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    Frage zu MINI Long von ABN - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 18.10.05 22:23:36 von
    neuester Beitrag 23.01.06 22:23:45 von
    Beiträge: 23
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      Avatar
      schrieb am 18.10.05 22:23:36
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hallo,

      ich hätte eine Frage zu

      Brent Crude Oil MINI Long
      WKN ABN1DW bzw. ISIN NL0000023687

      Ist das richtig, dass wenn ich diesen Mini Long kaufe, und der Ölpreis unter die Stopp-Loss Marke von 57,46 Euro fällt, der Mini Long dann wie folgt aufgelöst wird:

      Stopp-Loss Marke von 57,46 - Finanzierungslevel 52,26 = 5,20

      5,20 : geteilt durch das aktuelle Euro/Dollar Verhältnis von derzeit 1,20 = 4,33 Euro

      Und da das Bezugsverhältnis 1:1 ist, erhalte ich einen Restwert von 4,33 Euro zurück im schlimmsten Fall??

      Oder kann ich da auch noch weniger zurück bekommen oder sogar evtl. einen Totalverlust mit diesem Mini Long erleiden?


      Wäre über fachkundigen Rat dankbar.

      Grüße
      Stefanie aus München
      Avatar
      schrieb am 18.10.05 22:58:08
      Beitrag Nr. 2 ()
      Ich würde dir dringendst empfehlen, dir die Verkaufsbedingungen des Emittenten SEHR, SEHR, SEHR gut durchzulesen, damit du nicht genauso auf diese ####### (Zensur) reinfällst, wie viele andere.

      Sei bloß nicht so naiv zu glauben, das sei eine einfache Dreisatzrechnung!!! Wie es gehen kann. Guckst du hier:

      http://zertifikate.onvista.de/snapshot.html?ID_OSI=11216913&…

      Es gibt übrigens jede Menge Infos gerade zu dieser Verarschungs-NL0000406379-Nummer der absoluten Spitzenklasse von ABN.
      Google mal etwas rum, dann kommst du aus dem Stauen nicht mehr raus.

      Da dachten auch einige: Wenn der Future steigt, dann so und dann noch der Wechselkurs: SUPPAAAHHH!!!

      Leider sah das der Emittent e t w a s anders. Tja, so kann es gehen.

      Mich wundert immer noch, dass die überhaupt noch frei rumlaufen dürfen.

      Könnte man ungefähr vergleichen mit LOTTO: Alle haben Ihren Tipp abgegeben,. Dann guckt der Emittent, äh die Lottogesellschaft alle Tipps durch. Anhand einer Auswertung der Tipps werden bestimmte Zahlen ausgeschlossen oder nachrangig "gezogen" und dann wird das Ergebnis präsentiert. Nachdem also eine Ziehung zusammengeschnippelt wurde für die bescheuert naiven Zuschauer, wundert sich der Tipper, dass seine Zahlen wieder nicht kamen, aber dann liest er im Kleingedruckten; "... hat die Lottogesellschaft das Recht, gegen Verluste durch Manipulation der Ziehung zu schützen...". Tja, dumm gelaufen.

      Und so ähnlich ist das auch mit Zertifikaten und anderen Überraschungseiern der Finanzindustrie: Läuft`s gegen die, dann dürfen Sie sich schützen, egal wie. Ist das ein reeles Geschäft oder Verarschung oder was?
      Avatar
      schrieb am 18.10.05 23:14:14
      Beitrag Nr. 3 ()
      erst einmal zu 2:
      Warum vergleichst du ein Rohstoffzertifikat auf IPE Natural Gas mit einem Mini-Long Turbo?
      Das mit dem IPE war ne Ausnahme, wo sich ABN nen Bock geschossen hat... gab sie ja selber zu!

      nun zu 1:
      Eigentlich hast du Recht mit deiner Rechnung, ABER:
      du bekommst deine 4,33 nur, wenn der EMI seine Position auch zur SL-Schwelle auflösen kann! Wenn bspw. der Ölpreis über Nach dramatisch fallen würde (z.B. auf 52€) dann ist dein Geld weg!!!

      Viele Grüße
      Sugar
      Avatar
      schrieb am 18.10.05 23:15:22
      Beitrag Nr. 4 ()
      Hallo,

      vielen Dank für deine Meinung.

