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[hardy3]

"Auf Leben und Tod"
vom 14.03.2001 , 15:00 Uhr

Nach den dramatischen Kursverlusten der vergangenen Tage scheint ein Ende der Talfahrt an den Weltbörsen nicht absehbar. Neues Öl in die Flammen gießen könnte jetzt die Krise der japanischen Finanztitel.


Mitglieder der japanischen Regierungspartei LDP riefen am Mittwoch nach raschen Schritten, um die Kurse der angeschlagenen Banken zu stützen und ein Desaster bei den im Sommer anstehenden Oberhaus-Wahlen zu vermeiden. "Die wirtschaftliche Situation ist für das Land eine Angelegenheit auf Leben und Tod", äußerte sich Hiromu Nonaka, ein führender Funktionär der LDP. Nachdem die internationale Ratingagentur Fitch nach Handelsschluß in Tokio bekanntgegeben hatte, daß die Einschätzung zu 19 japanischen Banken nach unten korrigiert werden könnte, gerieten die Kurse japanischer Finanztitel zur Ewröffnung an den europäischen Börsen ins Rutschen. In Frankfurt notierte die Daiwa-Bank zeitweise mit einem Minus von 16 Prozent, obwohl deren Name gar nicht auf der Liste von Fitch auftaucht. Anlaß für die Korrektur der Ratings sind laut Fitch die schlechten konjunkturellen Aussichten in Japan, fallende Aktienkurse sowie die fortbestehend schlechte Qualität der ausgereichten Kredite.
Die Lage auf dem Finanzsektor in Japan ist in der Tat besorgniserregend. Ein Zusammenbrechen der Banken könnte eine weltweite Finanzkrise auslösen. Seit Jahren schon hängen die Kreditinstitute dort am Tropf der Notenbank, die einige von ihnen mit Niedrigstzinsen künstlich am Leben erhält. Eine der Ursachen dieser Bankenkrise ist die Spekulationsblase, die zu Beginn der neunziger Jahre die Immobilienpreise in Tokio in schwindelerregende Höhen getrieben und japanische Banken verführt hatte, wahllos Kredite auszureichen bzw. ungeprüfte Projekte zu finanzieren. Wie hoch die Summe der faulen Kredite ist, die sich seitdem in den Büchern der Banken verbergen, weiß niemand. Schätzungen gehen allerdings von bis zu einer Billion US-Dollar aus. Schon mehrfach hatte die japanische Regierung in der Vergangenheit gestrauchelten Kreditinstituten unter die Arme gegriffen, ohne jedoch die Banken zu einer Offenlegung ihrer Bücher zu zwingen. Eine wirkliche Bereinigung der Lage hat in der Tat nie stattgefunden. Das ist unter anderem auf die enge Verflechtung der Banken untereinander, aber auch auf schlechtes Krisenmanagement der Regierungspartei LDP zurückzuführen, die immerhin, mit einer einzigen Unterbrechung zwischen 1993 und 1996, seit 1955 das Land regiert.
Ob die nun hastig ins Leben gerufene Task Force, die sich am Donnerstag zum ersten Mal beraten soll, wie den angeschlagenen Aktien- und Immobilienmärkten geholfen werden kann, überhaupt etwas ausrichten kann, ist fraglich. Der Spielraum der Notenbank für Zinssenkungen ist denkbar gering, der Zins für über Nacht fällige Gelder beträgt derzeit 0,09 Prozent. Und auch die angekündigten Steuererleichterungen und Investitionsanreize scheinen vor dem Hintergrund der weiterhin ungeklärten Lage, wie es um die Bilanzen der Banken tatsächlich bestellt ist, eher als hilflose Geste.


mfg hardy3

[minenhund]

GOTT wird die Atteisten Richten !!!

[Fernbedienung]

Und wenn er schlau ist fängt er beim Minenhund an.

Und wenn er nicht schlau ist kann er mir gestohlen bleiben.

Du hast keine Chance Minenhund

[minenhund]

Ich liebe doch alle Menschen !

[blindfisch]

du mich auch mal...

bf