sie reagieren. Weibliche Wesen kennen diese Chefs eben vornehmlich in der Rolle des wohlfrisierten Haushaltsvorstands. Auf ihrem Pavianfelsen der deutschen Macht ist für Weibchen bislang kaum ein Spitzenplatz vorgesehen gewesen. Es gibt keine Rituale im Umgang mit ihnen. In den bislang herrschenden Männerrunden, egal ob bei Kohl oder Schröder, ließen sich Probleme bei Bier, Bocksbeutel, Cheval Blanc und/oder Zigarre lösen; selbst Abstinenzler wie Stoiber ließen sich einbinden mit dem ewig aktuellen Thema Fußball.

      Mit der Ära Merkel indessen begann eine Phase der Unsicherheit; die gewohnten informellen Verfahren funktionierten nicht mehr. Immer wieder wundern sich Merkels Mitarbeiter, wie verdruckst sich teutonische Weltmänner durch den Small Talk mit ihr kämpfen.

      Kann es sogar sein, dass der oftmals verklemmte Umgang konservativer Großpolitiker mit dem anderen Geschlecht auf ein Strukturproblem der Union hinweist? Ist es Zufall, dass bei den drei Abschieden der letzten Wochen Frauen im Spiel waren? Bei Edmund Stoiber zum Beispiel war es der bemerkenswert unsouveräne Umgang mit der kühnen Landrätin Gabriele Pauli, die seinen unfreiwilligen Rückzug beförderte. Hätte sich der Ministerpräsident von Anfang an auf ein Gespräch eingelassen, die Aufmüpfige gar in die CSU-Führung eingebunden und als Ausweis der Modernisierung gepriesen, wäre er wohl im Amt geblieben.

      Oder Horst Seehofer: Die maximale Naivität, mit der sich der populäre Sozialpolitiker als liebender Familienvater und Christenmensch inszenierte, während er gleichzeitig ein Doppelleben führte, zeugt von ziemlich altbackener Doppelmoral.

      Schließlich Friedrich Merz. Es ist in der CDU das offenste aller Geheimnisse, dass die Fassade aus Selbstgerechtigkeit und Arroganz dem langen Sauerländer vor allem dazu dient, die wahren Machtverhältnisse daheim zu verschleiern. Einer Eislaufmutti nicht ganz wesensfremd, treibt Charlotte Merz ihren Friedrich mal hier, mal dahin. Seit Kurt Biedenkopf habe die CDU nicht mehr eine derart einflussreiche Gattin erlebt, urteilt einer, der es wissen muss.

      Kein Wunder, dass eine Sorte Politiker, die Frauen als nicht satisfaktionsfähig, als Manövriergut oder Übermacht erleben, Probleme haben mit einer Bundeskanzlerin, die sich den gewohnten westdeutschen Rollenzumessungen so beharrlich verweigert, dass sie sich nicht einmal um Feminismus und Quotendebatte schert.

      Der Kanzlerin, vor allem aber der CDU-Chefin Merkel, dürfte der anhaltende Männerschwund gar nicht recht sein. Außer dem knorrigen Westfalen Laurenz Meyer gibt es kaum noch Herrschaften in der näheren Umgebung der Chefin, denen man guten Gewissens eine Kettensäge in die Hand drücken würde. Weit und breit kein Prinz, kein böser Wolf, kein König, Räuber oder sonst eine testosteronhaltige Figur, die das einst kernige Image der Männerpartei CDU ordentlich aufmöbeln würde. Stattdessen überwiegt der Typus des politisch korrekten Mülltrenners. Mit Ronald Pofalla, Peter Hintze, Norbert Röttgen, Volker Kauder, Peter Altmaier und den anderen aber sehen Partei wie Regierung so harmlos aus wie Schneewittchen mit ihren sieben Zwergen. Das kann Angela Merkel nicht gewollt haben.
      Hajo Schumacher


      Artikel erschienen am 11.02.2007
      http://www.welt.de/data/2007/02/11/1208244.html
      Avatar
      schrieb am 11.02.07 05:36:29
      Beitrag Nr. 3 ()
      Avatar
      schrieb am 11.02.07 05:38:18
      Beitrag Nr. 4 ()
      * weitere Artikel zum Thema:

      Westerwelle klagt: „Die CDU ist eine schwarze SPD“
      http://www.welt.de/data/2007/02/10/1208250.html
      *

      Wirtschaftskompetenz verzweifelt gesucht
      http://www.welt.de/data/2007/02/11/1208426.html
      Avatar
      schrieb am 11.02.07 05:43:03
      Beitrag Nr. 5 ()
      Wie Merkel Merz umlegte. Thread: Wie Merkel Merz umlegte.

