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    Aktionärsstruktur Fantastic - wie geht`s weiter ? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 31.07.00 19:50:48 von
    neuester Beitrag 31.07.00 20:18:53 von
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    ID: 200.965
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      Avatar
      schrieb am 31.07.00 19:50:48
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hallo Börsenfüchse, Zocker, Anleger etc.,

      an Fantastic soll angeblich die Dt. Telekom beteiligt sein(5%). Leider habe ich ausse auf n-tv in den letzten Tagen
      nirgends etwas über diese Beteiligung lesen können. Bei onvista ist die DTK auch nicht als Anteilseigner aufge-
      führt; allerdings Intel Corp. mit 4,71 %. Auch weiss ich, dass Fantastic ein Lieblingstitel den Union-Fonds-Managern war.

      Also nun zu meinen Fragen an die intern. Börsenrunde:
      1. Stimmt dies mit der Beteiligung der DTK ?
      2. Kaufen jetzt auch wieder Fonds oder halten die sich fern ? - in den letzten Tagen haben die ja nochmals einiges
      auf den Markt geworfen und die letzten verbliebenen Gewinne realisiert.

      Also Leute schreibt mir was und wenn es nur eine Analystenmeinung ist die Ihr gehört habt oder Eure eigene Meinung.
      Avatar
      schrieb am 31.07.00 20:18:53
      Beitrag Nr. 2 ()
      Aktien-Analytiker im Schussfeld
      Qualität der Anlageempfehlungen nimmt tendenziell ab
      Einige spektakuläre Ereignisse werfen zurzeit Fragen nach der Unabhängigkeit von Finanzanalytikern und der Qualität ihrer Anlageempfehlungen auf. Dass Analytiker Aktien systematisch verzerrt beurteilen, ist längst empirisch erwiesen. Verschiedene neue Entwicklungen steigern jedoch den Druck, allzu positive Urteile abzugeben.

      gab. Vor wenigen Wochen hat ein Analytiker der Credit Suisse Private Banking den Hut nehmen müssen, nachdem er sich entgegen bankinternen Weisungen zu negativ über die SAirGroup geäussert hatte. Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) wird schwer kritisiert für positive Studien, die sie zum angeschlagenen Software-Unternehmen Complet-e veröffentlichte. Die ZKB hatte Complet-e an die Börse gebracht. In den USA hat jüngst ein Analytiker des Brokerhauses Salomon Smith Barney Morddrohungen erhalten, nachdem er Aktien von Halbleiterunternehmen in seiner Empfehlungsliste zurückgestuft hatte. Das mögen spektakuläre Einzelereignisse sein. Dennoch werfen sie Fragen nach der Unabhängigkeit der Analytiker und der Qualität ihrer Empfehlungen auf, denn schliesslich nehmen die Analysen indirekt Einfluss auf die Kursverläufe.

      Systematisch «zu nett»
      Dass die Analytiker Unternehmen systematisch «zu nett» beurteilen, ist an sich ein altes und in den USA gut dokumentiertes Phänomen. So neigen Analytiker beispielsweise dazu, ihre Gewinnvorhersagen erst dann zu erhöhen oder zu senken, wenn der Aktienkurs schon steigt bzw. fällt. Als verzerrt gelten auch die Empfehlungen selber: Gemäss dem Analyse-Unternehmen First Call werden in den USA zurzeit 37,5% der Unternehmen mit «strong buy» eingestuft, 37,1% mit einfachem «kaufen» und 24,7% mit «halten». Lediglich 0,5% wurden zum Verkauf und 0,2% zum «strong sell» empfohlen. Für die Schweiz wurden 1998 an der Universität Basel die Anlageempfehlungen untersucht, die in der Zeitung «Finanz und Wirtschaft» genannt wurden. Die dort veröffentlichten Empfehlungen von Banken zeigten ein ähnliches Bild: 66% «kaufen», 27% «halten» und 7% «verkaufen». Bei den Empfehlungen der Redaktion ergaben sich Verhältnisse von 80%, 12% und 8%. Die Empfehlung «halten» suggeriert die Erwartung, dass sich der Aktienkurs in Zukunft im Gleichschritt mit dem Marktindex entwickeln werde. Dieses Phänomen kommt jedoch in der Praxis fast nie vor. Die Vermutung liegt deshalb nahe - und wird durch die praktische Erfahrung bestätigt -, dass die Empfehlung «halten» meist ein höflicher Ausdruck für «verkaufen» ist. Zur Verwirrung der Anleger trägt weiter bei, dass nicht alle Finanzhäuser dieselbe Beurteilungsskala verwenden. Manche benutzen Begriffe wie «accumulate» oder «over-/underweight». Nicht immer wird die Skala auch klar kommuniziert. First Call hat in jüngerer Zeit eine Verschiebung der Asymmetrien in den Empfehlungen festgestellt. Traditionell blieb das Verhältnis zwischen den Empfehlungsstufen über die Zeit hinweg relativ stabil mit rund 33% «strong buy», 33% «kaufen» und 33% «halten»; der Rest lautete auf die zwei Abstufungen von «verkaufen». Für den Analysechef Charles Hill ist die Zunahme der Kaufempfehlungen von 66% auf fast 75% ein Anzeichen dafür, dass sich der Druck auf die Analytiker, zu positive Empfehlungen abzugeben, erhöht hat - eine Meinung, die von vielen institutionellen Investoren und Analytikern geteilt wird.

