BILFINGER SE - Diskussion (Seite 7) | Diskussion im Forum

[Rudi07]

Antwort auf Beitrag Nr.: 72.149.388 von MisterGoodwill am 08.08.22 12:53:02

Heute mal wieder typischer intraday Kommentar vom Mister....

[MisterGoodwill]

Heute mal wieder Typischer Intraday Rohrkrepier Chart

[richard58]

Antwort auf Beitrag Nr.: 72.136.551 von unicum am 05.08.22 16:25:20

Sag mal der Roland Koch, ist das der ehemalige Politiker der CDU? Wenn ja sollte er in die Politik zurückkehren da ist er unter seinesgleichen die fahren auch alles an die Wand

[unicum]

Antwort auf Beitrag Nr.: 72.054.584 von DerHinterfrager am 26.07.22 00:29:31

In der Tat, der Markt ist grundsätzlich sehr wettbewerbsintensiv. Um Aufträge zu gewinnen ist auch viel Peoples Business notwendig. Trotz des hohen Personaleinsatzes ("Handwerksbetrieb") sind deutliche Skaleneffekte möglich, da zum Einen hohe administrative Grundaufwendungen anfallen zum anderen das Personal vorgehalten werden muss, gerade in der heutigen Zeit, wo sich in Europa niemand mehr schmutzig machen möchte und keinen technischen oder handwerklichen Beruf ausüben möchte, sondern Berufsbilder wie Influencer, Innenarchitekt oder Psychotherapeut höher angesehen sind, ist das ein sehr großes Thema in der Branche. 

Die Margen waren in der Vergangenheit niedrig, da Roland Koch den Laden total an die Wand gefahren hat. Man kann froh sein, dass es Bilfinger überhaupt noch gibt. Die Dimension läßt sich anhand des Umsatzes erkennen, der 2013 noch bei 8,4 Mrd. lag und im vergangenen GJ nur noch bei 3,7 Mrd.  In den letzten Jahren musste das Team um Tom Blades sehr kostenintensive Restukturierungen vollziehen. 

Die Restrukturierungen, die im Rahmen eines detailierten Zeitplans abgearbeitet wurden, waren mannigfaltig und lagen jedes Jahr in hohem zweistelligen Mio.-Bereich und betrafen insbesondere die Compliance in USA, den Abbau von juristischen Einheiten von einstmals 200 Tochtergesellschaften auf rund 80 irgendwie operativ tätige Einheiten. Allein für die IT-Harmonisierung innerhalb der vielen recht selbstbewussten Töchter im Konzern (bspw. Tebodin) hatte in den letzten Jahren jedes Jahr mehr als 6 Mio. Euro verschlungen - und das war noch ein kleiner Posten. Hinzu kamen noch die zahlreichen Rechtsstreitigkeiten und gigantischen Beraterbeträge aus den Compliance-Fällen in USA (extra zu oben erwähnten Systemaufbau), Abfindungen, Personalabbau, Wertberichtigungen ausscheidender Einheiten, etc etc, sodass wir Aufwendungen von 70 Mio. und mehr hatten. Tom Blades und zuletzt Christina Johansson hatten hier im Stillen über viele Jahre wirklich einen sehr guten Job gemacht, wo es zeitweise Spitz auf Knopf um den Laden stand und somit der Handlungsspielraum begrenzt war. Der völlig unfähige ARV Eckhard Cordes  hat leider beide abgesägt. Die Restrukturierungsphase ist 2021 abgeschlossen worden und 2021 war das letzte Jahr, in dem "adjusted" berichtet wurde. 

Beim Bilfinger gibt es drei große Hebel:

1.) Umsatzwachstum (schlechte Projekte sind raus, Kunden-Konjunktur brach ein, jetzt mit neuer Kernenergie, Fälligkeit von Wartungsintgervallen, Energieknappheit und Anlageneffizienz, Energiewechsel (Öl, Wasserstoff, Flüssiggas, überall werden Fließ- und Drucksysteme umgestellt und umgebaut, müsste es eigentlich gut laufen, vorrausgesetzt die Industrieanlagen werden nicht komplett stillgelegt oder die Konjunktur bricht ein

2.) Verringerung der SG&A-Kostenquote (dürfte großteils erreicht worden sein).  

3.) Restrukturierungsplan 2017 bis 2020 (verlängert wegen Covid auf 2021) beendet. Wenn alles wirklich glatt läuft, steckt da ein erheblicher Hebel. Da kann man dann auch die Verlustvorträge von 1,2 Mrd. endlich mal irgendwann gut gebrauchen. 

