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    Tips und Anlagestrategien für Anfänger...(Neufassung) - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 06.07.99 21:22:45 von
    neuester Beitrag 18.04.02 16:27:31 von
    Beiträge: 95
    ID: 31.704
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      Avatar
      schrieb am 06.07.99 21:22:45
      Beitrag Nr. 1 ()
      Aus Gründen der Lesbarkeit stelle ich das noch mal ein:
      Avatar
      schrieb am 06.07.99 21:24:06
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hallo zusammen!

      Wie in PP`s Thread
      http://www.wallstreet-board.de/board2/post ings.php3?thread=…

      angekü ndigt,werde ich an dieser Stelle ein paar Dinge zu dem Thmea Anlagestrategie einstellen. Die Postings sind auch in den Community News zu finden, sollten sich Fragen ergeben so bitte ich diese in einem anderen Thread (werde noch einen öffnen) zu stellen damit die Übersicht gewahrt bleibt. Den ersten Teil stelle ich heute ein, es folgen noch mehrere, je nachdem wie ich Zeit habe.

      Grüsse timotei...
      Avatar
      schrieb am 06.07.99 21:26:49
      Beitrag Nr. 3 ()
      Nun, ich bin am WO Board seit über einem Jahr aktiv, die Boardszene beobachte ich schon etwas länger. In dieser Zeit ist mir aufgefallen, dass Börsenanfänger immer wieder dieselben Fehler machen, in der Regel aufgrund mangelnder Informationen und vor allem weil sie völlig ohne System an die Sachen herangehen. Speziell dadurch sind sie für erfahrene Profis und Pusher ein leichtes Opfer - bei RTV hat man das zuletzt ganz deutlich gesehen. Wobei auch viele Kleinanleger hineingezogen wurden, die in Ihren Informationen vom Medium Fernsehen (speziell NTV) abhängen. Um dem entgegenzuwirken und aufgrund des tragischen Familiendramas von letzter Woche kam ich auf die Idee einige ganz allgemeine Dinge kombiniert mit einer Strategie zum vernünftigen "Money Management" hier hineinzustellen.

      Dazu möchte ich noch voranstellen, dass es sich bei der vorgestellten Strategie keineswegs um eine allgemeingültige Investitionsstrategie handelt. Es soll nur eine Hilfe für die Neuen unter uns darstellen und Anregungen geben. Die Strategie basiert auf der Lektüre diverser Bücher und anderer Publikationen zu dem Thema dazu eigenen Erfahrungen und Gedanken zu dem Thema. Auch möchte ich das nicht als "Lizenz zum
      Geldverdienen" verstanden wissen, ein jeder muss die Gedanken für sich selbst umsetzen und mit Bezug auf seine spezielle finanzielle und mentale Situation modifizieren!


      Es geht also nicht um die Auswahl der besten Aktien, dazu gibt es soviele Meinungen wie es Aktien gibt. Es geht darum, sein Depot so zu strukturieren, dass man zu jeder Zeit ein ausreichendes Mass an Sicherheit und Kontrolle hat. Es geht um die Maximierung der theorethischen Erfolgschancen eines Depots und die Minimierung des Risikos. Es geht um die psychologische Komponenten der Börse, um den Sieg über die eigenen Ängste, Hoffnungen, die Gier und die Panik. Um ein Bewahren der Objektivität und ein konsequentes Handeln nach einer Strategie. Ein gutes System ist schon die halbe Miete, die andere Hälfte ist eine gute Aktienauswahl, ein Beherrschen des Handwerks (Chartanalyse...), ein gutes Timing, die Fähigkeit zur Vision u.v.m.... Die letzten Dinge werden an dieser Stelle allerdings nicht behandelt, dafür gibt es in der Community kompetentere Mitglieder.



      Beginnen möchte ich mal mit der meines Erachtens nach wichtigsten Weisheit der Börse: „Gewinne laufen lassen, Verluste begrenzen“. Das Nichtbefolgen dieser Regel ist der Hauptgrund für das Scheitern der meisten Anleger und das obwohl diese Regel realistisch betrachtet sehr einfach zu begründen und technisch auch sehr einfach zu befolgen ist (Stop-Loss Order).Was also steckt dahinter und warum fällt es vielen so schwer das umzusetzen?

      Ein Beispiel:
      Die Überlegung die hinter dieser Regel steckt setzt zuallererst voraus, dass der Anleger keine Macht über die Entwicklung der Aktienkurse hat (wovon wir wohl alle ausgehen können). Wir kaufen also eine Aktie von der wir zu wissen glauben, dass sie sich in Zukunft positiv entwickeln wird. Im besten Falle basiert der Kauf auf eigenen, zuverlässigen Researchs und entsprechenden (hoffentlich) hochqualitativen Informationen. Wir beobachten den Kurs und wider Erwarten entwickelt er sich in die andere Richtung . Das macht uns noch keine grossen Kopfschmerzen, wir sind keine Chartanalyse Profis und erfahrungsgemäss treffen wir den richtigen Einstiegspunkt sehr selten. Allerdings macht sich schon etwas Enttäuschung breit. Die Zeit vergeht und die erwartete Kurssteigerung bleibt aus – inzwischen sind schon 15% des eingesetzten Kapitals weg. Da wir nach wie vor sehr überzeugt von uns sind, machen wir die schwache Gesamtkonstitution des Marktes dafür verantwortlich oder aber schieben es auf die hohe Volatilität des Neuen Marktes. Das ist das erste Alarmzeichen – man setzt die eigene Meinung über die des Marktes. Anstatt vernünftig zu handeln und die offensichtlich falsche Entscheidung zu korrigieren, siegt eine Kombination aus Angst (vor der Realisierung des Verlustes) und falscher Hoffnungen.
      Das ist der psychologische Knackpunkt, denn jetzt steuern wir mit unserem Investment in’s Verderben. Der Kurs fällt weiter und aus Trotz, Hoffnung und Angst vor Verlusten verkaufen wir erst recht nicht. Diese Strategie führt unweigerlich zur Pleite, in dem Moment in dem wir eine solche Aktie erwischen ist die Börsenkarriere beendet! Und eine solche Aktie erwischt man unweigerlich irgendwann. Man kann sich das bildlich vorstellen wie einen Schweizer Käse, jedes Loch ist eine solche Aktie. Solange man in kein Loch reintritt (also nur Highflyer im Depot hat) ist alles in bester Ordnung, statistisch gesehen ist das allerdings so gut wie unmöglich. Zumindest so unwahrscheinlich dass es fatal wäre das zu versuchen!

      An diesem Beispiel kann man gut erkennen wo der Fehler liegt, nämlich tief im Kopf des Anlegers. Die durchschnittliche menschliche Psyche ist dazu verdammt an der Börse zu scheitern. Ohne Training, ohne einen überlegenen Willen und einer entsprechenden Strategie wird sie das auch in den meisten Fällen!

      Was wäre also im die richtige Strategie gewesen? In dem speziellen Fall habe ich ja bei 15% Minus erwähnt, dass jetzt spätestens die Zeit gekommen wäre zu verkaufen. Das ist natürlich nicht allgemeingültig und für das Beispiel willkürlich gewählt. Die „Reissleine“ muss so plaziert sein, dass sie diversen Anforderungen genügt. Zum einen dient sie ja der Kapitalerhaltung, dh. sie hängt von der individuellen Vermögensverhältnissen ab und der persönlichen Risikobereitschaft. Anderseits muss sie an einem logischen Punkt liegen, zB. wäre es unvernünftig eine Stop Loss Order direkt über einer Unterstützungslinie zu plazieren. Wenn es schlecht läuft wird man ausgestoppt und anschliessend prallt der Kurs an der Unterstützung ab und steigt wieder über den Stop Loss Kurs!
      Natürlich muss auch die Volatilität der Aktie berücksichtigt werden und die Liquidität des Handels, dafür nimmt man am besten historische Werte. In der Regel sollte ein Ausstieg (am besten nach „Konsultation“ eines Charttechnikers) zwischen 5 und 20% Verlust erfolgen!

      Der erste Teil der „Weisheit“ (Gewinne laufen lassen) scheint zwar leichter zu verwirklichen, wird allerdings auch manchmal von der Psyche „bombardiert“. Viele Menschen scheinen Angst oder Skrupel davor zu haben gigantische Gewinne mit einem Papier zu machen. Vielleicht weil sie ja in gewsisser Hinsicht unverdient sind, man arbeitet ja nicht täglich stundenlang dafür. Wie auch immer, was Gewinne angeht ist die Strategie relativ einfach: laufen lassen und den Stop Punkt je nach Volatilität nachziehen um nicht plötzlich in die Verlustzone zu laufen!


      Um den Unterschied dieser Strategien zu verdeutlichen möchte ich auf eine Graphik zurückgreifen (zu finden in dem Buch „Psychologie für Börsenprofis“ von Bernhard Jünemann und Dirk Schellenberger) Hier wird in die Anlegergruppe „Dagobert“ und „Donald“ unterschieden, die Bezeichnungen bedürfen wohl keiner weiteren Erläuterung


      Grüsse timotei...

      PS. Der 2. Teil folgt (sobald ich etwas Zeit gefunden habe) und wird das Thema Emotionen (und den Umgang damit) vertiefen.
      Avatar
      schrieb am 06.07.99 21:29:05
      Beitrag Nr. 4 ()
      Avatar
      schrieb am 06.07.99 21:30:45
      Beitrag Nr. 5 ()
      Der Link führt zu der angesprochenen Graphik. Um die Übersicht zu bewahren habe ich sie nicht direkt hier hineingestellt. Einfach draufklicken...

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      schrieb am 06.07.99 21:34:35
      Beitrag Nr. 6 ()
      „Der Markt lehrt Demut“

      Ich weiss leider nicht mehr von wem dieser Spruch stammt aber nichtsdestotrotz sollte man sich das immer vor Augen halten. Am besten bevor man diese Erfahrung selbst macht, denn billig wird sie nicht sein!

      Ich möchte an dieser Stelle die psychologische Seite des Investierens vertiefen, möchte aber noch ein paar allgemeine Dinge voranstellen. Zum einen wurde die Gefahr einer Stop-Loss Order angesprochen ( Kurz zur Erläuterung, eine Stop-Loss Order „überwacht“ den Kurs der Aktie und gibt, sobald ein bestimmter Kurs unterschritten wurde eine unlimitierte Verkaufsorder an den Markt. Die Gefahr besteht darin, dass die Order unlimitiert ist und man dadurch vielleicht 5% unter dem eigentlichen Stop-Loss Kurs verkauft!)
      Tatsächlich kann es passieren, dass man unglücklich ausgestoppt wird, trotz allem möchte ich jedem Anfänger ans Herz legen diese Möglichkeit der Kapitalerhaltung zu nutzen. Ist man erstmal eine Weile dabei und hat die ersten Erfahrungen gesammelt kann man dazu übergehen diesen Stop Punkt mental zu setzen und nach Unterschreiten eine limitierte Verkaufsorder abzugeben. Die Gefahr bei dieser Vorgehensweise ist vielfältig. Zum einen können wohl die wenigsten einen Aktienkurs den ganzen Tag über zeitnah verfolgen, zum anderen erfordert sie eine gute Disziplin. Zu leicht redet man sich nach dem Unterschreiten ein, dass der Kurs wieder steigt und dass man nichts übereilen soll. Damit ist die Strategie verletzt und der Teufelskreis von Hoffnung und Enttäuschung geht wieder von vorne los!

      Eine zweite Bemerkung zu meinem ersten Posting bezog sich auf die Strategie selbst. Ich habe ja in dem begleitenden Thread schon einige Dinge genannt die m.E. nach eine Buy and Hold Strategie für Anfänger nutzlos machen. Besonders der Punkt des einzusetzenden Kapitals um eine sinnvolle Diversifikation zu erreichen (was essentiell ist für Buy and Hold) ist nicht zu vernachlässigen. Ich gehe davon aus, dass die Mehrzahl der Anfänger mit einem Kapital von weniger als 30.000 DM startet, da ist es nicht sinnvoll allzu breit zu diversifizieren (mehr als 6-10 Titel). Wie Altmeister Kostolany schon treffend formulierte: „Hat man viel Geld soll man nicht spekulieren, hat man genug Geld kann man spekulieren und hat man wenig Geld so muss man spekulieren!“
      Die vorgestellte Strategie richtet sich eher an die letzte Gruppe, Anleger die sich selbst zu den ersten beiden zählen dürften eine solche Einführung nicht mehr benötigen!


      Und damit zurück zum ursprünglichen Thema, der geistigen Selbstdisziplinierung. Um erfolgreich zu sein, muss man eine gewisse Rationalität, einen gewissen Realitätssinn mitbringen.Das bedeutet vor allem, dass man sich von den extremen Stimmungsschwankungen der Börse nicht mitreissen lassen darf.Wir können es täglich beobachten, steigen die Aktien sind wir guter Stimmung, ja oftmals sogar euphorisch. Kein Wunder, wir erhalten ja direkt eine Bestätigung unserer Aktienauswahl und wir werden von Stunde zu Stunde reicher. Und fallen die Aktien, besonders über einen längeren Zeitraum sind wir oftmals mies gelaunt, leichter reizbar, vielleicht sogar depressiv. (In ganz extremen Fällen passieren so tragische Dinge wie die, die diesen Thread initiiert haben). In beiden Fällen können wir nicht objektiv reagieren, dessen müssen wir uns bewusst sein! Bei fallenden Kursen reagiert der durchschnittliche menschliche Verstand mit Trotz (vielleicht kennt Ihr folgenden Gedankangang: „der Kurs ist schon so tief gefallen, der kann nicht weiter fallen“), bei steigenden Kursen mit Misstrauen!! Und hier muss die Selbstdisziplinierung greifen – denn diese Reaktionen sind der Regel Nr.1 diametral entgegengesetzt! (Verluste begrenzen, Gewinne laufen lassen). Nun ist es natürlich nicht damit getan, einfach das Gegenteil von dem zu tun was man im ersten Moment beabsichtigt! Wichtig ist es, neben den eigenen Aktien auch immer die eigene Psyche zu verfolgen und auf allzu starke Schwankungen zu reagieren. Das kann sogar so weit gehen, dass man sich für eine Weile völlig vom Markt verabschiedet und versucht wieder zu sich selbst zu finden - an die Realität anzuknüpfen. Warnzeichen dafür können z.B. andauernde Flops sein oder grobe Verstösse gegen das ursprüngliche Handelssystem. Auch ein Wechsel im Anlageverhalten, z.B. exzessives Daytrading ohne nennenswerte Gewinne sollten einem zu denken geben.

      Deswegen stellen wir eine weitere wichtige Regel auf:
      Nicht nur unsere Investments sollten wir regelmässig überprüfen, sondern auch unsere mentale Verfassung

      Und nach jedem abgeschlossenen Handel, nach jedem Gewinn oder Verlust, sollten wir uns kurz darauf besinnen was wir nun falsch und was wir richtig gemacht haben. Nur so lernen wir unsere Schwächen kennen, nur so schaffen wir es unsere geistige Verfassung vom Markt unabhängig zu machen und in jeder Situation handlungsfähig zu bleiben!

      Zu diesem Thema gibt es auch eine ganze Menge „Börsenweisheiten“, z.b. „Der Markt bestraft Hoffnung“ oder „Der Markt hat immer Recht“. Sie sind in Ihrer Kürze natürlich reichlich undifferenziert aber der Kern der Aussagen ist wahr und das wollte ich heute ausführen. Unsere Gefühle können den Markt nicht beeinflussen, deswegen sind sie – zumindest was die Börse angeht – völlig überflüssig und kontraproduktiv!! Werden wir uns dessen bewusst und lernen wir sie von unseren Entscheidungen fernzuhalten, so haben wir schon mal einen wichtigen Schritt getan. Wenn nicht sogar den wichtigsten, denn um die nun folgenden Regeln einzuhalten benötigen wir oftmals einen fast übermenschlichen Willen.

      Damit hoffe ich die psychologische Komponente in Ihrer ganzen Wichtigkeit angemessen dargestellt zu haben, es folgen nun eher technische Ausführungen, zum Thema Risikoeinschätzung, Diversifikation u.v.m...

      Das allerdings wohl erst Ende der Woche, es stehen ein paar wichtige Klausuren an!
      Bis dahin wünsche ich Euch allen einen schönen Sonntag und eine erfolgreiche Börsenwoche!

      Grüsse timotei...
      Avatar
      schrieb am 06.07.99 21:35:33
      Beitrag Nr. 7 ()
      Und die URL für den Kommentare Thread lautet:
      Avatar
      schrieb am 06.07.99 21:35:59
      Beitrag Nr. 8 ()
      Avatar
      schrieb am 06.07.99 21:50:42
      Beitrag Nr. 9 ()
      Avatar
      schrieb am 06.07.99 22:09:55
      Beitrag Nr. 10 ()
      Hi timotei;

      Super,Super und nochmals Super. Ich finde es echt klasse, daß du dir so eine Arbeit machst.

      Wie ich schon in mehreren Threads gepostet habe, bin ich Anfänger und noch auf der Suche nach einer für mich geeigneten Strategie. Ich bin der Meinung, daß man erst nach langer, langer Zeit seine richtige Strategie findet, was richtig Geld kosten kann.

