checkAd

    KEINE ZEIT - Ja ist das denn wirklich so? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 02.06.00 15:34:43 von
    neuester Beitrag 24.01.02 15:20:03 von
    Beiträge: 27
    ID: 149.734
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 566
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 02.06.00 15:34:43
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hi, was haltet Ihr von dieser These:

      Es gibt keine Zeit, weder als Dimmension, noch als einwirkende Kraft.

      Zeit existiert nur in unserer Vorstellung und ist nichts als ein Hilfsmittel zur Wahrnehmung und Orientierung. Das Universum gibt es nur einmal, es verändert sich, aber vergangene Zustände sind nur Erinnerungen und nicht mehr physisch existent. Es gibt keine lange Kette von unterschiedlichen Zuständen des Universums entlang der Zeitachse, sondern nur ein sich änderndes Universum in der Gegenwart. Wir behandeln die Zeit irrtümlich als 4. Dimension, aber in Wirklichkeit enthält ein X dimensionaler Raum unendlich viele X-1 dimensionale Räume gleichzeitig. Wie schon gesagt, unser 3D-Universum gibt es nur einmal.

      Die Vergangenheit und die Zukunft ist leer. Wenn es weder Vergangenheit noch Zukunft, sondern nur die unendlich kurze Gegenwart gibt, dann gibt es auch keine Zeit.

      Wie kommt es, dass man eine Erinnerung von der Vergangenheit und eine Vorstellung von der Zukunft hat?
      So funktioniert halt unsere Bewußtsein. Unnötig zu sagen, dass weder das Vergangene noch das Zukünftige zum Zeitpunkt der Gegenwart existiert.

      Wie kommt es, dass für uns (scheinbar) die Zeit vergeht?
      Auch ohne Zeit gibt es gemäß der Naturgesetze Ursache und Wirkung, also eine Reihenfolge der Ereignisse. Zeitmessung ist das Zählen gleichförmiger Ereignisse (z.B. x-Milliarden Atomschwingungen = 1 Sekunde) und die Zuordnung bestimmter Ereignisse zu bestimmten Zählerständen (z.B. 1.6.2000 18:32:12 => Die Maus von ZimtOchse fällt vom Schreibtisch).

      Wie kommt es, dass immer alles gleich schnell passiert?
      Gleiche Dinge (z.B. Atome) reagieren in gleichen Situationen auf die gleiche Weise aufeinander (wie könnte es anders sein?).

      Was bedeutet das nun?
      Eigentlich ändert sich nichts. Unsere Zeitvorstellung ist nach wie vor gut geeignet die Realität zu beschreiben.

      Ja ist das denn wirklich so?
      Eine gute Frage, die ich weiter geben möchte ...

      ciao ZO
      Avatar
      schrieb am 02.06.00 15:39:15
      Beitrag Nr. 2 ()
      guter beitrag, aber...
      ich habe es versucht zu verstehen und

      erzähle dies einmal einem 30-jährigen krebskranken, der noch 3 tage zu leben hat.

      nichts für ungut !

      gruss

      STOCKPIG
      Avatar
      schrieb am 02.06.00 17:43:53
      Beitrag Nr. 3 ()
      Hi stockpig,

      den Zusammenhang mit dem Krebskranken verstehe ich nicht. Mit oder ohne Zeit leben wir ganz normal weiter. Zugegebenermaßen ist der Glaube an den Himmel oder die Wiedergeburt für ihn sicher reizvoller.

      ciao ZO
      Avatar
      schrieb am 02.06.00 18:04:44
      Beitrag Nr. 4 ()
      Moin Zimtochse
      Sehr interessant..

      Jedoch frage ich mich, wie du zu deiner Einsicht kommst?
      Warum sollte man die Zeit nicht als 4.Dimension ansehen können?
      Könntest du darauf vielleicht noch einmal näher eingehen?
      Denn es macht doch allen Sinn das Universum und seine Funktionsweise auf diese Art zu beschreiben und zu verstehen!
      Tatsächlich kann ich mir auch vorstellen, daß die ganze Welt nur ein Traum Gottes oder auch gequetschter Pflaumenmus ist. ;)

      Wäre nett wenn du deinen Gedankengang, falls du ihn noch nachvollziehen kannst, nocheinmal erläutern würdest.
      Zuweilen beschäftige ich mich nämlich auch mit solchen Dingen.

