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    Bastei Lübbe AG - zurück in eine bessere Zukunft (Seite 42)

    eröffnet am 12.08.18 07:57:58 von
    neuester Beitrag 07.05.24 17:40:49 von
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      schrieb am 26.11.20 10:51:20
      Beitrag Nr. 622 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.713.140 von Huta am 15.11.20 14:58:14
      Zitat von Huta: Guten Tag !

      Ich bin ja mal gespannt, wie sich das o.g. Buch von Herrn Rossmann ab Montag verkaufen wird. In den letzten Tagen wurde der "Ökothriller" ja in vielen Printmedien massiv mit ganzseitigen Anzeigen beworben. Die Anzeigen liefen alle als "Rossmann - Anzeigen" - ich gehe daher davon aus, dass die Firma Rossmann wohl auch die Kosten trägt, was für Bastei Lübbe ja nicht schlecht wäre ;) ).

      Ich könnte mir vorstellen, dass eine derart massive Werbekampagne in den Printmedien schon ein Echo hat, zumal das Thema "Klimawandel" ja auch aktuell ist, und sich das Buch in der nächsten Bestsellerliste platziert (sicher auch weil der Autor ja eine gewisse Prominenz besitzt und sein Sachbuch in 2019 auf Platz 1 der SPIEGEL Liste für Sachbuch HC stand).

      Einen schönen Sonntag noch.


      Das Buch von Herrn Rossmann hat's nicht ganz nach oben geschafft, steht aber auf der neuen SPIEGEL Bestsellerliste immerhin auf Platz 2 bei Hardcover Belletristik.
      Und Ken Follett hält sich immerhin auf Platz 5 der entsprechenden Liste - und da sein Buch das mit Abstand teuerste der Top 5 ist, dürfte er rein auf den Umsatz bezogen wohl noch etwas weiter vorne stehen.
      Bastei Luebbe | 3,560 €
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      Avatar
      schrieb am 20.11.20 13:29:22
      Beitrag Nr. 621 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.781.822 von Istanbul am 20.11.20 12:19:48Na ja ich glaube sicher nicht, dass ich grundsätzlich "deutlich mehr vom Investieren verstehe als der Markt".

      Bastei Lübbe habe ich seinerzeit mal gekauft, weil ich persönlich sehr gerne und sehr viel lese und ich die Idee, dann auch konsequenterweise an einem Buchverlag beteiligt zu sein, ansprechend fand (ich weißt, dass man so etwas nicht machen sollte - aber warum soll ich hier lügen?)

      Als die Aktie wie ein Stein gefallen ist, weil die Blütenträume der vorherigen Geschäftsführung nicht nur nicht wahr geworden sind sondern das gesamte Unternehmen in große Gefahr gebracht haben, habe ich den Bestand wirklich in einem ungesunden Maß immer weiter aufgestockt, um den durchschnittlichen Einstandskurs immer weiter zu verbilligen, weil ich in dem Fall tatsächlich gehofft habe, schlauer als der Markt zu sein. Ich war mir halt vergleichsweise sicher, dass BL mit dem einigermaßen gesunden Kerngeschäft (siehe unten) und den positiven Cashflows den Weg aus der Krise findet. Das hat ja auch geklappt - aber ich habe bei meinem persönlichen" Break Even" den größten Teil meiner Aktien geschmissen, ehrlich gesagt schweißgebadet und froh ohne Verluste aus der Sache rausgekommen zu sein.

      Nun ist BL immer noch mit Abstand mein größter Posten im Depot aber weit davon entfernt wieder in den roten Bereich zu kommen - und das plus der Perspektive auf behutsames Wachstum in der Zukunft reicht mir schon😉.

      Grundsätzlich, da hast Du schon recht, investiere ich am liebsten in Unternehmen, die "zurückgeblieben" sind. Wenn ich's mir recht überlege, habe ich da dann doch den Anspruch, das Unternehmen besser bewerten zu können als der Markt 🙂. Ich muss dazu aber sagen, dass ich mir das Unternehmen sehr genau anschaue bevor ich es kaufe - auch und gerade die Bilanz und dann versuche, meine Schlüsse zu ziehen.

