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    selbsternannten Gurus - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 03.03.06 21:03:23 von
    neuester Beitrag 15.06.07 13:21:30 von
    Beiträge: 17
    ID: 1.044.843
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      schrieb am 03.03.06 21:03:23
      Beitrag Nr. 1 ()
      Financial Times Deutschland
      Agenda Lockangebot
      Montag 13. Februar 2006, 20:26 Uhr


      Als Markus Frick die Stimme hebt, zücken seine Jünger erwartungsvoll die Stifte. " Bei ONA steht ein Indonesien-Deal an, die Aktie wird weiter steigen" , ruft der Investmentberater in den rappelvollen Saal des Bielefelder Tagungszentrums Bethel. Unter den Besuchern macht sich ein erfreutes " Mmmh" breit. Der Wert des kleinen kanadischen Öl- und Gas-Explorationsunternehmens hat sich in den vergangenen drei Monaten bereits fast verzehnfacht. Plötzlich ruft einer aus dem Publikum, er habe mit ONA " schon 150 Prozent gemacht" . Frick stürmt vom Rednerpult herunter, eilt auf den Aktionär zu und bietet ihm die Hand zum Einschlagen: Gimme five - Gewinner
      unter sich.

      Stolze 86 Euro Eintritt kostet das fünfstündige " Markus Frick Finanzseminar" , doch die Besucher stehen Schlange, um den Meister zu hören. Es ist, als wäre es wieder 1999. Als hätte es Börsencrash und Katzenjammer nicht gegeben. Die Kurse von Aktiengesellschaften, deren Namen nur Branchenkennern bekannt ist, explodieren binnen Tagen - nachdem eine Handvoll selbst ernannter Experten die Firmen in Börsenbriefen und auf Investoren-Websites hochgejubelt haben. " Bei einigen Werten ist das jetzt teilweise schon wie beim Neuen Markt. Die Zocker, die Freaks sind alle wieder da" , triumphiert Börsenbrief-Schreiber Egbert Prior, der einst der Mobilcom (Zürich: MOB.S - Nachrichten) -Aktie zum Höhenflug verhalf und sich jetzt wieder einer großen Fangemeinde erfreut.

      Frick und Prior sind Hauptakteure in der Neuauflage des großen Börsenspiels, das vor allem mit Kleinstwerten im so genannten Freiverkehr gespielt wird. Die Umsätze in diesem Marktsegment waren im Januar dreimal so hoch wie vor Jahresfrist. Andere Bekannte mischen ebenfalls wieder mit, etwa der frühere " Aktionär" -Vizechefredakteur Sascha Opel, oder Kurt Ochner, ehemaliger Fondsmanager, der einst als " Pate des Neuen Marktes" tituliert wurde.

      Weltweit größter Zockermarkt

      Sie alle schrieben zu den Hochzeiten der deutschen Technologieblase die Kurse nach oben. Nach dem Crash verschwanden sie in der Versenkung, jetzt sind sie zurück: Ob im " Sat.1-Frühstücksfernsehen" , oder bei " Der Aktionär TV" auf N24 - überall tauchen die Ratgeber auf. " Die Kleinanleger suchen sich wieder Gurus" , sagt Börsenprofessor Wolfgang Gerke von der Uni Erlangen. " Sie wollen jemanden, der ihnen zeigt, wo es lang geht, nach der Devise ,Mach mich schnell reich!‘" Und so haben die Gurus wieder Macht über den Markt.

      Mit jeder Erfolgsstory, die die Profit-Propheten verbreiten, wächst die Gier ihrer Jünger. " Es gibt keinen größeren Zockermarkt auf der Welt als Deutschland" , sagt Jürgen Kurz, Sprecher der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). Markus Frick berichtet seinen Anhängern in Bielefeld, er verdiene jetzt an einem Tag mehr als während seiner zehn Jahre als badischer Bäckermeister. " Das können Sie auch schaffen - wenn Sie mir zuhören" , ruft der 33-Jährige den 650 Zuhörern zu. " Auch die Aktie von Globex Mining ist noch nicht genug gestiegen" , verkündet er dann. Dabei ist das Papier des winzigen kanadischen Rohstoff-Explorers binnen 90 Tagen um 300 Prozent hochgeschossen. Tom, ein Mittdreißiger im Publikum, hört zu und nickt: " Über Globex Mining habe ich in der Zeitschrift ,Der Aktionär‘ gelesen. Da wusste ich: Diese Aktie muss ich haben."

      Also kaufen die Anleger - und jagen den Kurs tatsächlich in die Höhe: Als Frick in seiner " E-Mail-Hotline" (das Jahresabo kostet 890 Euro) am 2. Februar das Papier des winzigen kanadischen Explorations-Unternehmens NFX Gold empfahl, schnellte dessen Kurs binnen 45 Minuten von 0,63 Euro auf 1,08 Euro. Mehr als 12 Millionen NFX-Aktien wurden an diesem Tag am Frankfurter Freiverkehr umgesetzt. Im gesamten Jahr 2005 waren es gerade einmal 198.000 Stück.

      Solange die Rendite stimmt, machen sich die wenigsten Aktionäre Gedanken über Ungereimtheiten bei diesen Kurssprüngen. So explodierten die Umsätze der NFX-Aktie bereits kurz vor Fricks Tipp: Zwischen dem 18. Januar und dem 1. Februar wechselte in Frankfurt an jedem Tag eine sechsstellige Zahl von NFX-Papieren den Besitzer, zu Preisen zwischen 0,29 und 0,62 Euro. Die ungewöhnliche Belebung zwang die Firmenspitze in Toronto sogar dazu, gleich zwei Erklärungen abzugeben: Man habe keine Hinweise auf veränderte Geschäftsaussichten und könne sich die drastischen Kursbewegungen nicht erklären.

      Substanz spielt keine Rolle

      Wie viel Substanz hinter einem Unternehmen steckt, spielt heute wie damals kaum eine Rolle. Nur so ist zu erklären, wieso etwa die hessische Nanotechnologie-Firma Neosino, die im ersten Halbjahr 2005 keine 350.000 Euro Umsatz machte, an der Börse bereits mehr als 200 Mio. Euro wert ist. Ochner und Prior sind von dem Papier der Firma begeistert, in deren Aufsichtsrat der frühere " Focus" -Redakteur Marian von Korff sitzt. Prior selbst bekennt zwar: " Das ist die abenteuerlichste Geschichte, die ich je gehört habe. " Die Aktie hat er nach eigenen Angaben trotzdem gekauft.

      Schließlich habe Neosino-Vorstandschef Edmund Krix schon einmal " einen Riesenerfolg gehabt mit Teleplan" . Tatsächlich gelang es Krix, das Unternehmen zu Europas zeitweise größtem Reparaturkonzern für Computermonitore und Drucker aufzubauen. Doch als der Gründer 2000 bei Teleplan ausstieg, brach der Kurs der Aktie ein: 1,2 Mrd. Euro Anlegerkapital wurden vernichtet.

      So klingen die Botschaften der Investment-Berater wie Hohn: " Halten Sie den Löffel auf, wenn es Brei regnet!" , ruft Prior auf seiner Website auf. Und listet darunter seine " besten Empfehlungen der letzten Wochen" auf: " Electronics line 3000: plus 277 Prozent, Colonia Real Estate: plus 250 Prozent, VEM Aktienbank: plus 235 Prozent."

      Die Preissprünge gereichen den Protagonisten nicht zum Nachteil: Der Kurs von Kurt Ochners neuer Beteiligungsgesellschaft KST hat sich dank eines ähnlich strukturierten Portfolios in einem Jahr fast vervierfacht. " Das System funktioniert wie eine selbst erfüllende Prophezeiung" , sagt DSW-Sprecher Kurz. " Bei Unternehmen mit geringer Marktkapitalisierung reicht die durch eine Empfehlung ausgelöste Nachfrage aus, den Kurs hochzutreiben. Man muss nur genügend Gläubige finden." Zwar könne mit Nebenwerten noch viel Geld verdienen, sofern man nur rechtzeitig aussteige. Dies aber werde vielen Anlegern nicht gelingen. " Es ist wie ein Schneeballsystem" , sagt Gerke: " Man muss den Nächsten davon überzeugen, dass er noch einen findet, der ihm noch mehr Geld gibt."