      Danke :)

      Ps: Zur Beruhigung für alle Gläubigen schließt auch deine Vorstellung die Existenz Gottes (zum Glück?) mitnichten aus.
      Avatar
      schrieb am 02.06.00 19:10:44
      Beitrag Nr. 5 ()
      Hi Newnoise,

      die Antwort kriegst Du spätestens am Sonntag, habe gerade keine Lust zum Denken.

      ciao ZO

      Trading Spotlight

      Anzeige
      InnoCan Pharma
      0,1995EUR +1,01 %
      Der geheime Übernahme-Kandidat?!mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 02.06.00 19:30:43
      Beitrag Nr. 6 ()
      Na dann viel Spaß beim Denken..

      Verblüffend in diesem Zusammenhang ist ja auch, daß die Zeit ohne die Materie und den Raum,
      in dem sich die Materie "bewegt", quasi ihre Berechtigung verliert.
      Denn Zeit an sich macht tatsächlich nur Sinn im Bezug auf sich verändernde Körper.

      Naja, bin schon auf deine Überlegungen gespannt :)

      Danke :)
      Avatar
      schrieb am 03.06.00 00:34:14
      Beitrag Nr. 7 ()
      Ich habe die Antwort,

      aber leider keine Zeit, die
      zu posten....

      MFG, der unter Termindruck seiende KF2
      Avatar
      schrieb am 03.06.00 12:47:49
      Beitrag Nr. 8 ()
      Hi Newnoise!

      > Warum sollte man die Zeit nicht als 4.Dimension ansehen können?
      Erstmal muss ich sagen, dass ich als Maßstab die hinlänglich bekannten 3 Dimensionen nehme und mir davon ausgehend ein Bild von der 4. Dimension mache. Für die Zeit als 4. Dimension müßte also folgendes gelten:

      (1) kein Anfang und kein Ende, bzw. in sich geschlossen, was ja bei unserem 3D Universum möglich sein könnte: "fliegt" man immer gerade aus, kommt man (vielleicht) irgendwann wieder an den Startpunkt.

      (2) die 3. Dimension enthält unendlich viele 2D Ausschnitte unserer Welt, welche wiederum unendlich viele 1D Teile enthalten. Die Zeit als 4. Dimension würde demnach unendlich viele, geringstfügig sich unterscheidende, statische Versionen unseres 3D Universums enthalten (wie Perlen auf einer Kette). Wichtig: diese 4D Welt würde sich nicht verändern, in der 4. Dimension wären alle 3D Welten (die Momentaufnahmen unseres Universums) gleichzeitig präsent.

      (3) Unsere 3D Welt besitzt keine echten 1D oder 2D Elemente. Eine 4D Welt demnach keine echten 3D Elemente. Ein 4D Wesen würde in einer 4D Welt leben, in der alles ausnamslos 4D ist.


      zu (1) : Nur wenn es keinen Zufall gibt, würde sich die Zeitachse in Richtung Zukunft fortsetzen. Für mich sind echte Zufälle übrigens unvorstellbar, aber die Jungs in der Quantenabteilung sind ja von der Existenz des Zufalls überzeugt. (echter Zufall = etwas verhält sich anders, als man es, mit der gemäß den Naturgesetzen zu erwartende Kette von Ursache und Wirkung, herleiten könnte). Anders gesagt: wenn es keinen echten Zufall gibt ist alles vorherbestimmt.

      zu (2): Ohne Veränderungen gibt es kein Leben, keine Wahrnehmung und kein Bewußtsein. Wie paßt das zu der Kette aus statischen Momentaufnahmen unserer Welt? Welche Kraft bewegt uns entlang dieser Kette von Zustand zu Zustand? Warum sollten unendlich viele Universen entlang der Zeitachse existieren, wenn ohne die Zeit(achse) eines völlig ausreicht? Wenn es aber nur ein Universum gibt, dann ist die Vergangenheit und die Zukunft leer. Es gibt dann in der Wirklichkeit keine Zeit - sondern nur in unserer Vorstellung, als praktische Denkhilfe.

      zu (3): Wir können uns nicht in der Zeit wie in den 3 anderen Dimensionen bewegen.


      Kurz gesagt: Die Punkte (2) und (3) sprechen für mich gegen die Vorstellung, dass Zeit die 4. Dimension im Sinne unserer bekanten 3 Dimensionen ist. Der Hauptgrund ist meine Vorstellung von einer Dimension, die ich aus den 3 Dimensionen des Raumes ableite. Zeit als solche hat weder Masse noch Energie, da ist es naheliegend ihre Existenz zu verneinen.