      Zweiter Trigger für einen Aktienkauf ist bei mir, wenn ein Unternehmen ein Programm aufsetzt, mit dem man in absehbarer Zeit ganz andere Umsätze oder eine deutlich höhere Profitabilität erreichen will. Da ich grundsätzlich "meine" Unternehmen " für immer" behalte und im Regelfall regelmäßig zukaufe, habe ich kein Problem damit, heute schon Unternehmen zu kaufen, die für das Jahr 2025 z.B. bestimmte Kennziffern erreicht haben wollen - da vertraue ich dann einfach darauf, dass die Vorstände schon wissen, was sie da jeweils verzapfen.

      Zurück zu Bastei Lübbe: An einer Stelle würde ich Dir widersprechen. Ich glaube, dass man in dem Wahn, Bastei Lübbe ein interessanteres Image verschaffen zu müssen und aus dem (angeblich langweiligen) Verlag ein "Medienunternehmen " machen zu wollen auch die Buchsparte in sehr unruhiges Fahrwasser gebracht hat. Man hat sowohl Manpower als auch vor allem eine Menge Geld dafür verschwendet, oolipo aufzubauen oder bookrix etc. auszubauen etc. und das Geld hat man dem Buchbereich entzogen und als Folge auch weniger Bücher verkauft.
      Um das etwas zu kaschieren (behaupte ich jetzt mal) hat man die Autorenhonorare nicht so abgeschrieben, wie man das eigentlich hätte machen müssen (was dann ja später zu erheblichen Sonderabschreibungen geführt hat). Hätte ich das seinerzeit schon gewusst/geahnt wäre Ich wohl nicht so optimistisch gewesen, dass BL noch die Kurve bekommt.

      Der frühere CFO, Herr Zimmermann, hat mal in einer Veranstaltung der DSW gesagt, dass der Buchbereich von BL vor dem Börsengang auch deshalb so hohe Margen hatte, weil man die Autorenhonorare nie richtig abgeschrieben hätte. Offenbar (siehe Sonderabschreibungen) lag er damit richtig.

      Und dass der Buchmarkt einigermaßen stabil ist und Leser treue Kunden, sehe ich absolut genauso - aber das bedeutet aus meiner Sicht eben nicht, dass Bastei Lübbe zwangsläufig immer den Geschmack der Leser trifft oder dass nicht auch mal ein schwächeres Programm mit dabei sein kann. Natürlich birgt die Tatsache, dass sozusagen alle halbe Jahre der Tisch wieder komplett gewischt und der Kuchen im Grunde wieder vollständig neu verteilt wird, auch immer eine Chance für einen gut geführten Verlag - aber eben auch ein gewisses Risiko. Deshalb der von mir gedanklich vorgenommene Bewertungsabschlag.

      Aber nur dass wir uns nicht falsch verstehen: Ich glaube sehr wohl daran, dass BL auf mittlere bis lange Sicht ein interessantes und lohnendes Investment ist - und falls sich die Erkenntnis am Markt durchsetzt, dass ein KGV größer 15 angemessen ist, wäre ich darüber auch nicht unglücklich. Ich diskutiere erheblich lieber über die Frage ob ein KGV von 14 angemessen oder zu niedrig ist als mir, wie noch vor wenigen Jahren, ständig anhören zu müssen, dass BL ein Insolvenzkandidat ist oder die Aktie in Kürze zum Pennystock mutiert 😉
      Bastei Luebbe | 3,660 €
      Avatar
      schrieb am 20.11.20 12:19:48
      Beitrag Nr. 620 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.780.985 von Huta am 20.11.20 11:24:53
      Zitat von Huta: Danke für Deinen Beitrag. Ich finde die Beantwortung der Frage, welches KGV denn angemessen wäre, immer sehr schwierig.

      Natürlich. Gerade deswegen setzt man erst einmal das Markt-KGV an, wenn man mit KGV an die Bewertung herangeht. Ist das Geschäftsmodell risikoreicher, weniger Wachstum, ... geht man runter, umgekehrt höher. Wie gesagt, ich verwende den KGV-Ansatz nicht, kenne aber Investoren, die das erfolgreich tun.

