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    80 Mrd---LB=Sparkassen=Pleitewelle? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 27.01.08 10:56:22 von
    neuester Beitrag 30.08.09 14:02:51 von
    Beiträge: 14
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      schrieb am 27.01.08 10:56:22
      Beitrag Nr. 1 ()
      Das Milliardenloch wir immer größer

      Samstag, 26. Januar 2008
      Zuviel Risiko
      Landesbanken in Not


      Die Landesbanken LBBW, BayernLB, WestLB und HSH Nordbank haben einem Magazinbericht zufolge fast 80 Mrd. Euro in riskante Wertpapiere investiert. Wegen der US-Kreditkrise seien damit allein bei den Bayern Abschreibungen von mehr als zwei Mrd. Euro zu erwarten, meldete das Nachrichtenmagazin "Focus" am Samstag ohne Angabe von Quellen. Angeblich prüfen die öffentlichen Banken die Ausgliederung ihrer riskanten Wertpapiere in eine separate Gesellschaft.
      Ausgebrüllt?


      Allein 20 Mrd. bei der WestLB

      Für die angebliche Gesamtinvestitionssumme der vier Landesbanken war keine Bestätigung zu erhalten. Allein das einschlägige Engagement der WestLB wird in Eignerkreisen jedoch mit 20 Mrd. Euro angegeben. Die WestLB hatte am Montag erklärt, sie erwarte einen Jahresverlust von einer Milliarde Euro. Zudem entstünden in der Bilanz Wertminderungen in einer Höhe von einer weiteren Milliarde Euro. Die Eigner der Bank - Land, Sparkassen und Landschaftsverbände - hatten sich bereiterklärt, zwei Mrd. Euro zuzuschießen. http://www.n-tv.de/909821.html


      Hypothekenstrudel
      Nun auch die BayernLB

      Auch die Bayerische Landesbank wird von der internationalen Kreditkrise härter getroffen als bislang bekannt.
      http://www.n-tv.de/908700.html
      Avatar
      schrieb am 30.01.08 12:10:40
      Beitrag Nr. 2 ()
      :confused: Kreditkrise - Angst vor dem K.o. der Banken :confused:



      Ein Ende der US-Hypothekenkrise ist nicht abzusehen. Weltweit mussten Banken bereits mehr als 90 Milliarden Dollar abschreiben, hunderte Milliarden werden nach Ansicht von Experten folgen.

      "Verglichen mit einem Fight über neun Runden stehen wir in der fünften Runde", sagt Citibank-Chef William Rhodes.

      Abschreibungen und Wertberichtigungen haben für viele Banken dramatische Folgen. Die Gewinne sinken drastisch, manchmal schmilzt auch das Eigenkapital.

      Das ist gefährlich, denn je mehr Ausfallrisiken ihre Kredite haben, umso mehr Eigenkapital müssen die Banken zur Absicherung besitzen.

      Deshalb brauchen viele Banken dringend eine Geldspritze. Amerikanische Institutionen öffnen sich freudig Staatsfonds aus China, Singapur oder auch Dubai.


      So weit ist es bei den deutschen Banken noch nicht bekommen. Doch wie hoch der Schaden ausfällt, wird sich in den nächsten Tagen zeigen. Denn die Institute legen die mit Spannung erwarteten Zahlen zum vierten Quartal vor.
      Die Auswirkungen auf die einzelnen Institute sind bisher unterschiedlich. So übernimmt sich beispielsweise die IKB-Bank.
      Die Kreditwirtschaft garantiert für gut sechs Milliarden der Risiken und rettet die Bank vor der Pleite. Den größten Teil trägt die Staatsbank KfW.
      Auch die SachsenLB leidet. Der Freistaat Sachsen, die LBBW und andere Landesbanken übernehmen Risiken von insgesamt 17,5 Mrd. Euro.
      Die Landesbank Baden-Württemberg verbucht wegen der Krise einen Gewinnrückgang auf gut 300 Mio. Euro. Die Abschreibungen belaufen sich laut "Spiegel" auf 1,7 Mrd. Euro, offizielle Zahlen gibt es noch nicht.

      Die West LB braucht zwei Mrd. Euro frisches Kapital, um unter anderem Belastungen aus der Finanzkrise abzufangen. Angeblich erreichen die Abschreibungen rund 1,2 Mrd. Euro.

      Die Bayern LB ist mit 1,9 Mrd. Euro im Subprime-Markt engagiert. Zu möglichen Wertberichtigungen schweigt das Institut bisher.

      Hypo Real Estate schreibt im vierten Quartal überraschend 390 Mio. Euro ab, nachdem sich der Immobilienfinanzierer bis dahin nicht betroffen sah.

      Laut Vorstandschef Ackermann muss die Deutsche Bank im dritten Quartal 2,2 Mrd. Euro wertberichtigen. Ackermann beteuert, dass die Krise damit weitgehend abgehakt sei.

      Bis Ende September schreibt die Commerzbank gut 330 Mio. Euro ab. Für das vierte Quartal erwartet sie weniger als 291 Mio. Euro. Betroffen ist vor allem die Tochter Eurohypo.