      Frage an alle anderen: Ist das wirklich so, dass der Emittent nahezu willkürlich den Kurs bestimmen kann?


      Viele Grüße
      Stefanie
      Avatar
      schrieb am 18.10.05 23:17:03
      Beitrag Nr. 5 ()
      Hallo Sugar,

      danke auch für deine Antwort.

      Aber der Emittent wird doch Ölfutures in jedem Fall los, ist doch ein riesen Markt...

      Wäre vllt anders bei einem wenig gehandelten Rohstoff... aber doch nicht bei Öl? (zumindest nicht in der praxis)

      oder? :-)

      Grüße
      Stefanie

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      Avatar
      schrieb am 18.10.05 23:21:57
      Beitrag Nr. 6 ()
      das Problem besteht hauptsächlich bei GAPS!!!
      Wenn innerhalb eines externen Schocks die Kurse innerhalb von Sekunden fallen, oder wenn Bewegungen ausserhalb der Handelszeiten stattfinden!
      Avatar
      schrieb am 19.10.05 08:41:34
      Beitrag Nr. 7 ()
      @sugar

      Weil es nicht um die Frage geht, welches Zertifikat oder - ganz allgemein - welches Derivat, sondern darum, dass der Emittent in der Praxis fast machen kann was er will. Läuft das Papier gegen ihn, kann er "sich vor Verlusten schützen". Das heißt, er kann im Markt eingreifen, wann er will, wie er will und wenn er will. Dazu kommen dann noch möglicherweise, wie in dem IPE-Endlos-Zertifikat, Anpassungsbedingungen und andere Schmankerl, dass man glaubt, man lebt auf einem anderen Stern.

      Ich gehe mal davon aus, dass bei W:O eine Menge kleine Privatanleger, ein paar Professionals, die sich über die erstgenannten gerne amüsieren, und eine Menge Möchtegern-Professionals - die mit der großen Schnauze - aktiv sind.

      Glaubst du denn ernsthaft, dass Leute aus Gruppe eins und drei auch nur im Entferntesten die Möglichkeit hätten, ebenfalls am Markt aktiv zu werden, wenn "ihr" Schein gegen sie läuft? Natürlich nicht! Sie sind auf Gedeih und Verderb auf den Markt angewiesen, was nichts anderes heißt als: Beten.

      Denn, wie gesagt, wenn der Emittent es drauf anlegt, kann er machen, was er will. Was meinst du eigentlich, warum Citigroup, Deutsche Bank und die anderen, in diesem Bereich aktiven Emittenten gerade mit Derivaten so ein Haufen Kohle machen? Weil das wie eine Lizenz zum Gelddrucken ist.

      Mache es dir doch mal klar: Du bietest eine Wette auf ein zukünftiges Ereignis an, der Kunde steigt ein, und dann kannst du ihm den Teppich wegziehen, wenn es tatsächlich in die Richtung geht. Wo hat es das schon mal gegeben?

      Natürlich, jetzt kannst du sagen, dass ja aber auch eine Menge anderer Player am Markt sind, die ggf. eine entgegen gesetzte Strategie fahren und sich die Kräfte im besten Falle neutralisieren. Aber wo ist das Fall?

      Du kannst fast davon ausgehen: Wenn ein Underlying ein Top erreicht hat, dann kommen die Emittenten mit Ihren Calls (oder vergleichbaren anderen Derivaten). Wenn ein Bottom erreicht wurde mit Puts (oder vergleichbaren anderen Derivaten).

      Guckt dir mal Werte wie EM.TV oder sonst was an, nur als Beispiel, nicht weil ich darin engagiert wäre. Ich würde fast darauf wetten, dass die nicht mehr aus dem Quark kommen, bis die Long-Zertifikate auf EM.TV entweder ausgeknockt oder ausgelaufen sind.

      Besonders übel entwickeln sich i. d. R. "kleinere" Underlyings, wenn sie Emittenten wie Sal. Oppenheim, BNP und andere von diesem Kaliber auf ihrer Liste haben. Da kommt fast zwangsläufig neben üppigen Spreads noch die Möglichkeit dazu, na ja, hat sich "gegen Verluste abzusichern".