      Für Verlage gibt es ja auch keine richtige Peergroup.

      Richtig. Das impliziert einen BewertungsAUFSCHLAG, da das Geschäftsmodell wenig mit dem anderer korreliert. Übrigens, der Hauptgrund warum ICH mich mit Bastei Lübbe beschäftige.

      MMn muss man zwei Faktoren bei der Bewertung schon berücksichtigen:
      Einmal ist Bastei Lübbe auf einem Markt tätig, der schon seit Jahren nicht mehr wirklich wächst sondern stagniert. Auf so einem Markt ist es nicht unmöglich zu wachsen (ich glaube daran,dass BL wachsen wird) aber es ja keine Selbstverständlichkeit - und das Wachstum wird mMn eher behutsam als exponentiell vonstatten gehen.

      Tja, das kann jeder selbst für sich beurteilen. Du scheinst hier neutral zu sein, und da Du hier der Experte bist, gehe ich da einfach mit.

      Hinzu kommt als zweiter Punkt, dass das Verlagageschäft mMn deutlich volatiler ist als andere Branchen. Man kann sich in dieser Branche eben nicht auf ein "Grundgerüst" von vom Markt angenommenen und nachgefragten Produkten verlassen und darauf aufbauen sondern muss im Prinzip jedes halbe Jahr eine komplett neue Produktpalette in den Markt bringen (und auch nicht jeder bekannte Autor garantiert hohe Umsätze bzw. Gewinne). Das macht das Geschäft mMn unberechenbarer als das von vielen anderen Unternehmen.

      Das sehe ich anders. Letztlich kommt's auf die Nachfrage, also die Leser an. Gibt kaum eine stabilere Nachfrage m.E. Wer viel liest, liest sein ganzes Leben lang viel. Klar gibt's Schwankungen zwischen den einzelnen Jahren.

      Daher würde ich einen Abschlag bei der Bewertung schon für nicht vollkommen widersinnig halten (zumal man ja auch noch im Hinterkopf haben könnte, dass BL ja erst seit kurzem in ruhigerem Fahrwasser ist und viele Jahre lang erhebliche Probleme hatte).
      Im jetzigen Geschäftssegment war BL immer in ruhigem Fahrwasser.

      Dass die Analysten das anders sehen, weiß ich - ich bin da aber persönlich lieber vorsichtig. Auch wenn man ein KGV von 14 oder 15 anlegen würde, würde sich der Kurs ja mit steigendem Umsatz und folgenden höheren EpS bewegen.😉

      Wenn Du immer nur Aktien kaufst, die um - sagen wir mal 30-50% - günstiger bewertet sind als der Markt, gehst Du davon aus, dass Du deutlich mehr vom Investieren verstehst als der Markt. Da gibt's durchaus welche, die einen entsprechenden track record haben ... Im Schnitt ist das aber per definitionem nicht möglich.
      Bastei Luebbe | 3,660 €
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 20.11.20 11:24:53
      Beitrag Nr. 619 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.780.472 von Istanbul am 20.11.20 10:52:16
      Zitat von Istanbul: M.E. bewertest Du die gute Bilanz und das jetzt stabile Geschäftsmodell zu wenig. Das kannst Du entweder über andere Ergebnisgrößen als das KGV, gängiger ist hier EV/EBIT (ich nehme gerne Umsatzgrößen), abbilden oder durch ein angemesseneres faires KGV. Dein subjektiv angemessenes KGV von 14 ist zu niedrig für das Geschäftsmodell i.V. zu dem, was der Markt jetzt anderen Unternehmen zugesteht. Das DAX-KGV etwa liegt aktuell bei knapp 19, für Märkte kleinerer Werte ist es sogar deutlich höher. Klar ist das im Corona-Jahr mit Vorsicht zu genießen, aber so sieht's momentan aus.

      Die Konzernsteuerquote, mit der man rechnen sollte, beträgt 32,45% (GB S.106).