      Meine Strategie (welche ich versuche ab jetzt anzuwenden)ist eigentlich ein Mix aus deiner hier vorgestellten und der von Gigaguru.

      Ich werde (versuchen)den konservativen Teil des Depots (z.B. SNG..) solange zu halten, bis sich entweder bei der Firma fundamental etwas ändert oder ich etwas Cash brauche. An schlechten Tagen vielleicht sogar noch etwas nachkaufen(like Gigaguru oder Kostolani).
      Bei dem spekulativen und volatilen Teil des Depots (CMGI, AMZN, SCM...) werde ich mich streng an Stopp-Loss (nicht an automatischen, sondern ein Stopp-Loss im Kopf)halten um Verluste zu Begrenzen bzw. Gewinne mitzunehmen (like Timotei).Ich werde aber die Werte (solange fundamental in Ordnung) weiter beobachten und ggf. zu tieferen Kursen wieder einsteigen.
      Märkte, die ich wenig oder gar nicht kenne, wo ich aber der Meinung bin, daß sie steigen(z.B. Asien oder Lateinamerika), werde ich mit Fonds abdecken(soweit die finanziellen Mittel reichen).
      Die Anregungen zu meinen Aktien der Watchlist werde ich mir weiterhin aus dem Board holen.

      Dies ist meine vorläufige Strategie, an der ich aber weiter arbeiten werde. Ich bin für alle Meinungen und Vorschläge dankbar.

      So long
      Homer
      Avatar
      schrieb am 06.07.99 22:57:37
      Beitrag Nr. 11 ()
      Hi Leute .... bin Anfänger .... hab mir meine blutige Nase schon
      geholt (Versus,GCHC) .... kann euch nur den Tip geben am Anfang
      etwas mit dem Kauf von Aktien zu warten ... siehe Versus,GCHC

      oder zb Teltram .... gingen von ca 15US$ auch nochmal auf ca 10US$
      runter .... ich glaube man muß nicht immer sofort dabei sein ....

      vielleicht mit etwas mehr Erfahrung kann man dann doch schon eher
      einschätzen .... wann der richtige Zeitpunkt zum Einstieg
      gekommen ist ....

      regards
      Avatar
      schrieb am 07.07.99 01:30:03
      Beitrag Nr. 12 ()
      Hallo ricoh, das mit dem Einstieg ist immer so eine Sache. Man trifft Ihn nämlich in den seltesten Fällen optimal!

      Dagegen hilft nur konsequentes Verluste begrenzen wenn der Kurs nach dem Einstieg immer weiter fällt. Das ist ein deutliches Zeichen, dass man sehr falsch gelegen hat. Da heisst es austeigen und auf eine sichtbare Bodenbildung der Aktie warten. Die wenigsten Titel drehen an einem Tag und laufen einem davon, das dauert meistens länger.

      Im Zweifel im Board fragen...

      An Homer, meine Strategie sieht so ähnlich aus...die von mir vorgestellte richtet sich speziell an Anfänger, deswegen lasse ich da vorerst einige Dinge raus. Wer weiss, vielleicht entiwckelt sich das noch?

      Grüsse timotei...
      Avatar
      schrieb am 07.07.99 01:36:11
      Beitrag Nr. 13 ()
      Als Oldie empfehle ich die Bücher von Andre Kostolany.
      Aus der Vergangenheit für die Zukunft lernen.

      das Glück ist mit dem Tüchtigen!
      :)
      debull
      Avatar
      schrieb am 07.07.99 01:39:33
      Beitrag Nr. 14 ()
      Mann, ricoh,
      in was für Zeug investierst Du denn als Anfänger? Wär nicht für den Anfang was Konservatives angebracht? Da gibt´s übrigens auch Wachstumsaktien mit satter Performance!!!

      Ich denke da an Nokia, Cisco, Microsoft, Intel, Pfizer (Viagra!, wäre grade günstig), usw. Nokia hat sich seit 1.1.1998 fast verfünffacht und wenn sie ein NM-Titel wären, lägen sie auf Platz 4 hinter EM-TV, Mob und SER!

      Ciao, walrus
      Avatar
      schrieb am 07.07.99 02:57:35
      Beitrag Nr. 15 ()
      Hallo Timotei,

      erstmal von mir ein Kompliment dafür das du den Kleinanlegern und
      Neulingen an der Börse wirklich nützliche Tips gibst. Aber bei der Anwendung von Stop-Loss/ Stop-Buy Limite würde ich mehr zur
      Vorsicht warnen. Bei engen Märkten wie z.B. dem Neuen Markt und bei illiquiden Aktien wie AC-Service, Refugium oder Steag Hamatech kann es passieren das man mehr als 15 % verliert, wird dann noch die falsche Börse als Ausführungsort gewählt können die Verluste noch höher sein.

      Dann kann ich jedem nur den Rat geben:

      Keine unlimitierten Aufträge an die Börse geben, lieber beim Limit
      3-4 % mehr drauflegen, aber nicht ohne Limit ordern.
      Was hierbei geschehen kann sah man sehr gut am Wert SHS.
      Es kam eine Empfehlung auf N-TV, es wurden bis 16.00 Uhr
      gerade mal 3.000 St. der SHS Aktien umgesetzt, dann folgten mehrere
      unlimitierte Aufträge insgesamt ca. 15.000 Aktien wurden Nachgefragt
      und der Kurs stieg in der letzten Stunde um 50 % an. Am nächsten Tag bekamen die Anleger die ohne Limit gekauft hatten ihre Quittung, der Wert verlor 6 Euro von 28,5 auf 22,50 Euro.

      Dieses Beispiel zeigt nicht am Neuen Markt unlimitiert Ordern und zweitens
      Kaufempfehlungen nicht um jeden Preis folgen.

      Timotei, würde dir gern bei deinen Ausführungen helfen,
      wenn du möchtest einfach eine E-Mail an marcdo@gmx.de senden.

      Gruß boersengurudo
      Avatar
      schrieb am 07.07.99 13:43:22
      Beitrag Nr. 16 ()
      Hallo Guru (noch einer ;))

      ...Tatsächlich kann es passieren, dass man unglücklich ausgestoppt wird, trotz allem möchte ich jedem Anfänger ans Herz legen diese Möglichkeit der Kapitalerhaltung zu nutzen. Ist man erstmal eine Weile dabei und hat die ersten Erfahrungen gesammelt kann man dazu übergehen diesen Stop Punkt mental zu setzen und nach Unterschreiten eine limitierte Verkaufsorder abzugeben...

      und

      ...Anderseits muss sie an einem logischen Punkt liegen, zB. wäre es unvernünftig eine Stop Loss Order direkt über einer Unterstützungslinie zu plazieren. Wenn es schlecht läuft wird man ausgestoppt und anschliessend prallt der Kurs an der Unterstützung ab und steigt wieder über den Stop Loss Kurs!
      Natürlich muss auch die Volatilität der Aktie berücksichtigt werden und die Liquidität des Handels, dafür nimmt man am besten historische Werte...


      Ich wiederhole noch mal diese Passagen, sie sind sehr wichtig. Ich werde, gegen Ende der Reihe (nachdem die Theorie erschöpfend behandelt worden ist) auch Beispiele bringen und praktische Ratschläge geben. Allerdings bitte ich auch Dich zu beachten, dass wir von Anfängern sprechen. Und da wirds wieder psychologisch:

      ...Die Gefahr bei dieser Vorgehensweise (mentales Stopp Loss) ist vielfältig. Zum einen können wohl die wenigsten einen Aktienkurs den ganzen Tag über zeitnah verfolgen, zum anderen erfordert sie eine gute Disziplin. Zu leicht redet man sich nach dem Unterschreiten ein, dass der Kurs wieder steigt und dass man nichts übereilen soll. Damit ist die Strategie verletzt und der Teufelskreis von Hoffnung und Enttäuschung geht wieder von vorne los...

      Ich hoffe, ich konnte Dich dahingehend beruhigen, ich weiss um die Gefahr einer Stop Loss Order in marktengen Werten. Für Anfänger allerdings schätze ich die Unterlasungsgefahr weitaus höher ein. Im Endeffekt muss diese Entscheidung jeder für sich treffem, ich präsentiere nur ein bestimmtes System!

      Danke für Dein HilfsAngebot, ich bin mit meinem Konzept allerdings schon fertig. Das Ausformulieren und "schmücken" (mit Beispielen, Schaubildern...) dauert eben, da ich im Moment auch noch Klausuren schreibe.

      Da das Interesse aber besteht, mein Vorschlag: Spacebroker wollte den fertigen Text auf eine Homepage stellen, wenn Du etwas ausarbeiten möchtest wird er es bestimmt auch nehmen. Ich werde noch mal mit WO reden, eventuell finden sie es sinnvoll im Board einen Link auf diese Site zu setzen. Als kostenlosen Guide für alle Börsenanfänger - sowas bietet meines Wissens sonst niemand!

      Grüsse timotei...
      Avatar
      schrieb am 07.07.99 14:31:00
      Beitrag Nr. 17 ()
      Eine dumme Frage, lacht bitte nicht.
      Und woran erkennt man eine Unterstützungslinie?

      Claudia
      Avatar
      schrieb am 07.07.99 14:49:51
      Beitrag Nr. 18 ()
      salve claudia,

      1) dumme fragen gibt es nicht!

      2) die unterstützungslinie mußt du aus
      dem chart "herausanalysieren".
      einige gleitende durchschnitte sind
      meist schon eingezeichnet!
      im übrigen bin ich,was charttechnik
      betrifft,nicht der ideale ansprech-
      partner als "erz-fundi"!

      viel glück!
      Avatar
      schrieb am 07.07.99 15:10:31
      Beitrag Nr. 19 ()
      Hallo Claudia!
      Die Frage ist alles andere als dumm! Darüber kann man Bücher schreiben, man kann dran glauben oder auch nicht.
      Meine Antwort ist: eine Unterstützungslinie ist dann eine Unterstützungslinie, wenn genügend viele Marktteilnehmer glauben, daß sie eine Unterstützungslinie ist.

      Das nette an der Charttechnik ist ja, daß jeder etwas anderes hineininterpretiert. Dann kommt´s auf die Zeitskala an: Langzeit, Kurzzeit oder sogar Intraday. Bei den meisten statistischen Parametern, z.B. RSI nach Wilder, kann man in jedem vernünftigen Programm die Berechnungsparameter einstellen: soll die Berechnung auf 3- oder 30-Tage-Basis erfolgen? So kommen verschiedene Marktteilnehmer zu völlig gegensätzlichen Ergebnissen - was natürlich gut ist, weil Börse sonst nicht funktionieren würde.

      Aber das netteste ist: wenn das Unternehmen - oder auch ein Konkurrenzunternehmen - mit einer Meldung kommt, oder wenn Greenspan hustet, kannst Du alle Charts in den Papierkorb werfen. Compaq bringt Gewinnwarnung, und der Kurs von Dell bricht gleich mit ein - vorsichtshalber sozusagen. Und nächste Woche ist der so erzeugte Tiefstkurs ein "wichtiges Unterstützungsniveau".

      M.M. ist Charttechnik ohne Berücksichtigung der Fundamentals und des Gesamtmarktes genauso zuverlässig wie Hühnerknochen in die Luft zu werfen. Aber für diese Bemerkung gibt es sicher Zunder! ;)

      Ciao, walrus
      Avatar
      schrieb am 07.07.99 16:13:44
      Beitrag Nr. 20 ()
      Hallo walrus, Zunder gibts keinen aber eine Relativierung! Wenn nämlich genügend Menschen sich nach der Charttechnick richten wäre es finanzieller Selbstmord sich dagegen zu stellen. Es ist eben eine Hilfe zur Beurteilung von kurzfr. Kursverläufen, Einstiegspunkten, Trendwechseln (das eher mittelfristig) und Stop Loss Order.

      Bin selbst auch kein Spezialist, ich empfehle jedem Interessierten sich Literatur zu dem Thema zu Gemüte zu führen!

      Grüsse timotei...
      Avatar
      schrieb am 07.07.99 16:53:55
      Beitrag Nr. 21 ()
      Hey Timo......:)
      muß dich auch mal loben......;)schon machst du das,weiter so.

      mfg
      xx
      Avatar
      schrieb am 07.07.99 17:08:15
      Beitrag Nr. 22 ()
      Zum Thema "Einsteiger" läuft noch unser Kurs "FIT FOR BÖRSE" auf www.DONL.de (INFO). Ihr könnt ja mal vorbeischauen...
      Avatar
      schrieb am 07.07.99 22:13:13
      Beitrag Nr. 23 ()
      Aus dem aktuellen Handelsblatt (Seite 29):

      ...ist Disziplin der Schlüssel zum Anlageerfolg. Viele Vermögensverwalter verfehlten nur deshalb Ihr Ziel, weil sie eine einmal definierte und als sinnvoll erkannte Strategie nicht durchhielten...

      und

      Die...Trader betonen immer wieder, Beständigkeit im angewendeten Handelssystem sei notwendige Vorraussetzung für den Erfolg. Charakterzüge wie Geduld, Mut und Disziplin müssten immer wieder neu bewisen werden.

      Grüsse timotei...
      Avatar
      schrieb am 08.07.99 17:32:05
      Beitrag Nr. 24 ()
      Aus aktuellem Anlass möchte ich noch eine Regel für das System aufstellen:

      Schlechtem Geld niemals Gutes hinterherwerfen!

      Soll heissen: niemals verbilligen! Wenn man die erste Regel schon missachtet hat und die Verluste nicht rechtzeitig begrenzt hat, darf man diesen Fehler nicht auch noch machen!

      Ich werde am Wochenende näher darauf eingehen, bis dahin noch viel Spass!

      Grüsse timotei...
      Avatar
      schrieb am 08.07.99 18:59:10
      Beitrag Nr. 25 ()
      An Timotei210:

      großes Lob, es ist ein Vergnügen, das zu lesen.

      Bleibt es bei dem 23.7.?

      Gruß
      D.T. (;))
      Avatar
      schrieb am 09.07.99 13:26:08
      Beitrag Nr. 26 ()
      Klar, Anmeldung ist schon raus!

      Grüsse timotei...
      Avatar
      schrieb am 09.07.99 14:04:08
      Beitrag Nr. 27 ()
      Hallo, Timotei,
      erstmal Kompliment für Deine Ausführungen, sie sind sehr hilfreich und informativ. Zu Deiner Strategie:" Niemals verbilligen" hätte ich allerdings eine Frage an Dich: Wie bereits festgestellt, trifft man in den seltesten Situationen den optimalen Einstiegszeitpunkt, d.h, es passiert, daß eine Aktie, nach dem man sie gekauft hat, fällt. So ist es mir beispielsweise bei Nemetschek passiert, die ich zu 81. gekauft habe. Sie ging hoch und fiel dann bis zum Tiefstpunkt auf 56. . Nemetschek ist ein Wert, von dem ich hundertprozentig überzeugt bin - und ich war der Meinung, daß es nicht tiefer als 56.- runtergeht. Ich kaufte also für 56.- nach und bin somit wieder im grünen Bereich. Dies ist nur ein Beispiel - meine Frage ist:
      Ist es nicht auch abhängig von den Werten, die ich kaufe - , welche Strategie ich benutze - bei einem "Zockerwert", den ich vielleicht nur ein- bis zwei Tage halten will und bei dem ich auf einen kurzfristigen "Modeanstieg" spekuliere, würde ich dies natürlich nicht tun.
      Vielleicht hast Du ja Zeit und Lust, eine kurze Antwort ins Board zu stellen.
      Grüsse und schönes Wochenende
      Avatar
      schrieb am 09.07.99 23:16:51
      Beitrag Nr. 28 ()
      Hi Walrus .... ganz so blauäugig war ich nun doch nicht ....

      Daimler,Deka-Telemed,Bilfinger liefen recht gut .... NM-Wert
      Computec (Als die Euphorie halt da war) ebenfalls ...

      Schwupps .... mal kurze Zeit das WO-Board und andere Boards
      beobachtet .... und im Rausch der Gewinne .... nicht nachgedacht
      .... GCHC .... Versus .... gekauft jedoch halt viel zu hoch .....

      langfristig denke ich das diese beiden Werte Potential haben ..... aber
      das führt in diesem Thread zu weit ....

      denke halt man muß nicht immer gleich dabei sein .... irgenwann
      kommt halt doch mal `ne Konsolidierung und bis dahin kann man sich
      noch mehr Infos besorgen ... und wenn die Konsolidierung erfolgt
      kann man ja immer noch zuschlagen

      regards
      Avatar
      schrieb am 09.07.99 23:35:45
      Beitrag Nr. 29 ()
      Kurze Anregung zum Thema "verbilligen":

      O.g. Regel kann natürlich nur in einem stabilen Marktumfeld gelten. In Zeiten einer allgemeinen Börsenhysterie mit insgesamt fallenden Kursen (siehe Herbst 1998) kann antizyklisches Verhalten, also in fallende bzw. gefallene Kurse nachkaufen, zu schönen "Verbilligungen", also sehr günstigen Kaufkursen führen. Gerade bei Werten, deren zukünftiger Stärke sich man sicher zu sein glaubt, können Kursrückgänge sehr wohl zu weiteren Käufen genutzt werden. Hierzu passt dann auch der Spruch "Buy on bad news, sell on good news!"