      Und, "kleine" Underlyings kommen fast garantiert nicht aus dem Quark, wenn nur ein oder zwei Emittenten einige Call-Scheine darauf laufen haben.
      Avatar
      schrieb am 19.10.05 08:49:03
      Beitrag Nr. 8 ()
      ich sehe das nicht so extrem wie du...
      klar, EMI`s verstärken den Trend, wenn es in Richtung KO geht, aber bei Zertifikaten auf Brent Öl mit einem SL? :confused: Was sollen die denn da machen? Einfach Änderungen vornehmen? :cool:
      Nee, außerdem glaubst du ja wohl nicht, dass die EMIs Scheine emittieren, die sie nicht selber absichern? Für die ist es im Grunde genommen Scheiss egal, ob das Zertifikat KO geht (okay, Anleger wir neu investieren und sie verdienen beim nächsten Kauf vom Spread)...
      Avatar
      schrieb am 19.10.05 09:06:13
      Beitrag Nr. 9 ()
      1. SL: Kannst du beweisen, zu welchem Kurs die verkaufen konnten, wenn der SL gezogen hat? SL bedeutet nicht, dass auch zu diesem Kurs verkauft wurde, sondern dass zum nächsten Kurs verkauft wird. Was der nächste ist? Also ich kenne den nicht.

      2. Absicherung: Natürlich sichern die sich ab. Wäre doch sonst Selbstmord. Und mit einem Knockout haben die natürlich kein Problem. Werden halt die Positionen aufgelöst.
      Aber was ist, wenn sich jemand kurz vom der Knockout-Schwelle eindeckt, und dann kommt kein Knockout? ich fürchte, dass gäbe ordentlich Kloppe vom Chef.
      Die Frage ist, wie sicherst du dich ab? Hast du dieselben Möglichkeiten wie der Emittent? Ich darf mal raten? Eher nein?

      Kannste drehen und wenden wie du willst, die gewinnen immer. Und manchmal Summen, da kannst du nur von träumen.
      Avatar
      schrieb am 19.10.05 11:08:11
      Beitrag Nr. 10 ()
      wie meinst du das?
      "Aber was ist, wenn sich jemand kurz vom der Knockout-Schwelle eindeckt, und dann kommt kein Knockout? ich fürchte, dass gäbe ordentlich Kloppe vom Chef."

      also, wenn es ein Mini Long Zertifikat ist, dass sehr nahe an der KO-Schwelle liegt, wird der EMI seine Position nicht auflösen, erst dann wenn die SL-Schwelle erreicht wird. Klar kann es passieren, dass der EMI einen schlechteren Kurs stellt, außer Frage...

      Das Problem, dass die meisten haben, ist folgendes:
      sie spekulieren mit Zertifikaten, die keinen eingebauten SL haben und sehr nahe am KO liegen (wegen dem tollen Hebel)... wenn dann der Kurs näher an die KO-Grenze geht, löst der EMI seine Position vorzeitig auf und verstärkt den Trend, so dass das KO-Ereignis stattfindet!
      gab da mal nen Kommentar bei W:O zu! Stelle ihn mal rein!
      Avatar
      schrieb am 19.10.05 11:22:45
      Beitrag Nr. 11 ()
      wer Mumm in den Knochen hat, der handelt selbst den Future :D
      wer nicht, der endet halt als Frühstück beim Emmi :rolleyes:

      so ist der Lauf der Welt :p
      Avatar
      schrieb am 19.10.05 11:36:13
      Beitrag Nr. 12 ()
      Noch ein kleiner Nachtrag.

      Wie das Spiel läuft, wirst du die nächsten Wochen, ggf. sogar Monate, am Beispiel von Derivaten auf den VDAX sehen können: Du wirst sehen, dass ALLE Papiere kaum mitgehen, wenn der VDAX steigt. Schon mal gar nicht 1:1.

      Aber wenn er runtergeht der VDAX, dann macht das Derivat das garantiert 1:1 mit, ich schätze eher mehr.

      Nimm mich beim Wort. Da ist keine Währung im Spiel und nix. Nur `en effer Index. Warte es ab. Egal wie die Papiere heißen: Partizipaptions-blabla, Indextracker-blabla-, Long-turbo-blabla, Short-Turbo-blabla...

      Eigentlich sollte man denken: Suppaaa!! VDAX! Bin ich voll debai. Denkste.