      Bei der Postbank schlagen im dritten Quartal Wertkorrekturen von 61 Mio. Euro zu Buche, im Schlussquartal sind sie nach Aussagen des Finanzchefs etwas geringer.

      Auch die Die Dresdner Bank ist von der Krise betroffen. Die Allianz-Tochter muss bis Ende September eine Belastung von 575 Mio. Euro tragen.

      Bei der Münchener Rück fallen bisher 150 Mio. Euro Abschreibungen an. Der Rückversicherer zieht damit für sich einen Schlussstrich unter die Krise.


      Das sind Peanuts im Vergleich zu den Schäden mancher US-Bank.

      Während Goldman Sachs trotz Milliardenabschreibungen einen Rekordgewinn hinlegt und
      Lehman Brothers relativ glimpflich davonkommt,
      schockiert die Citigroup mit einem Rekordverlust von fast zehn Mrd. Dollar allein im Schlussquartal.
      Auch JP Morgan Chase,
      Bear Stearns
      und Morgan Stanley haben wegen massiver Wertberichtigungen mit Gewinneinbrüchen zu kämpfen.
      Merrill Lynch schreibt im vierten Quartal 14 Mrd. Dollar ab und rutscht deshalb mit zehn Mrd. Dollar in die Miesen.
      Die Bank of America ist zu Wertberichtigungen von 5,3 Milliarden Dollar gezwungen, der Gewinn bricht ein.
      Auch die viertgrößte US-Bank Wachovia kämpft angesichts hoher Abschreibungen mit einem Gewinnrückgang.
      In Europa gerät der britische Baufinanzierer Northern Rock wegen eines akuten Liquiditätsengpasses unter Druck.
      Besorgte Anleger stehen tagelang Schlange vor den Filialen, um ihr Geld abzuheben. Die britische Zentralbank schießt 34,5 Mrd. Euro zu.

      Die Schweizer UBS schreibt 14 Mrd. Dollar auf Subprime-Papiere ab und holt sich wie viele Wettbewerber frisches Kapital von Investoren aus dem Nahen Osten und Asien.

      Bei der britischen HSBC verhageln Abschreibungen von 880 Mio. Dollar das Ergebnis. Es ist die erste Gewinnwarnung in der Geschichte der Bank.

      Die Société Générale aus Frankreich schreibt mehr als zwei Mrd. Euro ab.

      Doch diese Probleme verblassen hinter dem jüngsten Skandal um einen Börsenhändler.

      In den nächsten Tagen werden aber wieder die Bilanzen im Mittelpunkt des Interesses stehen - taumeln die Banken, stehen der Wirtschaft schwere Zeiten bevor.
      http://www.n-tv.de/
      Avatar
      schrieb am 11.03.08 17:03:57
      Beitrag Nr. 3 ()
      Dienstag, 11. März 2008
      Märkte mit Geld überschwemmt
      Notenbanken greifen ein


      Darauf haben scheinbar alle gewartet: In einer koordinierten Aktion haben EZB und die US-Notenbank Fed die Märkte mit Geld versorgt. Außerdem kündigten die Bank of England, die Schweizer Notenbank und die Bank of Canada kündigten großzügige Geldspritzen an. Nach einzelnen Aktionen hatten diese fünf großen Zentralbanken erstmals im Dezember 2007 gemeinsam den Banken zusätzliches Kapital gegeben. Damit wollen die Notenbanken ein Austrocknen des Geldmarktes verhindern. Die Aktion gilt bei Experten als Beleg dafür, dass die Finanzkrise noch nicht zu Ende ist und größere Ausmaße hat als bisher gedacht.
      Da staunt der Laie. Die Ankündigung hat an der Börse einen

      Im Zuge der Kreditkrise stellt die US-Notenbank gemeinsam mit anderen Zentralbanken dem Kapitalmarkt weitere Liquidität zur Verfügung. Nach der vergangenen gemeinsamen Maßnahme im Dezember habe der Liquiditätsdruck in einigen Finanzmärkten zuletzt wieder zugenommen. Allein die Fed biete einen Kreditrahmen von 200 Milliarden Dollar mit einer Laufzeit von 28 Tagen an.

      EZB gibt 15 Milliarden Dollar

      Auch die Europäische Zentralbank (EZB) stellt den Banken erneut Finanzspritzen in Dollar zur Verfügung. Angeboten werde ein Betrag in Höhe von 15 Milliarden Dollar bei einer Laufzeit von 28 Tagen. Ähnliche Geschäfte hatte die EZB bereits im Dezember und Januar durchgeführt
      Normalerweise leihen sich die Banken untereinander in großem Umfang täglich Geld aus. Aber seit Ausbruch der Finanzmarktkrise im Sommer grassiert das Misstrauen unter den Banken. Wegen der Unsicherheiten über Verluste in den Bilanzen infolge der US- Immobilienkrise halten viele Banken ihr Geld zurück. Sie fürchten, die Summen nicht mehr zurückzubekommen, wenn sie sie verleihen.