      Anleger haben nichts gelernt

      Der Effekt wird verstärkt, weil sich die Gurus untereinander empfehlen: " Die Zeitschrift ,Der Aktionär‘ ist Pflichtlektüre" , wirbt Frick in Bielefeld, " und auch den Börsenbrief ,Pennystockraketen‘ empfehle ich. Der hat starke Kontakte und ist sehr kompetent." Kleinaktionär Tom hat die " Pennystockraketen" bereits abonniert - für 390 Euro pro Jahr. " Das Geld habe ich gleich wieder drin" , hofft er. Herausgeber des Informationsdiensts ist Sascha Opel, ein weiterer Meinungsmacher von früher, den das Stuttgarter Landgericht Anfang 2005 wegen Marktmanipulation zu einer Bewährungsstrafe von sechs Monaten verurteilte. Opel hatte gestanden, für sich und andere Investoren Aktien gekauft und später mit Gewinn veräußert zu haben - nachdem er zwischenzeitlich deren Kurse durch Empfehlungen hochgetrieben hatte. Nach seinem Abschied beim " Aktionär" zog sich Opel vorübergehend aus der Anlegerszene zurück und verlegte ein Sexmagazin.

      Dass die Anleger aus den Erfahrungen der vergangenen Jahre gelernt haben, bezweifelt Börsenprofessor Gerke: " Mein Eindruck ist, dass der Nebenwerteboom benutzt wird, um das schnelle Geld zu verdienen." Aktionärsschützer Kurz denkt ähnlich: " Früher haben sich fünf, sechs Leute gegenseitig Aktien verkauft und so den Kurs hoch gezogen. Ich kann mir gut vorstellen, dass es heute wieder so ist." Im weitgehend unregulierten Freiverkehr ist die Preisbildung schwer durchschaubar. Wenige Akteure treiben die Kurse, und die Informationen sind besonders ungleichmäßig verteilt. " Das ist unfairer als Roulette" , sagt Gerke, " hier gibt es Leute, die mehr wissen als man selbst."

      Auch Egbert Prior macht sich keine Illusionen: " Das ist schon ein ziemliches Spielcasino. Der Einbruch wird kommen." Bis dahin werde aber noch einige Zeit ins Land gehen. Die will der Tippgeber nutzen, um seine Prior Capital AG im Mai an die Börse bringen. " Wir wollen ein paar Millionen einsammeln" , bekennt er offen. Bereits im März wagt sich Marian von Korff aufs Parkett. Der Ex-Journalist, der im Neuer-Markt-Boom zugleich vier Monate lang für " Focus" Anlageempfehlungen schrieb und einen Fonds beriet, gründete vor einigen Jahren eine Vermögensverwaltungsgesellschaft. Nun will er mit dem Börsengang eines Tochterunternehmens 13 Mio. Euro erlösen. Der Meister hält diese Summe für einen Kleckerbetrag: " Das ist eine Klitsche" , sagt von Korff über seine eigene Firma.

      Der ostwestfälischen Kleinanleger hingegen sind von der Aussicht auf Millionengewinne elektrisiert: " Momentan ist es einfach, 25 Prozent zu machen" , ruft ihnen Markus Frick in Bielefeld zu - um dann eine ernste Warnung auszusprechen: " Es können nicht immer 100 Prozent Gewinn sein, und wenn die ,Bild‘-Zeitung mit Anlagetipps kommt, dann ist es Zeit, vorsichtiger zu sein." Ob er damit die Ausgabe vom 9. November 2005 meinte? Dort stand ein halbseitiges Interview mit Frick. Überschrift: " Wie wird aus einem Bäcker ein Börsen-Millionär?"
      Avatar
      schrieb am 03.03.06 21:13:55
      Beitrag Nr. 2 ()
      auch gut:
      Thema: Zockerbriefe richtig nutzen
      Thread: Zockerbriefe richtig nutzen
      Avatar
      schrieb am 03.03.06 23:08:16
      Beitrag Nr. 3 ()
      naja Financial Times Deutschland, Wiwo usw sind dagegen auch nur was für bankfuzzis genau wie bloomberg-tv... und die müssen sich ihre krawatten immer noch sehr eng schnüren weil sie privat keine kohle machen, da sie zu wenig fantasie haben.
      es läuft auch ohne frick.... ist oft der fall daß man was im depot hat wo frick erst später brüllt, z.b. hab ich biolitec schon bei 3,2o und secunet bei 4,90 gekauft. 2 werte wo dann der aktionär erst später draufkam... schade daß ich den tipp von sunwin nicht nutzen konnte bei 0,25 da grad kein cash da war vor ein paar wochen, für patriot hatte ich zu 0,17 auch nen tipp bekommen aber auch kein cash und ich ärgere mich immer noch darüber :cry:
      frick tendiert in die selbe richtung. man braucht ihn aber nicht wenn man seine arbeit so macht wie er es auch macht. aber das ist nunmal der stil mit dem man erfolg hat... es gibt millionen von aktien... man braucht nur den wert für seine kriterien zu suchen es gibt ihn und ob er haga oder huga heißt interessiert mich nicht... aber seriöse blätter empfehlen die deutsche telecom zum kauf und nicht etwa orascom mit der ich deutlich über 200% gemacht hab oder perficient ebenso... diese werte sind für gewisse seriöse herren eben tabu und frick macht eigentlich nur das was jeder von uns tun muss um erfolg zu haben, er sucht werte für seine kriterien und paßt diese nicht den werten an weil er nicht auf 30 dax-titel beschränkt ist. natürlich hat er es geschafft zugleich ein prima schauspieler abzugeben und somit noch die macht zu pushen... somit ist es extrem einfach für ihn. aber es gibt genug neulinge die drauf reinfallen und die erfahrenen bereichern ---> the show MUST go on und das ist gut so :laugh:
      Avatar
      schrieb am 04.03.06 01:46:55
      Beitrag Nr. 4 ()
      [posting]20.498.818 von Boersenkrieger am 03.03.06 23:08:16[/posting]"... aber seriöse blätter empfehlen die deutsche telecom zum kauf und nicht etwa orascom..."

      Naja - diese "Bankfuzzis" - wie Du sie nennst - spielen auch nicht mit Spielgeld von ein paar Tausend Euro...

      Du kannst ja mal versuchen mehrere hunderttausend Euro in ONA, NFX oder wie der ganze
      Schrott sonst noch heisst zu investieren. Da koennte Dir der Kurs schnell weglaufen...
      Ist doch logisch, dass ein Fonds die Millionen nur in groessere Firmen stecken kann.
      Avatar
      schrieb am 04.03.06 01:57:18
      Beitrag Nr. 5 ()
      [posting]20.500.029 von taiwandeal am 04.03.06 01:46:55[/posting]ich meinte ja auch daß es die wenigsten PRIVAT hinkriegen... mit vielen millionen zu handeln ist ne andere geschichte wie mit 80.000 kröten das ist schon klar. ich finde nur daß sich die seriöseren blätter für die privaten an den großen orientieren und somit der nutzen für mih begrenzt ist.

      in schrott investiere ich meist nichts... ich kenn genug ausichtsreichere werte wie fricks pushballaden. ich meine ja auch daß das jeder selber mindestens genauso gut kann solche werte zu finden die vor dem abflug stehen und das sind dann eben meist kleinere die für fondsmanager tabu sind, genau deswegen hat man es leicht mit wenig kröten fonds zu schlagen. im duell mit einem fondsmanager wo es um vielleicht viele hundert millionen geht hätte ich keine chance. ob er allerdings gegen mich ne chance hätte mit kleineren summen weiß ich nicht. das sind verschiedene liegen und emi, frick usw orientieren sich am kleinanleger die financial times an fondsmanager.. das ist der untschied. ob die seriösen blätter professionelelr sind weiß ich nicht (von der aufmachung abgesehen). die wiwo hatte z.b. mal marseille kliniken niedergeschrieben. marseille kliniken ist punkt für punkt drauf eingegangen und hat die wiwo damit bloßgestellt. es war offensichtlich wie schlecht sie informiert waren. der kurs brach natürlich ein und stieg nach der klarstellung bis heute und das ist schon 2 jahre her das wiwo-low wurde nicht mehr erreicht.
      ein guter aktionär ist einer der nach seinem eigenen kopf handelt und empfehlungen nur nutzt um die reaktion des marktes für sich zu nutzen und nicht wie ein blindfisch hinterherzurennen

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      Zwei Gaps, wieder 300% und Gap-Close in Tagen (100%)?mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 12.04.06 18:06:15
      Beitrag Nr. 6 ()
      Untersuchung: Aktien-Spams beeinflussen Kursverläufe

      Immer mehr Spam-Mails, in denen zum Kauf von Aktien animiert wird, überschwemmen die Inboxen auch von deutschen Nutzern. Angebliche Insider-Tipps in diesen "Stock-Spams" sollen Privatanleger dazu verleiten, schnell zuzuschlagen. Mal kündigt ein vorgeblicher "Geheim-Newsletter" eine große PR-Kampagne an, die den Kurs "in den nächsten Tagen zum explodieren" bringen wird, dann wieder soll eine technische Erfindung das zur Aktie gehörige Unternehmen ganz groß rausbringen.