      Gute Nacht allerseits!
      Avatar
      schrieb am 10.07.99 19:26:56
      Beitrag Nr. 30 ()
      Erneut möchte ich zuerst auf eine Fragen eingehen, die mich im Laufe der letzten Woche erreichte. Es geht um die Regel “Schlechtem Geld nie Gutes hinterherwerfen“ Die Frage dazu war, ob das Verbilligen einer Position denn nicht Sinn machen würde, wenn man doch 100% ig von dem Erfolg der Aktie überzeugt wäre. Speziell ging es um das Unternehmen Nemetschek. Nun, in dem vorgestellten System ist diese Regel eigentlich völlig überflüssig, bevor man an den Punkt kommt wo man über das Verbilligen nachdenken muss hat man – unserem System folgend – bereits verkauft um die Verluste zu begrenzen! Deswegen ist diese Regel eher als eine Art „Rettungsfallschirm“ zu betrachten. Sind wir mit einer Position in dieser Zwangslage (Verluste enorm – soll ich verbilligen durch Nachkaufen?) haben wir also unser System bereits ausser Kraft gesetzt und unsere Meinung über die des Marktes gesetzt. Empirisch gesehen, bricht uns dieser Fehler in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle das finanzielle Genick, ein Nachkaufen beschleunigt diesen Prozess in der Regel nur!

      Natürlich gibt es Ausnahmen und manche Menschen sind – warum auch immer – manchmal in der beneidenswerten Position, die Zukunft eines Unternehmens besser beurteilen zu können als die grosse Masse der Anleger! Allerdings habe ich ja zu Beginn der Reihe ein paar grundsätzliche Annahmen zu dem Anlegertyp getroffen, für den ich das alles schreibe. Diesen Annahmen zufolge ist der durchschnittliche Anleger dazu nicht in der Lage und an diesen Annahmen richte ich die Anlagestrategie aus! Wenn man also keinen klaren Informationsvorsprung vor dem Markt hat, niemals verbilligen, sondern verkaufen!

      Und um das Vorgehen an einem speziellen Beispiel zu verdeutlichen, komme ich zurück auf Nemetschek. Ich kenne selbst die Branche und ein paar Produkte und halte Nemetschek persönlich für ein sehr gutes Unternehmen. Was die Beurteilung des Aktienkurses angeht, kann man durchaus geteilter Meinung sein. Der Kurs fiel kurz nach der Emission auf knapp über 60 Euro, zu diesem Zeitpunkt habe ich gekauft. Danach kam die Platow Empfehlung, der Wert explodierte innerhalb kürzester Zeit um knapp 50% auf 90 Euro um danach wieder langsam zu fallen. Nach dem vorgestellten System hätten wir den Stop Kurs , unter Berücksichtigung der starken Volatilität auf ca. 80 Euro nachgezogen und bei Unterschreitung die gesamte Position veräussert. Die Richtigkeit dieser Entscheidung wird durch den weiteren Kursverlauf bestätigt, im Tief lag der Kurs bei 56 Euro. Jemand der konsequent gehalten hätte, wäre kurzzeitig sogar ins Minus gelaufen. An dem Punkt (56 Euro) hätte er nun zwar nachkaufen können, allerdings wären Ihm schöne Gewinne entgangen. Wer unsere Strategie angewendet hätte, hätte bei 56 Euro 30% mehr Aktien kaufen können!

      Nachdem wir nun die psychologische Seite des Investierens betrachtet haben, möchte ich das Kapitel mit einer schönen Weisheit abschliessen: Kümmere Dich um Deine Verluste, die Gewinne laufen von selbst

      Und komme damit zu einem weiteren wichtigen Punkt, der Depotgestaltung. Da unser System eine sehr geringe Verlusttoleranz ausweist, müssen wir dem natürlich mit unserer Depotzusammenstellung entgegenkommen. Das bedeutet, wir plazieren unsere Einsätze auf möglichst viele verschiedene Titel und das nicht zu ungleichmässig. (Diversifikation)
      Für jede einzelne Position sollten wir uns vor dem Kauf ein genaues Bild über das Risiko machen, welches wir eingehen, als Regel könnte man das etwas so formulieren:
      „Schaue zuerst in den Abgrund, bevor zu zum Gipfel aufblickst“

      Dies ist auch im Hinblick auf Regel Nr.1 („Gewinne laufen lassen, Verluste begrenzen“ .), speziell bei der Plazierung unserer „Reissleine“ unumgänglich. Als Anhaltspunkt für das mögliche Risiko können wir mehrere Faktoren berücksichtigen:
      -Allgemeine Marktlage
      -Historische Volatilität des Titels
      -Charttechnische Situation (überkauft/überverkauft, relative Entfernung von den langfristigen Durchschnittslinien...)
      ...
      (ich empfehle, sich hierzu zumindest die Grundlagen der Charttechnik anzueignen)

      Warum aber zuerst die möglichen Verluste bestimmen, viel mehr Spass macht es doch sich über potentielle Gewinne zu freuen? Erfahrungswerten zufolge hält sich das Gewinn/Verlust Verhältnis eines durchschnittlichen Marktteilnehmers im Bezug auf die Zahl seiner Engagements in etwa die Waage. Wenn also jedes zweite Geschäft Verluste einfährt und die andere Hälfte Gewinne, müssen wir nur noch dafür sorgen, dass die Gewinne über den Verlusten liegen. Da es sich aber offensichtlich so verhält, dass wir auf die Höhe der Gewinne keinen Einfluss haben, auf die Höhe der Verluste allerdings schon (eben durch Risikoabschätzung nach unten und konsequentes Umsetzen der Strategie), müssen wir vor jedem Geschäft diese Grenze neu anpassen. Sie alleine bestimmt die endgültige Performance.

      Der umgekehrte Weg (der z.B. am ConsorsBoard www.consors.de täglich zu beobachten ist) führt ins Verderben. Wenn wir uns vor einem Neuengagement ausschliesslich auf die zu erwartenden Gewinne konzentrieren (und diese Erwartungshaltung wird an eben diesem Ort im Sekundentakt genährt ;) ), kommen wir gar nicht mehr dazu, eventuelle Verluste realistisch einzuschätzen. Wir tun sie, befallen von dem unbedingten Wunsch nach Gewinn, als zeitlich eingeschränkten Rückschlag ab und verarbeiten sie nicht richtig. Damit wird die Strategie umgangen und ausser Kraft gesetzt – wohin das führt kann man in Baissephasen an o.g. Adresse ebenfalls im Sekundentakt verfolgen.

      Nach diesem kleinen Exkurs (man verzeihe mir den kleinen Seitenhieb auf Consors ;) ) kommen wir wieder zurück zu dem Thema Diversifikation. Der Satz „den Einsatz nicht ungleichmässig zu verteilen“ bedarf wohl noch etwas näherer Erörterung. Bei unserem Depotaufbau beachten wir einige Regeln. Der Grossteil des Depots sollte mit möglichst risikoarmen Titeln gefüllt sein. Das ist natürlich eine sehr relative Aussage, für manchen sind das die grossen Eurostoxx oder Dax Titel, andere verstehen darunter bereits weitaus spekulativere Aktien. Ich unterstelle mal, dass diejenigen Anfänger, die dieses Forum als Ort der Informationsbeschaffung gewählt haben zu letzterer Kategorie zählt, im weitesten Sinne also an Wachstumsmärkten engagierte Anleger sind. Auch hier findet man solche Titel, die Kriterien die es dafür zu erfüllen gibt sind:
      -niedrige relative Volatilitäten (z.B. im Vergleich zum Index)
      -konstante Wachstumsraten
      -eine gute Informationspolitik
      -ein liquider Handel der Papiere
      ...

      (für Ergänzungen bin ich durchaus dankbar, ebenso für Beispiele zur Orientierung. Ich nenne mal Nokia und Microsoft als internationale Beispiele, für den NM wäre da an allererster Stelle EM TV zu nennen)

      Einen kleinen Teil des Depots kann man – je nach Erfahrungs- und Informationslage – in spekulativeren Titeln anlegen. Denn wir müssen ja schliesslich auch unserem Drang nach schnellem Reichtum nachkommen um psychisch weiterhin ausgeglichen agieren zu können ;)

      Da die Wahrscheinlichkeit eines Totalverlustes mit dem Risiko der Anlage steigt, sollte man solche Spielchen (nichts anderes ist es nämlich) wirklich auf einen sehr geringen Teil des Depotvolumens beschränken! Als Spielerei, mit eher sinnvollem Hintergrund möchte ich dabei OS Käufe (oder Verkäufe als Stillhalter) zur Absicherung (Hedging) werten – ein weiteres Eingehen auf die Thematik würde allerdings den Rahmen sprengen! Ich empfehle hierzu die Community News, „xxfh1“ hat da eine Reihe mit Informationen zu diesem Thema gestartet.


      So, damit höre ich mal für heute auf, nächste Woche geht’s weiter...

      Ein schönes Wochenende wünsche ich Euch noch,

      Grüsse timotei...
      Avatar
      schrieb am 10.07.99 19:48:38
      Beitrag Nr. 31 ()
      hallo timotei210
      vielen Dank für die Ausführungen, die ich mir ausgedruckt und unter mein Kopfkissen gelegt habe. Als älterer Herr, Erfahrung im Geschäft (GmbH Geschäftsführer und Techniker) habe ich vor 2 Monaten begonnen, mich etwas, mehr als Sport, am Aktienmarkt umzusehen. Ich habe mich am NM engagiert. Nun wäre für mich eine kleine Hilfestellung sehr schön, natürlich möchte ich nicht als Schnorrer auftreten. Aber eine kleine Begutachtung meines Depot, speziell heute wegen Debitel + Teldafax wäre schön!
      Ich möchte Teldafax nicht gerne verkaufen, trage mich aber mit dem Gedanken und komme nicht weiter. Ich habe:
      500 Debitel, 200 Teldafax, 50 Jumptec, 50 Plambeck, 50 Odeon.
      Wie soll ich mich verhalten? Ich möchte
      a) mittelfristig anlegen
      b) etwas zur Unterhaltung "zocken" (der event. Gewinn kommt einem Tierheim zugute!)
      Vielen Dank!
      Avatar
      schrieb am 10.07.99 20:22:50
      Beitrag Nr. 32 ()
      Hallo

      obwohl ich den vielen Text nur teilweise gelesen habe versuche ich mal mit eineigen Bsp. aus meinem Depot in die Diskussion einzugreifen.

      Bin selbst noch relativ neu im Geschäft (2-3 Jahre) und habe bis dato versucht einen anständigen Mix aus konservativen Dax-Werten un einigen NM - Werten hinzubekommen.

      Dabei habe ich mich vor allem an Empfehlungen in NTV orientiert und versucht auch eigene Kentnisse aus der Mathematik einfliesen zu lassen .

      Soll heisen Charttechnik ( Hat was mit Funktionsanalysis zu tun), Dividendenrendite usw.

      Anfangs in Mitte 97 gings ganz gut habe langsam Angefangen mit Com.Bank und VW. Die Korrektur im Herbst 97 war zwar für Anfänger schon recht Nervenzerfetzend, aber letztendlich nicht so Krass, daß man Hätte eingreiffen müssen. Dies aber nur auf den 1. Blick

      Meine Fehler da Waren

      1. Höchst zum Höchstkurs zu kaufen
      Was Sollte man als Anfänger daraus lernen ?

      Kaufe nie eine erste Position einer Aktie während einer Sommerrally!

      Durch Aussitzen oder durch billigeres Nachkaufen Hätte man den Verlust hier minimieren oder gar in Gewinn umwandeln können.
      Aber das wurde ja oben als Möglichkeit verworfen.?

      2. Gewinne habe ich nicht rechtzeitig realisiert ( Cobank, SAP, BASFund VW), weil die 6 Monatsfrist noch nicht um war oder weil ich dacht es geht doch wieder berg auf

      Fazit: 1. Ein versteuerter Gewinn ist besser als ein steuerbegünstigter Verlust !!!!!
      2.Lebe bei fallenden Kursen nie von der Hoffnung, nimm mit was du hast.


      Bei meinen neuen Marktwerten ging es mir wie folgt:

      LHS und SCM fast zum Höchstkurst gekauft wegen der vielen Empfehlungen.

      Habe mir vor 2 Wochen mal die Charts der beiden Aktien angeschaut und habe Festgestellt, das bei beiden Unternehemen unabhängig von den Fundamentaldaten (da ist man halt als Kleinanleger und Unwissender auf NTV oder ä. angewiesen oder man glaubt es zu sein) der aktuelle Kurs bei meinem Kauf viel zu Weit über der 200 Tage Linie war.

      Fazit: schau dir trotz vieler Empfehlungen den Chart an und wenn du feststellst das der Kurs zuweit von der 200 Tagelinie weg ist (nach oben)
      Laß dei Finger weg.

      Desweiteren habe ich Singulus seit Jan 99.

      Da dachte ich, ich hätte mal mehr Glück, da die dann 2 Wochen später massiv in NTV empfohlen wurden und ich 50 % im plus war.

      DEr Gewinn ist aber fast ganz abgebröckelt und ich hab die Aktie immer noch ( wegen der Steuerfreiheit)

      Seit kurzem bin ich in SER investiert und hoffe mit Vielen SERlern auf steigende Kurse.

      hoffentlich habe ich niemanden genervt und auch die Absaätze nicht zu falsch gesetzt.

      Gruß B.F.
      Avatar
      schrieb am 10.07.99 20:46:40
      Beitrag Nr. 33 ()
      Hatte eigentlich vor LHS zu verbilligen

      laut obiger REGEL müßte ich am Montag verkaufen

      Soll ich wirklich ? soll ich nicht?

      Wahrscheinlich bin ich jetzt wieder so depressiv, daß ich gar nichts mehr tue

      Nichts für ungut B.F.
      Avatar
      schrieb am 10.07.99 21:00:22
      Beitrag Nr. 34 ()
      An Timotei210:

      Auch, wenn ich mich wiederhole:
      einfach spitzenmäßig , deine Beiträge !
      ich erkenne so manchen fehler, den ich gemacht habe, wieder.

      Hau ´rein, ich kann die nächste Folge garnicht erwarten!

      danke und Tschüß

      D.T. (;))
      Avatar
      schrieb am 11.07.99 01:03:42
      Beitrag Nr. 35 ()
      Hallo Timotei
      Klasse, Deine differenzierte Darstellung der verschiedenen Aspekte der Börse ist in sich konsistent, und zweifelsohne geeignet einige der gröbsten Schnitzer zu vermeiden. Weiter so ich freue mich schon darauf weiter interessante Ausführungen zu lesen.

      Vielleicht wäre es hilfreich, den Möglichkeitsraum der Depotgestaltung und wichtiger Kriterien bei der Depotgestaltung in Tabellenform schematisch, als Strukturierungshilfe anzuführen.
      ( Die Unter Word generierten Tabellen wurden leider nicht übernommen)



      Selektion Diversifikation
      Dem Objekt
      nach Aktienauswahl(Stock picking) Portolioauswahl

      der Zeit nach Timing Streuen im Zeitverlauf



      relevante Kriterien bei der Auswahl eines Investitionsobjektes bzw. der Auswahl einer Aktie

      Qualtitative:

      Branche, Land, relative Marktposition, Management, Produktstruktur,
      Informationspolitik....

      Quantitative

      Umsatz, Umsatzwachstum, Gewinn, Gewinnwachstum, Cashfolws, Cashflowwachstum, KGV,
      Vermögens und Kaptialstruktur
      Volatilität ( Varianz oder Standardabweichung im Zeitverlauf)
      Kursbewegungen ( Chartanalyse),
      Korrealtionen mit anderen Werten des Depots.....