      Die US-Notenbank Federal Reserve kündigte eine Ausweitung ihrer Offenmarktgeschäfte an. Unter der Bezeichnung "Term Securities Lending Facility" (TSLF) will die Fed dem Geldmarkt Liquidität von bis zu 200 Milliarden US-Dollar in Form von 28-Tage-Geschäften zuführen. Die entsprechenden Auktionen sollen in wöchentlichem Abstand vom 27. März an durchgeführt werden.


      http://www.n-tv.de/932188.html?110320081449
      Avatar
      schrieb am 18.03.08 00:02:39
      Beitrag Nr. 4 ()
      Montag, 17. März 2008
      "Neue Weltordnung" für Banken
      Greenspan sieht kein Ende



      Die aktuelle Finanzkrise in den USA dürfte nach Ansicht des früheren amerikanischen Notenbankchefs Alan Greenspan die schmerzhafteste seit dem Zweiten Weltkrieg werden. "Die Krise wird viele Opfer zurücklassen", schrieb Greenspan in einem Gastbeitrag in der "Financial Times". Sie werde erst enden, wenn sich die Hauspreise in den USA nach ihrem andauernden Fall stabilisieren. Bis zu diesem Moment werde es noch Monate dauern, wie lange genau, sei nicht vorherzusagen. Zugleich zweifelte Greenspan an, dass die Finanzkrise zu verhindern gewesen wäre: "Wir werden nie in der Lage sein, alle Einbrüche der Finanzmärkte vorherzusehen." Greenspan, der von 1987 bis 2006 US-Notenbankchef war, hat einerseits den Ruf einer Legende. Andererseits wird die von ihm vor einigen Jahren betriebene Politik niedriger Zinsen oft auch als ein Ursprung der heutigen Kreditprobleme gesehen.

      Nichts ist mehr wie vorher

      Die Finanzbranche steht nach dem Nacht-und-Nebel-Verkauf der Traditionsbank Bear Stearns und der ersten Wochend-Not-Sitzung der US-Notenbank seit 1979 Experten zufolge vor umwälzenden Änderungen. Die Markforscher von Creditsights sprachen in einer Analyse von einer "neuen Weltordnung" für Banken, Broker und andere Finanzfirmen. Die Realität zeige, dass es eine große Gruppe von Banken, Anleiheversicherern und Handelshäusern mit akuten Problemen gebe, denen nur eine relativ kleine Zahl starker Großbanken gegenüber stünde.

      Die renommierte Bankenanalystin Meredith Whitney sagte zudem weitere drastische Kursverluste bei Bank-Aktien voraus. Papiere von Firmen aus der Finanzbranche könnten noch um bis zu 50 Prozent fallen, schrieb die Expertin von Oppenheimer & Co. in einem Bericht an Kunden, "Wir gehen davon aus, dass es noch während des ersten Halbjahres Goodwill-Abschreibungen geben wird. Wir glauben, dass Investoren sich mehr auf den handfesten Buchwert konzentrieren werden und die Aktien deshalb schnell auf ein deutlich tieferes Niveau fallen werden."
      Rollt eine Übernahmewelle an?

      Zu den starken Banken, die angeschlagene Rivalen übernehmen könnten, zählte Creditsights in seiner Analyse JPMorgan, Wells Fargo, Goldman Sachs und Bank of America . In Europa könnten HSBC und Barclays die Lage nutzen, um geschwächte Rivalen zu schlucken, so die Experten.

      "Jeder fragt sich: Wer wird als nächstes übernommen? Gibt es ein nächstes Bear Stearns in Europa?", fragt auch der Analyst Edmund Shing von BNP Paribas. Das Misstrauen unter den Instituten sei enorm. So kam die Bereitstellung von Krediten zwischen den Banken am Montag nahezu zum Erliegen.

      "Der Fast-Zusammenbruch von Bear Stearns und die Übernahme erschweren die Kreditklemme und die allgemeine Krise auf den Finanzmärkten", meinte Willem Sels von Dresdner Kleinwort. Die Risiko-Aversion bei Banken steige zunehmend. "Die Geldmärkte machen eine brutale Zeit durch."

      http://www.n-tv.de/935241.html?170320081822
      Avatar
      schrieb am 29.03.08 22:19:22
      Beitrag Nr. 5 ()


      BaFin schätzt Finanzkrise
      600 Mrd. Dollar vernichtet


      Die weltweite Krise an den Finanzmärkten hat möglicherweise noch größere Ausmaße, als bisher bekannt. Nach Schätzungen der BaFin könnten durch die Verwerfungen bis zu 600 Mrd. Dollar vernichtet worden sein. Rund zehn Prozent fallen auf deutsche Banken. Auf allen Ebenen beginnen derweil Überlegungen zu reifen, wie künftig solche Krisen verhindert werden können.


      http://www.n-tv.de/941083.html?290320081728

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      schrieb am 03.07.08 13:25:16
      Beitrag Nr. 6 ()
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      schrieb am 24.08.08 13:16:45
      Beitrag Nr. 7 ()
      24.08.2008

      ÖKONOM JOSEPH STIGLITZ
      "Banken haben total versagt"