      Das Ziel der Auftraggeber derartiger Spam-Wellen ist klar: Sie kaufen Papiere zum günstigen Kurs, wollen den Preis der Aktie in die Höhe treiben und dann schnell ihren Gewinn mitnehmen. Deshalb suchen sie sich offensichtlich Unternehmen mit niedriger Kapitalisierung aus, bei denen schon recht geringe Steigerungen des Handelsvolumens Effekte auf den aktuellen Aktienpreis haben können. Doch kann ein solches Vorhaben wirklich funktionieren?

      Dies fragten sich zwei deutsche Wissenschaftler und untersuchten für den Zeitraum von November 2004 bis Februar 2006 die Effekte von Stock-Spam auf Finanzmärkte: Rainer Böhme vom Institut für Systemarchitektur der TU Dresden und Thorsten Holz vom Lehrstuhl Praktische Informatik I an der Uni Mannheim gingen der Frage mit Mathematik zu Leibe. Sie beobachteten Aktienkurse und erstellten auf Basis von finanzmathematischen Modellen Prognosen für den voraussichtlichen ungefähren Kursverlauf. Daran gemessen beobachteten sie sodann alle Abweichungen, die sie registrieren konnten und prüften, ob zu den entsprechenden Zeitpunkten Stock-Spam-Wellen in Umlauf waren.

      Erste Ergebnisse der Studie haben die Beiden am 6. April auf der CanSecWest- Konferenz im kanadischen Vancouver vorgestellt: In den ersten zwei bis drei Tagen einer Stock-Spam-Welle steigen demnach die beworbenen Aktien um bis zu zwei Prozent. Danach konsolidiert sich der Kurs, um in der Folge kräftig zu sinken. Augenscheinlich ist dies in aller Regel häufig dann der Fall, wenn die die Spam-Auftraggeber ihren Gewinn einstreichen. Dieses Verhalten sei in jedem Fall statistisch signifikant, erklärte Rainer Böhme. Außerdem beobachteten die Wissenschaftler, dass sich kurz nach dem Spam-Lauf das Handelsvolumen der Papiere im Durchschnitt mehr als verdoppelte.

      Die Analyse und Modellierung von 93 Unternehmensaktien flossen in die Analyse ein. Für diese Papiere wurde mit insgesamt 153 Spam-Läufen geworben. Als Spam-Rohdatenbasis nutzten die Forscher mehr als 20.000 Spam-Nachrichten aus dem Spam Stock Effectiveness Monitor von Leonhard Richardson, der sich wiederum eigener Spam-Fallen bedient.

      Die beiden Forscher legen Wert auf die Aussage, dass sie nachweisen konnten, wie mittels einer umfassenden Analyse von Stock-Spam-Läufen die Wirkung und der Response auf Spam-Mails im Allgemeinen nachgewiesen werden könne. "Über alles gesehen scheint das Versenden von Stock Spam ein profitables Business-Modell zu sein", resümieren sie in einem noch unervöffentlichten Arbeitspapier zum Workshop on the Economics of Information Security. (hob/c't)
      http://www.heise.de/newsticker/meldung/71973
      Avatar
      schrieb am 16.06.06 18:00:09
      Beitrag Nr. 7 ()
      auch sehr gut.
      hier gefunden Thread: *** Frick , F�rtsch , Opel , Kollegen & die Lemminge ***

      DIE TÖDLICHE KUNST DER AKTIENMANIPULATION

      von einem unbekannten Autor in Kanada


      In jederm Beruf gibt es ein dutzend oder mehr wichtige Regeln. Sie zu wissen ist , was den Amateur vom Professional trennt. Sie nicht zu kennen? Lasst es mich so sagen: wie sicher würdest Du Dich fühlen, wenn Du plötzlich alleine eine Boeing 747 fliegst während sie auf der Landebahn landet?
      Wenn Du nicht gerade ein Berufsflieger bist, wärest Du zu Tode erschrocken. Behalte das in Erinnerung während Du diesen Artikel liest.


      Um erfolgreich zu spekulieren, sollte man eins voraussetzen: dieSmall Cap Märkte bestehen in erster Linie, um dich zu schröpfen. Ich spreche hier von Märkten wie Vancouver, Alberta, den OTC (Pinksheets, OTC BB u.a.) Man kann das auch auf andere Märkte ausdehnen wie Toronto, New York, Nasdaq, London....

      Der durchschnittliche Investor wird nicht viel Erfolg haben mit dem Smallcaps-Glücksspiel. .......
      Damit diese Märkte sich fortsetzen, müssen neue Verlierer in den Markt kommen. Die Annahme stimmt nicht, dass solche verrückte Aktivität nur kurzlebig sein kann. Ich schlage eine andere Lösung vor. Was die Professionals und die Bankenaufsicht wissen und verstehen, aber der Rest von uns nicht, ist dies:

      Regel Nr.1

      alle heftigen Preisbewegungen - ob rauf oder runter - sind das Resultat von einem oder mehreren (gewöhnlich einer Gruppe) von Professionellen, die den Preis manipulieren.

      Das soll erklären, warum eine Minengesellschaft etwas Gutes findet und nichts passiert.Gleichzeitig, ohne irgendeinen offensichtlichen Grund, rast eine Aktie plötzlich nach oben bei niedrigem Volumen. Irgend jemand manipuliert die Aktie, oft mit einem nicht begründeten Gerücht.

      Damit diese Manipulationen wirken, nehmen die Professionellen an,dass (a)die Leute dumm sind und (b)die Leute vor allem kaufen, wenn der Preis der Aktie hoch ist und (c verkaufen, wenn der Preis niedrig ist. Daher kann der Marktmanipulierer solange erfolgreich sein, wie er die Menge kontrolliert

      Lasst es uns klar sagen: der Grund, warum Du in diesen Märkten spekulierst, ist dass Du gierig bist und optimistisch. Du glaubst, dass es morgen besser ist und Du musst schnell Geld machen. Es ist diese Einstellung, die der Marktmanipulator ausnutzt. Er packt Dich bei Deiner Gier und Furcht für eine bestimmte Aktie! Wenn er will, das Du kaufst, sieht die Zukunft der Aktie aus wie die nächste Microsoft.
      Sobald der Manipulator will, dass Du das sinkende Schiff verlässt, wird er plötzlich sehr vorsichtig mit seinen Bemerkungne über die Company. Dies bringt uns zu der nächsten Regel:

      Regel Nr.2

      Sobald der Marktmanipulator seine Aktien verkaufen will, wird er eine Good News Promotional Kampagne starten.