      Kriterien bei der Depotgestaltung

      Rendite, kurz, mittel, langfristig
      Kursentwicklung
      Dividende
      Risiko
      Volatilität ( Schwankungen der Aktie im Zeitverlauf) Liquidität ( Marktenge, Manipulationsgefahr, Zeit zwischen einleiten des Verkaufes und Erhalt des Geldes)

      An einem Beispiel möchte ich eine mögliche Strukturierung bei der Portfoliobildung darstellen, die genannten Branchen oder Werte sind nur zur Illustration genannt, da auf den Prozeß der Aktienauswahl selbst nicht eingegangen wird.( Auch wird nicht auf die Korrelation der Werte zu einander
      eingegangen)

      Eine mögliche Gestaltung für ein Depot: ( Geeignet für Anfänger ? )
      Eher langfristig ausgelegt:
      Ø 30000 DM Gesamtsparvermögen
      Davon sollte man seinen Notgroschen abziehen:
      z.B. 5000 DM
      = 25000 DM
      Diesen Betrag sollte man nun in eine Anzahl gleich großer Blöcke zergliedern.
      Z.B. 3 oder 5 ...
      Ich wähle einmal 5 a 5000 DM
      Die Beträge in jedem Block sollten eine kritische Mindestgröße, die A) vom Risiko der Vermögensgegenstände, B) von den Tradinggebühren, C) von der Perspektive kurz, mittel, lang abhängt nicht unterschreiten.
      Diese Blöcke investiere ich in verschiedene Branchen und Anlageformen.
      Es stehen zur Auswahl diverse Indexzertifikate, Fonds, Einzelaktien, Venture-Capital-Fonds, Bundesanleihen usw.... .
      Wichtig ist dabei, daß die einzelnen Blöcke sachlich wenig mit einander zu tun haben. Natürlich kann man auch mehrere Blöcke auf ein und das selbe Feld konzentrieren.
      Ich wähle zum Beispiel:
      Block A-1
      Venture Capitalfond ( z.B. Gub-Fond)
      Begründung: hat nach empirischen Studien die höchste durchschnittliche Renditeerwartung, Ausfallbürgschaften vom Staat, Steuervorteile.
      Das Geld ist für 7 Jahre festgelegt ( aus dem Auge aus dem Sinn).
      Block A-2
      Eurostoxx - Indexzertifikate ( bzw. Indexzertifikate)
      Begründung: Setzte auf positive Kursimpulse durch Wirtschafts und Währungsunion auf die Big Player Europas; hohe Diversifikation,
      Möglichkeit zu effizienten Hedginggeschäften ( wohl weniger für Anfänger relevant, gemeint ist, daß man Gewinne des Index durch Puts sichern kann.)
      sehr liquide.
      Wichtig:
      A) Das es ein Performa Zertifikat ist ( Dividenden werden im Index reinvestiert,
      Steuervorteil )
      B) Automatische Verlängerungsoption d.h. das Zertifikat verlängert sich immer und immer wieder selbst. Vorteil man spart Kaufgebühren.
      Block A-3
      Fond auf Asien oder Südamerika oder Osteuropa
      möglicherweise auch noch nach Branchen spezifiziert.
      Begründung: Globalisierung, potentielle Wachstumsregionen und Branchen
      ( = cores) erhöht Diversifikation des Gesamtportfolios
      Durch ein gutes Fondsmanagement, können echte Zusatznutzen erzielt werden, da aufgrund einer sehr schwierigen Informationsbeschaffung und einer oft hohen Korruption, sowie mitunter hoher Gebühren ( wenn der Wert in Europa nicht gelistet ...) ein Direktinvest problematisch ist.
      Block A-4
      und
      Block A-5
      würde ich z.B. direkt in Aktien investieren, entweder würde ich die Blocks zusammenlegen oder mir zwei verschiedene Felder aussuchen von denen ich überzeugt bin. Z.B. Internetwerte, Neuer Markt, Biotechwerte, usw...

      Die A - Blöcke werden nun wiederum unterteilt, z.B. in je 2 gleichgroße
      B- Blöcke ,
      So läßt sich die in den A - Blöcken generierte Strategie verfeinern und auch die Auswahl einzelner Aktien aus den gewählten Segmenten vornehmen.
      Bei der genannten Depotgröße von 250000 DM bietet es sich an, A -1, A -2 , A-3 bzw. die Dazugehörenden B Blöcke A1B-1; A1B-2 nicht weiter auszudifferenzieren.
      Während es sich bei den Blöcken A-4 und A-5 durchaus schon anbietet
      Es wird also von mir in einen VC-Fond, einen Auslandsfond und in Indexzertifikate sowie in 4 Aktien aus ein oder zwei Segmenten investiert.

      Schließlich gibt es noch den Block C in diesem werden die Investments
      in der Zeitachse gesplittet z.B. 33% im ersten Monat 33% im zweiten Monat,
      33% im dritten Monat. Eine solches Zerstückeln der einzelnen B-Blöcke
      erscheint mir bei diesem Betrag problematisch, daher werde ich z.B.
      A - 1; A-2 und A4B-1 im ersten Monat A-3 und A5B-1 im zweiten Monat und
      A4B-2 und A5B-2 im dritten Monat.
      Welche Zeiteinheit man wählt, hängt letztendlich A) von der Jahreszeit, so gibt es den Januareffekt ( Börsenauftrieb) und den September/Oktober mit relativ großer Korrekturgefahr als statistische Erfahrungswerte , B) dem Kurniveau und den Kursbewegungen ab. ( Es lassen sich auch Trends usw einbeziehen...)

      mit freundlichem Gruß
      Riri
      Avatar
      schrieb am 11.07.99 03:01:19
      Beitrag Nr. 36 ()
      Hallo Timotei,

      sehr gute Zusammenfassung!!!

      Gruß Comedy
      Avatar
      schrieb am 11.07.99 14:36:23
      Beitrag Nr. 37 ()
      Herzlichen Dank für die Ergänzungen, speziell an ririrap. Wenn jemand Interesse an einer Vertiefung von Hedging Strategien hat, empfehle ich den Thread von ririrap im I-net Forum!
      A propos ririrap, hast Du zufällig die FAZ von vorgestern gelesen? Titelseite:
      Die Renesaince des schwarzen Kontinents - war sehr interessant. Das nur als Anschluss an unsere kleine Afrika Diskussion!

      Und da Du Dich hier meldest Comedy, Dir schulde ich auch besonderen Dank. Immerhin bin ich durch Deine Buchempfehlungen erst dazu gekommen mich überhaupt mit solchen Dingen auseinanderzusetzen!

      Grüsse timotei...

      PS. Zu Teldafax und Debitel kann ich nicht so viel sagen, beide sind ja mitten drin im Telco-Konsolidierungsprozess. Ich gebe die Frage aber gerne an alle anderen weiter...vielleicht haben wir ein paar Wissende hier!
      Avatar
      schrieb am 11.07.99 15:48:48
      Beitrag Nr. 38 ()
      An ottoasta: Das ist mal ein wirklich schöner Gedanke mit dem spenden der Gewinne! Also Jumptec, Plambeck und Odeon haben gleichermassen eine interessante Geschichte und sind m.E. fundamental gute Käufe (das ohne mich wirklich intensiv mit den Unternehmen auseinandergesetzt zu haben - ein bisschen hier und da was gelesen). Teldafax wird momentan mehr von Gerüchten getrieben, da würde ich zumindest über einen Teilverkauf nachdenken oder die gesamte Postion in Mobilcom switchen. Mobilcom ist Teldafax in jeder Hinsicht überlegen, ganz besonders was das Mangagement und die Öffentlichkeitsarbeit angeht.

      Mit Debitel habe ich mich nicht beschäftig, das war auf den ersten Blick kein Kauf für mich. Der Daimler Konzern hat in diesem Fall einfach nur die Euphorie der Märkte genutzt um sich günstig von diesem "Klotz am Bein" zu trennen. Für mich sah das von Anfang an wie eine abgemachte "Abzocke" der Kleinanleger aus, deswegen kann ich mich weder fundamental noch charttechnisch zu diesem Wert äussern!

      Ach ja, Fragen sind willkommen, als Schnorrer wird Dich hier wohl niemand sehen. In gewisser Weise sind wir das ja alle, wir profitieren jeder in irgendeiner Hinsicht von dem anderen.

      Grüsse timotei...

      PS. Zum "spielen" hab` ich persönlich die Threads von Fredz entdeckt. Er hat ein gutes Näschen für 10-20% Break-Spekulationen momentan hat er Computec und Brain Force im Auge.
      Avatar
      schrieb am 11.07.99 15:58:55
      Beitrag Nr. 39 ()
      hallo timotei,
      vielen Dank für die Antwort! Da smit Teldafax gefällt mir auch nicht, ich warte mal den Montag ab!
      Bei Debitel müßte sich eigentlich was tun, wenn ich mir den Kurs von Swisscom ansehe....! Übrigens, ich komme aus dieser Branche, fast 30 Jahre Funktechnik und Mobilfunk! Habe hier das erste A-Netz Telefon verkauft, dann immer sehr aktiv, pro Jahr ca. 1000 Mobilfunkkarten und bei ISDN führender Vermarkter. So nur am Rande zur Info.
      Ich habe dich so verstanden:
      Die anderen Werte behalten, bei Debitel und Teldafax beobachten, notfalls verkaufen. OK?
      Übrigens, das mit der Spende ist kein Witz, ich bin sehr im Tierschutz engagiert!
      Gruß Otto
      Avatar
      schrieb am 11.07.99 16:45:33
      Beitrag Nr. 40 ()
      Du hast mich richtig verstanden, wobei ich bei Debitel eher versucht habe einer konkreten Aussage aus dem Weg zu gehen ;) Ich habe Vorbehalte gegen die Art und Weise des "Verkaufs" und mich - quasi aus Protest - nie ernsthaft mit dem Thema beschäftigt. Da Du aus der Branche kommst, kannst Du das, denke ich, besser beurteilen.

      Im übrigen habe ich Deine Tierschutzaussage auch nicht als Witz verstanden - ich finde das wirklich sehr gut!

      Grüsse, Thomas
      Avatar
      schrieb am 11.07.99 20:39:05
      Beitrag Nr. 41 ()
      GENIAL, super Idee, gut umgesetzt.
      Mach weiter so Timotei, freue mich schon auf die Fortsetzung...

      Gruß Glücksritter
      Avatar
      schrieb am 11.07.99 21:15:27
      Beitrag Nr. 42 ()
      Nabend,
      OffTopic an timotei210:
      In welchem Board finde ich die Postings von Fredz ?
      Die neue Suchfunktion sucht nur nach Themen. :(
      Danke

      Mocier
      Avatar
      schrieb am 11.07.99 23:11:30
      Beitrag Nr. 43 ()
      Hallo ottoasta!

      Schön, daß du dich im Tierschutz so engagierst. Die Idee mit der Weitergabe deiner "Zockergewinne" find´ich toll und werde sie z.T. übernehmen.

      Gute Nacht.
      Avatar
      schrieb am 12.07.99 01:19:09
      Beitrag Nr. 44 ()
      Hallo. Gute Tips erhaltet Ihr immer auf der www.helge-klee.de. Habe selber schon4 mitgemacht. 3 waren ein echter Erfolg. Der 4. (1&1) dümpelt noch um den Einstand. Nicht viele Tips, aber sehr gute !!

      Eure

      Denny
      Avatar
      schrieb am 12.07.99 12:43:36
      Beitrag Nr. 45 ()
      Fredz ist im NM Forum zu finden. Wird üblicherwiese täglich upgedatet.

      Grüsse timotei...
      Avatar
      schrieb am 12.07.99 15:51:13
      Beitrag Nr. 46 ()
      Um aber mal wieder auf die Strategien zu kommen :

      Ein wichtiger Aspekt, der angesprochen wurde, ist der Diversifikation. Die Ausrichtung des Depots von ottoasta weist eine starke Monostruktur im Telco-Bereich aus.

      Eine Bewertung der Aktien (so ca. nach Kursen FSE) ergibt folgende Depotanteile:

      Debitel 52%
      Teldafax 24%
      Jumptec 10%
      Plambeck 9%
      Odeon 5%

      Deutlich sichtbar ist hier die starke Ausrichtung auf den Bereich der Telekommunikation mit insgesamt 76%. Zu erklären ist dies wohl durch die starke berufliche Ausrichtung von ottoasta auf den Bereich Telco, so dass Aktien aus diesem Bereich am besten beurteilt werden können und daher auch bevorzugt gekauft werden.

      Gegen die Strategie, sich vor allem in Bereichen zu tummeln, in denen man sich selbst auskennt, ist im Prinzip nicht schlecht, führt jedoch leicht dazu, dass andere, interessantere Bereiche vernachlässigt werden. Insbesondere fällt auf, dass keinerlei Firmen aus dem Bereich Software oder EDV-Dienstleistung oder Internet vertreten sind. Auch sind Aktien aus dem Dax oder interessante internationale Aktien nicht vertreten. Bei einem Depotvolumen von 30.000 € sollte aus meiner Sicht eine ausgewogenere Struktur des Depots angestrebt werden, wobei die Diversifikation nach Branchen wie auch nach (Aktien)Märkten erfolgen kann.

      Für die mittelfristige Anlage sollte man daher einen Betrag von mindestens 25.000 € einplanen und diese auf 5-8 Werte aufteilen. Eine Alternative hierzu wären Indexzertifikate. Die verbleibenden 5.000 € (oder ggf. auch weniger, je nach Risikolust) kann man zum Zocken einsetzten, z.B. für ganz heiße Internetwerte o.ä..

      Unberücksichtigt ist dabei bisher die Cash-Situation geblieben, da auch nicht angegeben wurde, wieviel Cash derzeit noch für Investments ggf. zur Verfügung steht. Der Cash-Anteil sollte nicht allzugroß sein, sofern man nicht mit allzugroßen Rückschlägen an der Börse rechnet, denn nur mit angelegtem Geld kann man was verdienen. Eine kleine Flexibilitätsreserve sollte auf alle Fälle jedoch vorhanden sein.

      Rechnet man jedoch mit größeren Rückschlägen, so muss der Bestand an Aktien sukzessive abgebaut werden und in Cash umgewandelt werden.

      Auf konkrete Empfehlungen einzelner Aktien habe ich hier bewusst verzichtet.

      Gruss
      sparkie
      Avatar
      schrieb am 12.07.99 22:05:12
      Beitrag Nr. 47 ()
      Hallo
      Timotei
      Bin nicht zum Lesen der FAZ gekommen, habe auch nur die Süddeutsche und die Zeit im Abo.
      Schade würde mich schon interessieren was dort gestanden hat.
      Wie auch immer, viel Glück bei deinen Klausuren.
      MfG Riri
      Avatar
      schrieb am 12.07.99 22:09:33
      Beitrag Nr. 48 ()
      hallo sparkie,
      vielen Dank für die Ausführungen. Ja, ich weiß daß ich als Fachmann in der Telecom Branche natürlich in diese Richtung "hänge". Ich habe es mir zu Herzen genommen und heute noch 200 Infor gekauft. Debitel und Teldafax waren eigentlich spekulativ gedacht, da ja seit Monaten über eine Übernahme nachgedacht wurde. Ich wollte diese nach einem guten Kursgewinn größtenteils wieder verkaufen. Nun, jetzt erst mal halte ich! Bei Telda tut sich was (ich hoffe es zumindest), denn der Kurseinbruch am Freitag und heute war nicht so toll! Ich habe mir die Tagescharts angesehen und bin erstaunt, wieviel wieder gekauft wurde! Ich dachte, daß mehr verkauft als gekauft wird! Also ist da immer noch "Musik" drin!
      Im NM bin ich bewußt ausschließlich engagiert, es ist meine Lern und Spielwiese. Bei mehr Erfahrung (ich habe keine Ahnung was Indexzertifikate sind!) traue ich mich weiter!
      Ich danke nochmals für die Betreuung!
      Gruß Otto
      Avatar
      schrieb am 12.07.99 22:10:34
      Beitrag Nr. 49 ()
      hallo Nikkei-Nickel,
      danke für deine Anerkennung, von mir vielmals zurück! Du weißt sicher:
      Wir können nicht genug tun!
      Gruß Otto
      Avatar
      schrieb am 16.07.99 17:38:35
      Beitrag Nr. 50 ()
      Ist mir eben beim durchblättern aufgefallen:

      ...Erfolglose Anleger hingegen, sozusagen die ewigen Verlierer, vernachlässigen das Risikomanagement. Sie bereiten Ihre Anlageentscheidungen ungenügend vor, bewerten Chancen über und Risiken unter, lassen ihre Verluste laufen und begrenzen statt dessen ihre Gewinne. Was auf den ersten Blick unlogisch erscheint, besitzt für diese Gruppe einen tieferen Sinn. Denn Ihr Motiv ist primär nicht die Gewinnerzielung. Laut »Adam Smith« ist es letztendlich 90% der aktiven Anleger an der Börse egal, ob sie Gewinne erzielen oder nicht. Sie verfolgen andere Motive. Viele Anleger wollen durch ihre Investments nur ihr Selbstwertgefühl stärken. Andere suchen Spannung, Unterhaltung und Kommunikation. Kontrollwünsche, Rechthaberei und das Streben nach Anerkennung gehören zu den weiteren Motiven der Anleger. Im Extremfall spielen sie um zu spielen. Kapitalanlage kann zur Leidenschaft oder gar Sucht werden. Der Betroffene rückt dann in die Nähe abhängiger und zwanghafter Spieler.

      Vielleicht gibt das dem einen oder anderen zu denken - Selbstreflexion als eines der entscheidenden Erfolgskriterien!

      Grüsse timotei...

      Quelle: Dirk Schellenberger "Reich werden wie..."
      [/B]
      Avatar
      schrieb am 22.07.99 18:47:07
      Beitrag Nr. 51 ()
      An Timotei

      Gib doch mal einen Tip, wie man bei Tagen wie gestern und heute die Ruhe bewahren soll. Nach Deiner Stategie hätten alle Anfänger ja nun spätestens heute verkaufen müssen, um Verluste zu begrenzen, oder?
      Avatar
      schrieb am 22.07.99 18:58:37
      Beitrag Nr. 52 ()
      Hallo 1121, das ist so nicht ganz richtig. Es kommt nämlich darauf an welche Werte Du im Depot hast.

      Ich habe mein Depot am Montag bis auf EM TV, Foris und Starnet (nur ein paar Stücke) gesäubert, diese Konsolidierung war absehbar. Nicht in dem Ausmass aber schau Dir mal den Nasdaq Chart an - wo sollte der noch hin?

      Aber zurück zur Strategie. In diesen Zeiten muss man tatsächlich sehr hart zu sich selbst sein, wenn ein Wert unter das Limit läuft muss er raus. Der Markt ist der Faktor an dem man sich orientieren muss und wenn er sagt raus dann heisst das auch raus. Zumindest wenn man diese Strategie konsequent verfolgt! Und das ist ja eine der Grundlagen des vorgestellten Systems.