      Die globale Finanzkrise erschüttert die Bankenbranche. Doch das Schlimmste kommt erst noch, sagt Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph Stiglitz im Interview - und wundert sich, mit welchem Gleichmut die Steuerzahler für die Fehler der Geldkonzerne geradestehen.
      Ökonom Stiglitz: "Eine Pleite wäre nicht gesund"

      Joseph Stiglitz (Jahrgang 1943) zählt zu den großen Ökonomen der Gegenwart. Er lehrt an der New Yorker Columbia- Universität. In den 90er Jahren war er Wirtschaftsberater von US- Präsident Clinton. Von 1997 bis 2000 arbeitete Stiglitz als Chefökonom der Weltbank, die er im Streit um den richtigen Weg im Kampf gegen Armut verließ. Sein wissenschaftliches Spezialgebiet ist die Theorie des Marktversagens. Für die Analyse von Märkten mit ungleicher Verteilung von Informationen erhielt er im Jahr 2001 gemeinsam mit George Akerlof und Michael Spence den Wirtschaftsnobelpreis.

      manager-magazin.de: Professor Stiglitz, wir stecken mitten in einer der schlimmsten Finanzkrisen, die Generationen von Menschen seit dem Zweiten Weltkrieg durchstehen mussten. Warum musste es so weit kommen?
      Stiglitz: Weil die Banken sie selbst heraufbeschworen haben. Und warum? Weil sie ihr eigenes Geschäft nicht verstanden haben. Weil sie sehr, sehr schlechte Risikoanalysen zu dessen Grundlage gemacht haben.

      mm.de: Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann sagt, dass sie genau die über Jahre immer weiter verfeinert hätten.

      Stiglitz: Das müssen sie im Stillen gemacht haben. Selbst die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich hat die Geldhäuser erst kürzlich aufgefordert, sie sollten ihre Risikovorsorge verbessern. Basel II wird die Mahnung genannt.

      mm.de: Aber Risikoanalysen sind doch das Kerngeschäft der Banker. Und das muss denen noch mal vorgeschlagen werden?

      Stiglitz: Das ist schockierend, nicht wahr? Es gibt tatsächlich keine einzige Entschuldigung für diese Burschen. Die hatten einfach keine rechte Ahnung von ihrem eigenen Geschäft. Sie haben total versagt. Und wissen Sie, was beinahe noch schlimmer war?



      Stiglitz: Sie waren in dieser Zeit auch noch ausgesprochen kreativ, dieses unverstandene Geschäft mit immer neuen Finanzinnovationen auszubauen. Doch die hatten immer nur zum Ziel, den eigenen Profit zu steigern. Nicht ein einziges neues Produkt aber sollte den Finanzmarkt sicherer machen. Und wenn solche Ideen aufkamen, haben sie die auch noch mit allen Mitteln bekämpft.

      mm.de: Welche Idee hätte das Finanzsystem denn beispielsweise sicherer gemacht?

      Stiglitz: Neue Darlehensvarianten etwa. Argentinien beispielsweise wollte sich in höchster Not Kredit besorgen, dessen Zinsen sich nach der Höhe des jeweiligen Wirtschaftswachstums richteten. In schlechten Zeiten niedriger, in guten höher. Die Wall Street hat das verhindert, weil sie ihre Profite bedroht sah. Höhere finanzielle Sicherheit für andere Marktteilnehmer spielte für sie keine Rolle.

      mm.de: Haben diese Einstellung jetzt auch Amerikas Hausbesitzer zu spüren bekommen, die in Schwierigkeiten geraten sind, weil sie die Kredite für ihre Gebäude nicht mehr zurückzahlen können?


      Freddie Mac IKB
      zu SPIEGEL WISSEN Stiglitz: Exakt so ist es. Die Banker haben Wege gefunden, Leuten Kredite für Häuser anzudrehen, die sie sich eigentlich gar nicht leisten konnten. Aber Innovationen, wie mit diesen Risiken umgegangen werden soll, haben sie keine einzige fertiggebracht. Sie haben mit ihren Kunden gespielt.

      mm.de: Wie lange wird die Krise anhalten?

      Stiglitz: Noch eine ganze Weile, weil uns das Schlimmste erst noch bevorsteht. Die Banken werden große Probleme haben, ihr verlorengegangenes Kapital wiederzubeschaffen.
      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,573836,00.html" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,573836,00.html


      "Banken haben total versagt"
      2. Teil: "Der Staat muss eingreifen, bevor etwas passiert"

      mm.de: Fürchten Sie, dass eine Großbank daran scheitern könnte und Pleite gehen wird?

      Stiglitz: Das weniger. Es wird den sanften Ausweg geben. Wer allein nicht mehr klarkommt, wird in Fusionen gezwungen oder aufgekauft werden, wie es schon die New Yorker Investmentbank Bear Stearns erleben musste. Und dass weitere solcher Fälle passieren, halte ich für sehr gut möglich.


