w:o-Spezial: Commerzbank: Mit Rekordgewinn ins Fusionsfinale - 500 Beiträge pro Seite | Diskussion im Forum

[Nachrichten [wO]]

Die Aufsichtsräte der Commerzbank (WKN: 803 200) freuen sich über neue Rekordzahlen. Nach fünf Monaten hat die Bank 900 Mio. Euro vor Steuern verdient, 36 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Juni sind reichlich 800 Mio. Euro Sondergewinn aus dem Börsengang der Tochter Comdirect dazu gekommen. Einschließlich des laufenden Juni-Gewinns hat die Commerzbank nach sechs Monaten mit schätzungsweise 1900 Mio. Euro schon weit mehr in der Kasse als im gesamten Jahr 1999. Das waren 1371 Mio. Euro vor Steuern. Sicherlich hat im ersten Quartal der Börsenboom die Provisions- und Eigenhandelsgeschäfte beflügelt. Auch wenn sich diese Erfolge im zweiten Halbjahr nicht wiederholen lassen, so ist für das Gesamtjahr 2000 nach Recherchen von wallstreet:online mit einem Bruttogewinn von schätzungsweise 2500 Mio. Euro zu rechnen. Das wäre ungefähr das doppelte Aktienkapitals der Traditionsbank und ein Riesenerfolg zum Abschied von Chef Martin Kohlhaussen.

Gegenüber dem Vorjahr würden 2500 Mio. Euro Bruttogewinn, wenn er denn so kommen wird, eine knappe Verdoppelung des Gewinns bedeuten, der schon im Vorjahr Rekordhöhe erreicht hat. Mit Fug und Recht kann über einen dicken Comdirect-Bonus und über eine erhöhte Grunddividende spekuliert werden. Und über einen höheren Aktienkurs. Jedenfalls befindet sich die CoBank bei den aktuellen Kooperationsgesprächen in einer ausdrücklichen Position der Stärke.

Die Commerzbank-Aktie holt in den letzten Wochen Terrain auf, das sie zuvor gegenüber dem DAX, dem Kursdurchschnitt der deutschen Standardwerte, verloren hat. Dies gilt auch, wenn die Unsicherheiten über die endgültige Ausgestaltung der Kooperation mit der Dresdner Bank (WKN: 535 000) und womöglich sogar mit der Allianz-Versicherung (WKN: 840 400) heute eine überdurchschnittliche Kursentwicklung verhindern.

Die Einbeziehung der Allianz in die Fusionsgespräche, sie ist mit 21,7 Prozent an der Dresdner Bank beteiligt, gilt als eine mögliche und von beiden Banken bestätigte Option. Die Welt berichtet, die Geldhäuser planten zunächst eine Fusion und in einem weiteren Schritt die Umwandlung einzelner Geschäftsbereiche in selbständige Einheiten. Damit würde eine Holding entstehen, die sich von dem Universalbankprinzip verabschiedete und dessen einzelne Bestandteile weitaus flexibler im harten Konkurrenzkampf reagieren könnte. Der Vorteil einer solchen Lösung liegt für die Allianz in der direkten Beteiligung z.B. an dem Filialgeschäft und der Vermögensverwaltung.

Die Commerzbank legt aktuell im XETRA-Handel um 0,41 Prozent zu.

[Dorisw]

ist doch eher kalter Kaffee, Fusionsgerüchte die keiner mehr ernst nimmt zum dritten Aufguss