      Hast Du Dich jemals gewundert, warum eine bestimmte Company dargestellt wird als sei sie das Grösste seit der Erfindung der Brotschnitte? Dies Sentiment wird bewusst hergestellt. Newsletterschreiber werden angeheuert-ob heimlich oder nicht-, um einen bestimmten Wert hochzujubeln. Public Relation Firmen werden angeheuert und auf ein nichts ahnendes Publikum losgelassen. Kontrakte, um in Radiotalkshows zu erscheinen, werden unterschrieben und ausgeführt. Eine Reklame- Kampagne beginnt(Fernsehreklame, Zeitungsanzeigen, Wurfsendungen)Die Banken kriegen billige Aktien ab, damit sie die Firma in ihren Kundenbriefen empfehlen. Die Firma tritt bei Investmentkonferenzen auf, um Dir zu erzählen, wie wirklich ganz anders ihre Firma ist. Merkwürdige kleine begeisterte Threads tauchen in den Bords auf, immer von der gleichen Sorte Pusher, je mehr um so besser. Die HYPE geht los. Je cleverer ein Stock Promoter ist, um so besser sind seine Kenntnisse der Werbebranche. Kleine Tricks werden benutzt, z.B. lass eine völlig unbekannte Firma interessant aussehen indem du sie mit einer kürzlichen Erfolgsstory vergleichst. Das ist die Positionspredigt s. Ries und Trout. Der einzige Grund warum Du zu diesem anscheinend unglaublichen Bankett eingeladen wirst, ist der, dass Du das Hauptgericht bist! Nachdem der Marktmanipulator Dich in sein Investment gesaugt hat indem er seine Papiere gegen Dein Geld getauscht hat, schliessen sich die Mauern um Dich.Warum ist das so?

      Regel Nr.3

      Sobald der Manipulator seine Aktien verkauft hat, wird er eine Kampagne mit schlechten oder gar keinen Nachrichten starten.

      Deine Lieblingsaktie stagniert oder geht etwas runter von ihrer Höhe. Plötzlich ist da ein Vacuum von News, entweder gar keine Nachrichten oder schlimme Gerüchte.......Keine Nachrichten mehr " tut uns leid,er ist nicht im Büro" oder " er wird nicht vor Montag zurück sein"

      Die wirklich aalglatten Marktmanipulierer werden sogar die Bords und die Journalisten entsprechend mit negativen Geschichten über die Firma füttern.Oder eine Propagandakampagne mit negativen Gerüchten auf allen Komunikationsebenen starten, sogar jemanden anstellen, um den Preis zu drücken. Sogar jemanden anstellen, der den Analysten angreift, der zuvor begeistert über den Wert geschrieben hatte(Dies ist kein Spiel für Leute mit schwachem Herzen!)

      Du siehst die Aktie endlos dahintreiben, Du kannst sogar ein Gefühl der Hilflosigkeit entwickeln, so als ob Du im All schwebst ohne Rettungsleine. Das genau ist es, was der Manipulator will. Veilleicht tut er dies, um die tiefe Enttäuschung über einen missglückten Deal zu vermeiden.Oftmals hörst Du den Refrain " oh,das sind die jungen Unternehmen ...sehr riskant..." oder " 9 von 10 Firmen machen jedes Jahr pleite und dies ist eine Venture Capital Börse für junge Unternehmen" . Denke nicht, dass das nicht geplant war.!.....

      Regel Nr.4

      jede Aktie, die bei hohem Volumen zu einem hohen Preis gehandelt wird, signalisiert die Verkaufsphase der Professionellen.

      Als das Volumen geringer war, war auch der Preis niedriger. Die Professionellen sammelten ein. Sobald der Preis steigt, erhöht sich das Volumen. Die Professionellen kauften niedrig und verkauften hoch. Die Amateure kauften hoch (und werden bald genug niedriger verkaufen)......Der Marktmanipulator wird alles in seiner Macht stehende tun, um Dich aus der Aktie draussen zu halten, manchmal indem Du hinausgeschüttelt wirst, solange bis der Preis zwei bis dreimal höher ist und er selbst genug Aktien eingesammelt hat.....Wann immer Du ein sehr hohes Volumen siehst, nachdem die Aktie um 75 grad gestiegen ist, hat die Verkaufsphase begonnen und Du wirst wahrscheinlich zum Höchstpreis ...kaufen.
      .......Erfolgreiche Kurzfristtrader gehen gewöhnlich aus einer Aktie raus, sobald das Volumen hoch ist, Amateure werden gierig und kaufen hier.

      Regel Nr.5

      Der Marktmanipulierer wird immer versuchen Dich zum Kaufen zu bewegen, wenn der Preis so hoch wie möglich ist, und zum Verkauf beim niedrigst möglichen Preis.

      So wie der Manipulator jeden nur möglichen Trick benutzt, um Dich zur Party einzuladen, wird er dich grausam und brutal von seiner Aktie vertreiben, sobald er Dich geschröpft hat. Die erste falsche Annahme ist die, dass der Stockpromoter dich reich machen will indem Du in seine Firma investierst. So beginnt eine Reihe von Lügen, die laufen solange wie es Dein Magen verträgt.
      Du kriegst den ersten Hinweis, dass er Dich getäuscht hat, wenn die Aktie bei dem höheren Level durchsackt. Irgendwie hat sie den Dampf verloren und Du weisst nicht warum.Tja, sie hat den Dampf verloren, weil der Stockmanipulator aufgehört hat, sie zu pushen. Sie ist zu stark aufgebläht und er kann niemanden mehr überzeugen, sie zu kaufen. Das Volumen trocknet aus während der Preis durchzusacken scheint.

      Regel Nr.6

      Wenn dies ein wirklicher Deal ist, dann bist Du wahrscheinlich die letzte Person, die benachrichtigt wird und Du wirst zu einem niedrigeren Preis rausgetrieben.

      ........Wenn der Manipulator dich aus der Aktie vertreiben will, wird es ein Orchester von Gerüchten geben, die cirkulieren, auf dich wird geschossen werden aus verschiedenen Richtungen... Du wirst den Beweis in einem sehr scharfen Absturz des Kurses sehen bei riesigem Volumen. Das bist Du und deine Kumpel, die nach dem Ausgang rennen. Wenn der Deal echt ist, will der Manipulator all deine Aktien oder so viel wie möglich kriegen zum niedrigst möglichen Preis. Der Marktmanipulator wird dich hinausschütteln, indem er den Preis so niedrig wie möglich treibt, so kann er soviele Aktien wie möglich wieder einsammeln.(der Autor verweist hier auf verschiedene Mining Companies in Kanada)
      Die Phase des Einsammelns war tödlich still. Erst sobald die Insider all ihre Aktien eingesammelt hatten, haben sie dir ihr Geheimnis verraten!

      Regel Nr.7

      Du wirst der letzte sein, der informiert wird, wenn das Geschäft Zeichen von Schwäche zeigt.

      Ein Rückblick wird Dir oft zeigen, dass da ein kleiner Rückgang im Kurs war, gerade als die Bohrproben aufgeschoben wurden oder das Geschäft platzte. Die Manipulatoren begannen ihre Aktien zu verkaufen, um den Kurssturz einzuleiten.Und um dies zu beschleunigen. Der schnelle Absturz macht es dir unmöglich, mehr dafür zu kriegen als Du bezahlt hast....und gibt Dir einen besseren Grund, noch etwas zu warten falls der Kurs zurückkommt. Dann beginnt die Drifting Phase und Furcht überkommt dich. Wenn Du nicht gerade Nerven wie Stahlseile hast und es Dir leisten kannst, den Stockmanipulator auszusitzen, wirst Du sehr wahrscheinlich die Aktien zu einem billigen Preis verkaufen. Denn der Insider, Makler oder die emittierende Bank sind verpflichtet, die Aktien zurückzukaufen, um die Firma am Leben zu erhalten und Kontrolle über sie zu behalten. Je weniger er dafür zahlen muss, um so niedriger werden die Kosten für eine neue Stockpromotion zu einem zukünftigen Zeitpunkt. Auch wenn die Firma gar keine Zukunft mehr hat, wird doch der Mantel noch einen gewissen Wert haben....

      Regel Nr.8

      Der Marktmanipulator wird dich so in seine Aktie zwingen, dass du den Preis hochtreibst.

      Er wird sein eigenes Papier kaufen, so dass Du nach einem höheren Preis langst. Er wird dich zu einem höheren Preis zwingen, indem er die Aktien zum laufenden Preis aufkauft. Man kann die Marktmanipulation vermeiden indem man nicht kauft zu den Zeiten des annormal hohen Volumens, bekannt als " die Aktie hochjagen zu einem höheren Preis"

      Regel Nr.9

      Der Marktmanipulator ist sich deiner Gefühle, die du während des Anstiegs und des Absturzes erfährst, wohl bewusst und wird damit spielen wie mit einem Klavier.