      FORUM

      Droht Deutschland eine Immobilien- Krise?
      Diskutieren Sie mit anderen SPIEGEL-ONLINE-Lesern!
      http://forum.spiegel.de/showthread.php?p=2648047#post2648047

      mm.de: Wäre es nicht besser, so ein angeschlagenes Dickschiff einfach mal untergehen zu lassen, anstatt es auf irgendeine Weise doch noch vor der eigenen Pleite zu retten?

      Stiglitz: Im Ergebnis ist es doch kein Unterschied, wie eine schlechte Bank verschwindet, wenn sie nur weg ist. Und die Banken sind untereinander so stark miteinander verflochten, und sie schulden sich oftmals gegenseitig so viel Geld, dass eine Pleite nicht gesund wäre.

      mm.de: Könnten die Banker zukünftig nicht darauf spekulieren, notfalls immer irgendwie gerettet zu werden? Und deshalb einfach so weitermachen wie bisher?

      Stiglitz: Das ist ein Problem, ja. Solche Notfallrettungen oder Notfallübernahmen setzen schlimmstenfalls die falschen Signale. Das trifft insbesondere auf halböffentliche Banken zu, für die plötzlich auf Kongressbeschluss der Steuerzahler einspringen muss, wie im Fall der Hypothekenfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac .

      mm.de: Wann ist denn aus marktwirtschaftlicher Sicht die Grenze erreicht? Wann darf der Staat nicht mehr eingreifen?

      Stiglitz: Der Staat muss eingreifen, bevor etwas passiert. Das ist die Lösung. Denn zu groß für eine Pleite zu sein, heißt ja nicht, zu groß für eine Reorganisation zu sein. Wir brauchen einen völlig neuen Rahmen für Bankgeschäfte, das ist klar. Und einen Regulator.

      mm.de: Was könnte der, was der Finanzmarkt allein nicht schafft?

      Stiglitz: Regeln aufstellen, die nutzen. Jeder Pharmafirma beispielsweise wird vorgeschrieben, dass sie die Unbedenklichkeit ihrer Arzneien selbst beweisen muss - und zwar, bevor die Pillen überhaupt verschrieben werden dürfen. Warum fordern wir so einen Unbedenklichkeitsbeweis nicht auch von Banken für deren Produkte? Neue Regeln brauchen wir auch für die Bezahlung der Bankmanager, die bisher eher für Risiko belohnt werden als für vorsichtiges Handeln. Denkbar ist zudem, Überhitzungsbremsen einzuziehen.

      mm.de: Was bedeutet das?

      Stiglitz: Sobald die Lage zu heiß wird, könnte den Geldhäusern beispielsweise vorgeschrieben werden, ihre Risikovorsorge zu erhöhen. Das würde Dampf ablassen, weil dann auch weniger neue Kredite vergeben werden können.

      mm.de: Glauben Sie, dass die Banken aus der aktuellen tief gehenden Krise etwas gelernt haben?

      Stiglitz: Daran glaube ich nicht einmal ein winziges Bisschen. Solche Krisen scheinen doch alle zehn Jahre zu passieren. Ich fürchte, dass die Steuerzahler nach dieser Krise sich bereits darauf vorbereiten sollten, in der nächsten, die kommt, wieder einen Teil der Rechnung bezahlen zu müssen.

      mm.de: Obwohl so viele Banken derzeit so hohe Abschreibungen und teilweise echte Verluste haben?

      Stiglitz: Trotzdem. Die ersten Meinungsmacher bringen sich doch bereits wieder in Stellung und warnen vor Überregulierung, obwohl wir nicht mal eine funktionierende Regulierung haben.

      Das Interview führte Karsten Stumm.
      Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,573836-2,00.html
      Avatar
      schrieb am 26.09.08 22:56:41
      Beitrag Nr. 8 ()
      :confused: Sind jetzt unsere Sparkassen die nächsten :confused:



      Hinter verschlossenen Türen beim Krisengipfel
      Bush schrie: Diese ganze Sch… kann den Bach runtergehen!
      Urlaubssperre für die Abgeordneten

      Sie debattierten, sie stritten. Es herrschten harte Umgangsformen beim Krisengipfel im Weißen Haus. „Diese ganze Sch... kann den Bach runtergehen“, sagte Präsident George W. Bush (62) hinter verschlossenen Türen zu Barack Obama (47), John McCain (72) und den Fraktionsspitzen des Kongresses.
      Die Finanzkrise, der Börsen-Crash, die Nerven liegen blank in Washington! Während des erfolglosen Krisengesprächs beim US-Präsidenten sollen zeitweise die Fetzen geflogen sein. Anwesende sagten nach dem Gespräch, der Gipfel sei schlimm geendet, „richtig schlimm“.



      http://www.bild.de/BILD/news/politik/2008/09/26/krisengipfel…



      :confused: Sind jetzt unsere Sparkassen die nächsten :confused:
      Avatar
      schrieb am 20.10.08 00:32:17
      Beitrag Nr. 9 ()
      Nach Aussage des bayerischen Finanzministers Huber mehrere Milliarden Euro Unterstützung

      19.10.2008 :
      FINANZKRISE
      BayernLB sucht Rettung beim Staat

      Die Bayerische Landesbank nimmt als erste Großbank das Hilfsangebot der Bundesregierung in Anspruch: Das Institut benötigt nach Aussage des bayerischen Finanzministers Huber mehrere Milliarden Euro Unterstützung. Die Regierung prüft einen staatlichen Rettungsschirm auch für Unternehmen.
      München - Fehlspekulationen am US-Kreditmarkt, die Auswirkungen der globalen Finanzkrise: Die Bayerische Landesbank (BayernLB) hat sich verspekuliert. Der Verwaltungsratschef und bayerische Finanzminister Erwin Huber (CSU) machte am Sonntag einen Kapitalbedarf in Milliardenhöhe geltend.


