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    Das Jammertal noch nicht durchschritten? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 02.04.01 22:59:56 von
    neuester Beitrag 03.04.01 14:02:58 von
    Beiträge: 3
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      schrieb am 02.04.01 22:59:56
      Beitrag Nr. 1 ()
      Aus der FTD vom 2.4.2001


      Das Kapital: Die Nasdaq ist nach wie vor teuer

      Das ist nichts für Weichlinge. Sicher: Die Nasdaq hat sich fast gedrittelt. Aber die Bewertung ist immer noch so, dass es einem schon mal den Magen verdrehen kann.

      Jeweils im Verhältnis zum abgelaufenen Umsatz kostet Microsoft das 13fache, Intel das Fünffache und Cisco das Sechsfache. In der zweiten Reihe - bei diesen Unternehmen liegt der Wert zwischen 40 und 100 Mrd. $ - ist das Verhältnis eher noch höher: Oracle notiert mit dem Achtfachen, Amgen mit dem 17fachen, Qualcomm mit dem 13fachen und Comcast mit dem Fünffachen des Umsatzes.

      Für Unternehmen, die zwischen 10 und 40 Mrd. $ auf die Waage bringen, bezahlt der Markt den Umsatz so oft: 13 bei Voicestream , 16 bei JDS , 14 bei Veritas , 18 bei Linear Technology , 14 bei Maxim Integrated Products , elf bei Xilinix , 14 bei Ciena , zehn bei Paychex , sechs bei Siebel , 51 bei Gemstar TV Guide , zehn bei Biogen , 13 bei BEA Systems , 18 bei Juniper . Die Liste ließe sich leicht fortsetzen.


      Dabei darf man nicht vergessen, dass es ja Überkapazität im Technologiesektor geben soll und alle mit einer ausgeprägten Nachfrageschwäche rechnen. Und zum Vergleich: Nokia kostet das Vierfache, Siemens nicht mal das Einfache des Umsatzes.


      Klar mögen ein paar der Nasdaq-Unternehmen eine Wette wert sein. Und alle haben vermutlich eine gute Chance, wenn der Markt mal wieder für eine Weile besser läuft - was wahrscheinlich spätestens dann passieren wird, wenn die Konjunkturindikatoren drehen. Aber ein langfristig angelegtes Portfolio aus diesen Werten möchte man nicht unbedingt haben.



      Preussag


      Den einstigen Bergbauer Preussag sieht die Börse als Reiseunternehmen, er ist aber noch auf dem Weg dorthin. Nach wie vor stammt nur knapp die Hälfte des Umsatzes aus der Touristik, der Rest kommt vor allem vom Energiegeschäft und der Logistik.


      Preussag ist mit dem rund 15fachen des laufenden Gewinns bewertet. Airtours und Club Med werden mit dem 14fachen respektive dem 19fachen Gewinn bezahlt. Logistikunternehmen notieren nur zwischen dem Zehnfachem und dem 13fachen des laufenden Gewinns. Dennoch dürfte Preussags Bewertung angemessen sein. Durch den Kauf von Thomson Travel belasten Goodwill-Abschreibungen das Ergebnis. Ohne die läge die Bewertung näher an den Logistikern.


      Die Aussichten sind gut für Preussag, aber das Vorjahres-Wachstum ist 2001 kaum zu erreichen. 2000 wuchs der Tourismus-Markt weltweit um 7,4 Prozent, jetzt rechnet die World Tourism Organization nur noch mit 4,1 Prozent. Preussag bietet jedoch mehr hochpreisige Reisen an als Konkurrent C&N. Wohlhabendere Kunden geben auch im Konjunkturabschwung noch Geld für den Urlaub aus. Preussags Umsatzziel von acht Prozent Plus in der Touristik scheint daher möglich. Durch Thomson Travel erhält Preussag zudem Größenvorteile im Einkauf und kann kostensenkend die Kapazitäten besser auslasten. Aber die Eingliederung von Thomson sowie die Abspaltung von Thomas Cook und von einigen Randaktivitäten bedeutet noch viel Arbeit. Schöne Ferien kann das Management vorerst nur den Kunden wünschen.



      SAP


      20-mal den Umsatz für ein nicht börsennotiertes Unternehmen. SAP geht großzügig mit seinem Bargeld um. Die nicht gerade billige SAP kostet das gut Sechsfache des abgelaufenen Umsatzes. An Toptiers Kundendatei kann es nicht liegen. Zwar beliefert das Unternehmen reputierliche Adressen wie DaimlerChrysler mit seiner Software. Doch ein größerer Teil bedient SAP auch schon jetzt. Es ist die Technologie, die lockt. Die Software ermöglicht es, jeden Mitarbeiter nur mit den Anwendungen auf seinem Schirm zu versorgen, die er für seine Arbeit braucht. Das klingt banal, ist aber der jüngste Schrei in der Branche. Der Vertreter öffnet das Kundenmanagement-Tool, der Buchhalter die Finanzsoftware, der Einkäufer die Logistik-Seiten - und das unter dem Dach eines umfassenden internetfähigen Pakets. Der Preis bleibt dennoch ambitioniert - zumal SAP die Technologie bereits in Teilen lizenziert hat.


      Für SAP sind das ohnehin nur Kinkerlitzchen. Selbst wenn der Kaufpreis nur aus Goodwill besteht und der über 20 Jahre abgeschrieben wird, wird das laufende Nettoergebnis mitsamt einmaliger Aufwendungen für Forschung nur um gut 70 Mio. Euro belastet; die folgenden Abschlüsse werden um jeweils 20 Mio. Euro gedrückt. SAP strebt für 2001 einen Bruttogewinn von 1,66 Mrd. Euro an.


      Toptier ist nicht der letzte Kauf. Die Walldorfer werden sich weiter selektiv das Wissen anderer einverleiben, das MySAP.com abrundet. Künftig sollten sie aber doch stärker auf den Preis achten. Viele kleine Stiche können irgendwann mal schmerzen.



      © 2001 Financial Times Deutschland
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      schrieb am 03.04.01 08:12:59
      Beitrag Nr. 2 ()
      Was hat denn die FTD im letzten Jahr alles fabriziert?

      Meinungsfreiheit führt eben nunmal zu solchen Exzessen, wie
      sie die Wirtschaftspresse uns allen die letzten Jahre vor-
      exerziert hat.

      Wie haben sich die Analysten herausgeredet, als man sie auf ihre vielen Fehlprognosen angesprochen hat? Man braucht ihre
      Analysen ja nur nicht lesen.

      Man muß auch nicht unbedingt Börsenzeitungen lesen.
      Handelsblatt ist eine rühmliche Ausnahme.
      Avatar
      schrieb am 03.04.01 14:02:58
      Beitrag Nr. 3 ()
      ein Anleger, der einigermassen bei Trost ist, nimmt Massenmedien auch nicht ernst.Eh klar.

      Heute schrieb so`ne Witzfigur unter "Silicon-Valley-Investor`, dass man jetzt mit einer Bodenbildung rechnen
      könne, da der SOX als Leitwolf eindeutig im Aufwärtstrend
      sei.
      Fakt ist, der SOX hat gestern ein neues Loch gegraben; minus
      12,7 % ; Dass die dennoch schamlos so was drucken können...


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