      Während des Anstiegs wirst du einen Anfall von Gier haben, die dich zwingt in die Aktie zu investieren.
      Während des Absturzes wirst Du Angst haben, dass Du alles verlierst...daher wirst Du zum Ausgang rennen. Kannst Du sehen wie einfach es ist und wie klar eine Glocke läutet? Denke nicht, dass dies Schema nicht in den Verstand eines jeden Marktmanipulators eintätowiert ist. Der Marktmanipulator wird dich den den ganzen Weg rauf und runter manipulieren. Wenn er es sehr gut macht, kann er es so aussehen lassen als sei jemand anderes daran schuld, dass Du dein Geld verloren hast. Du wirst wieder diese Aktie kaufen, er wird dich wieder so erschrecken, dass Du denkst, du wirst jeden Penny verlieren. Du wirst vor Entsetzen davonrennen. Und schwören, dass Du nie wieder in solche Aktien investierst, Aber viele von Euch tun es doch. Der Manipulator weiss, wie er Dich zurückbringt. Ein neues Spiel beginnt.

      Letzte Regel

      Ein neuer Schub von Zockern wird mit jedem neuen Spiel geboren.

      Die Finanzmärkte sind ein grausames, unfreundliches und gefährliches Spielfeld, ein Platz, wo die neuesten Amateure gewöhnlich am meisten geschröpft werden von denen die die Regeln kennen. Es wird immer einen vertrauenden Dummen geben, den die tollwütigen Hunde in Stücke reissen So wie ich die Pflicht habe sicher zustellen, dass jeder von euch versteht, wie dieses Spiel gespielt wird, so habt Ihr dieselbe Pflicht, dass Eure Mitspieler an der Börse diese Regeln verstehen.Wenn diese Bemühung von vielen eifrig unterstützt würde, könnten die Finanzmärkte vielleicht die unehrlichen Manipulatoren abschütteln und die Promoter könnten uns rechtmässige Spiele anbieten. Die Finanzmärkte sind ein Finanzierungswerkzeug. Die Firmen borgen das Geld von Dir, wenn Du in ihre Firma investierst oder spekulierst. Sie wollen, dass der Kurs steigt, so dass sie ihr Geschäft mit weniger Verdünnung ihrer Aktien finanzieren können.....wenn sie gute Leute sind. Aber wie würdest du fühlen über einen Freund oder ein Familienmitglied, das Geld von dir pumpt und niemals zurückzahlt? Das wäre ganz einfach Diebstahl.Also ist ein Marktmanipulierer jemand der dein Geld stiehlt. Lass nicht zu, dass er das weiterhin tut.........Mach deine sorgfältige Recherche bevor du investierst. Such dir gute Companies mit denen du spekulierst und steig unten ein alles andere ist kriminell oder dumm!....
      Avatar
      schrieb am 22.08.06 09:09:20
      Beitrag Nr. 8 ()
      mal zur Info:

      ich habe mir für den BullVestor Newsletter extra eine email-adresse besorgt. brav kommen da auch die mails von bv an. diese adresse habe ich NIEMANDEN weitergegeben oder sonst irgendwie bekannt gegeben!
      seit geraumer zeit bekomme ich ich das postfach auch den Geldanlage Report obwohl ich den niemals geordert habe!
      woher hat dann der Geldanlage Report meine email-adresse??
      komisch was :-)
      Avatar
      schrieb am 22.08.06 12:28:35
      Beitrag Nr. 9 ()
      berichtet doch mal über andere gurus, welche auch zweifelhaft sind!
      Avatar
      schrieb am 22.08.06 15:17:48
      Beitrag Nr. 10 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.553.763 von uWEB am 22.08.06 09:09:20Sehr witzig, denn der gute Herr Pollinger hat doch vor kurzem den Herr Brack vom Geldanlage-Report ganz wild beschimpft :laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 07.11.06 13:45:44
      Beitrag Nr. 11 ()
      Erfolgreich investieren abseits der Masse
      von Markus Zydra
      Der Behavioral-Finance-Experte Werner de Bondt attestiert Analystenprognosen eine schlechte Qualität. Der Einfluss der Medien auf die Entwicklung von Aktienmärkten wird immer stärker.


      An einer Straße liegen zwei Restaurants direkt nebeneinander. In dem einen sitzt ein Gast, das andere ist leer. Zwei Passanten überlegen, in welches sie gehen sollen. Sehr wahrscheinlich wählen sie das Lokal mit dem Gast, das dadurch für die nächsten Kunden noch attraktiver wirkt. Nach diesem Muster funktionieren auch die Aktienmärkte.

      "Es ist enorm schwer, sich gegen die Masse zu entscheiden", sagt Werner de Bondt, Direktor des Richard H. Driehaus Center for Behavioral Finance an der Universität Chicago. An den Finanzmärkten gebe es Moden, die einander ablösen. Sobald eine Story über die Medien etabliert sei, setze der Herdentrieb ein.

      Börse ist vor allem Psychologie


      Die Börse ist demnach vor allem Psychologie; die wirtschaftlichen Fundamentaldaten spielen eine untergeordnete Rolle. Die Behavioral-Finance-Forschung hat sich in den letzten Jahren dank dieser Thesen etabliert. Mit Daniel Kahneman und Vernon Smith erhielten im Jahr 2002 zwei Vertreter den Wirtschaftsnobelpreis.

      Die Denkschule geht vom irrationalen Anleger aus, der Informationen nur subjektiv verwerten kann, Ängsten ausgesetzt ist und unvernünftige Entscheidungen trifft. Über- und Unterbewertungen sind die Folge. Das Platzen der Aktienblase im Jahr 2000 scheint der Forschungsrichtung recht zu geben: Der Herdentrieb gehört zu den eindrücklichsten Eigenschaften an den Finanzmärkten.

      De Bondt verglich die Prognosen der Analysten für den US-Aktienindex S&P 500 auf Sicht der vergangenen 50 Jahre mit der Realität. "Die Prognosen erwiesen sich im Nachhinein als völlig unbrauchbar. Die Masse der Analysten war viel zu optimistisch, die Kaufempfehlungen überwogen bei Weitem", sagt de Bondt. "Gerade bei langfristigen Prognosen, wo eigentlich unterschiedlichste Meinungen zu erwarten gewesen wären, hatten die meisten Experten dieselbe Einschätzung." Einzig Verkaufsempfehlungen hätten eine gewisse Deutungshoheit - gerade weil sie selten vorkommen, könnten Investoren sie ernster nehmen.

      Gründe für die Herdenbildung

      Die Herdenbildung hat Gründe: Wenn ein Analyst mit einer Minderheitsmeinung danebenliegt, muss er sich im Kollegenkreis rechtfertigen. Es ist somit einfacher, mit der Masse unrecht zu haben. "Zudem ändern Leute ihre Meinung, wenn alle in der Gruppe eine andere Ansicht vertreten", sagt de Bondt. Er bezieht sich auf Experimente, in denen Probanden ein Papier mit drei unterschiedlich langen Geraden vorgelegt wurde. Es war auf den ersten Blick klar, welche Gerade die kürzeste war. Doch in einer Gruppe, die das Gegenteil behauptete, hätten 38 Prozent der Personen ihre Meinung korrigiert.

      Obwohl die Prognosen und Analysen der Experten meist falsch sind, spielen sie doch eine wichtige Rolle für die Meinungsbildung an der Börse. Sie sind das intellektuelle Futter, das die Anleger verdauen, um eine Investitionsentscheidung zu treffen. "Märkte brauchen auch gar keine wahren Geschichten, sondern plausible", sagt de Bondt. Die Medien würden dann für die Verbreitung sorgen.