      Trading Spotlight

      Anzeige
      Zwei Gaps, wieder 300% und Gap-Close in Tagen (100%)?mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 11.02.07 10:59:19
      Beitrag Nr. 6 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 27.603.948 von obus am 11.02.07 05:43:03Meinest Du, daß Sie Wulff und Koch auch bald weg hat?
      wilbi
      Avatar
      schrieb am 11.02.07 11:07:01
      Beitrag Nr. 7 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 27.609.429 von Wilbi am 11.02.07 10:59:19Zitat aus #2

      Roland Koch und Christian Wulff stecken in der Planung ihrer Wiederwahlkämpfe. In ziemlich genau einem Jahr entscheidet sich im Fernduell zwischen Niedersachsen und Hessen, wer den Prinz Charles der CDU geben darf, den ewigen Zweiten hinter der Queen.
      ______________________________________________________
      Avatar
      schrieb am 11.02.07 20:04:05
      !
      Dieser Beitrag wurde vom System automatisch gesperrt. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an feedback@wallstreet-online.de
      Avatar
      schrieb am 11.02.07 20:17:34
      Beitrag Nr. 9 ()
      habe eher den eindruck, dass merkel den jungen spielt.
      sie fummelt seit ihrer wahl zur kanzlerin an apparaten rum, von denen sie
      ÜBERHAUPT NICHTS VERSTEHT.
      Avatar
      schrieb am 12.02.07 11:49:42
      Beitrag Nr. 10 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 27.636.102 von rohrberg am 11.02.07 20:17:34Das ist doch egal. Das latent vorhandene Ingnorieren in diesem Land ist so ausgepräägt, dass die Gesllschaft das locker wegsteckt. :laugh:
      Avatar
      schrieb am 12.02.07 14:30:20
      Beitrag Nr. 11 ()
      Waren das noch Zeiten, als es in der CDU noch Männer gab und nicht nur Waschlappen.... :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 12.02.07 14:36:57
      Beitrag Nr. 12 ()
      Das Problem erledigt sich bei der nächsten Wahl von selber! Die sogenannten Volksparteien werden sich wundern, daß auf einmal jede Menge Stammwähler zu den kleineren Parteien wechseln. Und ich denke, die CDU/CSU wird sich noch mehr wundern als die Roten....der Guido freut sich jetzt schon! :D
      Avatar
      schrieb am 12.02.07 15:20:07
      Beitrag Nr. 13 ()
      Hey,

      Koch, Wulff, Oettinger, Müller!

      Kämpft Ihr noch oder menstruiert Ihr schon??? :D
      Avatar
      schrieb am 12.02.07 15:59:55
      Beitrag Nr. 14 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 27.660.753 von procedo am 12.02.07 15:20:07Das Geheimnis des Erfolges von Frau Merkel?
      Sie sieht besser aus als Koch, Müller und insbesondere Oettinger und sie hat eine schönere Stimme als der Wullf :laugh:.

      Werft doch Ole von Beust ins Rennen. Der sieht blendend aus, hat eine tolle Stimme und ist auch eine Frau.
      Avatar
      schrieb am 12.02.07 23:12:42
      Beitrag Nr. 15 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 27.661.856 von inhalator am 12.02.07 15:59:55:laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 12.02.07 23:13:14
      Beitrag Nr. 16 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 27.661.856 von inhalator am 12.02.07 15:59:55koch...:laugh::laugh::laugh::cry::cry::cry::D
      Avatar
      schrieb am 13.02.07 12:43:02
      Beitrag Nr. 17 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 27.635.346 von break-out am 11.02.07 20:04:05Welche Friedensmission können Sie von dieser Frau erwarten,

      Leider gar keine.
      :(
      Avatar
      schrieb am 13.02.07 12:48:16
      Beitrag Nr. 18 ()
      Schröder - Fischer habe Krieg geführt in
      Mazedonien, dem Kosovo, Afghanistan, am Horn von Afrika usw. usw.

      Merkel - Müntefering ???
      Nichts dergleichen ;)
      Avatar
      schrieb am 13.02.07 22:03:21
      Beitrag Nr. 19 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 27.678.071 von ConnorMcLoud am 13.02.07 12:43:02Wohl nur die Überschrift gelesen???
      Avatar
      schrieb am 22.02.07 11:05:32
      Beitrag Nr. 20 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 27.603.688 von obus am 11.02.07 05:27:20
      Avatar
      schrieb am 22.02.07 11:08:26
      Beitrag Nr. 21 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 27.893.361 von Blue Max am 22.02.07 11:05:32Zutreffend auch für Fr.Merkel........
      ;):look::kiss:
      Avatar
      schrieb am 22.02.07 11:10:13
      Beitrag Nr. 22 ()
      #21

      ...und vor allem für den Teufel, der seine Macht verspielt hat.