      Danke für Deinen Beitrag. Ich finde die Beantwortung der Frage, welches KGV denn angemessen wäre, immer sehr schwierig.
      Für Verlage gibt es ja auch keine richtige Peergroup. MMn muss man zwei Faktoren bei der Bewertung schon berücksichtigen:
      Einmal ist Bastei Lübbe auf einem Markt tätig, der schon seit Jahren nicht mehr wirklich wächst sondern stagniert. Auf so einem Markt ist es nicht unmöglich zu wachsen (ich glaube daran,dass BL wachsen wird) aber es ja keine Selbstverständlichkeit - und das Wachstum wird mMn eher behutsam als exponentiell vonstatten gehen

      Hinzu kommt als zweiter Punkt, dass das Verlagageschäft mMn deutlich volatiler ist als andere Branchen. Man kann sich in dieser Branche eben nicht auf ein "Grundgerüst" von vom Markt angenommenen und nachgefragten Produkten verlassen und darauf aufbauen sondern muss im Prinzip jedes halbe Jahr eine komplett neue Produktpalette in den Markt bringen (und auch nicht jeder bekannte Autor garantiert hohe Umsätze bzw. Gewinne). Das macht das Geschäft mMn unberechenbarer als das von vielen anderen Unternehmen.

      Daher würde ich einen Abschlag bei der Bewertung schon für nicht vollkommen widersinnig halten (zumal man ja auch noch im Hinterkopf haben könnte, dass BL ja erst seit kurzem in ruhigerem Fahrwasser ist und viele Jahre lang erhebliche Probleme hatte).

      Dass die Analysten das anders sehen, weiß ich - ich bin da aber persönlich lieber vorsichtig. Auch wenn man ein KGV von 14 oder 15 anlegen würde, würde sich der Kurs ja mit steigendem Umsatz und folgenden höheren EpS bewegen.😉
      Bastei Luebbe | 3,660 €
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 20.11.20 10:52:16
      Beitrag Nr. 618 ()
      M.E. bewertest Du die gute Bilanz und das jetzt stabile Geschäftsmodell zu wenig. Das kannst Du entweder über andere Ergebnisgrößen als das KGV, gängiger ist hier EV/EBIT (ich nehme gerne Umsatzgrößen), abbilden oder durch ein angemesseneres faires KGV. Dein subjektiv angemessenes KGV von 14 ist zu niedrig für das Geschäftsmodell i.V. zu dem, was der Markt jetzt anderen Unternehmen zugesteht. Das DAX-KGV etwa liegt aktuell bei knapp 19, für Märkte kleinerer Werte ist es sogar deutlich höher. Klar ist das im Corona-Jahr mit Vorsicht zu genießen, aber so sieht's momentan aus.

      Die Konzernsteuerquote, mit der man rechnen sollte, beträgt 32,45% (GB S.106).
      Bastei Luebbe | 3,660 €
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      Avatar
      schrieb am 20.11.20 08:45:14
      Beitrag Nr. 617 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.766.945 von Huta am 19.11.20 12:22:54
      Analysten
      Guten Morgen !

      Nun hat auch Solventis Research als dritter Researcher nach Warburg und DZ Bank ein Analyseupdate auf der Basis der Halbjahreszahlen vorgelegt - und mMn wieder mit den realistischsten Zahlen.

      Vorweg: Alle drei Analysten empfehlen Bastei Lübbe zum Kauf - die Kursziele liegen bei 4,50 Euro (DZ Bank) und bei 5 Euro (Warburg und Solventis).

      Was die Zahlen angehen, sind sich die drei Analysen aber witzigerweise (oder eben auch nicht) ziemlich uneins.

      Beim Umsatz für das laufende Jahr herrscht noch weitgehend Einigkeit - von 86 Mio Euro (Solventis) über 87,2 (DZ) bis 88 Mio Euro (Warburg) geht die Spanne. Was das EBIT angeht, treten dann schon größere Differenzen auf - hier geht es von 5,2 Mio Euro (Solventis) bis zu 6,7 (DZ) bzw. 6,8 Mio Euro.

      Und auch beim EpS gibt es mMn erstaunliche Unterschiede. Während Solventis von 23 Cent je Aktie ausgeht, sind Warburg mit 30 Cent und DZ mit 31 Cent deutlich optimistischer.

      Ich hab mir mal die Analysen etwas genauer angeschaut und versucht herauszufinden, wo die Unterschiede liegen.

