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    Telefonica: Gibt Villalonga auf ? - 500 Beiträge pro Seite | Diskussion im Forum

    eröffnet am 26.07.00 13:31:11 von
    neuester Beitrag 27.07.00 21:21:47 von
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      schrieb am 26.07.00 13:31:11
      Beitrag Nr. 1 ()

      Behalten die Beobachter Recht, steht heute in Spanien eine wichtige Personalentscheidung an. Wie die spanische Tageszeitung El Pais erfahren haben will, wird Juan Villalonga, der bisherige Präsident des spanischen Telekommunikationskonzern Telefonica, noch im Laufe des Tages zurücktreten und sein Amt an César Alierta übergeben, der seit 1997 als Berater des Unternehmens tätig ist.

      Nach Wochen des gegen ihn vorgetragenen Widerstand hat der amtierende Verwaltungsratvorsitzende Villalonga kaum noch Rückhalt in den eigenen Reihen und hält dem täglich wachsenden Druck offensichtlich nicht mehr länger stand. Allerdings wird spekuliert, dass der umstrittene Konzernchef in den vergangenen Tagen bereits verschiedene Angebote anderer Arbeitgeber aus dem „(süd)amerikanischen Raum“ erhalten hat, wo er – so behaupten böse Zungen – zumindest vor der Zugriff der spanischen Börsenaufsicht, der Comisión Nacional del Mercado de Valores (CNMV), sicher wäre. Aber auch die Villalonga zugestandene Abfindung von umgerechnet knapp 60 Mio. DM sollte dem Ex-Vorsitzenden den Abschied schmackhaft machen können. Mit der heutigen Krisensitzung bei Telefonica, die um 17:00 Uhr Ortszeit eröffnet werden soll, erreicht der Nervenkrieg um Villalonga, oder der Machtkampf zwischen dem spanischen Ministerpräsidenten Jose Maria Aznar und seinem Schulfreund Juan Villalonga, einen neuen Höhepunkt.

      Als Aznar mit seiner Volkspartei 1996 die spanischen Parlamentswahlen gewonnen hatte, wurde Villalonga von seinem Kameraden zum Präsidenten der Telefonica ernannt. Als Europa-Repräsentant amerikanischer Geldhäuser wie Bankers Trust und First Boston ausgewiesen, brachte der gelernte Banker genügend Erfahrung mit, um ganz im Interesse Aznars einen Medienkonzern aufzubauen, der den Einfluß und die Macht der konservativen Regierung sichern sollte. Dennoch hielt das persönliche Verhältnis den Belastungen des alltäglichen Geschäftes nicht stand.

      So kaufte Villalonga im Januar 1998, als er Fusionsverhandlungen mit dem US-Konzern MCI WorldCom führte, Aktienoptionen seiner Gesellschaft, meldete diese aber entgegen den Ratschlägen enger Mitarbeiter nicht offiziell bei der Börsenaufsicht an. Als die Fusion mit den Amerikanern nicht zustande kam, verkaufte er die Optionen Wochen später mit einem Gewinn von umgerechnet fast 250.000 DM. Daraufhin nahm die Börsenaufsicht – hauptsächlich von der spanischen Presse hierzu getrieben –Untersuchungen auf. Als Villalonga Anfang 1999 seinen 100 Topmanagern Aktienoptionen im Wert von über 800 Mio. DM zusagte, platzte seinem Schulfreund Aznar der Kragen. Dieses Stock Option-Programm wurde zur Wahlkampfmunition der linken Opposition, die damit bei den Parlamentswahlen zwar keinen Sieg errang, aber eine immer noch anhaltende negative Stimmung gegen Villalonga provozierte. In eine offene Feindschaft verwandelte sich das beiderseitige Verhältnis, als der Telefonica-Chef Anfang Mai des Jahres die Fusion mit dem niederländischen Telefonkonzern KPN durchsetzen wollte...weiter. Doch sowohl die spanische Regierung, als auch die beiden wichtigsten Telefonica-Aktionäre, die Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA) und die katalanische Regionalbank La Caixa, legten ihr Veto ein. Damit hatte der Telefonica -Chef bei seinem Förderer Aznar endgültig jeden Kredit verspielt, auch als er nach der Fusion seines im Internet erfolgreichen Tochterunternehmens Terra Networks mit dem US-Onlineprovider Lycos als der große Held dastand....weiter

      Infolge der seit Wochen anhaltenden Turbulenzen auf der Vorstandsebene hat das Telefonica-Papier erhebliche Kurssprünge hinter sich. Dennoch kommen die Analysten langfristig zu positiven Prognosen. Denn mit der Internet-Tochter Terra Networks, mit dem Internet-Portals Lycos und mit der TV-Produktionsfirma Endemol ("Big Brother") ...weiter habe das Unternehmen ein riesiges Potenzial. Außerdem sei Telefónica mit seiner Ausrichtung nach Lateinamerika in einem äußerst wachstumsstarken Markt aktiv, wo es sich im Rahmen des bislang größten Aktientauschgeschäfts südlich des Rio Grande die Kontrollmehrheit über den argentinischen Betreiber Telefonica de Argentina (TASA) sowie die brasilianischen Anbieter Telesp (Festnetz) und TeleSudeste Celular (Mobilfunk) gesichert habe.

      Avatar
      schrieb am 27.07.00 21:21:47
      Beitrag Nr. 2 ()
      Telefonica gewannen 0,88% auf 23,95 Euro. Am Mittwochabend hatte Unternehmenschef Juan Villalonga sein Amt bei einer Aufsichtsratssitzung niedergelegt. Zu seinem Nachfolger wurde das 55-jährige Aufsichtsratsmitglied Cesar Alierta ernannt, der bislang Präsident der spanisch-französischen Tabak-Gruppe Altadis TABA.FSE (15,60 Euro/-2,50%) war. Villalongas Rücktritt lag in Berichten über angebliche Insider-Geschäfte mit Telefónica-Optionen begründet.

      27.07.2000, 20:07 Uhr
      Quelle: DPA / AFX -Alle Angaben ohne Gewähr


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