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 05.03.07 14:14:08
      Beitrag Nr. 23 ()
      stern.de - 5.3.2007 - 12:27
      http://www.stern.de/politik/deutschland/583853.html?nv=cb
      Beginn des Artikels
      Große Koalition

      Wenn die Ulla mit der Angela...

      © Fritz Reis/AP
      Das "Mulla"-Regime bei der Arbeit: Merkel und Schmidt verstehen sich auch jenseits der Parteibücher

      Von Hans Peter Schütz

      Sie sind klug, zäh und werden von Männern häufig unterschätzt - das eint Kanzlerin Angela Merkel und Gesundheitsministerin Ulla Schmidt. Mittlerweils die beiden so dicke, dass man in Berlin vom "Mulla-Regime" spricht. Porträt einer politischen Beziehung jenseits der Parteibücher.

      Eigentlich wollte die Angela selbst Sabine Christiansen als "Frau des Jahres 2006" ehren. Aber dann kam am vergangenen Mittwoch doch die Ulla zur Berliner Fete der "Bunten" zwecks Laudatio. Die Kanzlerin war wegen eines wichtigeren Staatsgeschäfts verhindert. Also durfte die SPD-Frau die CDU-Frau vertreten. Ganz normal? Aber ja!

      Denn wenn zwei Frauen am Kabinettstisch miteinander können, dann die Angela und die Ulla. Schon kursiert in Berlin das Wort vom "Mulla"-Regime. Eine sehr spezielle Form der Frauensolidarität. Von wem stammt der Satz: "Man muss wissen, was man will und man muss Stehvermögen haben?" Von Angela Merkel oder Ulla Schmidt? Beide haben ihn schon gesagt. Die beiden können miteinander, die beiden verstehen sich jenseits der verschiedenen Parteibücher.
      Schwester Ulla im Einsatz


      Die Kabinett-Schmuserin

      Harte Zeiten unter Kanzler Schröder
      Weiber! Gedöns! Wenn am Kabinettstisch des Gerhard Schröder die Jungs mit den dicken Backen, wenn der Gerd, der Joschka und der Otto mal wieder die große politische Welt erklärt hatten und wenn sich dann Ulla Schmidt zu Wort meldete, dann stöhnte der Kanzler: "Ach, Ulla, das hat doch noch Zeit bis morgen!" Und wenn sich die Ulla nicht einschüchtern ließ, dann sagte er schon mal am Ende: "Vielen Dank, Ulla, das hat jetzt wieder keiner verstanden."

      Dann war Schluss mit Basta. Und Ulla immer noch da. Als Schmidt aus der ersten Kabinettsitzung mit der Kanzlerin Merkel zurückkam, staunte sie: "Das geht ja auch ganz anders." Beeindruckt berichtete sie ihrer Genossin Brunhilde Irber: "Brunhilde, das glaubst du nicht, die Merkel lässt ja jeden ausreden und hört sogar zu."

      Als Angela Merkel und Ulla Schmidt es zu Beginn der großen Koalition miteinander können mussten, war beiden mit einem Blick klar: Wir können. Als Rote und Schwarze sich beim Gezerfe über den Koalitionsvertrag wegen der Gesundheitsreform ineinander verhakt hatten, nahmen Kanzlerin und Gesundheitsministerin eine einstündige Auszeit unter vier Augen. Schmidt analysierte für Merkel das Gesundheitssystem wie einen Motor, verwies präzise auf Details und Schwachstellen. Seither vertraut die Kanzlerin auf die Sachkunde der SPD-Ministerin.

      Gegen die "Kerle" aus den Ländern
      Als etwa die Unionsländer das wichtigste Reformprojekt der Koalition schließlich sogar platzen lassen wollten wegen angeblicher Milliardenbelastungen für bestimmte Länder, lächelte Merkel das Problem gelassen weg: "Ich vertraue auf die Zahlen von Ulla Schmidt, sie kann rechnen." Als Edmund Stoiber und Günther Oettinger drohten, die Gesundheitsreform notfalls zu torpedieren, tröstete die CDU-Frau die SPD-Kollegin: "Regen sie sich nicht auf. Ich habe die Kerle auch am Hals. Das kriegen wir schon noch hin."

      Sie telefonieren auch häufig miteinander. Eine enge Arbeitsbeziehung ist entstanden, "die einmal eine Freundschaft werden kann", so ein Insider, der beide Frauen schon oft beim operativen Politikgeschäft beobachten konnte. Es wäre eine eigentlich unmögliche Freundschaft. Eine, die über normale Frauen-Solidarität hinausreicht.

      "Stehvermögen ist alles"
      Hier die Ostdeutsche aus protestantischem Pfarrhaus in Templin. Behütet aufgewachsen in der DDR, abgeschottet vom sozialistischen System. In einem Familienklima, in dem Verschwiegenheit und Misstrauen gegen die Welt da draußen Überlebenstugenden waren.