      Zentrale der BayernLB in München: Kapitalbedarf in Milliardenhöhe

      Die Landesbank soll ihre Zahlen am Dienstag vorlegen. Sicher sei nur: "Es geht um Milliarden Euro". So wird Huber in der "Bild"- Zeitung von Montag zitiert. Derzeit ist die Gemengelage unübersichtlich. Ein Insider spricht von einem "Korridor" zwischen zwei und fünf Milliarden Euro.

      Schadensbegrenzung in München

      Das bayerische Finanzministerium prüft nun, wie die Lasten verteilt werden. Wird der "Bundesschirm" in Anspruch genommen, so hätte der Freistaat zumindest bis Ende 2009 Luft. Berlin würde die BayernLB mit dem hastig aufgelegten Hilfspaket retten, Bayern müsste erst ab 2010 zurückzahlen.


      Schadensbegrenzung in München

      Das bayerische Finanzministerium prüft nun, wie die Lasten verteilt werden. Wird der "Bundesschirm" in Anspruch genommen, so hätte der Freistaat zumindest bis Ende 2009 Luft. Berlin würde die BayernLB mit dem hastig aufgelegten Hilfspaket retten, Bayern müsste erst ab 2010 zurückzahlen." target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">Die Landesbank soll ihre Zahlen am Dienstag vorlegen. Sicher…
      Avatar
      schrieb am 22.10.08 13:47:06
      Beitrag Nr. 10 ()
      Mittwoch, 22. Oktober 2008
      Ärger um BayernLB
      Huber will nicht mehr


      Bayerns Finanzminister Erwin Huber (CSU) hat angesichts des neuen Milliardenlochs bei der BayernLB seinen Rückzug aus der Landesregierung angekündigt. Er werde der künftigen Regierung nicht mehr angehören, teilte Huber in München mit


      Finanzminister Huber kündigt seinen Rücktritt an.


      Der Rückzug war am Vormittag in der CSU-Spitze in München vereinbart worden. Huber war parteiintern und beim künftigen Koalitionspartner FDP wegen der Landesbank unter großen Druck geraten. Die BayernLB hatte sich am Dienstag als erste deutsche Großbank mit einem Kapitalbedarf von 6,4 Milliarden Euro unter den Schutzschirm des Bundes begeben.

      Eigentlich wollten die CSU-Unterhändler um 10.00 Uhr die Koalitionsgespräche mit der FDP fortsetzen. Kurzfristig stand dann auch Hubers Rückzug auf der Tagesordnung. Der Niederbayer hatte nach dem Debakel der CSU bei der bayerischen Landtagswahl Ende September bereits seinen Rückzug als CSU-Chef verkündet. Parteiintern wurde ihm in der Landesbank-Krise schlechtes Management angekreidet. Außerdem strebt der designierte Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) einen möglichst unbelasteten Neustart an.

      Verhandlungen unterbrochen

      CSU und FDP hatten ihre Gespräche am Wochenende unterbrochen, weil sie erst Klarheit über die Verluste der Bank wollten. Die zwei Parteien wollen die Staatsausgaben bis 2013 um mehrere Milliarden Euro erhöhen, davon allein zwei Milliarden Euro für die Schulen. Huber hatte betont, dass die künftigen Koalitionspartner ihre Pläne nicht einschränken müssten. "Die Maßnahmen, die von CSU und FDP vorgesehen waren, sind nicht tangiert."

      Freistaat und Sparkassen als Eigentümer der BayernLB wollen 1 Milliarde der benötigten 6,4 Milliarden Euro zuschießen. Davon trägt das Land 700 Millionen, die Sparkassen den Rest. Huber will den Staatsanteil durch Privatisierungserlöse decken - aller Voraussicht nach durch den Verkauf von Eon-Aktien.
      http://www.n-tv.de/1041392.html
      Avatar
      schrieb am 29.12.08 23:19:54
      Beitrag Nr. 11 ()
      :eek::cry::D Was sind schon 80 Milliarden--bei 7 Billionen :D:cry::eek:



      Schwarze Börsen-Bilanz Aktionäre verlieren über
      7 Billionen Dollar
      Aber Experten sehen Hoffnungsschimmer für 2009


      Die Finanzmarktkrise und die schlechten Konjunkturaussichten schlagen den Bundesbürgern laut einer Umfrage beträchtlich auf die Stimmung und lassen sie mit Skepsis ins neue Jahr blicken. Nur 34 Prozent sind zum Jahreswechsel hoffnungsvoll. Das hat das Institut für Demoskopie in Allensbach festgestellt.