Wichtig wäre, dass Bilfinger den machtorientierten Eckhard Cordes los wird. Der hat in seinem Leben eine Blutspur des Grauens hinterlassen: Chrysler-Desaster, Metro-Desaster, Haniel-Desaster, Air-Berlin-Desaster, Karstadt-Desaster - Cordes hat nix ausgelassen. Sein Club aus Schrempp, Debelius, Mehdorn & Co. vereint Grobheit, Machtgier und Unfähigkeit - aber die sind jetzt alle mehr oder weniger Geschichte.

Aus meiner Sicht ist Bilfinger ein sehr interessanter Turnaround-Kandidat mit kräftigem Hebel - wenn denn alles andere einigermaßen hinhaut und das muss man sehen. 5% EBITA-Margenziel halte ich für optimistisch aber auch nicht abwegig.

Ich hoffe Dir mit meiner Sichtweise ein bisschen geholfen zu haben.

[vonHS]

Heute gibt es einen neuen Millionenauftrag für Bilfinger. Man wird für Instandhaltung von Shells Offshore-Anlagen im Golf von Mexiko zuständig:

https://www.bilfinger.com/news/pressemitteilungen/details/bi…

[Forum]

Die Zahlen per 22.07.2022 aus dem Rückkaufprogram:
https://www.bilfinger.com/investoren/aktie-bond-und-rating/a…

[DerHinterfrager]

Ich beobachte Bilfinger auch schon länger. Warum ist eigentlich die Gewinnmarge so klein? Ein EBIT von 9 Mio. Euro bei einem Umsatz von 961 Mio Euro im 2. Quartal 2022 ist eigentlich lächerlich, finde ich. Und das geht schon seit Jahren so. Angeblich ist doch schon umstrukturiert worden. Die letzten größeren Gewinne sind ja auf Verkäufe zurückzuführen (Apleona). Eigentlich ist Bilfinger doch eine Art "Handwerksunternehmen". Bloß für Industrieanlagen. Ich kann mir schwer vorstellen, dass es da so viele Experten gibt - oder doch? Ist die Konkurrenz dort so hoch und damit auch der Preisdruck? Und wenn Bilfinger so gut ist, wie auf der Firmenseite präsentiert wird, dann könnte man ja auch gute Preise nehmen für die Dienstleistungen.
Oder ist das Unternehmen einfach schlecht geführt (Verwaltungswasserkopf)? Schlechte Kalkulation der Dienstleistungen?
Eigentlich sind solche Dienstleistungen ja immer gefragt - auch in Krisenzeiten müssen ja Industrieanlagen gewartet werden.
Aber mich hält von einem Einstieg ab, dass nie irgendetwas unter dem Strich an größeren Gewinnen übrig bleibt.
Angeblich zwar aktuell sehr guter Auftragseingang - aber was hilft das den Aktionären, wenn unter dem Strich nichts übrig bleibt an Gewinn...
Andererseits ist der Streubesitz ja recht gering und es sind sehr viele institutionelle Investoren beteiligt. Was sehen die, was ich nicht sehe?

[MisterGoodwill]

!

Dieser Beitrag wurde von CloudMOD moderiert. Grund: bitte das Threadthema beachten und bleiben Sie bitte sachlich

[vonHS]

Es geht immer noch nach unten mit den Bilfinger-Aktienkursen, doch jetzt sehen die ersten Analysten wieder Aufwärtspotential:

https://www.4investors.de/nachrichten/boerse.php?sektion=sto…

[Fozzybaer]

Antwort auf Beitrag Nr.: 72.013.819 von vonHS am 19.07.22 21:35:20

Zitat von vonHS: Noch ein Grund, warum der Absturz heute so groß war: die meisten Stopploss-Positionen seien bei um die 29€ gesetzt gewesen….

https://news.finanznachrichten.de/cli/PWQiXG97HHGD3hCyifwQBY…

Das große Börsenalphabet:

Angst
Absichern
Abfischen
Abgeben
Abwarten
Aussitzen
Aufregen
Aufgeben

Stopploss-Ordern und " Abfischer "; so arbeiten Profis; und anschließend den " Ängstlichen " die " verlorenen " Shares teurer wieder verkaufen.
Der Gewinn liegt zwischen Einkauf und Verkauf, funktioniert an der Börse immer wieder.

Letztes Jahr selbst " abgefischt " ( anderer Wert ) , deshalb: no more StoppLoss " sondern lieber " SELBER DENKEN, lernen, und sein Invest beobachten ".

Wer keine ( kurz/mitelfristigen ) KURSverluste aushalten / aussitzen kann sollte sich evtl. ein anderes " Spielfeld " suchen.
Langfristanleger waren an der Börse schon immer die besseren Gewinner, wenn sie auch länger auf das " Hurraerlebnis " warten aber dafür auch nicht so häufig " oh je, oh je " rufen mussten.

Und Bilfinger: wenn man schaut, wohin die wollen....🙄🤔😴😴😋💹

Grüßle
Fozzybaer🤗