      So, ich damit schließe ich das Thema "Emittentenverarsche" ab.
      Avatar
      schrieb am 19.10.05 11:37:41
      Beitrag Nr. 13 ()
      Iss klar! Angenehme Träume wünsche ich.
      Avatar
      schrieb am 19.10.05 11:41:46
      Beitrag Nr. 14 ()
      warum fängst du denn immer mit Exoten an?
      Der VDAX ist kein Index und der EMI hat keine Chance ihn 1:1 abzubilden! ist nun mal so?
      Wenn ich auf einen VOLA Anstieg setze, dann baue ich einen Straddle!!!
      Avatar
      schrieb am 19.10.05 12:04:05
      Beitrag Nr. 15 ()
      Noch ein Nachtrag: Wie das Spiel läuft, wirst du die nächsten Monate sehr schön an den Derivaten auf den VDAX verfolgen können.

      Das ist ja eigentlich eine ganz einfache Kiste, sollte man meinen: Steigt der VDAX, steigt das Derivat, fällt der VDAX, fällt das Derivat. Keine Währung dazuwischen, nix. Immer dieselbe Richtung bei der Derivaten vorausgesetzt.

      Allerdings wirst so gut wie sicher sehen, dass, wenn der VDAX steigt, die Derivate darauf entweder kaum oder überhaupt nicht steigen.
      Auf keinen Fall 1:1. Ich könnte mir sogar vorstelllen, dass das eine andere Derivat fällt (Ach, da fällt mir gerade so nebenbei ein: schöne Grüße von WKN ABN1U0!). Natürlich ist es auch nicht der VDAX, sondern der VDAX N E W !

      Fällt der VDAX allerdings, sind deine Zertifikatekurse direkt im Eimer, so schnell kannst du gar nicht verkaufen.
      Warte es ab. Das Spielchen mit den Derivaten auf den VDAX beobachte ich schon längere Zeit mit großem Interesse.

      Und damit möchte ich das unerfreuliche Thema "Emittentenverarsche" abschließen.
      Avatar
      schrieb am 19.10.05 12:22:53
      Beitrag Nr. 16 ()
      erst bitte lesen!
      hatte doch geschrieben, dass es mit dem VDAX nicht geht!!!
      Aber jetzt versuche doch mal, die Exoten wegzulassen!!!
      Avatar
      schrieb am 19.10.05 12:28:04
      Beitrag Nr. 17 ()
      Heute eine Warnung: Und zwar vor der " Anziehungskraft" von Knock-Out-Marken!

      Um was es geht:

      Um Turbo-Zertifikate. Die verfallen, wenn die Knock-Out-Marke erreicht wird. Einschränkung: Es geht hier um solche Zertifikate, die bei Erreichen dieser Marke WERTLOS verfallen.

      Vielleicht haben Sie selbst auch schon diese Beobachtung gemacht: Ein Turbo Long-Zertifikat unterschreitet um genau einen Punkt die Knock-Out-Marke, wonach der Basiswert wieder deutlich steigt. Oder im Fall eines Turbo Short-Zertifikats wird die Knock-Out-Marke um einen Punkt überschritten, danach fällt der Basiswert wieder deutlich. In beiden Fällen ist das Turbo-Zertifikat aber verfallen, und zwar wertlos verfallen.

      Einige Leser haben mich per Email (Sie erreichen mich unter info@investor-verlag.de) gefragt, ob da die Emittenten verantwortlich sein könnten (nun ja, die Fragen waren meist nicht so höflich formuliert).

      Meine Antwort: Aber sicher sind die das!

      Und zwar ganz legal.

      Versetzen wir uns einmal in die Lage eines Emittenten. Also: Der Emittent muss sich für seine verkauften Turbo-Zertifikate absichern, das heißt im Börsenjargon " hedgen" (the hedge = die Absicherung). Vereinfacht gesagt funktioniert das so: Wenn der Emittent Allianz Long-Zertifikate verkauft, dann kauft er am Kassamarkt Allianz-Aktien. Und zwar in dem Umfang, dass er neutral positioniert ist. Wenn die Allianz-Aktie steigt, muss er zwar seine Allianz Long-Zertifikate für mehr Geld zurücknehmen, aber dafür hat er mit den Allianz-Aktien Gewinn gemacht. Und wenn die Allianz-Aktie fällt, hat er zwar mit den Allianz-Aktien Verluste, muss dafür aber weniger bezahlen, wenn ein Anleger die Allianz Long-Zertifikate zurückgibt. Der Emittent wird so vorgehen, dass er völlig abgesichert ist, also in Bezug auf den Kurs der Allianz-Aktie neutral positioniert ist (auf Börsendeutsch " perfect hedge" genannt).