      DZ Bank und Solventis liegen beim EBT noch ziemlich nahe beieinander - 4,7 und 5,1 Mio Euro. Dann wendet die DZ Bank aber einen aus meiner Sicht ziemlich unrealistischen (sehr) geringen Steuersatz von nur 20% auf das EBT an während Solventis bei dem eher "klassischen" 35% liegt. Dadurch liegt dann der Konzernjahresüberschuss bei der DZ Bank um etwa 1 Mio Euro höher als bei Solventis und das EpS (bei 13,3 Mio Aktien) eben um 7,5 Cent.

      Etwas abseitig liegt mMn Warburg mit den Zahlen. Da liegt das EBT schon höher als bei den beiden anderen Analysten - nämlich bei 6 Mio Euro - weil man schon von einem 2 Mio Euro höheren Umsatz ausgeht, der sich bis "unten" durchzieht (wobei der Vorstand ja im Halbjahresbericht darauf hinweist, dass man das Umsatzziel von zwischen 85 und 90 Mio Euro eher am unteren Rand treffen wird).

      Ich persönlich würde mich weiterhin an die Vorgaben des Vorstands halten. Dieser geht für das EBIT von einem Wert zwischen 5 und 6 Mio Euro aus - aber einschließlich der Sondererträge aus dem außergerichtlichen Vergleich mit früheren Organmitgliedern i.H.v. 1,1 Mio Euro. Der Vorstand weist im Halbjahresbericht auch darauf hin, warum man das EBIT (und ja auch den Umsatz) vergleichsweise vorsichtig kalkuliert - einmal (und vor allem) wegen der unsicheren Coronalage und der damit verbundenen Unsicherheit für das für den Buchhandel extrem wichtigen Weihnachtsgeschäfts und dann eben auch, weil sich der Hörbuchmarkt deutlich verändert.
      Wurden früher Hörbücher vor allem "physisch" verkauft - also in Form von Hörbuch CDs ändert sich das Kundenverhalten hin zu gestreamten bzw. heruntergeladenen Hörbüchern. Bastei Lübbe sieht daraus zwar keine erheblichen Ertragseinbußen - auch weil man im Streaming - und Downloadbereich geringere Kosten hat als bei der Herstellung eines Hörbuchs auf CD und damit auch geringere Umsätze nicht unbedingt zu entsprechend geringeren Erträgen führen müssen - aber kleinere Umsatz- und Ertragseinbußen kann es schon geben.

      Nehmen wir mal die Mitte der EBIT-Prognose des Vorstands, erreicht dieses 5,5 Mio Euro. Das Finanzergebnis dürfte aufs Jahr gerechnet mit (höchstens) etwa 0,5 Mio Euro negativ sein, bleibt ein EBT von 5 Mio Euro. Wendet man darauf den üblichen Steuersatz von ca. 35% an, verbleibt ein Konzernjahresüberschuss von 3,25 Mio Euro oder eben (bei 13,3 Mio Aktien) gut 24 Cent EpS.

      Jetzt gibt es mMn aber noch eine kleine "Unbekannte" in der Rechnung. BL hat aus den "nicht fortgeführten Geschäftsbereichen" noch einen Ertrag von 0,25 Mio Euro erzielt (das dürfte noch aus Daedalic stammen - einschließlich Erträgen aus dem Verkauf, der dann doch nicht ganz so schlecht gelaufen ist, wie zunächst befürchtet - immerhin hat man ja noch etwas Geld für die Anteile bekommen). Ich denke, den Betrag von umgerechnet knapp 2 Cent müsste man zum Ergebnis von 24 Cent noch hinzurechnen - ergibt dann unterm Strich ca. 26 Cent EpS für die Aktie im laufenden Jahr (wie gesagt, falls uns nicht doch noch der Himmel auf den Kopf fällt).

      Wenn ich diesen Wert mal ansetze, erhalte ich bei einem Kurs von 3,70 ein KGV von etwas über 14. Bei diesem EpS würde ich persönlich auch davon ausgehen, dass man wohl für das laufende Jahr ca. 10 Cent Dividende zahlen könnte (man hat ja immer darauf verwiesen, dass man ca. 40% des Ertrags als Dividende auskehren würde) - macht dann eine Dividendenrendite auf den aktuellen Kurs von etwa 2,7 %.