      De Bondts Untersuchungen, in denen er die Aktienkursentwicklung zur Medienberichterstattung in Beziehung setzt, belegen das Phänomen in unerwarteter Weise: Aktien mit schlechter Performance, über die in den Medien kritisch berichtet wurde, zeigten eine schlechte Kursentwicklung. Aktien mit schlechter Performance, über die die Medien nicht berichteten, erholten sich - und entwickelten mittelfristig eine erfolgreiche Turnaround-Story.

      http://www.ftd.de/boersen_maerkte/geldanlage/129127.html?nv=…
      Avatar
      schrieb am 09.03.07 13:29:28
      Beitrag Nr. 12 ()
      US-Börsenaufsicht setzt mit Spam beworbene Firmen vom Handel aus

      Die US-Börsenaufsicht (SEC) hat am gestrigen Donnerstag 35 Unternehmen vorläufig vom Wertpapierhandel ausgeschlossen, deren Anteilsscheine wiederholt mit Spam-Kampagnen beworben worden waren. Die SEC äußerte Zweifel, ob die von den Unternehmen veröffentlichten Informationen zutreffend und ausreichend sind. Der Ausschluss gilt zunächst für zehn Handelstage (bis 21. März) und ist Teil einer größer angelegten Aktion namens "Operation Spamalot", mit dem die Börsenaufsicht Investoren vor fragwürdigen Börsentipps per Massen-E-Mail beschützen will. Die SEC schätzt das Aufkommen des Aktien-Spams auf rund 100 Millionen Nachrichten pro Woche.

      Die auf diese Art beworbenen Wertpapiere kleiner und nicht selten obskurer Unternehmen werden nicht auf dem Parkett gehandelt, sondern auf außerbörslichen Marktplätzen wie den Pink Sheets, die ihren Namen von der Farbe des Papiers haben, auf dem die Anteile früher gehandelt wurden. Als Pennystocks dümpeln diese Papiere nicht selten bei wenigen US-Cent. Eine mehrtägige Spamkampagne kann das Handelsvolumen und den Kurs eines solchen Unternehmens massiv wachsen lassen. Der über die Spam-Mails generierte Hype sorgt dann für ordentliche Kursanstiege und Nachzügler, die noch auf den Zug aufspringen wollen. Wenn die Initiatoren der Spamwelle ihre vorher für einige Cents erstandenen Anteile dann auf den Markt schmeißen, bricht der Kurs wieder auf das ursprüngliche Level ein. "Pump and dump" nennen die Händler dieses Verfahren.

      Die Dummen sind dann leichtgläubige und unerfahrene Investoren. "Wenn Spam unsere Mailboxen verstopft, ist das nervend. Aber wenn sie Investoren abziehen, ist es illegal und zerstörerisch", erklärte der SEC-Chef Christopher Cox. "Die heutigen Handelssperren und kommende Maßnahmen sind eine klare Nachricht an die Spammer: Die SEC wird sie zur Verantwortung ziehen". Alle 35 vom Handel ausgeschlossenen Unternehmen werden in den Pink Sheets gehandelt. Darunter finden sich zahlreiche alte Bekannte aus dem Junk-Ordner, wie Goldmark Industries oder Apparel Manufacturing Associates (APPM). Der Kurs von APPM war nach einer viertägigen Spamkampagne im Dezember und einem sprunghaft angestiegenen Handelsvolumen auf mehr als das Sechsfache seiner ursprünglichen Notierung gestiegen.

      Mit solchen Kursmanipulationen lässt sich richtig Geld verdienen. Die SEC hatte am vergangenen Mittwoch per einstweiliger Verfügung erwirkt, dass mit Kursmanipulationen ergaunerte Gelder auf einem Konto in Lettland eingefroren werden. Die Verdächtigen sollen mindestens 732.000 US-Dollar mit einem Pump-and-Dump-Betrug verdient und einen Schaden von über 2 Millionen US-Dollar bei US-Brokern verursacht haben. In diesem Fall haben die Verdächtigen den Markt allerdings nicht mit Spam-Mails künstlich aufgepumpt. Stattdessen sind sie in Kunden-Accounts bei sieben Online-Brokern eingedrungen und haben die Kurse mit Transaktionen über die gehackten Konten aufgeblasen.

      http://www.heise.de/newsticker/meldung/86477

      http://www.sec.gov/investor/35tradingsuspensions.htm
      Avatar
      schrieb am 08.05.07 09:26:25
      Beitrag Nr. 13 ()
      » Hochgezockt und abgestürzt «
      von Markus Zydra
      Börsenbriefe und geschicktes Marketing trieben den Aktienkurs des US-Goldschürfers De Beira binnen sechs Wochen um 1100 Prozent in die Höhe - dann kam der Absturz. Jetzt untersucht die deutsche Finanzaufsicht den Fall.
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      Ein Goldwäscher versucht selbst sein Glück - mit dem US-Goldschürfer De Beira hätte er viel Geld verloren
      Ein Goldwäscher versucht selbst sein Glück - mit dem US-Goldschürfer De Beira hätte er viel Geld verloren

      Bestimmte Kurscharts erzählen ein Drama. Die Aktie von De Beira Goldfields notierte im Mai bei 1 Euro, im Juni bei 12 Euro und in diesen Tagen wieder bei 1 Euro. Das Papier wurde massiv von Börsenbriefen beworben. Helmut Pollinger, Herausgeber des österreichischen Börsenbriefs Bullvestor, hat das Papier von Anfang an empfohlen - er tut es jetzt noch. Die Aktie sei von windigen Shortsellern weich geprügelt worden, sagt Pollinger, der in der Szene zu den Lautstärksten seiner Zunft zählt.

      Die deutsche Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) untersucht das Kursdebakel mit dem Verdacht auf Marktmanipulation und Insiderhandel. Pollingers Bullvestor sowie die Börsenbriefe "Blueskylevel", "Rohstoffraketen" und "Pennystockraketen" sind im Visier der Analysten, wie die BaFin auf Anfrage mitteilt. Sie untersucht auch die Handelsdaten der Banken, um auffällige Transaktionen herauszufiltern.

      Größter Zockermarkt der Welt

      Deutschland gilt als größter Zockermarkt weltweit - gerade Minenaktien sind besonders beliebt. Hunderte dieser Aktien haben ihren Weg aus Kanada über die USA an die Frankfurter Börse gefunden. Privatanleger wetten hier auf Buden, die nichts zu bieten haben außer einer gut verkauften Story, die von Bösenbriefen vertrieben wird. Meist handelt es sich um halb tote Penny-Stocks, doch mitunter gelingt diesen Aktien ein Kurssprung, bei dem viel Geld verdient werden kann - bis der Titel dann wieder in der Versenkung verschwindet. Der Fall De Beira Goldfields ist der bislang krasseste Fall. Rund 1100 Prozent Kurszuwachs in knapp zwei Monaten sind selbst für hartgesottene Zocker ungewohnt, der rapide Kurssturz in der Folge ebenso. Wie ein bis dato völlig unbekanntes Unternehmen mit einem im Prospekt bilanzierten Barvermögen von 46.011 $ einen Börsenwert von 600 Mio. $ erzielen konnte, ist Teil der BaFin-Untersuchung.

      ZUM THEMA

      DOKUMENTE, AUDIO/VIDEO

      RESSOURCEN

      * "Focus"-Tipp im Doppelpack http://www.ftd.de/boersen_maerkte/geldanlage/91310.html
      * Portfolio: Wie Börsenbriefe mit Kursen spielen http://www.ftd.de/boersen_maerkte/geldanlage/92554.html
      * Bundesgerichtshof: Urteil zum Scalping http://www.ftd.de/div/link/109411.html
      * Bafin: Kontrolle des Wertpapierhandels und des Investmentgeschäfts, siehe besonders Seite 191 "BGH-Urtel zum Scalping" http://www.ftd.de/div/link/109409.html
      * BMWI: Thesen zur Rohstoffpolitik http://www.ftd.de/div/link/109413.html
      * Uni Leipzig: Die Regelungen zur Kursmanipulation http://www.ftd.de/div/link/109412.html
      * Cato Journal: The Folly of Anti-Scalping Laws http://www.ftd.de/div/link/109410.html
      * ARD: Rechtsgrundlagen: Scalping ist verboten http://www.ftd.de/div/link/109408.html
      * Traders Journal: Verbot der Kursmanipulation http://www.ftd.de/div/link/109407.html
      * De Beira: Fact Sheet http://www.ftd.de/div/link/109405.html

      Fest steht, dass die De-Beira-Aktie professionell lanciert wurde. Die Salzburger PR-Agentur Pascal Geraths brachte das Papier in die Öffentlichkeit. Geraths ist gut im Geschäft, er vermarktet über zehn solcher Minenfirmen. "Wir kontaktieren Magazine und freuen uns natürlich, wenn auch Börsenbriefe wie Bullvestor die Aktie empfehlen", sagt Geraths, dessen Honorar nach eigenen Angaben auch aus Aktienoptionen besteht - er profitiert direkt von Kurssteigerungen.