      Das Problem: Sobald die Knock-Out-Barriere erreicht ist, die Allianz Long-Zertifikate also verfallen, muss er auch seine Hedgeposition völlig aufgelöst haben. Denn ansonsten könnte der Emittent Verluste erzielen, wenn die Allianz-Aktien weiter fallen.

      Und jetzt der entscheidende Punkt: Das bedeutet, dass der Emittent seine Hedgeposition (in diesem Fall also die Allianz-Aktien) nicht erst dann verkauft, wenn die Knock-Out-Barriere erreicht ist, sondern bereits etwas VORHER. Diese Verkäufe gehen gestaffelt vor sich (ich habe mit einem Bekannten gesprochen, der für einen Emittenten arbeitet und mir das bestätigt hat), d.h. je näher die Knock-Out-Barriere rückt, desto stärker wird verkauft.

      Hier kann es nun zu selbstverstärkenden Effekten kommen: Denn durch die Verkäufe dieser Allianz-Aktien kann deren Kurs weiter unter Druck geraten, dann rückt die Knock-Out-Marke noch näher, der Emittent verkauft weitere Allianz-Aktien, die Aktie gerät dadurch noch weiter unter Druck ... bis die Knock-Out-Marke erreicht ist.

      Das ist die Anziehungskraft der Knock-Out-Marken!

      Und nun stellen wir uns folgende Situation vor: Die Allianz-Aktie hat sich der Knock-Out-Marke sehr stark genähert ... sie ist vielleicht nur noch 10 Cent von ihr entfernt. Der Emittent hat fast seine gesamte Hedge-Position (d.h. Allianz-Aktien) verkauft. Und nun passiert folgendes: Der Kurs der Allianz-Aktie stabilisiert sich. Er fällt nicht weiter, sondern klettert sogar einige Cent nach oben.

      Aus Sicht des Emittenten bedeutet das: Er müsste sich jetzt umgehend neu absichern, das heißt wieder Allianz-Aktien kaufen. Das kostet Geld, und zwar möglicherweise mehr, als der vorige Verkauf erbracht hat. In dieser Situation ist folgende Verlockung groß:

      Da die Knock-Out-Marke nur wenige Cent entfernt ist, würde es reichen, mit einem größeren Verkaufsauftrag für Allianz-Papiere dafür zu sorgen, dass die Knock-Out-Marke erreicht wird. Dann müsste der Emittent sich nicht neu absichern – und, noch besser: Die Allianz Long-Zertifikate wären verfallen. Und zwar wertlos. Das heißt, der Emittent müsste keine Rückzahlung für diese Scheine leisten.

      Und an diesem Punkt frage ich Sie: Was meinen Sie, was der Emittent wohl tun wird? Genau. Er wird für das Auslösen der Knock-Out-Marke sorgen.

      Um sich rechtlich abzusichern, finden sich in den entsprechenden Verkaufsprospekten Formulierungen, die eine solche Vorgehensweise möglich machen. Formulierungen wie diese:

      " Bitte beachten Sie in diesem Zusammenhang auch, dass die Anbieterin und mit ihr verbundene Unternehmen im Rahmen ihrer üblichen Geschäftstätigkeit bzw. zur Absicherung von Risikopositionen aus den begebenen Optionsscheinen Geschäfte in dem Basiswert bzw. in auf den Basiswert bezogenen Derivaten tätigen, und dass insbesondere unter ungünstigen Umständen (niedrige Liquidität des Basiswertes) ein solches Geschäft den Eintritt eines Stopp-Loss-Ereignisses auslösen kann."

      Nun wissen Sie, was mit solchen Formulierungen gemeint ist. Und nun wissen Sie auch, was ich mit der fatalen Anziehungskraft der Knock-Out-Marken meine!

      Übrigens: Das gilt nur für Scheine, die bei Erreichen der Knock-Out-Marke WERTLOS verfallen. Denn bei Scheinen, bei denen bei Erreichen der Knock-Out-Marke noch ein Restwert ausbezahlt wird, löst der Emittent seine Hedgeposition auch erst bei Erreichen der Knock-Out-Marke aus (ich berücksichtige diesen Faktor bei meinen Empfehlungen in " Optionsschein-Profits" und " Rohstoff Signale" ).