      Besonders skeptisch sind die Bürger, die Aktien haben. Sie mussten 2008 eines der schwärzesten Börsen-Jahre aller Zeiten verkraften. Der Deutsche Aktien-Index (Dax) stürzte im Jahresverlauf um mehr als 40 Prozent ab.

      Noch schlimmer erwischte es die Wall Street in New York. Der Dow Jones Index, das wichtigste Börsen-Barometer der Welt, büßte rund 45 Prozent ein. Einen derart heftigen Crash hatte es seit 1931 nicht mehr gegeben.

      An der Wall Street hat sich 2008 so viel Vermögen in Luft aufgelöst wie nie zuvor. Der Börsenwert aller Firmen im Dow Jones Wilshire 5000-Index - das am weitesten gefasste US-Börsenbarometer - schmolz um sage und schreibe 7,3 Billionen Dollar.

      erfahrene Börsenprofis sprechen angesichts der prominenten Opfer von einem beispiellosen Jahr: Die Investmentbanken Bear Stearns, LehmanBrothers und Merrill Lynch, der Versicherungsgigant AIG und die Bank Washington Mutual - sie alle sind nun entweder völlig umgebaut, verkauft oder gar verschwunden

      :laugh::laugh::laugh::laugh:
      „Wenn alles nach Plan läuft, wird 2009 ein Übergangsjahr - von Katastrophen und Turbulenzen am Finanzmarkt hin zu einer schrittweisen Erholung“, sagt Michael Sheldon von RDM Financial.

      Für die zweite Jahreshälfte 2009 rechnen viele Experten mit einer Erholung, manche sogar mit einer regelrechten Börsen-Rallye.

      Auch das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) ist verhalten optimistisch und warnt vor Schwarzmalerei. „Die deutschen Unternehmen haben in den vergangenen Jahren ihre Wettbewerbsfähigkeit gestärkt und können den derzeitigen Abschwung besser durchstehen als in früheren Krisen“, sagt IW-Direktor Michael Hüther.


      :laugh::laugh::laugh:
      http://www.bild.de/BILD/news/wirtschaft/2008/12/29/boersen-b…
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      schrieb am 17.01.09 21:20:42
      Beitrag Nr. 12 ()


      Faule Wertpapiere Banken droht 300-Milliarden-Verlust
      Steinbrück lehnt „Bad Bank“ weiter ab

      Deutschen Banken stehen vor einem gigantischen Verlust: Laut „Spiegel“ sitzen die Geldinstitute auf faulen Wertpapieren in Höhe von knapp 300 Milliarden Euro.


      Die Institute hätten erst einen Bruchteil ihrer faulen Wertpapiere abgeschrieben, berichtete das Blatt.

      Es beruft sich dabei auf eine Umfrage von Bundesbank und Bankenaufsicht (BaFin) unter 20 großen Kreditinstituten. Dafür seien alle Großbanken und Landesbanken befragt worden.

      Dem Bericht zufolge besitzen die Institute „toxische Wertpapiere“ ein Volumen von knapp unter 300 Milliarden Euro, von denen erst rund ein Viertel abgeschrieben worden sei.

      Regierungsexperten rechnen dem Bericht zufolge mit einem erheblichen Wertberichtigungsbedarf, der zu weiteren hohen Verlusten bei den Banken führen dürfte.

      Laut „Spiegel“ geht das Finanzministerium selbst davon aus, dass der gesamte deutsche Bankensektor Risikopapiere mit einer Summe von bis zu einer Billion Euro in den Büchern führt.

      Bankenvertreter fordern schon seit längerem die Einrichtung einer „Bad Bank“, also einer Art staatlichen Mülldeponie für faule Kredite.

      Finanzminister Peer Steinbrück bekräftigte seine Ablehnung einer solchen Bank:

      Eine „Bad Bank“ könne er sich „ökonomisch und vor allem politisch nicht vorstellen“, sagte der SPD-Politiker der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“.

      Eine solche Bank müsste aber mindestens mit einem Kapital von 150 oder gar 200 Milliarden Euro unterlegt sein.

      „Wie soll ich mit einem solchen Vorschlag vor den Deutschen Bundestag treten?“, fragte Steinbrück. „Das Publikum würde uns für verrückt erklären.“

      http://www.bild.de/BILD/news/wirtschaft/2009/01/17/banken-30…

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,601800,00.html
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      schrieb am 07.03.09 10:59:04
      Beitrag Nr. 13 ()

      04.03.2009
      Finanzkrise
      Erst die Banken, dann die Versicherer?

      Von Lutz Reiche

      Fallende Zinsen und Aktienkurse nehmen die Lebensversicherer in die Zange. Ihre Kapitalanlage wird zum Nervenkitzel, zugleich droht eine Stornowelle. Die Aufsicht hilft mit aufgeweichten Bilanzregeln. Die Branche fühlt sich mit ihrem starken Investment bei Banken sicher - zu Unrecht, sagen Experten. Sind Versicherer die nächsten Opfer der Finanzkrise?