      Grüsse timotei...

      Ps. Die beiden o.g. Titel laufen bei mir ausserhalb der Strategie, allerdings möchte ich jedem Anfänger ans Herz legen solche Ausnahmen nur zu machen wenn man sich 100% sicher ist und dies auch begründen kann! Nicht hoffen, dass der Markt wiederkommt...das ist der Anfang vom Ende.

      Neue Chancen gibt es immer wieder, man kann und soll es nicht erzwingen.
      Avatar
      schrieb am 22.07.99 19:03:54
      Beitrag Nr. 53 ()
      Avatar
      schrieb am 22.07.99 19:06:12
      Beitrag Nr. 54 ()
      Obiger Link führt zu einem Thread in dem eine ähnliche Strategie vorgeführt wird. Aureleus demonstriert immer wieder wie man Märkte objektiv beurteilt und optimal auf Veränderungen reagiert. Er zeigt die Disziplin, die man braucht um als Anleger erfolgreich zu sein.

      Ich empfehle jedem sich den Thread mal anzuschauen, es ist beeindruckend.

      Grüsse timotei...
      Avatar
      schrieb am 22.07.99 19:19:02
      Beitrag Nr. 55 ()
      hallo timotei.
      ich habe mittlerweilen deinen Rat beherzigt und mich auch von einigen getrennt. Ich halte noch:
      debitel (aus Gründen, die ich in einem anderen Beitrag genannt habe)
      Odeon, Jumptec, Plambeck, Infor.
      Von diesen Werten bin ich überzeugt! Trotzdem würde mich deine Meinung interessieren!
      telda flog raus, obwohl ich hier in der Zukunft was erwarte.
      Gruß Otto
      Avatar
      schrieb am 22.07.99 19:27:09
      Beitrag Nr. 56 ()
      Hallo ottoasta, ich sage jetzt ungern etwas, weil ich zu wenig um die Fundamentals weiss. Die 4 Werte haben ja eigentlich recht gut performed heute, ich denke Du kannst die ruhig halten. Allerdings weiss ich auch nicht ob wir jetzt nur ein Gewitter haben oder schon die Sintflut (wenn ich das mal so ausdrücken darf). Also, such Dir eine StopLoss Marke (schau wieviel Verlust Du Dir leisten kannst und willst) und sei konsequent. Wie gesagt, Chancen gibt es immer neue, warum also auf Hoffnungen sitzen bleiben!

      Grüsse timotei...
      Avatar
      schrieb am 23.07.99 08:44:28
      Beitrag Nr. 57 ()
      Du meinst, ich soll mich von meinen Intershop trennen? Uhh, das wird hart. Bitte einen ernstgemeinten RAt, soll ich?
      Avatar
      schrieb am 23.07.99 10:25:52
      Beitrag Nr. 58 ()
      Hello, ich finde die o. a. Tips gut.
      Aber ich habe nun auch meine eigenen Erfahrungen gemacht.
      Iich habe vor etwa einem Jahr einen guten Artikel in irgendeiner Börsenzeitung gelesen.Keine Ahnung mehr wo und wer.
      Aber er sagte sinngemäß : sei offen mit deinem Umfeld. Was geht vor sich?
      Schaue Dir die Firma gut an in welche du investieren willst.
      Und habe vor allem Geduld.
      Bis dahin habe ich eigentlich nur verloren. Teilweise bis zu 50 %.
      ich folgte irgendwelchen Chartgurus, Börsengurus, ich setzte STOP / Loss orders. Kurz und gut ich versuchte eigentlich alles. Trotzdem sehe ich es positiv als Investment. Gehe ich auf die Volkshochschule muß ich auch bezahlen.
      Mein Favorit ist INTERSHOP
      Ich habe sie zu etwa 80 Euro gekauft. zu 110 und 148 Euro nachgekauft.
      Außerdem habe ich noch Fortunecity.
      Junges Unternehmen gerademal ein paar Monate an der Börse, war zwar teuer zu 20 Euro, na und. Zukunftinvestments.
      Übrigens zu den Skeptikern: Auch mit einem großen Computer kann man Geld verdienen. Schon mal was von Werbung gehört. Und wenn nicht, na und.
      Die Ausbildung meines Sohnes kostest auch rd 30000 Märker. Und ein neues Auto vielleicht 40000. Das kann ich aber in 10 Jahren mit "Sicherheit" verschrotten.
      Ich habe mich langfristig festgelegt.
      In 10 Jahre will ich ins Retirement.
      Gewinne lasse ich laufen.
      Hätte ich bei ISH auf alle die Damen und Herren gehört, die mehr Ahnung haben, sogar meine Bank, so hätten meine 300 (ups) ISH schon lange den Besitzer gewechselt. Schaut Euch den Chart mal richtig an, so Tag für Tag.
      Ich bin einfach ein zu kleines Licht, daß ich bei den Schwankungen hätte billiger einkaufen können.
      Vorsicht outside there "Börse! Shark invested Waters"!
      Ich gönne allen Ihre Gewinne durch Shorttrading, Daytrade und Neuemmisionen.
      Abgerechnet wird zum Schluß
      Letzter Tip von meiner Seite:
      Nicht zu ängstlich sein.
      Wenn die Firma und die Story gut ist,Aktien halten und Rückschläge einfach aussitzen.
      Gestern war der absolute Höhepunkt.
      Herr Greenspann (Notenbänker) hat vielleicht was zur Börse zu sagen.
      Also vorsichtshalber sofort alles verkaufen. Seine Meinung kann auch unheimlich oder heimlich den deutschen Markt beeinflussen, besonders den Neuen Markt mit seinem riesigen Kapital im Ausland.
      Danke Herr Mross. Wirklich guter Kommentar.(Ehrlich)
      Hier spricht mir jemand aus der Seele.
      Ich arbeite in einem internationalen Betrieb mit Angehörigen aus 12 Nationen.Viele meiner Mitarbeiter spekulieren an ihren Heimatbörsen.
      Deutschland schneidet nicht immer gut ab.
      Deutschland fange endlich an zu laufen.
      Aber vielleicht ist es ganz gut daß wir in der EU und in der Wähungsunion sind. Zumindest bekommen wir dann in vielleicht zehn Jahren "Stütze"
      Avatar
      schrieb am 23.07.99 10:53:29
      Beitrag Nr. 59 ()
      Die einzige Antwort auf die debitel-Sauerei (siehe den betreffenden
      Thread) ist ja:

      Zeiche nie eine Emission bei der es zu keiner Kapitalerhoehung
      kommt und Großkonzerne die Mehrheit behalten.

      Zeichne nie eine Daimler-Emission, weil die scheren sich
      eine Dreck um Kleinanleger

      Zeichne nie eine Emission, die auch nur irgendwie was mit der
      Deutschen Bank zu tun hat.

      Folgerung:

      Meide um alle Umstaende so was wie Infineon (vormals
      Siemens Halbleiter). Deutsche haengt drin und Siemens
      behaelt 75 % und will Kasse machen.

      PFG
      Avatar
      schrieb am 23.07.99 11:26:33
      Beitrag Nr. 60 ()
      hallo zusammen,
      timotei, danke! Pfg interessant!
      Ich komme ja aus der Elektrinikbranche und hatte vor, mich etwas mit Infineon zu beschäftigen. Lasse ich vorerst sein! Bei Debitel fällt mir auch auf, daß auch kleine Kaufaufträge zu sehen sind. Also kauft scheinbar doch nicht alles die Swisscom!
      Hallo timotei, wenn wir mal debitel weglassen, so sehe ich eigentlich in den 4 anderen Werten schon Zukunftspotential! Ich habe mich mit diesen Firmen intensiv beschäftigt. Ich wohne in Bayern, also sind mir
      Jumptec, Odeon nicht fremd.
      Jumptec, Firmensitz in Deggendorf, ca. 60 km von mir entfernt, kenne ich noch aus der Zeit vor dem Börsengang , liegt auch noch ein Schriftwechsel mit denen vor (Anfragen usw.) Ich halte diese Firma für sehr solide!!!
      Ob das allerdings börsenrelevant ist? Es wird doch meist ein Wert gekauft, der was mit --internet usw. zu tun hat , auch wenn die Verluste machen!
      Odeon, Tochter der Bavaria Film, habe mir schon Geiselgasteig angesehen, die Filmkulissen usw. Halte ich für eine Firma mit Substanz! Übrigens habe ich gehört, daß im Aufsichtsrat neben einem von Paramount auch einer von Bertelsmann sitzen soll!
      Infor, eine Firma die Fertigungssoftware für kleine und mittlere Betriebe herstellt. Halte ich ebenfalls für aussichtsreich, denn Großfirmen habe meist selbst was oder SAP, kleinere Firmen gibt es sehr viele (ich komme selbst aus dem Mittelstand!) die kleinere Fertigungen haben. In Krisen hat sich der Mittelstand immer gehalten, Großfirmen kränkeln sehr schnell!
      Plambeck, eine Firma mit Zukunft, vor allem wenn die Meldung von gestern aus dem Umweltministerium umgesetzt werden kann (regenerative Energien sollen stärker gefördert werden, die Deckelung beim Stromeinspeisegesetz von 5% soll wegfallen usw.). Ich hoffe Trittin hat diesmal mehr Rückgrat! Es gibt dazu auf der Homepage von Plambeck eine Meldung!
      Also, ich halte eigentlich Werte, von denen ich überzeugt bin, z.T. auch aus fachlicher Sicht. Natürlich ist mir klar , daß bei einem allgemeinen Crash auch diese Werte fallen werden. Also täglich beobachten und die mental gesetzten Stop Loss beachten!
      Nochmals Danke, Timotei!
      Gruß Otto
      Avatar
      schrieb am 23.07.99 12:24:10
      Beitrag Nr. 61 ()
      Otto,

      zu Infineon noch mal. Da hab ich auch noch einige
      andere Sachen gehoert, z. B. gibt es Probleme mit den
      Patenten.

      In der Halbleiterbranche ist es ueblich, die Patente zur Herstellung
      der Speicherbausteine untereinander auszutauschen. So auch
      Siemens Halbleiter.

      Nun sagen aber die anderen Firmen: Infineon ist nicht mehr Siemens,
      sondern eine unabhaengige Firma. Deshalb muessen die ganzen
      Austauschabkommen neu ausgehandelt werden. Das ist meines
      Erachtens der Grund warum Siemens ploetzlich nur noch 25 und nicht
      mehr 49% verkaufen will.

      Von einer guten Quelle weiss ich, dass Siemens noch ungefaehr
      3 Jahre drinbleiben will, um Infineon Zeit zu geben diese Abkommen
      neu auszuhandeln.

      Dabei soll es sich um Betraege von bis zu insgesamt 1 Milliarde DM handeln, die die anderen Firmen, wie z.B. Micron oder auch IBM.
      Weiterhin benutzt Siemens/Infineon spezielle Techniken bei der
      Herstellung der Speicherchips, die im wesentlichen nur von IBM
      und Infineon verwendet werden. Probleme mit den Herstellern
      der Maschinen koennten da auftreten, wenn die mangels Nachfrage
      diese Spezialeinrichtungen nicht mehr herstellen.

      Das sind 2 Probleme.

      Weiter gefaellt mir gar nicht, dass Siemens den Boersengang auf
      Februar/Maerz verschoben hat. Da wird vermutlich der Boom
      in der SpeicherChip-Branche der gerade sehr zaghaft begonnen
      hat, vermutlich einen Hoehepunkt erreicht haben. Das
      bedeutet wohl einen teuren Ausgabepreis.

      Und der naechste Abwärtsbewegung ist in dieser Branche unver
      meidlich und wird eher frueher oder spaeter kommen. Und
      wer dann die Riesenverluste decken soll, ist mir ein Raetsel.

      Neue Investitionen kann man vielleicht durch Kapitalerhoehungen
      finanzieren, aber wer begleicht die Riesenverluste?
      Siemens wohl kaum. Die wissen warum sie raus gehen.

      Ausserdem Infinion ist nur die Nummer 10 weltweit, und laut
      meiner Quelle ist weiteres Wachstum und Vergroesserung
      des Markanteils nur durch Inkaufnahme von Verlusten moeglich.

      Ich wuerde von Infineon die Finger lassen.

      PFG

      PS : Meine debitel behalt ich, ich hab gestern auch das Angebot gekriegt,
      weiss nicht, ob du meinen Kommentar im debitel-Thread
      dazu schon gelesen hast.
      Avatar
      schrieb am 23.07.99 12:52:29
      Beitrag Nr. 62 ()
      Hallo 1121, sei mir bitte nicht böse aber ich möchte da auch nichts dazu sagen. Ich kenne das Unternehmen zu wenig.

      Diese Strategie wendet sich an Anfänger, denen es ähnlich geht. Die meisten wissen nicht näher mit was sie da handeln, deswegen die Ratschläge. Darum hat "der Markt immer Recht", reine Vorsicht.

      Wenn Du meinst du könntest das Unternehmen besser beurteilen als andere (und Du Dir diese Meinung auch begründen kannst) dann musst Du diese Strategie nicht anwenden.

      Die Strategie ist sehr risikoavers und Kapitalsensitiv. Wenn Du ein anders gearteter Mensch bist (z.B. risikobewusst mit Spielgeld) ist das sowieso keine adäquate Strategie. Ich hoffe Du kannst verstehen warum ich nichts zu den Einzelwerten sagen möchte. Es geht mir mehr um die Basis des Investierens, konkrete Meinungen gebe ich nur zu Werten ab mit denen ich mich intensiv beschäftigt habe.

      Grüsse timotei...
      Avatar
      schrieb am 23.07.99 20:11:11
      Beitrag Nr. 63 ()
      hallo pfg,
      danke für die Hinweise! Es ist gut, Hintergründe zu kennen! Nicht umsonst hat Siemens die Fabrik in GB geschlossen!
      Danke auch an timotei! Habe mir (fast) alles zu Herzen genommen!
      Gruß Otto
      Avatar
      schrieb am 24.07.99 22:53:24
      Beitrag Nr. 64 ()
      Hallo zusammen,

      dickes Lob für diese Hinweise...

      Ich möchte auch an dieser Stelle noch mal eine Lektüre empfehlen:

      Jim Paul, Brendan Moynihan
      "Was Gewinner von Verlierern unterscheidet"
      FinanzBuch Verlag
      ISBN 3-932114-00-0

      Ich nutze in letzter Zeit jede Gelegenheit (Weihnachten, Geburtstage u.s.w.) diese Buch an Leute in meinem Bekanntenkreis zu verschenken, die Börsengeschäfte machen.

      Hauptbotschaft: Verlustbegrenzung ist das A und O an der Börse.

      Spannend wie ein Krimi und gleichzeitig sehr lehrreich....

      Ich kann es nur allen empfehlen !!!

      Gruß und weiter so ...

      Entle
      Avatar
      schrieb am 25.07.99 02:14:21
      Beitrag Nr. 65 ()
      Schade das Timotei den Thread erstmal unterbrechen muß, Urlaubsbedingt
      (es sei ihm gegönnt, nach diesen recht ausführlichen Kommentaren, die einigen "Neulingen" weitergeholfen haben sollten).

      Ich werde mich an dieser Stelle einklinken und zumindest bis morgen abend ein bisschen was posten zu diesem Thema.

      Wobei ich etwas allgemeiner gefasste Sachen ansprechen werde, um Timotei´s Konzept nicht zu unterbrechen.

      Nur zu den Stoploss möchte ich noch was sagen:

      Man sollte mit dieser Art der Absicherung sehr Vorsichtig umgehen, wenn das Limit erreicht wurde, wird die Aktie zum nächsten Kurs verkauft, so sie denn jemand haben möchte.
      Bei sehr Marktengen Werte kann es schnell passieren, das der Kurs mal 20% unter dem eigentlichen stop liegt.
      Soweit wurde das hier angesprochen, wenn aber ein stoploss nicht ausgeführt werden kann, weil keiner die Aktien kauft (ist bei Marktengen Werten nicht selten) macht man sich den Kurs selber kaputt.

      Ich weiß das bei Aktien, in die Anfänger investieren dies seltener vorkommt, aber man sollte dies auf alle Fälle beachten, bevor man ein stoploss setzt.


      Was mir in letzter Zeit immer öfter aufallen ist, ist das meist unbedeutende Adhoc Meldungen enorme Kursschwankungen auslösen. Prinzipiell ist es so, das ein Unternehmen alle Kursrelevanten Nachrichten veröffentlichen sofort veröffentlichen muß. Jetzt frag ich mich allerdings ob es Kursrelevant ist, das Endemann einen Linktausch mit was weiß ich wem macht.
      Der Kurs springt auf die Adhocs sofort an und die Anleger stürzen sich auf die Firmen bzw hauen die Aktien gnadenlos raus. Die dadurch ausgelösten Kursschwankungen halten aber meistens nur 1-2 Tage an (es sei denn, es ist was weltbewegendes) so das es sich eigentlich gar nicht lohnt, aufgrund der News zu kaufen oder verkaufen, denn sobald sie draußen sind ist der Kurs schon dadrauf angesprungen.


      Eine zweite inteessante Beobachtung, die ich dieses Jahr gemacht habe, ist das Verhalten der Anleger bei Neuemissionen.