      Aus diesem Grund kann ich vor Turbo-Zertifikaten ohne Restwertauszahlung nur warnen, wenn die Knock-Out-Marke sehr nahe gerückt ist. Einige Trader setzen leider gerade auf solche Scheine, weil diese den höchsten Hebel haben. Das mit dem Hebel stimmt zwar – aber dafür wirkt die fatale Anziehungskraft der Knock-Out-Marke! Diese Anziehungskraft wird umso größer, je näher die Knock-Out-Marke rückt. Bitte denken Sie daran, wenn Sie mit solchen Scheinen traden möchten!

      Viele Grüße,

      Michael Vaupel





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      Dieser Beitreg stammt aus Trader´s Daily,
      den Sie auch per E-Mail beziehen können:
      http://www.investor-verlag.de

      Autor: Trader´s Daily Michael Vaupel, 13:10 25.08.05
      Avatar
      schrieb am 20.10.05 09:07:30
      Beitrag Nr. 18 ()
      @sugar

      Ich gebe ja zu, es ist schwer zu akzeptieren, wenn Schatzi haucht: "Dirki, du bist der wichtigste Mensch in meinem Leben!" und anschließend Achim in die Kiste springt.

      Es geht nicht um Exoten oder Nichtexoten! Es geht ums`s Prinzip.

      Es geht darum, dass eine Wette angeboten wird auf das Eintreffen oder Nichteintreffen ein bestimmten Ereignisses, und dass der Emittent dieses Eintreffen/Nichteintreffen - für mich unverständlicherweise völlig legal! - manipulieren kann. Beim Lotto ist das richtigerweise nicht erlaubt, und das versteht auch jeder. Warum ist dort erlaubt, wo das Wohl und Wehe von Volkswirtschaften damit entschieden werden kann?

      Der Kleinanleger - und von dem rede ich hier, nicht vom Multi-Billion-Dollar-Man, nicht von Sal. Oppenheim, nicht von irgendwelchen Vermögensverwaltern - kauft ein Produkt in gutem Glauben und viel Hoffnung, dass es sich in der erhoffen Richtung entwicklen möge.

      Allerdings wird er nicht oder nur vage darüber aufgeklärt, wo die Haken und Ösen des Angebots liegen.

      Das zeigt sich in vielen Fällen erst dann, wenn er den Scheiß nur noch mit einem Riesenverlust wegkriegt oder sogar Totalverlust erleidet. Die Argumente habe ich dir nun oft genug aufgezählt. Lies sie dir einfach noch mal durch.

      Für jeden läppischen Optionsschein gibt es einen Optionsscheinrechner. Da kannst du annährend ermitteln, wie der "faire" Wert eines solchen Scheins ist. Das sind natürlich nur Szenarien zu Idealbedingungen und völlig unabhängig davon, dass die Emittenten sich auch hier durch Eingriff in den Markt vor Verlusten schützen können, dich allerdings damit ggf. gewaltig in die Verluste treiben können, ohne dass du dich dagegen adäquat schützen kannst, falls du das verstehst! U. a. auch dadurch, weil du nicht damit gerechnet hast, und weil die schlicht einfach nicht die Möglichkeiten dazu hast.
      Ganz abgesehen von den anderen Möglichkeiten des Emittenten, dir das Leben schwer zu machen durch Spreadausweitung, kein Angebot zu machen, Systemfehler, Systemnichterreichbarkeit...

      Wo ist z. B. der Rechner für das xyz-Zertifikat, in dem alle Randbedingungen erfasst und verarbeitet werden?

      Eigentlich sollten Zertifikate, egal welcher Art gar nicht mehr zugelassen werden, wenn der Käuft nicht die Möglichkeit hat, diverse Szenarien durchzuspielen.

      Dann würde nämlich in vielen Fällen auch herauskommen, mit welchen Optionen hier manipuliert wird. Dadurch, dass man die Parameter verändern kann.
      Die Geschichte mit dem NL0000406379-Schein ist jedenfalls ein für mich typisches Beispiel für die Masche der Emittenten und nicht eine exotische Ausnahme.

      Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter und behaupte, dass viele Aktien/Indizes/Papiere eine ganz andere Bewertung hätten, wenn die Emittenten nicht ein gehöriges finanzielles Interesse daran hätten, einen bestimmten Kurs unter allen Umständen zu verteidigen. Viele wären wahrscheinlich schon pleite - Absicherung hin oder her - wenn sie nicht rigoros den Markt - letzten Endes: DEIN GELD! - manipulieren würde.