      Ich persönlich (ist aber nur meine Meinung) bin der Auffassung, dass die Aktie mit 3,70 Euro derzeit gut bewertet ist.

      Steigerungspotential könnte sich mMn ergeben, wenn Bastei Lübbe die Umsätze ausweitet - entweder durch die "Übernahme" neuer erfolgversprechender Autoren von anderen Verlagen oder durch die (Eigen)Entwicklung bisher unbekannter Autoren (was ja auch in der Vergangenheit öfter gelungen ist), vor allem aber auch durch die (von Bastei Lübbe ja auch schon häufiger als Bestandteil der Strategie benannte) Übernahme kleinerer Verlage bzw. Imprints.

      Dadurch dürfte sich die Umsatzbasis vergrößern lassen ohne dass entsprechend höhere Kosten entstehen - in der Vergangenheit wurde diese Skalierbarkeit des Geschäftsmodells immer als entscheidender Hebel zur Steigerung des Unternehmensergebnisses angesehen. Natürlich wird aber auch der neue Vorstand daran arbeiten, weitere Kostensenkungspotentiale im sich verändernden Markt zu heben und die Profitabilität je Umsatzeuro zusätzlich zu steigern (hier dürfte es vor allem um zielgruppengenaues Marketing oder um Senkung der Druckkosten durch eine Reduzierung der Remittenden gehen).

      Der ausgeschiedene Vorstand hat eine solide finanzielle Grundlage für das Unternehmen geschaffen (was angesichts der erheblichen Schieflage der BL AG vor einigen Jahren keineswegs selbstverständlich war).
      Die Bilanz ist inzwischen mehr als in Ordnung: keine Nettoverschuldung, nachhaltig positive Cashflows, EK-Anteil bei knapp 45%, bilanzielle Risiken aus der früheren Expansion in verlagsfremde Geschäftsfelder bestehen nicht mehr und mit der soliden Bilanz besteht jetzt wieder verstärkt die Möglichkeit in gute (und teurere) Manuskripte und Autoren zu investieren, die dann wieder für steigende Umsätze sorgen (immer unter der Voraussetzung, dass die Verlagsmitarbeiter wie in der Vergangenheit schon hinreichend oft bewiesen das richtige Näschen für Manuskripte und Autoren mit Potential haben).

      Die Basis für "Phase 2" (Ausweitung der Umsätze) ist also gelegt - gelingt die Ausweitung der Umsätze, besteht auch Grund zu der Annahme, dass die Aktie nachhaltig über die mMn derzeit angemessene Bewertung von etwa 3,50 Euro steigt.
      Insofern würde ich derzeit nicht unbedingt darauf wetten, dass bei BL kurzfristig deutliche Kurssteigerungen zu erwarten sind - aber mittelfristig, wie gesagt bei steigenden Umsätzen, sehe ich durchaus noch Potential - nicht in Form einer Kursexplosion aber in Form von stetig steigenden EpS und damit einhergehend stetig steigenden Kursen.

      (Ist aber wie immer nur meine Meinung und keine Empfehlung!).

      Einen schönen Tag noch allerseits.
      Bastei Luebbe | 3,700 €
      Avatar
      schrieb am 19.11.20 12:22:54
      Beitrag Nr. 616 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.713.140 von Huta am 15.11.20 14:58:14Guten Tag !

      In der neuen SPIEGEL Bestsellerliste vom 16.11. kann das neue Buch von Herrn Rossmann naturgemäß noch nicht entgalten sein, weil dieses ja erst am 16.11. auf den Markt gekommen ist.

      Dafür hält sich der neue Follett dort ganz gut - in der 9. Woche auf der Liste und aktuell auf Platz 4 (was den Umsatz angeht, muss man berücksichtigen, dass die drei vor Follett platzierten Bücher allesamt 24 Euro kosten wohingegen Follett für 36 Euro über die Ladentheke geht).

