Oracle: Analysten zweifeln an den Gewinnaussichten - 500 Beiträge pro Seite

[Nachrichten [wO]]

Mit dem letzten Tag dieses Monats geht auch das dritte Quartal des Software-Riesen Oracle zu Ende. Anleger und Analysten fragen sich wie die in zwei Wochen veröffentlichten Zahlen des weltgrößten Anbieters von E-Business-Software - also von Software, die es ermöglicht Geschäfte über das Internet abzuwickeln - wohl aussehen werden. Bis jetzt wird ein Umsatz von 2,9 Mrd.$ und ein Gewinn von 12 Cent pro Aktie erwartet.

Wenig Grund zur Zuversicht gibt das Schicksal der drei anderen Vorreiterunternehmen auf dem Gebiet des Internets. Sun Microsystems, Cisco Systems sowie EMC brachten diesen Winter alle eine Gewinnwarnung, bzw. mussten ihre geplanten Umsätze revidieren. Dazu kommen die gestrigen Herabsufungen der Gewinnerwartungen quer durch den Software-Sektor durch die Analystenhäuser Goldman Sachs und Banc of America Montgomery. Unter ihnen befindet sich auch Oracle.

Nach Meinung des Analystenhauses First Albany liegt die Chance, dass Oracle die Gewinnerwartungen für das dritte Quartal nicht erfüllt bei 30%. Auch wenn der Einbruch jetzt noch herausgezögert werden kann, wird die Unsicherheit, was das vierte Quartal betrifft immer größer. „Möglicherweise wird Oracle von der Verlangsamung der US-Wirtschaft nicht so stark getroffen, aber auch die Speicher-Branche, von der bis vor kurzem angenommen wurde, sie sei immun, ist bereits in Mitleidenschaft gezogen worden“, so das Analystenhaus.

Doch gibt es etwas das Oracle, trotz sich verschlechternder wirtschaftlicher Lage und sinkender Ausgaben für Technologie helfen könnte die Gewinnerwartungen wenigstens nicht zu unterschreiten. Auch wenn der Markt für Datenbanken, die momentan zwei Drittel von Oracles Verkäufen ausmachen gesättigt ist, hat das Unternehmen noch ein weiteres Standbein. Von der Sparte für Geschäfts-Anwendungen wie z.B. Finanz-Software oder Software für die Koordination verschiedener Geschäftabläufe wird weiterhin Wachstum erwartet. Auch könnten bekannte Unternehmen wie Oracle von den aktuellen Pleiten kleinerer Software-Anbieter profitieren und deren Marktanteile übernehmen. Ein Problem bleibt dabei trotzdem. Bei Geschäfts-Software stehen die Gewinne immer nur kurzfristig vor dem Ende des Quartals fest, was Gewinnvorhersagen sehr schwierig macht. Ein weiterer Lichtblick ist die Tatsache, dass Oracle, im Gegensatz zu den anderen Führern in der Internet-Branche, in den vergangenen Quartalen ein Wachstum von 20% und nicht 50% verzeichnet hat. Das könnte dann auch den Fall eventuell etwas dämpfen.

Es bleibt abzuwarten wie bald die Einbrüche bei Hardware-Verkäufen sich auch negativ auf die Software-Anbieter wie Oracle auswirken. Die Frage ist ob es bereits bei den Zahlen für das gerade abgelaufene Quartal der Fall sein wird, oder erst Mitte diesen Jahres.

[eagle8]

Marktwert derzeit bei 106 Mrd. USD = 37fache des Umsatzes

strong sell