      In der Mathematik kann man übrigens mit vielen Dimensionen rechnen, keine davon ist die Zeit. Z.B. ein Hypercube ist das was für uns ein 3D Würfel ist, nur im 4D Raum:
      Rotating 4D Hypercube: http://casa.colorado.edu/~ajsh/sr/hypercube.html
      4-D hypercube projected into 3-D space: http://www.well.com/user/abs/SIGGRAPH96/4Dtess.html
      Visualizing the Hypercube: http://www-math.mps.ohio-state.edu/~fiedorow/math655/hypercu…


      > Verblüffend in diesem Zusammenhang ist ja auch, daß die Zeit ohne die Materie und den Raum,
      > in dem sich die Materie "bewegt", quasi ihre Berechtigung verliert.
      > Denn Zeit an sich macht tatsächlich nur Sinn im Bezug auf sich verändernde Körper.
      Stimmt, interessant. Wenn die Zeit still steht, würde sich nichts verändern. Gilt auch der Umkehrschluß? Würde die Zeit fortschreiten, wenn sich absolut nichts verändert? Gemäß unserer herkömmlichen Zeitvorstellung würde die Zeit weiter gehen.


      ciao ZO

      PS: Vermutlich klingt das alles ein wenig konfus, vielleicht kann ja mal jemand begründen warum die Zeit die 4. Dimension ist. Wenn das schlüssig ist, überdenke ich gerne noch einmal meine Aussagen.
      Avatar
      schrieb am 03.06.00 19:47:33
      Beitrag Nr. 9 ()
      Hallo ZimtOchse,

      das klingt sehr interessant was du schreibst, aber dennoch will ich wiedersprechen. Auch ohne genau mit
      der Materie befasst zu sein, behaupte ich, Albert Einstein würde sich im Grabe umdrehen. ;)

      Ich glaube du hast die Relativitätstheorie außer Betracht gelassen und bist auf deinem Zeitstrahl nur
      davon ausgegangen, dass sich alles unisono parallel gleichzeitig verändert.
      Dies ist aber nicht der Fall, denn sonst würde es keine Zeitdilatation (Die von einer bewegten Uhr gemessene
      Eigenzeit delta t ist kleiner als die von ruhenden synchronisierten Uhren gemessene Zeit delta tr für denselben
      Vorgang) innerhalb eines Inertialsystems geben. Man kann dies gut an Lichtuhren veranschaulichen und
      am Beispiel von Myonen (Elementarteilchen der Gruppe der Leptonen) erklären. Schon allein auf der Erde
      gehen die Uhren anders: Wer sich häufig in einem Flugzeug bewegt, dessen Uhr läuft langsamer als die
      eines ständig auf dem Boden befindlichen Menschen (--> Atomuhrexperiment 1971).

      Theoretisch also laufen sogar Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gleichzeitig ab und zwar physisch!!!
      Die Zeit ist eine 4 Dimension.

      Außerdem: Was ist mit Längenkontraktion, Lorentz-Transformation und Doppler-Effekt ;) ?

      Also ich denke so einfach ist die ganze Geschichte leider nicht. Hier noch ein Link für Interessierte...ich verstehe
      es selbst leider auch nicht: http://cdrom2.ub.uni-leipzig.de/TBPhys/daten/inhalt_o/inh_5.… aber
      solche




      sehen doch durchaus lustig aus, gell? :D:D


      Schöne Grüße, ein jetzt verwirrter, hdf ;)
      Avatar
      schrieb am 03.06.00 20:06:02
      Beitrag Nr. 10 ()
      Ein netter Zeitvertreib! Und da sag doch einer dieses Board hat Consorsniwo! lol
      Avatar
      schrieb am 03.06.00 20:32:55
      Beitrag Nr. 11 ()
      aus einerm kleinen Roman, den ich ca 1993 geschrieben habe:

      ----------------------------------------------------

      "Heute möchte ich ein paar Worte über die Zeit sagen. Gerade in der heutigen Welt ist es so, daß die Uhr den Menschen treibt. Und immer wirkt das Erleben von gestern noch nach, und die Probleme von morgen lassen uns auch schon nicht zur Ruhe kommen. Wenn es um die Abstimmung von Terminen geht, ist die Uhr sicher von Vorteil. Aber ich möchte von dem Jetzt sprechen, daß unabhängig von der jeweiligen Tageszeit ist. Das Jetzt hebelt die Zeit aus. Wenn wir im Jetzt sind, voll und ganz, ohne gestern und ohne morgen, nur hier, hat die Zeit keine Bedeutung - sie hört auf zu existieren. Das Jetzt läßt sich nicht in Sekunden, Minuten, Stunden, Tage, Wochen messen. Es IST, ohne Zeit! Ganz hier im Jetzt zu sein, fragt nicht nach gestern oder morgen - es ist zeitlos. Zeit-los, es läßt die Zeit los, es ist dann eben ohne Zeit. Die Zeit hört auf, wenn wir eins sind. Das Jetzt ist gleich für den der weiß, daß er morgen sterben wird und für den jungen Menschen, der mit scheinbar grenzenlos vorhandener Zeit unbekümmert in die Zukunft schaut. Das Jetzt ist für beide gleich, wenn sie im Jetzt sind. Ich sage nicht, es gelingt, sondern, wenn es gelingt."
      ----------------------------------------------------

      nette grüße
      laotzu
      Avatar
      schrieb am 03.06.00 20:42:45
      Beitrag Nr. 12 ()
      @hopedafly: danke für die interessanten Einwände, ich werde darüber nachdenken.