      Herr Rossmanns neues Buch wird dafür prominent in der ZEIT von heute "besprochen" - na ja im Grunde wird nicht das Buch besprochen sondern Herr Rossmann. In dem sehr interessanten Artikel ("Kein doofes Buch, oder ?", den ich leider nicht verlinken kann, weil er im Internet hinter einer Bezahlschranke liegt) gibt es u.a. einen sehr interessanten Hinweis zum Thema "Bestsellerliste". Danach müsste man Platz 1 der SPIEGEL-Liste erreichen, wenn man ca. 30.000 Exemplare eines Buchs verkauft. Und laut Artikel wurden alleine am Montag in allen Rossmannfilialen (dort ist das Buch auch erhältlich) 2.000 Stück verkauft (ohne Buchhandel oder Amazon etc.). Mal schauen wo Rossmann in der nächsten Bestsellerliste landet.

      Zudem haben inzwischen zwei der drei Analysten ihr Research auf der Grundlage der im November veröffentlichten Halbjahreszahlen der BL aktualisiert. Beide (Warburg und DZ Bank) kommen zum Anlageaurteil "Kaufen" bei Kurszielen von 5 Euro (Warburg) und 4,50 Euro (DZ) - das war auch schonmal anders ...
      Bastei Luebbe | 3,720 €
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 16.11.20 01:21:13
      Beitrag Nr. 615 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.713.140 von Huta am 15.11.20 14:58:14
      Udo Lindenberg?
      Der neunte Arm des Oktopus



      Dirk Rossmann
      Der neunte Arm des Oktopus

      Thriller
      Eine Klima-Allianz – unsere letzte Chance?
      Der Klimawandel – eine Katastrophe ungeahnten Ausmaßes steht uns bevor. Verändert unsere Erde. Verändert unser aller Leben. Das Fiasko scheint unaufhaltsam. Bis die drei Supermächte China, Russland und die USA einen radikalen Weg einschlagen. Doch wird diese starke Klima-Allianz das Ruder noch herumreißen?
      Die Maßnahmen der Allianz greifen gravierend in das Leben der Menschen ein, und nicht jeder will diese neue Wirklichkeit kampflos akzeptieren. Alle Mittel sind den Gegnern recht, um ihre ökonomischen und machtpolitischen Interessen zu verteidigen. Die Situation spitzt sich dramatisch zu, und plötzlich liegt das Schicksal der Erde in den Händen eines schüchternen Kochs und einer unscheinbaren Geheimagentin.

      „Das ist Hammer. Super spannend. Respekt!“ Udo Lindenberg
      Bastei Luebbe | 3,480 €
      Avatar
      schrieb am 15.11.20 14:58:14
      Beitrag Nr. 614 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.680.347 von Huta am 12.11.20 08:46:02
      Der neunte Arm des Oktopus
      Guten Tag !

      Ich bin ja mal gespannt, wie sich das o.g. Buch von Herrn Rossmann ab Montag verkaufen wird. In den letzten Tagen wurde der "Ökothriller" ja in vielen Printmedien massiv mit ganzseitigen Anzeigen beworben. Die Anzeigen liefen alle als "Rossmann - Anzeigen" - ich gehe daher davon aus, dass die Firma Rossmann wohl auch die Kosten trägt, was für Bastei Lübbe ja nicht schlecht wäre ;) ).

      Ich könnte mir vorstellen, dass eine derart massive Werbekampagne in den Printmedien schon ein Echo hat, zumal das Thema "Klimawandel" ja auch aktuell ist, und sich das Buch in der nächsten Bestsellerliste platziert (sicher auch weil der Autor ja eine gewisse Prominenz besitzt und sein Sachbuch in 2019 auf Platz 1 der SPIEGEL Liste für Sachbuch HC stand).

      Einen schönen Sonntag noch.
      Bastei Luebbe | 3,500 €
      50 Antworten
      Avatar
      schrieb am 12.11.20 08:46:02
      Beitrag Nr. 613 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.668.002 von Huta am 11.11.20 10:21:10
      Halbjahreszahlen
      Guten Morgen !

      Heute Morgen wurden die Halbjahreszahlen veröffentlicht und ich finde sie uneingeschränkt gut.