      Viel Publicity für eine Aktie lockt Makler

      Auch im Magazin "Focus" wurde De Beira im Frühsommer empfohlen, was zur Vertragsauflösung mit dem zuständigen Redakteur führte, weil er die Aktie gleichzeitig in seinem Börsenbrief Blueskylevel empfohlen hatte. Zusätzlich Dampf erhielt die PR-Maschine über Deutschlands größtes Finanzforum, Wallstreet-Online, wo täglich 17.000 Kommentare eingehen. De Beira hatte wochenlang die meisten Einträge. "Die kleinsten Zockerwerte werden am meisten diskutiert, die Leute sind heiß auf die Briefe und folgen den Behauptungen blindlings. Es ist ein Spiegel der Zeit", sagt André Kolbinger, Vorstandschef von Wallstreet-Online, der nicht ausschließt, dass bezahlte Agenturen in den Foren Stimmung für De Beira gemacht haben. "Die Forenseiten sind eine Art Restfläche, da kriegen wir kaum Werbung unter. Aber solche Diskussionen gehören zu einem führenden Finanzportal."

      So viel Publicity für eine Aktie lockt Makler der Deutschen Börse an. Sie können Papiere wie De Beira im kaum regulierten Freiverkehr gegen 750 Euro Gebühr in den Handel aufnehmen und als Skontroführer auftreten. Sie leben von der Maklercourtage, was bei riesigen Umsätzen wie De Beira eine gute Ertragsquelle ist. Im Gegenzug bleibt das Risiko, auch einmal auf einem Aktienpaket sitzen zu bleiben. "Mitunter treten auch PR-Agenturen an Makler heran, um gegen Honorar eine Aktie zu listen", sagt ein Branchenkenner.

      So griff ein Rädchen ins andere, und die Geschichte der kleinen unbekannten Minenfirma De Beira wurde binnen kurzem zum heißesten Aktientipp in Deutschland.

      Aktionäre oftmals Strohmänner

      Diese Millionenspiele beginnen häufig in der kanadischen Stadt Vancouver. Die dortige Börse hat eine lange und teils unselige Tradition im Minengeschäft. Es gibt eine spezialisierte Infrastruktur von Anwälten und Wirtschaftsprüfern, die aus einem bestehenden Aktienmantel eine neue Firma schnüren. Für das Listing an der US-Börse OTC Bulletin Board, die Vorstufe zum Frankfurter Handel, ist eine Streuung der Firma über mindestens 30 Aktionäre nötig. David Baines, Börsenredakteur der Tageszeitung "Vancouver Sun", kontaktierte einige der 35 De-Beira-Aktionäre telefonisch und stellte fest, dass sie ihre Aktienpakete schon vor dem Listing in den USA verkauft hatten - teilweise zum Einkaufspreis. Das verwundert: Mitte April ging De Beira an die US-Börse OTC Bulletin Board, erster Kurs: 1,30 $. Verkauft wurden die Aktien laut Börsenprospekt ursprünglich für Beträge zwischen 0,1 und 5 US-Cent.

      Baines beobachtet viele solcher Fälle in seiner Heimatstadt. Die Aktionäre seien oftmals Strohmänner, die die Papiere an wenige Insider zurückgeben würden. "Das Aktienangebot ist dann knapp, und die wenigen Aktionäre beginnen, sich untereinander Stücke zu verkaufen. Ein künstlicher Handel wird erzeugt, in den Kurs kommt Bewegung, was dann für die Vermarktung genutzt wird", erklärt Baines das Prinzip.

      Eckhoff weiß um seine Wirkung

      Ein Blick auf einige Prospekte solcher neu gegründeten Minenkonzerne aus Kanada scheint die Strohmann-These zu belegen: Identische Namen treten in mehreren Unternehmen als Aktionäre auf; mitunter besteht die Aktionärsstruktur gar aus einem ganzen Familienzweig, was auch säuberlich in den Fußnoten vermerkt ist.

      Als erster Vorstandschef von De Beira amtierte ein gewisser Michele Fronzo, ein Hafenarbeiter, der keinerlei Erfahrung mit Minenkonzernen hatte, wie es im Prospekt heißt. Noch im April wurde Fronzo durch Reginald Gillard als Konzernchef ersetzt. Im Mai stieß der deutsche Geologe Klaus Eckhoff mit an die Unternehmensspitze.

      Eckhoff weiß um seine Wirkung: "Wenn ich in Australien irgendwo übernehme, verdoppelt sich der Kurs sofort, ich habe täglich drei Anfragen, irgendwo einzusteigen", sagt er. Der Kurs von De Beira stieg nach Eckhoffs Amtsantritt vehement, nicht zuletzt weil Eckhoff selbst zu 4,20 $ je Aktie bei De Beira einstieg. Noch am 14. Juni, zwei Tage bevor die Aktie einbrach, meldete De Beira, dass ein Investor zu 17,50 $ je Aktie Teilhaber wurde. Dazu gab es ständig Unternehmensnachrichten zu Bodenanalysen und Minenkäufen.

      Juristisch schwer zu fassen

      Dieser massive Nachrichtenfluss trieb die Nachfrage und den Kurs immer weiter an, bis die Blase am 16. Juni angestochen wurde. Händler berichten von massiven Leerverkäufen an der Frankfurter Börse, bei denen Investoren die Aktie verkaufen, ohne sie zu besitzen, in der Hoffnung, das Papier später billig zurückkaufen zu können.

      Juristisch sind Börsenbriefe schwer zu fassen: Die letzte höchstrichterliche Rechtsprechung des BGH zu diesen Fällen stammt aus dem Jahr 1978. Demnach sind Börsenbriefe grundsätzlich nur dann haftbar, wenn ein persönliches Vertrauensverhältnis zwischen Analyst und Leser besteht. Im Einzelfall ist das schwer zu beweisen, zumal beim Vorwurf der Kursmanipulation dem Börsenbrief auch eine gewisse Marktmacht zufallen müsste. Außerdem versuchen sich Börsenbriefe in ihren Disclaimern rundherum abzusichern. "Börsenbriefe dürfen aber keine unwahren Behauptungen in die Welt setzen, und sie müssen ihr Eigeninteresse offen legen", sagt der Stuttgarter Oberstaatsanwalt Hans Richter.

      Die Umsätze von De-Beira-Aktien an der Börse sind mittlerweile kleiner geworden, auch in den Foren wird weniger diskutiert. Andere Minentitel wie Norsemont oder Buffalo Gold streunen nun durch die PR-Kanäle. Die Geschichte von De Beira hat den Charme eines schweren Gewitters. De-Beira-Chef Eckhoff sagt: "De Beira wurde überpromotet. Zu viele Börsenbriefe sind draufgesprungen."

      Hintergründe zum lukrativen Geschäft mit Penny-Stocks

      Absicherung Börsenbriefe wie Bullvestor sichern sich im Disclaimer ab. So schreibt Inhaber Helmut Pollinger, dass er keine Kaufempfehlungen gebe, gleichzeitig versendet er E-Mails mit dem Titel "Kaufen Sie diese Aktie". Bullvestor räumt sich auch das Recht ein, Aktien, die er zum Kauf empfiehlt, selbst zu verkaufen.