      Und damit: "ROGER AND OVER".
      Avatar
      schrieb am 20.10.05 10:15:17
      Beitrag Nr. 19 ()
      komm, geben wir die Diskussion auf, hat ja keinen Zweck!
      Du musst dir erstmal den Emissionsprospekt durchlesen, dann weisst du, was der EMI darf und was nicht! Alles völlig legal! Und wenn du mal mit nem Zertifikat auf die Schnauze gefallen bist, musst du nicht alles "Schwarz" reden!
      Deine Sache mit den OS hättest du nun wirklich sparen können... okay mit der Erreichbarkeit, etc. --> aber man kann nen OS auch bis Fälligkeit halten?!?
      Habe das zumindest mit meinen Langläufern (Ende 2008) vor!
      Viel Erfolg weiterhin :D
      Avatar
      schrieb am 20.10.05 10:34:41
      Beitrag Nr. 20 ()
      [posting]18.352.709 von 098cba am 20.10.05 09:07:30[/posting]beim Lotto zieht der Veranstalter gleich einmal 50% der Einsätze ab ! :mad:
      Natürlich manipuliert er damit nichts :laugh:

      Aber es bleibt dir unbenommen, deine Wetten in Zukunft mit der Lotteriegesellschaft abzuschließen - Lottoschein ausfüllen verlangt auch nicht soviel Know-how wie Optionspreistheorie :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 20.10.05 10:55:08
      Beitrag Nr. 21 ()
      :laugh::laugh::laugh:

      meinst du 098cba hat schon was von Black/Scholes gehört?

      :D:confused::D
      Avatar
      schrieb am 23.12.05 11:19:38
      Beitrag Nr. 22 ()
      Hi Sugar2000,
      besten Dank für Deine Erläuterungen!


      Wichtig erscheint mir diese Schlussfolgerung zu sein:

      Vor Erreichen des Knock-Out-Wertes entsprechenden Stop-Loss wählen und lang genug plaziert lassen. Oder diszipliniert oft genug den Kurs prüfen. Damit sollte diese Nerverei erst gar nicht passieren.

      Denn wenn es passiert ist, dann ist die Wahl des Restwertes, der für ein ausgestopptes Hebel-Zerti noch zurückgezahlt wird, allein die Angelegenheit der Emittentenbank. Die Verkaufsorder zum Verkauf der ausgestoppten Zertis muss zu einem Zeitpunkt gegeben werden, der nach dem Ausstoppen liegt. Im Ausstop-Moment wird nämlich das sog. "Orderbuch" geschlossen und auch später nicht wieder angefaßt. Das bedeutet: "Kurz vorher" plazierte Verkaufsorders werden nicht mehr durchgeführt. Um also doch noch an den verbleibenden Restwert heranzukommen muss man erneut eine "Bestens"-Verkaufsorder nach dem Ausstopp-Zeitpunkt plazieren.

      Irgendwann wird (ggf. Stunden später) dann abgerechnet und die Dinger "verkauft" bzw. zum Restwert zurückgenommen.

      Ist mir einmal passiert, als überraschende Daten veröffentlicht wurden und mit einem plötzlichen Satz mein Zerti in den Abgrund sprang und unten verfrühstückt wurde.

      Daher kenne ich das Verfahren danach.
      Hat mir gereicht....
      Avatar
      schrieb am 23.01.06 22:23:45
      Beitrag Nr. 23 ()
      Fakt ist: bei open-end Zertifikaten sind die Finannzierungkosten manchmal erheblich. So kann es sein, daß die Basis steigt, das Zertifikat aber nicht aus dem Knick kommt.

      So wurde bei mir bei einem COBA-Gold-Zertifikat recht schnell (7 Tage!) die KO-Schwelle um paar Punkte nach oben geschoben (allerdings wurde die Kursabnahme mehr als kompenisert beim Preisanstieg des Goldes.....) Aber nichts für ungut.

      Erfahrungsgemäß bieten Zertifikate mit fixer Laufzeit bessere Gewinnchancen (vorausgesetzt es geht in der Zeit nach oben) als open-end-Schrottdinger. :cry::cry::cry::cry:


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