      Traditionell erklärte sich ein grosser Teil der Verzerrungen in den Analysen damit, dass manche Analytiker ihre Studien so einsetzten, dass sich möglichst viele Wertschriften-Handelsaufträge für das eigene Brokerhaus ergaben. Das Gehalt vieler Analytiker hat eine starke Bonuskomponente, die sich früher vor allem im angelsächsischen Raum aus den Kommissionseinnahmen des Brokergeschäfts mit institutionellen Anlegern ergab. Heute sinken diese Kommissionseinnahmen jedoch weltweit. Die Gewinne (und damit die Boni der Analytiker) kommen zunehmend aus dem Investmentbanking. Das dürfte für die Qualität der Analysen weit schädlicher sein. Das Umsatzschinden geschah immerhin mit Blick auf den Anlagekunden. Der Machtgewinn der Investmentbanking-Abteilungen erhöht jedoch den Einfluss der beurteilten Gesellschaften. Analytiker werden verleitet, Unternehmen, die Geschäfte wie Börsengänge oder Übernahmen über das eigene Brokerhaus abwickeln, mit Samthandschuhen anzufassen. Auch persönliche Beziehungen zwischen dem Finanzinstitut und dem Unternehmen erhalten ein grösseres Gewicht.

      Gleichzeitig haben die beurteilten Unternehmen mehr Anreiz, auf die Analytiker Druck auszuüben und beispielsweise mit Informationsentzug zu drohen. Die strategische Bedeutung der Aktienkurse für die Unternehmen steigt. Management und Verwaltungsrat werden zu wachsenden Anteilen mit Aktien oder Optionen entlöhnt. Wegen der horrenden Gehaltsforderungen in der Branche verjüngen sich zudem die Analyseteams weltweit. Junge Analytiker haben weniger Autorität als erfahrene Kollegen, sich Einflussnahmen zu widersetzen. Die Schweiz steht hier im internationalen Vergleich verhältnismässig gut da. Galt die Arbeit in der Finanzanalyse lange Zeit als eher kurzfristiger Einstiegsjob für Universitätsabgänger, wird heute vermehrt darauf geachtet, Teams mit Erfahrung heranzubilden.

      Anleger am kürzeren Hebel
      International sitzen die Anleger tendenziell am kürzeren Hebel. Eine Befragung der «Financial Times» bei einigen britischen Grossanlegern hat kürzlich ergeben, dass diese Anlageempfehlungen nicht mehr beachten und sich stattdessen darauf verlegt haben, persönlich mit den Analytikern zu sprechen. Dabei achten sie vor allem auf deren Argumentationsweise. Im persönlichen Gespräch äussern sich die Analytiker oft auch kritischer. Kleinanleger haben ohnehin meist nur begrenzte Informationsmöglichkeiten. Heikel ist für sie, wenn sie sich bloss auf eine kurze Kaufempfehlung, möglicherweise untermalt mit ein paar geschätzten Kennzahlen, verlassen. Es empfiehlt sich, vor dem Anlageentscheid Investitionsargumente aus verschiedenen Quellen zu beschaffen sowie sich eigene Überlegungen zur Stichhaltigkeit der Argumente zu machen.

      Verlässliche Finanzinformation dürfte in Zukunft ein immer beliebteres Gut werden. Die Zukunftsaussichten eines Unternehmens zu beurteilen, ist immer kontrovers. Unterschiedliche Meinungen werden gefragt bleiben. Allerdings werden sich die Gewinnstrukturen der Banken und damit die Anreizstrukturen der Analytiker in denjenigen Instituten, die Investmentbanking betreiben, nicht so bald ändern. Unabhängige Analyse- Gesellschaften, die Studien verkaufen, sowie die Finanzpresse dürften eine gewichtigere Rolle einnehmen. Eine Chance eröffnet sich auch Privatbanken, die kein Investmentbanking betreiben. Es gibt durchaus Möglichkeiten, um die Glaubwürdigkeit der Anlageempfehlungen zu steigern. So empfiehlt das Genfer Institut Pictet Aktien nur noch entweder zum «kaufen» oder «reduzieren». Das hilft den Analytikern, unpopuläre Empfehlungen intern und extern zu rechtfertigen.

      Neue Zürcher Zeitung, 31. Juli 2000


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