      @laotzu: Wie lebt man denn am Besten im Jetzt? Vorschlag: bloß nicht denken.

      ciao ZO

      PS: Einstein war auch gegen den Zufall: "Gott würfelt nicht"
      Avatar
      schrieb am 03.06.00 20:49:28
      Beitrag Nr. 13 ()
      @laotzu:
      steht Dein Name im Zusammenhang mit Lao-Tze?

      Lao-Tze: Einer der größten chinesischen Weisen, um 604 vor Chr. geboren. Autor des Tao Teh King ("Der Weg und seine Macht") eines Werkes, das die Bibel des Taoismus ist, jener Religion, die um dieses Buch herum erwuchs. Das Tao wurde als der Urgrund allen Daseins definiert oder als die Macht des Universums. Wörtlich übersetzt heißt Tao "Weg"

      ciao ZO
      Avatar
      schrieb am 03.06.00 21:50:29
      Beitrag Nr. 14 ()
      Lao-Tzu
      In Deutschland oft bekannter unter Lao-Tse

      Chin. wörtl. "Alter Meister"

      Nach trad. Auffassung der Autor des "Tao-te-king"

      Lao-tzu war nach Überlieferung ein Zeitgenosse des Konfuzius (6. Jh. Vor Chr.).
      Die Forschung sagt jedoch, daß das Tao-te-king nicht vor dem 4. Oder 3. Jh. V. Chr. Entstanden sein soll, so wird es Lao-tzu halt zugeschrieben.

      Lao-tzu pflegte das Tao und das Te. Nach seiner Lehre muß man danach trachten, namenlos im verborgenen zu leben.
      Avatar
      schrieb am 03.06.00 21:53:08
      Beitrag Nr. 15 ()
      >@laotzu: Wie lebt man denn am Besten im Jetzt? Vorschlag: bloß nicht denken.<

      "im "Jetzt sein" heißt "eine Tasse Tee trinken"

      oder abgewandelt

      "im "Jetzt sein" heißt "denken"

      meint lao-tzu (der namensmißbraucher des echten ;) )
      Avatar
      schrieb am 04.06.00 11:39:03
      Beitrag Nr. 16 ()
      Wenn man eine Tasse Tee trinkt, dann ist man sehr schön im Jetzt.
      Wenn sich auch nur der Hauch eines Gedankens regt, hat man es verloren.
      Wie könnte man ES je verlieren?

      ciao ZO

      PS: alles Geschmacksache :)
      PPS: ich arbeite noch an der Antwort für hopedafly.
      Avatar
      schrieb am 04.06.00 13:16:57
      Beitrag Nr. 17 ()
      Eben ;)

      Tee trinken

      oder

      Denken

      meint laotzu :)
      Avatar
      schrieb am 05.06.00 19:29:56
      Beitrag Nr. 18 ()
      Hi hopedafly,

      vielleicht kann der nachfolgende Text Deine Zweifel an meine These beseitigen:

      > ... du bist auf deinem Zeitstrahl nur davon ausgegangen, dass sich alles unisono parallel gleichzeitig verändert.
      Ja, genau wie ich eigentlich auch bei Newtons Weltbild hängen geblieben bin, weil dies meiner Erfahrung entspricht. Trotzdem bräuchte die Zeit als Dimension auch eine Zeitachse, analog zu den x,y,z-Achsen. Die Analogie mit der Kette von statischen Universen für die Zeit als 4. Dimension finde ich in erster Näherung immer noch gültig (im praktischen Leben kann man ja auch Geschwindigkeiten einfach addieren).

      Ist aber die Vorstellung der Zeitdilatation für die These "Zeit ist die 4. Dimension" nicht viel problematischer? Wenn an einem Ort unsere 3 Dimensionen solche Verzerrungen aufweisen würden, dann würden wir das garnicht merken, weil alles dieser Verzerrung folgt: ein Lineal wäre immer noch gerade, selbst wenn es von außen betrachtet verzerrt wäre (niemand in unserem 3D Universum könnte dieser hypothetische Betrachter sein). Bei der Zeitdilatation ist das anders, man kann sie erkennen => Zeit ist keine Dimension.