      Ich habe im Juni einen Artikel veröffentlicht, den ich hier reinkopieren werde, da er die Situation, so denke ich, recht gut umschreibt:

      Neuemissionen am Neuen Markt

      MH 10.6.1999
      Als der Neue Markt von einem Hoch zum anderen preschte, fragte keiner danach, doch seitdem er sich in der Konsolidierungsphase befindet, werden die Stimmen lauter die meinen, daß die vielen und vor allem teilweise doch recht großen Neuemissionen daran Schuld seien, weil sie Kapital binden.
      Dies ist Grundsätzlich richtig, aber es liegt weniger an den Neuemissionen als an den Anlegern selbst, die sich auf jede Neuemission stürzen und bei einer Zuteilung sofort "cash machen" um dieses Geld gleich in die nächste Neuemission zu stecken. Dabei wurde gerade am Anfang des Jahres alles gekauft, ohne auf die Fundamentaldaten, die Story oder die Qualität eines Unternehmens zu achten.
      In diesem Spiel gewannen allerdings nicht die Kleinanleger, die en masse zeichneten, sondern die Institutionellen und die Großanleger. Denn die wenigsten Kleinanleger bekamen eine Zuteilung, währenddessen die Großen der Branche bei fast jeder Zeichnung bevorrechtigt wurden und die Zeichnungsgewinne kassierten.
      Dies rief eine öffentliche Protestwelle hervor, auf die die Konsortialbanken mit mehr Transparenz reagierten. Doch die Euphorie flachte ab und nur noch wenige Titel werden in Zukunft hohe Zeichnungsgewinne bringen.
      Doch möchte ich an dieser Stelle warnen nach erfolgtem IPO in das jeweilige Unternehmen zu investieren, wenn man sich einen kurzfristigen Kurssprung nach oben erwartet. Denn es hat sich ein Trend entwickelt, der gegenteilig zu der Boomphase des Neuen Marktes ist. Von den vielen Neuemissionen dieses Jahr haben es nur wenige geschafft Kursgewinne in Vergleich zur Erstnotiz zu verzeichnen.
      Ein Unternehmen hat sich hier besonders negativ hervorgetan. Die Senator Film AG verlor von ihrem hoch von über 140 Euro am ersten Handelstag fast 90 Euro, was einigen Anlegern eine böse Überraschung beschert hat.
      Ein Beweis für die Theorie, daß die vielen Neuemissionen den Markt belasten, ist daß in den Boomphasen wenige Neuemissionen stattgefunden haben, während des Seitwärtstrends und der darauffolgenden Konsolidierung aber extrem viele IPO s vollzogen wurden.
      Wenn man sich die Liste der geplanten Neuemissionen anschaut sieht man für dieses Jahr ca. 200 Titel. Davon entfallen ca. 75% auf den Neuen Markt, was mich nicht gerade positiv stimmt.
      Ein Vorteil der Neuemissionen liegt darin, daß der Markt interessanter wird und die bislang gelisteten Firmen besser eingeordnet werden können, da viele Firmen aus einer Branche einen besseren Vergleich zulassen. Dabei scheint mir aber, daß momentan viele Firmen für den Neuen Markt zugelassen werden, die nicht in ihn hineingehören, da deren Absichten Anlaß zu Zweifeln geben können.
      Auch hier möchte ich eine Firma besonders hervorheben. Fortune City hat im Dezember letzten Jahres seinen Altaktionären die Aktien zu 0,67 Euro angeboten.
      2-3 Monate später wurden das IPO durchgeführt, mit einem Emissionspreis von
      15 Euro. Der Vorgang, daß die Altaktionäre die Aktien zu einem Preis um 1 Euro bekommen ist nicht ungewöhnlich, allerdings ist der Umstand, daß zwischen diesem Angebot und dem IPO eine so Kurze Zeitspanne liegt ist nicht gewöhnlich. Durch diesen Vorgang konnten die Altaktionäre etwa 25 Millionen Euro vereinnahmen. Hinzu kommt, daß momentan 28,5 Millionen Stammaktien im Umlauf sind und sich der Vorstand vor dem IPO 80 Millionen weitere autorisieren lies. Dies wirkt sich negativ aus, wenn sich das Management Aktienoptionen gewähren läßt, da eine Verwässerungsgefahr des Gewinnes besteht.
      Es wird in Zukunft immer schwerer werden die Outperformer zu finden, aber es wird sie weiterhin geben, wenn auch nicht in so einem Ausmaß wie es vielleicht noch einige gewohnt sind. Eine breite Streuung und die Konzentration auf Qualitätstitel ist daher unumgänglich.
      Wem dies alles zu Unsicher ist, wer aber trotzdem an der Performance des Neuen Marktes teilhaben möchte, der sollte auf Fonds oder Indexzertifikate ausweichen.
      Der Kauf von Optionsscheinen wird aufgrund der obengenannten Gründe um einiges riskanter als er es bisher schon ist. Dazu kommen die hohen Ausgabenaufschläge, die in absehbarer Zeit nicht sinken dürften.


      Ergänzend könnte man jetzt noch die Spin Off Welle hinzufügen, die zum Glück keinen großen anklang bei den Anlegern fand. Dazu noch die Kapitalerhöhungen und da war dann kein Kapital mehr.
      Vielleicht noch eine Zahl, die man ohne worte stehen lassen kann:

      30 Milliarden Euro belasteten den Markt im Juni mit Kapitalerhöhungen, Spin Offs und Neuemissionen.


      Das solls fürs erste mal gewesen sein.

      Mfg MH
      Avatar
      schrieb am 26.07.99 21:45:40
      Beitrag Nr. 66 ()
      Hi timotei !

      Erst mal ein Lob für die bisherige Arbeit.
      Weiter oben hast Du eine Strategie für Anfänger dargelegt die ich , als eben solcher, sehr interessant finde.
      Du schreibst, über den jeweiligen Einstiegszeitpunkt in eine Aktie, man sollte ihn mit Hilfe der Charttechnik festlegen oder sich jedenfalls dieser bedienen um einen günstigen Zeitpunkt zu finden.
      Da Ich auf diesem Gebiet bisher gar keine Ahnung habe , würde mich interessieren ob es im Netz eine Seite gibt wo soetwas wenigstens in Ansätzen
      erklärt wird, um mir über eine solche Verfahrensweise eine eigene Meinung bilden zu können.

      gruß der monneysack
      Avatar
      schrieb am 30.07.99 17:36:33
      Beitrag Nr. 67 ()
      Ich bin zwar nicht Timotei, aber ich antworte trotzdem mal, hoffe das stört dich nicht.

      Charttechnik ist ein ziemlich komplexes Thema, falsch angewendet, kann man alles in einen Chart hineininterpretieren.

      Von daher würde ich dir empfehlen, nicht nur im Internet das Thema ansatzweise zu betrachten, sonder etwas Literatur zur Hilfe zu nehmen und/oder ein paar Seminare zu besuchen. Mischung aus beiden erscheint mir recht sinnvoll.

      Mfg MH
      Avatar
      schrieb am 30.07.99 23:16:29
      Beitrag Nr. 68 ()
      Hallo Anfaenger. Die Boerse ist fuer micht die wichtigste Nebensache der Welt. Ich habe schon einige Jahre Erfahrung auf dem Buckel (auch schon einige leidvolle aber auch positve Erlebnisse). Deswegen einige Tips von mir fuer Euch.
      Setzt niemals alles Geld auf eine Aktie.

      Verteilt Euer Geld.

      Der NM mit seinen Auf und Abs sollte nicht als Einstieg genommen werden.

      Bei einem Startkapital bspw. von 50.000 DM, dass fuer Aktien verwendet werden kann (Aktienkapital, daneben solltet Ihr auch noch Renten, Sparbriefe, Sparbuch mit Notgroschen haben)ist es angebracht 1/3 in ein oder zwei gute Euro Stoxx Fonds zu stecken.
      Ein weiteres Drittel sollte man in Wachstumswerte stecken (Blue Chips) z.B. Microsoft, Cisco, Nokia, General Electric, McDonalds, Coca Cola um die besten zu nennen.
      2/3 unseres fuer Aktien zu verwendenen Kapitals waere also verbraucht.
      Dieses sollte man einfach liegen lassen (Wie Kostolany sagt In die Apotheke gehen Schlafmittel kaufen und Schlafen und nach vielen Jahren schauen, was aus dem Geld geworden ist. Also 2/3 des Aktienkapitals nur Buy and Hold.
      Mit 1/3 des Kapitals koennt, wenn Ihr denn wollt am NM austoben und verfolgt die Ratschlaege von T.
      Stop/Loss Marke setzen ca. 15 %
      Niemals unlimitierte Auftraege geben

      Glueck und Frieden
      Dag
      Das letzte Drittel (wenn man denn den Mut hat) sollte man
      Avatar
      schrieb am 01.08.99 15:49:53
      Beitrag Nr. 69 ()
      Super Sache timotei.
      Da kann man echt was erfahren!!!
      Doch ich bin eher für die echte Stop los variante, denn ich kenne einige leut die sich dann doch nicht an die Marke im Hirn hielten.
      mfg M.M.
      Avatar
      schrieb am 10.08.99 21:18:05
      Beitrag Nr. 70 ()
      Ich denke der Markt - wie er die letzten Wochen lief - zeigt deutlich wie wichtig es ist Verluste zu begrenzen.

      Das soll kein Eigenlob sein aber mit der Strategie, konsequent angewendet hätte man das Schlimmste im eigenen Depot verhindern können!

      Grüsse timotei...
      Avatar
      schrieb am 10.08.99 21:27:31
      Beitrag Nr. 71 ()
      Das Schlimmste im eigenen Depot? Und ich dachte immer, das Schlimmste wäre, gar kein Depot zu haben und damit auch keine Internetaktien (man sollte diesbezüglich nicht nur die letzten Monate betrachten). Aber gut, daß Du das einmal aufgeklärt hast, timotei.

      Gigaguru
      Avatar
      schrieb am 11.08.99 02:04:02
      Beitrag Nr. 72 ()
      Wer redet denn von Internets Giga? Ich möchte nicht so weit gehen Dir eine Strategie ans Herz zu legen aber mit konsequenter Verlustbegrenzung wären Deine Musterdepots besser gefahren ;)

      Grüsse timotei...
      Avatar
      schrieb am 11.08.99 12:09:28
      Beitrag Nr. 73 ()
      Hallo Timotei!

      Schöner Thread.

      Ich möchte nur zum wichtigsten Punkt kurz ein paar Anmerkungen machen. Dabei beziehe ich mich auf den Begriff "Risiko": Dieser wurde hier schon mehrfach verwendet. Es hieß z.B. man solle sein Depot diversifizieren, um so das Risiko zu mindern; weiterhin wurde Anfängern geraten, in "risikoärmere" Werte zumindest einen Teil seines Geldes investieren.

      Nun gut - ich halte den Begriff "risikoärmer" für s e h r gefährlich, weil er nämlich einen folgenschweren Irrtum enthält:

      "Risikoarm" ist nämlich keine Größe, mit der man operieren, geschweigen denn, allgemeine Verhaltensmaßregeln aufstellen kann. Man kann m.E. auch nicht zwei Werte miteinander vergleichen und einen davon als "risikoärmer" als den anderen bezeichenen. Mit anderen Worten:

      An der Börse gibt es PER SE keine riskoärmeren bzw. -reicheren Werte.

      Oh, ja - ich kann mir den Aufschrei schon vorstellen - I-Nets sind objektiv risikoreicher, DAX-Werte viel risikoärmer. Etwas Geduld, ich möchte mich wenigstens erklären.

      Risiko - das bedeutet an der Börse Kursverluste und realisierte Geldverluste. Darüber sind wir uns doch einig, oder?

      Damit fängt aber das Problem schon an - einen Verlust kann man aus sehr unterschiedlichen Gründen machen, Gründen, die NICHT NOTWENDIG MIT DEM UNTENREHMEN ZU TUN HABEN MÜSSEN.

      Der ganze Thread fußt ja auf dem Hauptproblem, das für Verluste verantwortlich ist, und das liegt beim Anleger, nicht beim Unternehmen oder dem Markt. Insofern macht es wenig Sinn, von riskoarmen oder -reichen Firmen zu sprechen - es ist allenfalls eine Teilwahrheit, die selbst bei brillantester Analyse herauskommt, weil sie den Anleger als bedeutendsten Faktor außer acht lässt. Das meine ich mit "per se".

      Außerdem halte ich die Kategorisierung von Unternehmen nach dem "Risiko" für sehr fraglich - auch ein sogenannter Bluechip kann 50% verlieren - es ist dagegen fraglich, ob er das hinterher mit gleicher Bravour aufholen kann, wie ein angeblich so hochspekulativer I-Net-Wert.


      Meine These ist:
      Es ist völlig gleichgültig, welche Strategie man als Anleger fährt, Hauptsache es ist eine Strategie und kein wüstes Hin- und Hergehoppe zwischen den unterschiedlichen Möglichkeiten.

      Man kann daher schon das Stopp-Loss-Prinzip fahren, man kann genausogut Gigas Langfriststrategie fahren oder eine Mischform.
      Wichtig ist nur eines: Man muss es als Strategie, d.h. langfristiges Konzept mit Ausdauer und Geduld durchhalten.

      Ratschläge:

      1. Sei du selbst! (Hört sich an, wie der Titel einer OMMM-Selbstfindungsgruppe, meint aber, dass man sich als an der Börse agierende Wesen mit seinen ganzen Stärken und Schwächen ins Visier nehmen sollte.)

      2. Erfahrung sammeln ist notwendig. Man muss m.E. ausprobieren, was zu einem passt. Dazu muss man einfach ein paar Dinge erleben, etwa einen Chrash oder eine Hausse, und versuchen, herauszubekommen, wie man in einer solchen Situation reagiert (und wie andere darauf reagieren). Das berüchtigte Lehrgeld bleibt wohl kaum jemandem erspart. Hauptsache man verliert nicht das Geld, ohne daraus Lehren gezogen zu haben.

      3.-10. Geduld


      CU

      RED
      Avatar
      schrieb am 11.08.99 19:01:56
      Beitrag Nr. 74 ()
      An Redneck
      Was Deine Ratschläge angeht, so möchte ich Dich bezüglich des Ersten auf etwas Aufmerksam machen.

      Sei du selbst hört sich zunächst wirklich wie das Motto besagter Selbstfindungsgruppe an. Das ist aber wirklich das Motto, da es ja bei der Anlageentscheidung um das eigene Geld und bei manchen Leuten damit sogar um die eigene Existenzgrundlage geht. (Börse ist und bleibt ein Spiel, das unter Umständen die Gefühlsswelt des Einzelnen nach allen Richtungen aus der Bahn werfen kann.) Bei einem Verlust ist es hinterher wohl noch schlimmer, wenn man sich eingestehen muß, auf "irgend so einen Guru" gehört zu haben, und nicht dem eigenen Verstand gefolgt zu sein. Der Frust ist damit vorprogrammiert, da das Motto nicht eingehalten wurde.

      Aber: Betrachtet man besagtes Motto aus einer anderen Perspektive, so kann es auch leicht mißverstanden werden. Das meine ich in dem Sinne, daß der Anleger sich nicht an Fakten hält und die Marktbeherrschende Meinung außer acht läßt. Mit dem Gedanken im Hinterkopf "Ich bin ich selbst und außerdem kann ich dem Markt ein Schnippchen schlagen" kann man plötzlich ganz schön auf die Nase fallen. Hinterher (bei Verlust) sich eingestehen zu müssen, daß der Fehlschlag nur auf die eigene Sturheit zurückzuführen war, ist mit Sicherheit ebenso ärgerlich. Wenn man also nur seinem eigenen Verstand (oder auch manchmal Unverstand) folgt, so kann das genauso lange Gesichter nach sich ziehen, wie umgekehrt.

      Was tun: Es ist wohl definitiv das Beste, seinem eigenen Gespür/Gefühl zu folgen. Doch eine zu einseitige Taktik, oder nennen wir es statt Taktik "Interpretation des Mottos", ist auf Dauer nicht empfehlenswert. Seinen eigenen Weg zu gehen und gelegentlich mal einen Seitenblick zu wagen sorgt für die nötige Übersicht in dem doch schwierigen Geschäft Börse. Und wem das alles noch nicht reicht, der liest sich eben die nötigen Informationen an, ohne gleich ein schlechtes Gewissen haben zu müssen, auf andere zu hören. Es ist wohl nichts risikoreicher, als eine Entscheidung über eine Sache zu treffen, zu der das nötige Basiswissen fehlt.

      Ansonsten stimme ich Deinen Ratschlägen voll und ganz zu.
      Aber wie jeder weiß, ist die Einhaltung nicht ganz einfach. Das macht das ganze ja so spannend und die Nichteinhaltung ist einer der Gründe, warum überhaupt ein Handel statfinden kann

      bis dann,
      austenit
      Avatar
      schrieb am 11.08.99 21:03:56
      Beitrag Nr. 75 ()
      An Redneck

      ich finde Deinen Beitrag gut, insbesondere die Präsentation des Investors als sein größter und am wenigsten kalkulierbarer Risikofaktor.
      Das hast Du prima auf den Punkt gebracht.

