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    Ukraine - Hausse ohne Ende - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 03.07.07 14:24:30 von
    neuester Beitrag 04.07.07 12:38:30 von
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      schrieb am 03.07.07 14:24:30
      Beitrag Nr. 1 ()
      Kolumne - 21.06.07

      Ukraine - Hausse ohne Ende?

      Seit dem Jahr 2005 berichte ich über den Aktienmarkt der Ukraine und auch in unserem „Jahresausblick für 2007“ widmete ich der ukrainischen Börse einen eigenen Abschnitt. Mein damaliges Fazit „Wir zählen die Ukraine im kommenden Jahr zu unseren Favoriten in Osteuropa.“ möchte ich nun überdenken, denn der PFTS-Index hat sich seit dem schon mehr als verdoppelt.

      Zum Jahresanfang waren an der ukrainischen Börse in etwa 300 Aktien gelistet, die mit einem durchschnittlichen KGV von günstigen 9 bewertet waren. Mit täglichen Börsenumsätzen von nur 5-10 Mio. USD am Tag stand die ukrainische Börse wie schon seit Jahren völlig außerhalb des Rampenlichts internationaler Investoren. Dies änderte sich schlagartig als die Berenberg Bank im März den Berenberg-Emerging-Ukraine-Universal-Fonds (WKN: A0LER3) emittierte. Wohl aufgrund der hohen Nachfrage bei diesem Produkt zog die Raiffeisen Centrobank im Mai nach und emittierte ein Zertifikat, dass den Markt gemeinsam mit Kasachstan (WKN: RCB7ZQ) abdeckt. Im Juni folgte ein Ukraine-Zertifikat der Deutschen Bank (WKN: DB1UKR). Das Handelsvolumen in Kiew zog entsprechend an; am 6. Juni lag der Tagesumsatz an der Börse in Kiew sogar fast bei 30 Mio. USD.

      Ein Großteil des eingesammelten Kapitals floss in die 5 Schwergewichte Zakhidenergo (WKN: A0B89U), Ukrnafta (WKN: 920564) ¸ Dniproenergo (WKN: 920560), Centrenergo (WKN: A0BL6W) und Ukrtelekom(WKN: A0B89V), die zusammen knapp 60% der PFTS-Indexgewichtung ausmachen. Der PFTS-Index löste sich entsprechend durch den Nadelöhreffekt (eine Menge Geld jagt wenige marktenge Aktien) von der Gesamtentwicklung ukrainischer Aktien ab und ist mittlerweile mit einem nicht mehr günstigen KGV-Schnitt von über 20 bewertet.

      Poltische Fehleinschätzung?

      Die Bewertung selbst macht mir keine großen Sorgen, denn sie ist weit von jenem Niveau entfernt, als wir begannen vor einer Vietnam-Blase (KGVs von über 50) zu warnen und sie ist durch eine starke Gewinnentwicklung im ukrainischen Unternehmenssektor zu rechtfertigen. Die Wirtschaft der Ukraine entwickelt sich trotz der politischen Instabilität hervorragend. Für 2007 wird ein BIP-Wachstum von 7,6% erwartet und für 2008 ein BIP-Wachstum von 6,9%. Mittel- bis langfristig sollte das zunehmende Interesse an der ukrainischen Börse zu weiteren Schwung bei ukrainischen Aktien sorgen.

      Als problematisch sehe ich jedoch den Zeitpunkt der Ukraine-Euphorie. Die Emission der zahlreichen Ukraine-Produkte an der deutschen Börse verlief parallel zu einer langen politischen Krise, die letztendlich zu einer Neuwahl im kommenden September mit offenem Ausgang, führte. Die Krise hat die Rehabilitation des durch die „orangene Revolution“ gestürzten und seit den Parlamentswahlen im März 2006 wieder erstarkten pro-russichen Ex-Präsidenten Viktor Janukowitsch fortgeführt. Ihm werden nun wieder Chancen eingeräumt die kommenden Wahlen im September zu gewinnen und die Politik wieder pro-russisch auszurichten.

      Löst Wahlkampf Korrektur aus?

      Treuen Lesern des EMT wird an dieser Stelle wohl etwas mulmig werden, denn Sie erinnern sich daran, dass Janukowitsch bei der Privatisierung ehemaliger Staatsunternehmen die Interessen des Landes grundsätzlich hinter die Interessen seiner engsten Verbündeten gestellt hatte und sein Nachfolger Wiktor Juschtschenko versuchte die vorherige „Plünderung des Staates“ durch „Reprivatisierungungen“ rückgängig zu machen. Janukowitsch könnte bei einem Wahlerfolg nicht nur versuchen, die verlorenen Unternehmensanteile wieder in die Hände seiner Getreuen zu spielen, sondern wird wohl auch schon im Wahlkampf für Unruhe sorgen. Der Name Janukowitsch steht schließlich nicht nur für Korruption sondern auch für Wahlbetrug und die Dioxinvergiftung Juschtschenkos im Wahlkampf des Jahres 2004. Unserer Sorge: In den kommenden Monaten des Wahlkampfes ist eine Schlammschlacht geradezu vorprogrammiert und negative Meldungen könnten dann die euphorischen Anleger an die politischen Risiken in der Ukraine erinnern. Nach einer Verdoppelung des Leitindizes in weniger als 6 Monaten wäre dies der willkommene Anlass für eine mittlerweile überfällige Korrektur.

      Fazit: Langfristig stehe ich in der Ukraine immer noch auf der Käuferseite, doch im Sommer sehe ich erhöhte Korrekturgefahren. Da sich der PFTS-Index seit unserer letzten Ukraine-Empfehlung vor einem halben Jahr mehr als verdoppelt hat rate ich dazu einen Teilgewinn mitzunehmen und den Markt im Sommer auf entstehende Chancen zu beobachten. In der aktuellen Ausgabe des Emerging Markets Trader analysieren wir mit dem größten Eisenproduzenten Europas das neuste IPO aus der Ukraine.
      Avatar
      schrieb am 04.07.07 12:38:30
      Beitrag Nr. 2 ()
      jede Hausse hat irgendwann ein ende.

      in der ukraine spätestens dann, wenn die Stahlnachfrage nachlässt.

      oder wenn die chinesen genügend eigene Stahlindustrie aufgebaut haben...


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