      Mehr zum Thema
      Berlin vertraulich!: Merkel plus Ulla = Mulla
      Bundestag: Die Opfer des "Mulla-Regimes"
      Gesundheitsreform: Merkel und Schmidt bleiben hart
      Da die singsangende westdeutsche Katholikin aus Aachen, die in den siebziger Jahren "Mao, Mao"-rufend für den Kommunistischen Bund Westdeutschland (KBW) demonstrierte und 1976 für die Kommunisten in den Bundestag wollte, ehe sie 1983 Genossin wurde, mit deren Parteibuch sie dann 1990 den Sprung ins Parlament schaffte.

      Der politische Lebensweg, der die studierte Psychologin und Lehrerin, allein erziehende Mutter und heutige zweifachen Großmutter aus kleinen Verhältnissen bis ins Ministeramt führte, war ungleich schwieriger als jener Merkels, die an der Hand Helmut Kohls politisch auf der Beletage eines Ministeramts starten konnte. Aber vom KBW über die SPD-Ochsentour lernte Schmidt, wie man Macht erobert und sie verteidigt. Ihre schlichte Kampfregel: "Wer am längsten durchhält, hat gewonnen."

      Die 58-Jährige ist demnächst vor Horst Seehofer dienstälteste deutsche Gesundheitsministerin. Wie oft ihr Sturz vorhergesagt wurde, weiß sie nicht mehr. Immer hat sie politisch überlebt, denn hinter der Fassade der rheinischen Frohnatur lebt eine knallharte Kämpferin. Das Kampfspiel der Machtverteidigung beherrscht Schmidt perfekt. "Es gewinnt, wer mehr Stehvermögen hat."

      Wenn Merkel und Schmidt tratschen
      Schmidt hat beim Aufstieg in der SPD gelernt, wie man auf taktischen Umwegen und lächelnd ans Ziel kommt. Brachiale Attacken vermeiden Schmidt wie Merkel. Beide akzeptieren den Vergleich, dass Politik oft wie Judo funktioniert: Man gewinnt, indem man die Angriffsenergie des Gegners nutzt, im richtigen Moment zur Seite tritt und ihn ins Leere laufen lässt. Beider Karriereweg säumen Männer, die sie und ihre Zähigkeit sträflich unterschätzt haben.

      Persönlich getroffen haben sich die beiden Frauen erstmals auf einer Veranstaltung des Sozialverbands Deutschland. "Sie sahen sich an und jede erkannte in der anderen ein Stück ihrer selbst," sagt der Schmidt-Vertraute und Ministeriumssprecher Klaus Vater. Erkannten, daß sie beide als Opferlämmchen des männlichen Politikgeschäfts nicht taugen. Gesellschaftspolitik betrachten beide - ohne ideologische Scheuklappen - als Experiment. Beide begleitet der Verdacht, "dass Angela und Ulla genüsslich über Männer tratschen können." Ein Merkel-Vertrauter, männlich, ist sich ganz sicher: "Dabei macht Angela dann den einen oder anderen Mann nach, was sie trefflich versteht und die Schmidt liegt vor Lachen fast unterm Tisch."

      Beide sind empfänglich für Komplimente älterer Männer. Der Handkuss ist ihre Streicheleinheit. Und man muss Ulla Schmidt einmal strahlen sehen, wenn der am Kabinettstisch neben ihr sitzende Verteidigungsminister Franz Josef Jung mit bürgerlicher Höflichkeit sie fragt: "Darf ich Ihnen einen Kaffee holen?"

      Helmut Kohl hatte den richtigen Riecher
      Das politische Frauen-Duett funktioniert auch deshalb, weil die Naturwissenschaftlerin Merkel und die Rechenlehrerin Schmidt beide die Kunst der Überschlagsrechnung beherrschen. Ehe Konkurrenten den Taschenrechner in der Hand haben, um ein Ergebnis zu kalkulieren, liegen beide Frauen mit einer Schätzung ziemlich genau im Schwarzen. Die Mitarbeiter Schmidts, die keinen leichten Job haben, erzählen gerne eine Anekdote. Frage einer, wann der nächste Zug komme, dann lege sie ihr Ohr auf den Boden und sage: "In drei Minuten."

      Helmut Kohl hat früher als alle anderen Männer das Potential von Angela und Ulla erkannt. Sein "Mädchen" hat er persönlich auf die Karriereleiter gestellt. Über Ulla Schmidt hat er einmal zu Horst Seehofer gesagt: "Aus der Frau wird noch etwas. Die redet aus dem Leben."



      Artikel vom 05. März 2007

      D


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      Angela Merkel - Das Geheimnis ihrer Macht