      Allerdings hat austenit und vorher auch Timotei sicher Recht, wenn er auf die Tatsache hinweist, daß im Prinzip die Fakten nur Teil der "Wahrheit" eines Börsenwertes sind und die Massenpsychologie ("Der Markt hat immer Recht";) nur schwer kalkulierbar ist.

      Eigentlich, das fällt mir während des Schreibens erst richtig auf, reizt mich persönlich die enge und komplizierte Verflechtung und gegenseitige Beeeinflussung von 1000 verschiedenen Teilkomponenten, die Spekulation an der Börse intellektuell UND gefühlsmäßig so spannend macht.
      Sensitivität für den Markt und seine Teilnehmer ist eigentlich ebenso wichtig wie unvernebelte Hinterfragung von scheinbar axiomatischen postulaten von Gurus oder allgemeinen Strömungen und glasklare Analyse von zugänglichen fakten. Letztendlich ist aber die Fähigkeit, entgegen dem eigenen Schweinehund zu entscheiden, auschlaggebend (stop-loss, egal obper order oder mental).

      Und deswegen finde ich Leute wie Timotei und auch andere aus diesem Thread und dem Board .... EINFACH KLASSE !!!

      Gruß

      D.T. (;))
      Avatar
      schrieb am 11.08.99 22:18:29
      Beitrag Nr. 76 ()
      Das Kompliment gebe ich gerne zurück! Und schliesse mich (erneut) vorbehaltlos an!

      Grüsse timotei...
      Avatar
      schrieb am 12.08.99 13:53:32
      Beitrag Nr. 77 ()
      Hi!

      Es ist völlig richtig, was ihr sagt.

      DT: Insbesondere der Gedanke an die Vielfalt der ganz unterschiedlichen und hochkomplexen Faktoren, die an der Börse wirken, einander aufheben oder verstärken, ist sehr faszinierend. Das beherrscht niemand vollständig - darüber muss man sich immer im Klaren sein. Niemand!

      austenit: Eine sprachliche Kleinigkeit: du sprichst von Taktik, ich sprach in meinem Posting ganz bewusst von Strategie. M.E. nimmt bei einer taktischen Ausrichtung (die ja eher mit einer kurzfristigen Perspektive versehen sind) der eigenen Anlageentscheidungen das Ausmaß der "marktbeherrschenden" Meinung zu, während bei einer eher strategischen Ausrichtung diese zugunsten fundamentaler Entwicklungen eher abnehmen.

      Ein Beispiel: Kostos Entscheidung, nach 1945 deutsche Anleihen zu kaufen, war gemessen an der damals wohl vorherrschenden Marktmeinung Wahnsinn, gemessen an einer langfristigen Perspektive allerdings eine "goldrichtige" Entscheidung. Man kann also der Marktmeinung ein Schnippchen schlagen - unter bestimmten Voraussetzungen. Man muss dazu eben persönlich in der Lage sein - gute Nerven und viel Geduld nebst dem nötigen Kleingeld sollte man mitbringen. Deswegen steht bei mir so die eigene Person als wichtigster Faktor im Vordergrund.

      Gigaguru ist übrigens ein weiteres Beispiel - folgte man seinen Empfehlungen, steht man mit einigen Aktien sehr weit im Minus (mit anderen, so man früh genug auf ihn gehört hat, allerdings ebensoweit im Plus, trotz Korrektur). Die große Gefahr ist jetzt für jene Leute gegeben, die ihm gefolgt sind, o h n e seine dahinterstehende Strategie zu verstehen (also etwa: "Mensch, IFO, 1500 Euro, supa, mach ich ma" - also der starre Blick aufs Kursziel, ohne dabei mit einzukalkulieren, dass zwischenzeitlich die Kurse eben auch einmal ganz fröhlich purzeln können). Wenn die sich jetzt nach der marktbeherrschenden Meinung richten, verlieren sie viel Geld; bleiben sie ruhig, dann nicht.

      Die augenblickliche Gefühlslage des Marktes bildet für mich eine Möglichkeit, den Kaufzeitpunkt zu bestimmen, nicht was ich mir kaufe.

      Was das Stopp-Loss Verfahren anbelangt: es hat auch seine unbestreitbaren Nachteile, da es auch bestimmte persönliche Voraussetzungen benötigt, um zu funktionieren. Man muss z.B.genügend Zeit haben, um sich bei einem Ausstoppen um den Wiedereinstieg zu bemühen (ganz abgesehen von der Frage, wann dieser Zeitpunkt dafür ist). Wer diese Zeit nicht entbehren kann, fährt vielleicht mit einer Buy-and-hold-Strategie besser.

      CU

      RED
      Avatar
      schrieb am 16.08.99 16:19:22
      Beitrag Nr. 78 ()
      Hi Timo!
      Hatte bis jetzt noch nie die Muße gefunden diesen Thread mir zu Gemüte zu führen und ich muß sagen, ich habe etwas verpaßt!
      Einsame Spitze, vorallem auch die Sprüche:1A!
      Hab mir den Thread mal von oben bis unten angesehen und würde gerne ein paar Kommentare abgeben:
      Der erste Kritikpunkt betrifft einem Bereich, den die meisten bei Ihren Strategien ausser acht lassen -> die Steuer!
      Nehmen wir mal an , Anleger X hat im letzten Oktober zum Tiefstand von ca. 300 DM EMTV ergattert und würde seine Gewinne mit Stop-Loss absichern, er wäre die guten Stücke in der vergangenen NM-Schwäche losgeworden und zwar steuerpflichtig. Bei kleinem Einsatz kein Problem, aber was macht der von Dir oben beschriebene Anleger, wenn er 15TDM (= 50 % seines Kapitals in EMTV anlegt -> m.M. nach nicht zu hohe Gewichtung für eine Ausnahmeerscheinung am NM). Dieser Anleger sitzt bei Einhaltung des Stopp-Losses auf ca. 120TDM Gewinn wovon er ca. 60TDM an den Staat abführen kann.Er würde sich heute ärgern, da der Kurs von EMTV wieder am High (1600 Euro) notiert - er also zu früh verkauft hat - und noch dazu horrende 50 % Steuer zahlen muß.In gut einem Monat hätte er steuerfrei verkaufen können!
      Beim setzten des Stopp-Losses sollte mithin auch die Spekulationsfrist beachtet werden.
      Zu Werten wie Teldafax und Mobilcom:
      `Fasse nie ein heißes Eisen an! Nur das Beste ist gut genug für Dich!`
      Ich kaufe nur die Creme de la Creme, warum sollte ich mir Werte mit Gegenwind zulegen?!Der Preisdruck im Telekombereich stellt für mich diese diversen Anbieter in die ` Don`t touch` Ecke.
      Es gibt soviele Unternehmen , die hiermit nicht zu kämpfen haben. Das gleiche gilt im eingeschränkten Maße für Internetwerte in Zeiten der Zinserhöhungsangst.
      Stichwort Panik/Euphorie:
      Verkaufe/Kaufe auf keinen Fall zum ersten Kurs(insbesondere Montags), es wird immer noch am gleichen Tag ein Kurs kommen , der höher/tiefer sein wird.
      Anfänger lassen sich von diesen Emotionen sofort anstecken und handeln ebensoschnell -> immer kühlen Kopf bewahren.
      Ordere nie in diesen Phasen ohne Limit.Mittlerweile gibt es Spezialisten , die diese limitlosen Käufe/Verkäufe professionell zu ihrem Vorteil ausnutzen. Diese Profis haben nämlich - im Gegensatz zu uns - ein Orderbuch zu Verfügung, wo sie solche unerfahrenen Anleger ohne weiteres abzocken können.
      Manche Profis sind dahingehend spezialisiert, Stopp-Loss Orders, die von großen Börsenbriefen gesetzt wurden durch gezielte Verkäufe zu erreichen und dann die limitlos im Markt schwebenden Aktien zu Spottpreisen einzusammeln.
      Regel: Wenn überhaupt Stop-Loss Marken gesetzt werden , sollten diese immer knapp über dem vom Börsenbrief vorgegebenen Limit plaziert werden!
      Letztes Thema : Neuemissionen:
      Zeichne nie eine Neuemission , deren Graumarktpreis (siehe www.Schnigge.de) nicht mindestens 100 % über dem maximal möglichen Emissionspreis liegt.
      Vorsicht: Auch wenn dieser Graumarktpreis z.B. 50 % über Emissionspreis liegt, kann es ein böses Erwachen geben. Es kommt immer öfter vor,daß aus dem Kreis der Emissionsbanken künstlich der Graumarktpreis hochgehalten wird, um die Emission erfolgreich plazieren zu können. Nach der Emission werden dann die außerbörslich durch die Emissionsbanken erworbenen Stücke auf den Markt geworfen und möglicherweise noch zusätzlich der Greenshoe plaziert, der Kurs sinkt unter den Emissionspreis, Verluste sind garantiert.Die höhe der Überzeichnung sagt rein garnichts über die Höhe des ersten Kurses aus !
      Timo, ich hoffe ich habe hier auch zumindest teilweise Deine Meinung wiedergegeben.
      Schöne Grüße
      Fredz
      PS: Glückwunsch zu Foris ( +8 Euro = 13 % heute!!!). Freue mich schon auf den Tag, wo ich den Break bei knapp 100 Euro verkünden darf :D )
      Danke für das Lob weiter oben.
      Selbst mit der Brain Force Spekulation hab ich einen netten Gewinn durch Teilrealisierung ins Trockene gebracht.
      Alles Gute!
      Avatar
      schrieb am 16.08.99 16:26:05
      Beitrag Nr. 79 ()
      Hi Fredz, Du hast mich eben auf eine gute Idee gebracht. Schau mal im Laufe des Tages in Dein "Postfach".

      Grüsse timotei...
      Avatar
      schrieb am 16.08.99 17:27:39
      Beitrag Nr. 80 ()
      Retour!
      Grüsse, Fredz
      Avatar
      schrieb am 18.08.99 20:38:36
      Beitrag Nr. 81 ()
      Hallo Timotei
      Danke für den Hinweiß!
      Drucke es mir aus!
      Ok cu
      Neuling!
      Avatar
      schrieb am 31.08.99 23:20:16
      Beitrag Nr. 82 ()
      Hallo allerseits

      Bezug nehmend auf Rednecks Beitrag zum Thema Risiko.

      A) Betrachtung des Risikos bei einem einzelnen Wert

      B) Betrachtung des Risikos bei mehreren Werten.

      zu A)

      Risiko kann immer dann auftreten wenn die Zukunft nicht determiniert mithin unsicher ist.

      Es bestehen bei Unsicherheit stochastische Verhältnisse, daß heißt es können verschiedene Ergebnisse mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit auftreten.

      Beispiel: Ein 6 seitiger Würfel zeigt mit einer Wahrscheinlichkeit von 1/6 die Seite mit den 6 Augen, wenn er unendlich oft gewürfelt wird, und in seiner Gestalt vollkommen ist.

      Man betrachtet bei der Beurteilung von Risiko folglich immer eine unendliche Wiederholung des Ereignisses, der Investition etc...

      Dieses Vorgehen läßt sich sehr gut an der Versicherungsbranche vergegenwärtigen, diese ermittelt anhand ihres statistischen Materials ( Wiederholungen, und mittels Verteilungshypothesen, die in der Vergangenheit zutrafen) die Prämien für ihre Versicherungsleistung.

      Um das Risikokonzept bei einer Aktie zu nutzen, sind einige Annahmen zu treffen.

      1. Der Aktienkurs wird langfristig vom inneren Wert des Unternehmens,
      also seinem Ertragswert bestimmt.

      2. Es läßt sich ein Korridor des inneren Wertes des Unternehmens ermitteln,z.b. durch Extrapolation der Cash Flows; Umsätze; User etc. und deren Trends der letzten Jahre.
      > Dieser Korridor des inneren Wertes birgt in sich selber Unsicherheit, weshalb ein vorisichtiger, eher zu niedriger innerer Wert auf Basis des aktuellen Kenntnisstandes als innerer Wert gefunden wird.

      Details dazu findet man bei der Unternehmensbewertung ( Due Diligance)


      Aus 1 folgt, daß die Marktpsychologie langfristig nicht dominant ist sondern sich den Fundamentalen Ergebnissen anpasst.

      Aus 2 folgt, daß je ungwisser der Innere Wert eines Unternehmens ist, desdo ungewisser auch der faire Wert der Aktie ist.

      Daher läßt sich sagen, daß Unternehmen mit einer langen Tradition, welche Glaubwürdig ihre Fähigkeit dokumentiert in ihrer Branche erfolgreich zu operieren, hinsichtlich ihres inneren Wertes besser bestimmt werden können, weshalb ihre Risiko systematisch unterhalb des Risikos von Unternehmen ohne Vergangenheit die ansonsten gleichartig sind liegt.

      Praktisch läßt sich das Risiko einer Aktie durch seine Volatlität bzw.Standardabweichung darstellen ( Ein positive Abweichung aus Sicht des Entscheidenden stellt allerdings logisch kein Risiko da).
      Das heißt volatile Aktien sind riskanter als nicht volatile Aktien.

      zu B) Nicht das Gesamte Risiko ist relevant, sondern nur das Risiko, welches nicht wegdiversifiziert werden kann.

      Beispiel:
      100 Aktien der Regen AG
      100 Aktien der Sonnenschein AG

      Szenario A)

      Regen AG + 50 %
      Sonnen AG - 30 %

      Szenario B)

      Regen AG -30 %
      Sonnen AG + 50 %

      Sofern es nur diese zwei Alternativen Regen oder Sonnenschein ( Kalt oder Warm; Naß oder Trocken etc ...) gibt, läßt sich eine sichere das heißt von den Szenarien unabhängige Rendite von 20 % realisieren.

      Soviel erstmal dazu.

      MfG Riri
      Avatar
      schrieb am 31.08.99 23:52:51
      Beitrag Nr. 83 ()
      Hallo ririrap, ich möchte Dich recht herzlich bitten, Dich mal bei mir zu melden: timotei21@hotmail.com

      Danke und gute Nacht...timotei...
      Avatar
      schrieb am 24.09.99 18:23:44
      Beitrag Nr. 84 ()
      Konservative Strategien (und damit für Anfänger geeignete Aktien) werden auch im Ex-SAC-board diskutiert.

      Gruß Darwin
      Avatar
      schrieb am 24.09.99 18:46:48
      Beitrag Nr. 85 ()
      Zur Ergänzung ein Beitrag aus der "WiWo heute"
      Strategien sind je nach Anlageschwerpunkt doch sehr unterschiedlich zu betrachten. Folgenden Beitrag sehe ich als Strategie bei der Investition in Standardwerten.

      Sklavisch durchhalten

      Die meisten privaten Anleger, so die Erfahrung des Börsenaltmeister André Kostolany, agieren an der Börse nicht wie vernünftige Geldanleger, sondern wie Spieler beim Roulette. Wer ständig kauft und verkauft, nur hinter den neuesten Tips und Trends herhechelt, macht in der Regel nicht sich selbst, sondern über Spesen und Gebühren vor allem Banken und Broker reich.

      Vor solchem Verhalten warnt der neue Stern am Himmel der US-Aktienanalysten, James O`Shaugnessy: `Anleger sollten sich wie Odysseus an den Mast binden, um den Sirenenrufen in Form von Gerüchten an der Börse zu widerstehen und streng bei ihrer Anlagestrategie bleiben.` Denn entscheidend für den Erfolg sind die richtige Auswahl der Papiere und die Geduld, auch langfristig engagiert zu bleiben. Nur wer einen klaren Plan verfolgt und sich nicht von kurzfristigen Entwicklungen irritieren läßt, wird auf Dauer an der Börse wirklich reich.

      O`Shaugnessy untersuchte zum erstenmal empirisch, welche Strategien an der Börse auf lange Sicht zum Erfolg führen.

      Das Ergebnis der Computeranalyse von 43 Jahren zeigt, warum es sich lohnt, Anlagestrategien genau zu vergleichen. Aus 10000 Dollar, die Ende Dezember 1954 an der Wall Street angelegt wurden, waren mit der besten von O`Shaughnessy untersuchten Strategie bis Ende 1994 stolze acht Millionen Dollar geworden - durchschnittlich 18,22 Prozent Plus pro Jahr. Der Standard&Poors`s-500-Index (S & P 500) selbst schaffte in diesem Zeitraum im Schnitt 11,38 Prozent jährlich. Der schlechteste Anlageplan dagegen ergab in gut vier Jahrzehnten nur 1,78 Prozent pro Jahr oder eine Verdoppelung auf 20000 Dollar.

      Nach Abschluß seiner Untersuchung ist sich O`Shaughnessy sicher: Der Markt belohnt bestimmte Anlagestrategien, während er andere bestraft.

      Wenn das so einfach ist, warum gelingt es dann nur jedem fünften professionellen Fondsmanager in den USA, den S & P 500 Index zu schlagen? Mangelnde Disziplin. O`Shaughnessys oberstes Gebot daher: ein sklavisches Durchhaltevermögen. Genau deshalb vertraut er bei seinen Investitionen auf Computer und nicht auf Gefühle: `Computermodelle haben keine Launen, keinen Streit mit ihrer Frau, keinen dicken Kopf von der Nacht zuvor.` Und Computer lassen sich nicht von alten Mythen verleiten. Mit denen räumt O`Shaughnessy mächtig auf:

      1. Entgegen der Ansicht vieler Investoren sind die Verlierer des vergangenen Jahres keine gute Kaufgelegenheit, sondern historisch betrachtet sogar die schlechtesten Aktien.