      Was mich nach wie vor positiv überrascht: Trotz der Coronamaßnahmen in den ersten Monaten des Jahres - mit Schließung des stationären Buchhandels - konnte Bastei Lübbe den Umsatz um durchaus beachtliche 7,3 % steigern. Es gibt mWn kaum Unternehmen, die in Coronazeiten von den Schließungsmaßnahmen betroffen waren und trotzdem ihren Umsatz steigern konnten.

      Aber BL konnte nicht nur den Umsatz steigern sondern auch das EBIT. Auf Halbjahressicht gab es OPERATIV eine Steigerung von 1,8 Mio Euro auf 2,3 Mio Euro - das entspricht einem Zuwachs von gut 27%. Die Profitabilität des Geschäfts konnte demnach erheblich gesteigert werden! Ich weiß, dass im Halbjahresbericht ein EBIT von 3,4 Mio Euro ausgewiesen wird. Dieses enthält aber 1,1 Mio Euro Sonderertrag aus dem Vergleich mit ehemaligen Organmitgliedern und gehört mMn damit nicht zum operativen Geschäft.

      Die Ebitmarge konnte dementsprechend (wieder operativ) von 4,7 auf 5,6 % gesteigert werden. Die schon seit Jahren angestrebte Ebitmarge von 6% kommt damit sehr nahe - und wenn der Umsatz in Q3 im Weihnachtsgeschäft ausgeweitet werden kann, dürfte sie auch bezogen auf die dann ersten 9 Monate des Geschäftsjahres auch insgesamt erreicht sein.

      Weiter erfreulich ist die Entwicklung der Vermögenslage. Von einer Nettoverschuldung, die vor ein paar Jahren ja noch existenzgefährdend hoch war, ist heute keine Rede mehr. Vielmehr weist man eine Nettofinanzposition von 0,6 Mio Euro aus - ein mehr als gelungener Turnarround auf diesem Gebiet.

      Was den Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit angeht, ist dieser zwar auf dem ersten Blick von 3,4 Mio Euro auf 1,6 Mio Euro gesunken - aber man darf dabei nicht vergessen, dass Bastei Lübbe als Verlag die Investitionen in Autorenhonorare (und das sind für einen Verlag nun einmal die wesentlichen Ausgaben) schon im CF aus betrieblicher Tätigkeit ausweist (in anderen Unternehmen werden die wesentlichen Investitionen erst beim CF aus Investitionstätigkeit gezeigt). Und hier hat BL im ersten Halbjahr diesen Jahres deutlich mehr investiert als im ersten Halbjahr des Vorjahres (13,5 Mio Euro nach nur 4,1 Mio Euro im Vorjahr).

      Den ein oder anderen mag es vielleicht stören, dass man sich seitens BL dazu bekannt hat, die Prognose beim Umsatz "nur" am unteren Rand zu erreichen (also etwa 85 Mio Euro als Zielumsatzgröße anstrebt) - aber man sollte nicht vergessen, dass die derzeit laufende zweite Coronawelle noch einiges an Unsicherheit hinsichtlich der Kauflust der Konsumenten in der Vorweihnachtszeit birgt. Und auch 85 Mio Euro wäre eine Umsatzsteigerung zum coronafreien Vorjahr (knapp 5%). Wahrscheinlich muss man auch bei den erwarteten Umsätzen von Follett, Brown und Eschbach leichte Abstriche machen - aber so ist das Business im Verlagswesen eben. Dafür sind andere Bücher sicher besser gelaufen als erwartet - aber insgesamt finde ich es schon gut, dass man bei der Umsatzprognose lieber etwas vorsichtig ist. Entscheidend ist mMn sowieso, dass man bei der Prognose des Ebit keine Abstriche macht.

      Aus meiner Sicht ist BL also auf dem allerbesten Wege, meine Prognose von etwa 20 Cent EpS (rein operativ also ohne die Erträge aus dem Vergleich mit den Organmitgliedern, die etwa 4 Cent ausmachen könnten) zu erreichen.

      Heute gabs jedenfalls aus meiner Sicht gute Nachrichten jedenfalls für die in der Vergangenheit doch manches mal arg gebeutelten Aktionäre;).

      Einen charmanten Tag noch allerseits.
      Bastei Luebbe | 3,380 €
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