      Ein neuer Erklärungsversuch:
      Normalansicht: Ein Auto fährt in 10min von A nach B. Alle Atome (Quanten) zwischen A und B reagieren entsprechend ihres Ortes, ihrer Masse + Energie und der einwirkenden Kräfte.
      Rangezooooomt: Ein Elektron bewegt sich ein kleines Stück weiter auf seiner Bahn um ein Kohlenstoffatom im Benzintank (im Auto zwischen A und B). Das ist genau das, was gerade auf seiner Todo-Liste ganz oben steht. Diese kleine Bewegung steht im wunderbaren Einklang mit seiner Umgebung und den Naturgesetzen. Wozu braucht man da die Zeit? Sicher, herkömmlich betrachtet vergeht dabei vielleicht eine Picosekunde, aber das sagt erstmal nichts anderes, als dass ein virtueller Zählerstand um Eins erhöht wurde. Von der Zeit ist bei diesem Vorgang nichts zu sehen. Bestimmte Dinge (z.B. Elektronen) reagieren in einer bestimmten Umgebung eben auf eine bestimmte Art und Weise. Weil das nicht zufällig und willkürlich geschieht, kann man Ereignisse in Relation zueinander setzen: die Zeit wird geboren.

      Wie läßt sich in diesem Denkmodell die Zeitdilatation erklären?
      Zeitdilatation ist eine Folge der Konstanten c: nichts bewegt sich schneller als mit Lichtgeschwindigkeit. Wenn sich obiges Auto sehr schnell bewegt, dann kann sich das Elektron (und die restlichen Teilchen) nicht so schnell bewegen: Alles reagiert langsamer.

      > Theoretisch also laufen sogar Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gleichzeitig ab und zwar physisch!!!
      Ich würde eher sagen, dass mit der Zeit als vierten Dimension alle vier Dimensionen ein unveränderliches Gebilde sind. Zwar existieren Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gleichzeitig, aber wie könnte sich etwas bewegen?

      > Die Zeit ist eine 4 Dimension.
      Existiert für Dich der Zufall? Wenn ja, dann braucht man eine 5. Dimension um die Alternativwelten zu verwalten.

      > Was ist mit Längenkontraktion, Lorentz-Transformation und Doppler-Effekt ?
      Lorentz-Transformation = Zeitdilatation + Längenkontraktion (oder so :-)
      Hat der Doppler-Effekt auch was damit zu tun? Hier ein sehr schönes Java-Beispiel zum Doppler-Effekt: http://home.datacomm.ch/marcel-ziegler/wissen_d/physik/doppl…

      Fazit: Zeit ist keine Dimension oder Kraft, sondern ein Konzept, um Dinge zu verstehen, ein Hilfsmittel unseres Bewußtseins. Auch ohne Zeit funktioniert alles so wie immer (inklusive der Zeitdilatation). Man braucht nicht einmal das t für Zeit in allen physikalischen Formeln ersetzen, denn die stimmen nach wie vor.

      Wenn Du noch Lust hast Dich damit zu beschäftigen:
      Wenn in Experimenten der Zeitfluß sich verändert, dann kann man das nur an dem veränderten Verhalten der Elementarteilchen erkennen. "Veränderungen" und "Zeit" scheinen synonym zu sein: Wie kann man beweisen, dass die Zeit existiert und nicht einfach ein vom Menschen benutztes Maß für die Veränderungen ist?

      ciao ZO

      Links:
      Schnellkurs Relativitätstheorie: http://www.hjp.at/science/rt/
      Ausführlicher in .PDF: http://www.pt.tu-clausthal.de/~aswl/scripts/rel.html
      Avatar
      schrieb am 05.06.00 22:17:00
      Beitrag Nr. 19 ()
      Hallo Zimtochse,

      du kniest dich ja ganz schön rein in deine These. Ich habe heute eine Physikklausur geschrieben und bin erst mal fertig von Heisenbergschen Unschärferelationen, Interferenzen am Doppelspalt und Bohrschen Postulaten ;) Nichtsdestotrotz will ich auf deine sehr umfassende Antwort zurückkommen und versuchen es zu verstehen. Wie gesagt, ich stehe auch nicht voll drin in dem Stoff... Hast du irgendwie Interessen oder so in Richtung Physik??

      Ich fang mal an:
      >>"wie ich eigentlich auch bei Newtons Weltbild hängen geblieben bin, weil dies meiner Erfahrung entspricht"<< Ja ok, wenn du nach deiner Erfahrung gehst, dann magst du recht haben, denn danach ist Zeit nicht fassbar, sondern nur messbar. Aber mal angenommen, du hättest nur einen 2D Vorstellungsvermögen, dann wäre 3 D für dich auch nicht fassbar, du müsstest es dir mit Hilfe deiner 2 D Anschauungen versuchen zu erklären. Genau das machen wir bei der 4 D Vorstellung indem wir sagen, dass die Sache vom Beobachter abhängt. Ich halte durchaus für möglich, dass es die >>"Analogie mit der Kette von statischen Universen für die Zeit als 4. Dimension"<< gültig ist.