      Bankanleihen
      "Investoren haben sich verkalkuliert"Von Lutz Reiche
      Ob Genussschein, stille Einlage oder Hybridanleihe - Banken haben sich mit Nachrangkapital vollgesogen. Pensionskassen, Versicherer und Privatinvestoren gaben ihr Geld gern. Erste Institute zahlen jetzt keine Zinsen mehr, andere Banken wollen über Bilanzkosmetik Investoren trotzdem bedienen. Berlin interveniert - zu Recht, sagt Bankenexperte Wolfgang Gerke im Interview. ...mehr


      Hamburg -Immer wieder kursieren Spekulationen, welche Branche als nächste in den Strudel der Finanzkrise geraten könnte. Manchmal reichen bereits ein paar kritische Sätze, und schon rauschen die Aktienkurse der Assekuranz europaweit in den Keller . So etwa Ende Januar, als ein Analyst von Morgan Stanley vor einem starken Preisverfall riskanter Hybridanleihen warnte. Zwar sollen sich derlei unbesicherte Papiere kaum in den Portfolien deutscher Versicherer finden, doch der Markt unterscheidet nicht mehr wirklich zwischen Banken und Versicherern. Das zeigen auch die drastischen Kursverluste von rund 70 Prozent der Allianz in den vergangenen 14 Monaten.

      Die Lobbyverbände der Assekuranz mühen sich unentwegt, die unterschiedlichen Geschäftsmodelle von Banken und Versicherern herauszustreichen - dem Absturz der amerikanischen AIG und den teuer bezahlten Ausflügen der taumelnden Swiss Re oder der Swiss Life in gefährliche Investments zum Trotz: Henri de Castries, Axa-Vorstandschef und Vorsitzender des Pan European Insurance Formum (Peif), erklärte unlängst: "Versicherungsunternehmen generieren nicht diese Art von systemischen Risiken, wie sie im Bankgeschäft entstehen." Rolf-Peter Hoenen, neuer Präsident des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) versicherte im Interview mit der "FAZ", er halte es für unwahrscheinlich, dass ein deutscher Versicherer einmal Staatshilfe in Anspruch nehmen müsse.

      Richtig ist: Deutsche Versicherer haben aus der Börsenkrise der Jahre 2002 und 2003 gelernt. Ihre Aktienquote haben sie im vergangenen Jahr im Schnitt auf knapp 8 Prozent gesenkt, mittlerweile dürfte sie bei rund 5 Prozent liegen. Rund 80 Prozent des Kapitals hat die Branche in als sicher geltende Zinspapiere angelegt. Derzeit muss sie auch keine panischen Kunden fürchten, die von heute auf morgen ihre Policen massenhaft zurückgeben und ihre Ersparnisse einfordern.

      Gleichwohl sind die Versicherer tief verunsichert, wenn man einer aktuellen Umfrage der Unternehmensberatung PricewaterhouseCoopers (PwC) unter 400 Versicherungsmanagern in Europa folgt. Lediglich 4 Prozent der Insider glauben demnach, dass die Assekuranz gut auf die kommenden Herausforderungen vorbereitet sei, 2007 waren es noch 21 Prozent. Die am häufigsten genannten Probleme: fallende Renditen, volatile Aktienmärkte und Kapitalknappheit.

      BaFin nimmt Versicherer in "Manndeckung"

      Fakt ist auch, die deutschen Versicherer stehen seit geraumer Zeit unter verschärfter Beobachtung der Finanzaufsicht. Die BaFin nehme mittlerweile eine ganze Reihe von Unternehmen in "Manndeckung", sagt ein Insider. Das will die Behörde so nicht bestätigten, räumt jedoch ein, dass sie wöchentlich Berichte zur Risikolage von ausgewählten Unternehmen und größeren Gruppen anfordert.

      "Die Abfragen haben bisher immer ergeben, dass die unmittelbaren Auswirkungen der Finanzkrise auf die deutsche Versicherungswirtschaft begrenzt sind", so die BaFin. Das klingt deutlich vorsichtiger, als noch Mitte November der scheidende GDV-Präsident Bernhard Schareck den Journalisten in den Block diktierte: "Die Finanzmarktkrise ist keine Krise der Versicherer."

      Im Kern stimmt das. Gleichwohl scheute die Branche Ende vergangenen Jahres nicht davor zurück, auf eine nachsichtigere Abschreibungsregelung bei Aktieninvestments zu insistieren - mit Erfolg. Die jetzt vereinbarte Regelung ist zweifelsohne den enormen Kursschwankungen am Aktienmarkt geschuldet - und stellt dennoch mehr dar: Sie ist zum einen Ausdruck der tiefen Verunsicherung der Branche. Sie muss zum anderen aber auch als der Versuch bewertet werden, eine in der Vergangenheit zu optimistische und daher diskussionswürdige Bewertungspraxis von Kapitalanlagen im Nachhinein zu sanktionieren.

      http://www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,611037,00.…
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      schrieb am 30.08.09 14:02:51
      Beitrag Nr. 14 ()
      :confused: Wo haben die Spk ihre Schulden geparkt :confused:


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      80 Mrd---LB=Sparkassen=Pleitewelle?