      2. Einen Wert deshalb zu kaufen, weil er den höchsten Zuwachs an Gewinn im Vergleich zum Vorjahr aufweist, erweist sich ebenfalls als Verluststrategie. Zu oft schlägt das Pendel bei solchen Unternehmen im Folgejahr wieder in die andere Richtung aus. Konstantes Gewinnwachstum ist viel wichtiger.

      3. Auch wer auf Anteilscheine mit hohem Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV) setzt, wagt ein gefährliches Spiel. Ebenso ist ein niedriges KGV kein Garant für ein gutes Investment. Zu oft gibt es bald einen Grund für die geringe Bewertung, wenn nämlich die Gewinnschätzungen zurückgenommen werden müssen. Anleger, die aber ständig mehr als das 20fache des Gewinns je Aktie für Werte zahlen, verschenken langfristig Geld.

      4. Auf das Kurs/Umsatzverhältnis achten. Als wertvollster Indikator erwies sich das Verhältnis zwischen dem Kurs einer Aktie und dem Unternehmensumsatz pro Aktie. Wer konstant jedes Jahr neu in die 50 US-Werte mit dem niedrigsten Kurs/Umsatz-Verhältnis investierte, erreichte eine durchschnittliche jährliche Rendite von 16 Prozent über 43 Jahre. Mit dieser Strategie wurden aus 10000 Dollar, Ende 1951 angelegt, bis Ende 1994 bereits fast sechs Millionen Dollar.

      5. Auch bei der Aktienauswahl nach Dividendenhöhe sollten Anleger Vorsicht walten lassen. O`Shaughnessys beweist, daß die Effektivität von hohen Dividendenrenditen als Erfolgsindikator von der Größe des Unternehmens abhängt. Anleger, die dies nicht beachten, zahlen drauf: Wer im Modell pro Jahr in die 50 Werte mit der jeweils höchsten Dividendenrendite investierte, blieb weit hinter dem Markt zurück und hatte nach 43 Jahren gerade einmal eine Million Dollar erwirtschaftet. Wer diese Strategie jedoch konsequent nur auf die jeweils 30 hochkapitalisierten Werte aus dem Dow-Jones-Index oder Deutschen Aktienindex angewendet hat, fuhr besser als der Gesamtmarkt . O`Shaugnessy gesteht: Einfache, disziplinierte Strategien, wie jedes Jahr die zehn Werte des Dow mit der höchsten Dividendenrendite zu kaufen, haben in den vergangenen 70 Jahren funktioniert.

      6. Als gutes Auswahlkriterium erweist sich auch das Preismomentum. Das ist die Kursveränderung einer Aktie in einem Zeitraum. Die einfache Regel: Werte mit schlechter Kursentwicklung im Vergleich zum Vorjahr bleiben schlechte Investments. Gewinner bleiben Gewinner. Wer immer in die 50 Werte investierte, die sich im Vorjahr am besten entwickelten, konnte in den USA langfristig 14,45 Prozent Gewinn pro Jahr verbuchen.

      7. Die Topstrategie ist aber eine Kombination. Wer über 43 Jahre ständig nach den 50 Werten mit einem Kurs/Umsatz-Verhältnis pro Aktie von unter eins Ausschau hielt und diese Gruppe wiederum nach denjenigen mit dem höchsten Kurswachstum im Vorjahr durchkämmte (siehe Tabelle), konnte jährliche Renditen von durchschnittlich 18 Prozent verbuchen. Aus 10000 Dollar, investiert Ende 1951, wurden bis Ende 1994 acht Millionen Dollar.
      Avatar
      schrieb am 26.09.99 20:40:37
      Beitrag Nr. 86 ()
      Ich möchte die Reihe fortführen und einen weiteren strategischen Gesichtspunkt einbringen. Es geht ganz allgemein um Trends im Anlegerverhalten. Wir haben ja am NM in den letzten Jahren so einige kleinere, mittlere und große Trends erlebt, einer davon – der Telekommunikationstrend - wird zur Zeit, man erlaube mir die Ausdrucksweise, regelrecht beerdigt. Der darauffolgende Trend brachte vielen Medienwerten exorbitante Kursgewinne und der Höhepunkt dieses Trends liegt wohl, mit den völlig irrationalen Kurssteigerungen bei VCL und RTV, auch hinter uns. An diesen beiden Beispielen läßt sich im nachhinein das Phänomen „Trend“ sehr schön analysieren.
      Trends bestimmen das Börsengeschehen schon immer und sind charakteristisch für die der Börse zugrundeliegende Psychologie. Ist nämlich erstmals ein Trend ausgemacht und von den Medien allgemein akzeptiert, beginnt eine Zeit der Übertreibung die oftmals ihresgleichen sucht.
      Trends beschränken sich aber keineswegs nur auf einen Markt oder eine Branchenauswahl eines bestimmten Indizes. Es kommt auch vor, daß viel größere Kapitalströme einen Markt verlassen und sich einem anderen – z.b. ausländischen Kapitalmarkt zuwenden. Man denke da nur mal an den japanischen Markt, der im letzten Jahrzehnt Unmengen Kapital anzog und in ungeahnte Höhen kletterte.

      Was ist nun daran so wichtig als das es unsere Anlagestrategie beeinflussen könnte? Im Grunde genommen ist es doch für Anfänger schon schwierig genug einen „lokalen“ Überblick zu erlangen und sich in Ihrem präferierten Markt die aussichtsreichsten Werte auszusuchen.
      Auf die Strategie selbst haben solche durch Trends ausgelösten Kapitalab- und Zuflüsse nur einen marginalen Einfluß. Wenn wir mit unseren Depotwerten auf aktuelle „Trendwerte“ setzen müssen wir ganz allgemein mit höheren Volatilitäten rechnen und das beeinflußt unsere Stop-Kurse. Außerdem ist bei solchen Werten noch mehr Disziplin gefordert, denn wenn der Trend zu Ende ist hat das oft katastrophale Auswirkungen auf die Kurse. Die Disziplin und die Bereitschaft Verluste zu begrenzen muß dann besonders ausgeprägt sein! Wie immer gilt, wenn wir uns dessen nicht sicher sind – Finger weg.

      Einen großen Einfluß haben solche entstehenden oder anhaltenden Trends allerdings auf unsere Werteauswahl. Die Gewinnchancen sind überproportional groß und wer läßt sich so etwas gerne entgehen? Dementsprechend ist auch das Risiko um einiges höher und es gibt einige Dinge die wir uns immer vor Augen halten müssen um das Geschäft mit einem positiven Saldo zu beenden!
      Ein Trend durchläuft in der Regel mehrere Stadien und jedes Stadium hat sein eigenes Risiko. Am Anfang steht die Spekulation, betrachten wir einfach die momentane Situation am NM. Der Medientrend neigt sich dem Ende zu und viele fragen sich schon was der nächste sein wird. In dieser Phase sind die Gewinnchancen und das Risiko am höchsten, man kann nur spekulieren. Mutige Investoren positionieren sich in einer Branche in der Erwartung damit den neuen Trend im Entstehen zu erwischen. Tatsächlich scheint sich daraufhin eine gewisse gesteigerte Nachfrage nach Titeln einer Branche zu manifestieren und die Medien werden darauf aufmerksam. Zu diesem Zeitpunkt hat man schon eine kleine Gewißheit was den nächsten Trend angeht, erste Engagements können eingegangen werden. Nach wie vor ist das Risiko hoch, eine endgültige Gewißheit hat man erst wenn sich die Meinung in den Medien und damit in den Köpfen der Anleger manifestiert hat. Diese Phase, in der jeder davon redet und gigantische Kursteigerungen schlicht erwartet werden markiert den Höhepunkt der Bewegung. Die Trendwerte laufen einfach und es scheint kein Wölkchen den Himmel zu trüben. Die Initiatoren des Trends haben nun was sie wollten: hohe Volumina und Preise jenseits von Gut und Böse. Zeit sich zu verabschieden und das Feld den Kleinanlegern zu überlassen. Wird diese Zeit noch von einer Emissionsflut mit Unternehmen dieser favorisierten Branche begleitet ist das ein weiters Anzeichen für den Höhepunkt des Trends. Was danach kommt kann sich wohl jeder ausmalen, der aktuelle Mobilcom Chart spiegelt das recht gut wieder. Da die Starken Hände draußen sind ist ein Ende des Trends und ein damit einhergehender rapider Preisverfall nur noch eine Frage der Zeit.

      Diese Betrachtung deckt nun Trends in bestehenden Märkten ab, mindestens genauso wichtig ist es ein Auge auf „globalere“ Trends zu haben und die Kapitalströme zu beachten. Der beste Markt mit den besten Titeln ist nicht lukrativ wenn ein anderer momentan in Mode ist und das gesamte Anlegerkapital abzieht! Dazu wieder ein aktuelles Beispiel, bleiben wir am NM. Seit der diesjährigen Frühjahrshausse und der damit verbundenen, sehr hohen Bewertung, einzelner Titel wendet sich ein Teil des Kapitals anderen, lukrativer scheinenden Märkten zu. Ein neuer Trend scheint sich im Bereich der vorbörslich notierten Werte zu manifestieren, ein Vergleich mit dem NM vor anderthalb Jahren ist durchaus berechtigt. Neuemissionen, unabhängig davon welcher Güte, werden gekauft wie verrückt, mehrfache Überzeichnungen sind inzwischen die Regel und die damit befaßten Gesellschaften (AHAG, Valora...) streichen enorme Gewinne ein. Es trifft einfach ein Überangebot an Kapital (das anderen Märkten „davonläuft“) auf Titel mit geringen Volumen und daraus resultieren zwangsläufig höhere Bewertungsmasstäbe. Nach und nach wird auch die Presse darauf aufmerksam, es etablieren sich immer mehr Unternehmen die im weitesten Sinne mit vorbörslichen Aktien Ihr Geld verdienen. Seien es Informationsdienste, Makler (auch private Sites im Internet werden aufgebaut) usw... die Indizien sprechen für einen neuen großen Trend im deutschen Kapitalmarkt. Die Parallelen zum Aufstieg des NM sind nicht zu übersehen!

      Solche Überlegungen sind im Vorfeld der Titelauswahl anzustellen, denn sie haben einen entscheidenden Einfluß auf die Performance des Depots. Neben dem Einzelresearch der Titel ist es wichtig eine Vorauswahl der Märkte oder Branchen zu treffen in die man sein Kapital investieren möchte. Auch – und das ist wieder ein psychologischer Aspekt – darf man nicht versäumen seine Depotentwicklung in einen übergeordneteren Zusammenhang zu stellen, dh. eine ehrliche Betrachtung der Märkte und ein Prüfen ob man nicht in einem Markt investiert ist der auf absehbare Zeit von anderen Investoren eher gemieden wird. Nicht nur die Einzelperformance eines Titel ist wichtig sondern auch sein direktes Umfeld, daran lassen sich frühzeitig Tendenzen erkennen die sich früher oder später auch auf die Entwicklung dieses bestimmten Titels auswirken!

      Ein häufiger Anfängerfehler ist, bestimmte Bewertungsniveaus zu akzeptieren und sein Handeln darauf aufzubauen. Ob ein Unternehmen mit einem hohen KGV oder einem niedrigen bewertet ist hängt nämlich nicht nur damit zusammen ob es ein gutes oder schlechtes Unternehmen ist sondern in erster Linie von dem im Markt befindlichen Kapital. Erneut am Beispiel NM: man hat sich inzwischen daran gewöhnt daß höhere KGV für Einzeltitel bezahlt werden, als Begründung werden die Wachstumsraten angeführt. In Wirklichkeit liegt es einfach daran, daß in den letzten 2 Jahren enorm viel Kapital in den Markt gepumpt wurde was zwangsläufig die Kurse und damit die Bewertungen in die Höhe trieb. Wird – wie es aktuell geschieht – ein Teil des Kapitals abgezogen „normalisieren“ sich diese Dinge eben wieder, neuen finanzmathematische Konstruktionen wie PEG... erweisen sich als Farce.

      All das ist für die Gestaltung eines erfolgreichen Depots unerläßlich. Allgemein läßt sich sagen, daß ein Investor der seine Sichtweise auf ein Marktsegment beschränkt eventuell innerhalb dieses Segmentes gute Erfolge erzielt aber genauso leicht von einer übergeordneten Marktschwäche hart erwischt werden kann die er, aufgrund seiner eingeschränkten Perspektive nicht rechtzeitig erkennen konnte!




      Strategisch investieren, bedeutet auch sich in dem Kampf (symbolisch ausgedrückt) Bulle gegen Bär auf die richtige Seite zu schlagen. Oder, wenn das „Kampfgetümmel“ zu unübersichtlich wird, klug zu agieren und sich für eine Weile zurückzuziehen. Dazu aber mehr, wenn meine Zeit ausreicht.


      Grüsse timotei...


      PS. Zu dem zuletzt angesprochenen Thema eine Buchempfehlung. Aureleus „animierte“ mich dazu mir dieses Buch zuzulegen und ich möchte Ihm hier noch mal herzlich danken. Ich werde versuchen, wichtige Stellen – umgemünzt auf Anlegersicht – im Einklang mit der vorgestellten Strategie hier einzubringen. Es handelt sich um Sun Tzu’s „Art of War“. Eine deutsche Übersetzung ist, glaube ich, bei amazon.de zu bekommen.
      Avatar
      schrieb am 27.09.99 11:16:12
      Beitrag Nr. 87 ()
      Eine kostenlose - englische - Übersetzung ist hier zu finden:

      http://www.fortunecity.de/boerse/spekulation/27/artwar.exe

      Grüsse timotei...
      Avatar
      schrieb am 27.09.99 14:03:36
      Beitrag Nr. 88 ()
      Hallo Timotei,

      danke für Deinen wie gewohnt sehr guten Beitrag:)
      eine Anmerkung hätte ich jedoch. Das PEG scheint mir kein übertrieben kompliziertes finanzmathematisches Konstrukt zu sein, da hier doch lediglich der Zeitfaktor mit berücksichtigt wird.
      Letztendlich ist es doch nichts anderes als wenn man jetzt schon mit dem KGV von 2000 oder 2001 rechnet. Ob natürlich unbedingt ein PEG von 1 als angemessen bezeichnet werden kann ist natürlich eine andere Frage.
      Ein kleines Beispiel, eine Firma die 99 mit KGV=100 bewertet wird und ein Wachstum von 100% erwartet (PEG=1, "fair" bewertet) hat im Jahr 2000 nur noch ein KGV von 50 (PEG=0,5) und 2001 von 25 (PEG=0,25). Bei gleichem Aktienkurs natürlich.
      Da man jetzt schon mit den 2000er KGV`s und in wenigen Monaten mit den 2001 KGV`s rechnet hat man indirekt das PEG mit berücksichtigt.
      Natürlich klappt das ganze System wie ein Kartenhaus zusammen wenn das erwartete Wachstum einmal nicht realisiert wird. Das ist ja wohl auch die größte Gefahr für die meisten Internetwerte mit ihren irrsinnigen Bewertungen. Leider weiß keiner wann das Kartenhaus zusammenklappt...nur das es kommen muß ist logisch.

      Gruß
      arkun
      Avatar
      schrieb am 27.09.99 14:55:35
      Beitrag Nr. 89 ()
      Hallo arkun,

      danke für die Ausführung. Der Kern Deiner Aussage ist der Satz: "ob nun ein PEG von 1 gerechtfertigt ist..."

      Genau das habe ich versucht auszudrücken und in der Kürze der Zeit die ich dem Absatz gewidmet habe ist das wohl nicht ganz rübergekommen. Ein PEG von 1 als faire Bewertung anzusetzen hat so lange funktioniert, wie der Markt von Geld überollt wurde. z.b am Smax funktioniert das nicht ebendso bei den meisten MDax Werten. Das fatale daran ist, dass Anleger sich nach wie vor an sowas orientieren und dadurch enorme Enttäuschungen erleben. Ich wollte einfach nur davor warnen diese Dinge unabhängig von der allgemeinen Marktsituation zu sehen.

      Anderseits kann es natürlich immer noch passieren, dass am NM PEG`s von 2 als fair angesehen werden, zb. wenn alles Geld das im Dax liegt in den NM wandert ;)

      Grüsse timotei...
      Avatar
      schrieb am 10.11.99 22:04:47
      Beitrag Nr. 90 ()
      Kleiner service für helpme und andere neue Board-teilnehmer... ;)

      Gruß
      D.T.
      Avatar
      schrieb am 25.01.00 21:42:11
      Beitrag Nr. 91 ()
      hoch damit!

      ping
      Avatar
      schrieb am 19.06.00 14:23:09
      Beitrag Nr. 92 ()
      UP :):)
      Avatar
      schrieb am 11.09.00 23:32:19
      Beitrag Nr. 93 ()
      und nochmal:
      UP!

      :)
      Avatar
      schrieb am 18.03.01 11:47:07
      Beitrag Nr. 94 ()
      Aktueller denn je.... ;)
      UP!!!
      Avatar
      schrieb am 18.04.02 16:27:31
      Beitrag Nr. 95 ()
      Ist immer aktuell ;)

      Also: UP!


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