      >>"Bei der Zeitdilatation ist das anders, man kann sie erkennen => Zeit ist keine Dimension."<< Nein die Zeitdilatation kann man von sich selbst aus nicht erkennen. Die eigene Uhr läuft sozusagen normal weiter. Wie du schon sagtest bräuchte man einen äußeren Beobachter oder halt einen Uhrenvergleich ;), aber warum soll es den hypotethischen Beobachter theorethisch nicht geben?? Wenn wir in einem Elementarbeschleuniger Atome auf Apfelgröße und -masse erzeugen können, dann bleiben die Relationen innerhalb des Atoms trotzdem die selben. Die Quarks würden nicht merken, dass sie für uns größere Nukleotide aufbauen. Wir als deren hypothetische Beobachter aber schon.

      >>"Diese kleine Bewegung steht im wunderbaren Einklang mit seiner Umgebung und den Naturgesetzen. Wozu braucht man da die Zeit?" << Die braucht man um die Veränderung beschreiben zu können. Ok, ohne Zeit könntest du sagen - ja da war eine Bewegung - aber du könntest ihr Ausmaß nie beschreiben, weil du dafür die Zeit brauchst. Wenn du aber die Zeit nicht anerkennst, dann sind im Umkehrschluss auch die anderen Beschreibungselemente (3D) hinfällig, d.h. du müsstest akzeptieren in einer von Dimensionen nicht beschriebenen Welt zu leben, keine Maße, nichts. Genauso wie die Zeitdilatation nur mit der Zeit erklärbar, ohne gegebenenfalls für einen Außenstehenden zu beobachten ist.

      >>"Existiert für Dich der Zufall? Wenn ja, dann braucht man eine 5. Dimension um die Alternativwelten zu verwalten."<< Theoretisch existiert für mich kein Zufall, praktisch schon, da es Erfahrungen entspricht, die ich nicht erklären kann, die aber erklärbar sind. Beispiel: Man würfelt einen Spielewürfel und eine beliebige Zahl tritt auf. Diese Erscheinung ist für mich Zufall - kennt man aber die Ausgangsstellung des Würfels und alle komplex wirkenden Kräfte und Kräfteansätze, könnte man das Ergebnis berechnen. Genauso wie es beim Computerrandom keinen Zufall gibt, denn da steht auch nur ein Programm dahinter, dass nach einer bestimmten Routine anhält. Wenn du Zufälle meinst, wie z.B. der Zeitpunkt eines Atomkernzerfall eines bestimmten Atoms unter einer größeren Menge oder das Zerplatzen der Blasen von Schaum (z.B. Bierschaum), so tritt hier m.M. nach die Unschärferelation in Kraft, die aber wie ich glaube durch die Schrödinger-Gleichung auch wieder umgangen werden kann (bin mir hier aber nicht sicher). Daher ist theoretisch/mathematisch alles irgendwo vorherbestimmt. Auch bei Kausalzusammenhängen sehe ich das so.

      >>"Lorentz-Transformation = Zeitdilatation + Längenkontraktion (oder so :-) Hat der Doppler-Effekt auch was damit zu tun? Hier ein sehr schönes Java-Beispiel zum Doppler-Effekt:"<< Upps, also wie gesagt, ich hab` mir nur schnell versucht einen Überblick zu verschaffen, bin mit der ganzen Materie nicht bestens vertraut. Der Doppler-Effekt hat nur als Beispiel sekundär Bedeutung, nämlich wieder bei der Frage, ob die Zeit physikalisch oder rein beobachtungstechnisch eine 4. Dimension ist. Das Bild ist in der Tat sehr anschaulich und schön ;)

      >>"Zeit ist keine Dimension oder Kraft, sondern ein Konzept, um Dinge zu verstehen, ein Hilfsmittel unseres Bewußtseins."<< Soweit gehe ich mit dir einher, aber nur, was das "Beobachten" betrifft. Wenn man physikalische Phänomene dagegen vollständig erklären und nicht nur anschauen möchte, so muss man die Zeit als 4. Dimension mit einbeziehen. Also: zum Betrachten keine 4. D. ; zum Erklären dringend notwendig als 4. D. da z.B. auch die andere Dimensionen davon abhängen.

      Würdest du mit letzterer Aussage konform gehen?

      Viele Grüße, hope - da - fly.

      PS: Zufall gibt`s nur an der Börse :D:D:D
      Avatar
      schrieb am 05.06.00 22:42:11
      Beitrag Nr. 20 ()
      Hallo nochmal ZimtOchse,

      bevor ich`s vergesse, hier noch ein Auszug aus meinem Lexikon:

      "[...]bei Kant ist Zeit `Bedingung a priori` und damit (gleich dem Raum) eine Form der sinnlichen Anschauung. In der
      Physik ist die Zeit eine (nach alltäglichen Erfahrungen) nicht beeinflussbare physikalische Größe. Man kennzeichnet
      die Bewegung von Körpern durch die Angabe ihrer Orte zu verschiedenen Zeitpunkten und betrachtet daher die
      Zeit als eine zu den drei Raumkoordinaten hinzutretende 4.Koordinate (Dimension) [...] In der Relativitätstheorie
      von A. Einstein wird die Bewegung eines Körpers in dem formal eingeführten `vierdimensionalen Raum`
      (Raum-Zeit-Kontinuum) untersucht.[...]"

      Damit hättest du in gewisserweise Recht und ich auch, denn meine letzte Aussage wäre bekräftigt :)

      Schöne Grüße, hdf.
      Avatar
      schrieb am 05.06.00 23:56:55
      Beitrag Nr. 21 ()
      Hallo Zimtochse und hopedafly,

      Euren Gedanken beim Fliegen zuzusehen ist sehr faszinierend, aber es strengt an, sie nicht aus den Augen zu verlieren, denn sie bewegen sich schon ziemlich weit oben. Gestattet mir, sie wieder ein wenig in Richtung des Bodens der Tatsachen zu holen mit der Frage: Hat es denn für mich als Mensch, als (über sich selbst nach-)denkendes Lebewesen (ich wollte nicht Geschöpf sagen, denn ich glaube nicht an Gott) irgendeine Bedeutung, ob die Zeit nun tatsächlich die 4. Dimension ist oder nicht? Und wenn ja, welche? Entscheidend ist doch für mich, daß es die Zeit gibt. Ist sie nicht zu knapp, als daß man darüber auch noch nachdenken sollte? Aber gut, über irgendwas muß man ja leider nachdenken, warum dann nicht über die Zeit.

      Oh, es ist schon wieder viel zu spät geworden, ich muß jetzt ins Bett!

      MfG, k.

      PS: Wenn es gelänge, den Schlaf durch das Schlucken von Tabletten unnötig zu machen, hätte man auf einmal eine ganze Menge mehr Zeit.
      Aber schlafen ist doch so schön, wenn man es kann...

      PPS: Ihr habt mit Sicherheit den naturwissenschaftlich anspruchsvollsten Thread im ganzen w:o-Board kreiert!

      ;)
      Avatar
      schrieb am 06.06.00 07:59:42
      Beitrag Nr. 22 ()
      @hopedafly:
      Besondere Interessen in Richtung Physik oder Mathe habe ich nicht, auch wenn das meine L-Kurse waren.

      Zeitdilatation kann man von außerhalb erkennen, eine Verzerrung im 3D Raum aber nicht (solange man sich innerhalb der 3 Dimmensionen befindet und das ist für uns unvermeidlich). Wir erkennen sie deswegen nicht, weil alles auf dem Weg von außen in die Verzerrung verzerrt und auf dem Rückweg von innen nach außen wieder entzerrt wird.

      Ich finde die Zeit echt praktisch zum Beschreiben von Veränderungen, dazu muss sie jedoch keine 4. Dimension sein. Bei den ersten 3 Dimensionen ist das anders, denn im Gegensatz zu der Zeit ist jeder Koordinatenpunkt ein erreichbarer Ort im Raum. In der Vergangenheit oder der Zukunft existiert jedoch nichts, weil es das Universum nur einmal und zwar in der Gegenwart gibt. Das ist der entscheidente Unterschied zwischen der 1., 2., 3. Dimension und der Zeit als 4. Dimension.

      > Daher ist theoretisch/mathematisch alles irgendwo vorherbestimmt. Auch bei Kausalzusammenhängen sehe ich das so.
      Das ist auch mein Glaube, aber die Quantentheorie sieht das definitiv nicht so.

      > Also: zum Betrachten keine 4. D. ; zum Erklären dringend notwendig als 4. D.
      > da z.B. auch die andere Dimensionen davon abhängen.
      > Würdest du mit letzterer Aussage konform gehen?
      Naja, eigentlich nicht. :)
      Es gibt jedoch mindestens soviele Sichtweisen wie es Menschen gibt. Aber nur eine Wirklichkeit. Jeder macht sich ein geringfügig anderes Bild von der Realität. Realisierbare Theorien kann man anwenden um das Leben zu verschönern (leider nicht nur, siehe A-Bombe), über die anderen kann man interessante Diskussionen führen.

      @knifecatcher:
      "Die Erde ist keine Scheibe und nicht der Mittelpunkt des Universums": Das praktische Leben der Menschen hat sich dadurch jedenfalls nicht geändert. Solange sich weder unsere Umgebung noch unsere Bedürfnisse sich ändern, bleibt alles beim Alten. Mit der Zeit als 4. Dimension ist es wie mit dem Glauben an Gott: entweder es gibt sie in Wirklichkeit oder nicht, der Glaube an das eine oder das andere ändert nichts an den Tatsachen.

      ciao ZO
      Avatar
      schrieb am 06.06.00 22:55:10
      Beitrag Nr. 23 ()
      Hast du schon einmal beobachtet
      > wie Kinder auf einem Karussell spielen
      > oder gelauscht
      > wie der Regen auf das Dach prasselt.
      >
      > Hast du schon einen froehlich umherflatternden
      > Schmetterling beobachtet
      > oder einen Sonnenuntergang?
      >
      > Du solltest einmal anhalten.
      > Tanze nicht so schnell, denn das Leben ist kurz.
      > Die Musik dauert nicht ewig.
      >
      > Bist du den ganzen Tag in Eile?
      > Sobald du jemanden fragst "Wie geht es?",
      > nimmst du dir auch die Zeit
      > und hoerst dir seine Antwort an?
      > Wenn der Tag um ist, und du gehst zu Bett,
      > gehen dir dann noch 100000 Sachen,
      > die noch zu erledigen sind, im Kopf herum?
      > Du solltest ein wenig bremsen.
      >
      > Hast du schon mal jemanden verletzt,
      > nur weil dir die Zeit fehlte, ueber deine
      > Worte, ueber dein handeln nachzudenken?
      > Fehlte Dir vielleicht sogar die Zeit,
      > dich zu entschuldigen
      >
      > Schon einmal den Kontakt zu einem Freund verloren,
      > weil du nie Zeit fandest ihm einmal "Guten Tag" zu sagen?
      >
      > Es waere besser, du trittst langsamer,
      > tanze nicht so schnell,
      > die Musik hoert eines Tages auf zu spielen,
      > das Leben ist so kurz.
      > Wenn du so schnell durchs Leben laeufst,
      > wirst du die Haelfte versaeumen.
      > Das Leben ist kein Wettlauf,
      > verlangsame deinen Rhythmus,
      > nimm dir die Zeit die Musik anzuhoeren,
      > bevor das Lied zu Ende ist.
      Avatar
      schrieb am 29.10.00 11:19:48
      Beitrag Nr. 24 ()
      passt zur Zeitumstellung ;)
      Avatar
      schrieb am 29.10.00 11:31:06
      Beitrag Nr. 25 ()
      Achte gut auf diesen Tag,
      denn er ist das Leben -
      das Leben allen Lebens.

      In seinem kurzen Ablauf liegt alle Wirklichkeit
      und Wahrheit des Daseins.
      Die Wonne des Wachsens - die Größe der Tat -
      die Herrlichkeit der Kraft.

      Denn das Gestern ist nichts als ein Traum
      und das Morgen nur eine Vision.
      Das Heute jedoch - recht gelebt -
      macht jedes Gestern zu einem Traum voller Glück
      und jedes Morgen zu einer Vision voller Hoffnung.

      Darum achte gut auf diesen Tag.

      Rumi
      Avatar
      schrieb am 29.10.00 12:00:37
      Beitrag Nr. 26 ()
      Die Zeit vergeht einfach , sie weiss es ja nicht besser .;)

      Erich Kästner

      ------------------------------------------------------------

      Du wirst Zeit deines Lebens
      von dem inneren lernenden Wesen gelenkt ,
      von dem verspielten geistigen Geschöpf ,
      das dein wahres Selbst ist.
      Wende dich nicht ab von möglichen
      Ereignissen in der Zukunft ,
      ehe du sicher bist , dass du
      nichts aus ihnen zu lernen hast .
      Du kannst es dir jederzeit anders überlegen ,
      dir eine andere Zukunft aussuchen
      oder eine andere Vergangenheit .

      Richard Bach
      Avatar
      schrieb am 24.01.02 15:20:03
      Beitrag Nr. 27 ()
      Zeit

      Der Kapitalismus ist sehr erfolgreich darin dem Menschen das Gefühl zu geben, er habe keine oder zumindest zu wenig Zeit. Ich bemerke es an mir selbst.


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      KEINE ZEIT - Ja ist das denn wirklich so?