      Nebengeschäft Wie die Torontoer Börse TSX mitteilt, erhielt die PR-Agentur Pascal Geraths eine "Finder's Fee" in Höhe von 103.500 $ im Rahmen eines Private Placements der Firma Contact Exploration. Generell braucht man für die Anlagevermittlung eine Konzession der Finanzaufsicht. In einer schriftlichen Stellungnahme verweist Geraths darauf, dass seine Firma diese Anlage nicht vermittelt, sondern die interessierten Investoren direkt an die Firma verwiesen habe. "Contact Exploration hat das Interesse der Anleger meiner PR-Arbeit zugeordnet und als Dankeschön eine Prämie gezahlt." In Fachkreisen gilt diese Finder's Fee für die einfache Kanalisation eines Käuferinteresses als sehr hoch. Die österreichische Finanzaufsicht FMA erklärte, man sehe keinen Handlungsbedarf.

      Aktienmantel Die meisten kanadischen und amerikanischen Minenkonzerne schlüpfen in einen bereits bestehenden Aktienmantel. Man bedient sich dabei der vielen brachliegenden Aktiengesellschaften. Vorteil: Es ist eine kostengünstige Methode, um an die Börse zu gehen. Nordamerika hat eine lange Minentradition mit großer Expertise. Warum Minenkonzerne wie De Beira über massive PR ihre Investoren im branchenfremden Europa suchen, scheint klar: Das Interesse der hiesigen Zockergemeinde ist enorm. Die Papiere von De Beira wurden in Frankfurt zeitweise mehr gehandelt als mancher MDax-Wert.

      Quelle: http://www.ftd.de/boersen_maerkte/geldanlage/109454.html
      Avatar
      schrieb am 08.05.07 09:30:03
      Beitrag Nr. 14 ()
      Wie Börsenbriefe mit Kursen spielen
      von Markus Zydra
      Klaus Eckhof schürft nach Gold. Weltweit sucht der deutsche Geologe mit Wohnsitz Australien nach aussichtsreichen Minen. Die Erfolgschancen sind gering. "Die ersten sechs Jahre gibt es nur Verluste", warnt Eckhof.

      Rund 3000 Explorationsfirmen versuchen derzeit ihr Glück. "Nur vier oder fünf Minen werden je in Produktion gehen", sagt Eckhof. Dennoch erhält der gebürtige Düsseldorfer immer wieder neues Geld von den Investoren. Eckhof gilt als Guru, gerade bei deutschen Privatzockern, die auf schnelle Kursgewinne setzen. "Ich habe als Deutscher vielleicht einen Vertrauensbonus", sagt der Geologe - und das ist eine Untertreibung.

      Ende Mai übernahm Eckhof den Vorstandssitz bei De Beira Goldfields: Daraufhin gewann die Aktie bis Mitte Juni rund 400 Prozent an Wert. Vorausgegangen waren Kaufempfehlungen für das Papier in Börsenbriefen und dem "Focus", was zur Entlassung des zuständigen Redakteurs führte ( siehe Artikel "Focus"-Tipp im Doppelpack). "Man weiß, dass Eckhof in der deutschen Szene sehr wohlwollend aufgenommen wird", sagt Helmut Pollinger, Chef des österreichischen Börsenbriefs Bullvestor. Ziel sei es deshalb, als Erster zu erfahren, wann Eckhof wo seine Zelte aufschlägt. Derzeit ist der deutsche Geologe Chef von zwei weiteren Goldminenunternehmen: Moto Goldmines und Aurora Gold.
      Fantasie bestimmt den Preis

      ZUM THEMA

      * "Focus"-Tipp im Doppelpack http://www.ftd.de/boersen_maerkte/geldanlage/91310.html)
      * Portfolio: Anleger warten auf ersten Gold-ETF http://www.ftd.de/boersen_maerkte/geldanlage/92123.html
      * Portfolio: Kaffee und Mais statt Gold und Öl http://www.ftd.de/boersen_maerkte/geldanlage/71787.html
      * Agenda: Goldene Zeiten http://www.ftd.de/boersen_maerkte/geldanlage/71340.html

      Spätestens seit der Goldpreis zeitweise über 700 $ je Unze gestiegen ist, sind auch Goldminenaktien sehr beliebt. Deutsche Privatanleger zocken gerne mit Unternehmen, die noch gar nicht fündig geworden sind. Ausschließlich Fantasie und Hoffnung bestimmen hier den Preis - Börsenbriefe, geschickte PR und die Internetforen sorgen für den Nachfrageschub. Zentrum des Goldfiebers ist der Frankfurter Freiverkehr. Besonders beliebt sind Minenwerte aus Kanada, den USA und Australien. Jede neue Probebohrung oder Gesteinsanalyse wird als wichtige Information am Markt platziert.

      "Das Ziel der Firmen ist ein liquider Handel, denn so kann man eine Kapitalerhöhung zu höheren Preisen durchführen. Da hilft jede Publizität", sagt Pollinger, der hinzufügt: "Man bekommt schon mal ein Firmen-PDF vorab durchgereicht, einige Manager reden dann ein wenig mehr. Das ist Usus - anders funktioniert das Spiel nicht."

      Pascal Geraths betreut mit seiner österreichischen Investor-Relations-Agentur 14 dieser kleinen Minenkonzerne, darunter auch De Beira: "Wir kontaktieren Medien und Börsenbriefe. Das Interesse in Deutschland ist extrem", sagt Geraths, der auch Aktienoptionen als Honorar erhält. "Das ist normal."
      Bis zum Absturz
      Börsenbriefe verschicken wöchentlich mehrere E-Mails mit Tipps, die im Internet diskutiert werden. Im Zuge der Aufmerksamkeitskampagne entsteht eine Massendynamik, die den Wert einer Aktie steil nach oben treibt - bis zum Absturz. In den Kreisen spricht man vom "Frankfurt-Spiel": Man muss früh einsteigen und schnell wieder verkaufen - wer nicht täglich den Handel verfolgt, hat sowieso verloren. "Bei De Beira sprangen die Daytrader auf, weil es offenkundig ein Pyramidensystem war. Der Konzern hatte eine Marktkapitalisierung von 175 Mio. E. Die Aktie wurde extrem geshortet", sagt ein Händler, der ungenannt bleiben möchte.

      Durch Leerverkäufe (Shorten) kann man Aktienkurse drücken: Der Investor verkauft das Papier, ohne es zu besitzen. Möglich ist das über professionelle Handelsplattformen. "Bei Sino kann man intraday shorten, ohne die Aktie geliehen zu haben. Der Großteil unserer Kunden ist zum Tagesschluss aber wieder glatt", sagt Vorstandschef Ingo Hillen. Das Risiko der Short-Geschäfte ist enorm. Steigt die Aktie, muss der Spekulant das Papier zu höheren Preisen zurückkaufen. Gerade bei kleinen Werten gehen Short-Wetten nur dann auf, wenn man sich abspricht, was aber in Kursmanipulation mündet.
      Offener Brief
      De Beira büßte in wenigen Tagen Zweidrittel an Wert ein. Börsenbrief-Herausgeber Pollinger verfasste auf seiner Homepage deshalb einen offenen Brief an die deutsche Finanzaufsicht BaFin, in dem er Kursmanipulationen durch Short-Geschäfte beklagte. Die Behörde hat Routineermittlungen eingeleitet, Ergebnisse sind erst in einigen Wochen zu erwarten.

      "Es ist üblich, dass sich Anleger über Message-Boards eine Zweckgemeinschaft gründen, um konzentriert dafür zu sorgen, dass die Aktie auch fällt", sagt der Händler. So wurde auch in den Börsenforen des Internets geballt zum Verkauf von De-Beira-Titeln aufgerufen. Einige Mitglieder gelten in der Szene als Alphatiere - ihre Meinung hat Gewicht, andere Trader folgen ihren Empfehlungen. Auffällig war, dass der Tag des Aktiensplits von De Beira, der 16. Juni, als "Untergangsdatum" im Internet kolportiert wurde. In der Tat fiel das Papier an diesem Tag bei riesigen Umsätzen weit mehr als durch den Split-Effekt zu erwarten war. "Dieser Markt ist Krieg. Privatanleger können nur verlieren", sagt der Händler.

      Quelle http://www.ftd.de/boersen_maerkte/geldanlage/92554.html
      Avatar
      schrieb am 16.05.07 10:36:52
      Beitrag Nr. 15 ()
      Verzockt mit Minenaktien
      von Markus Zydra (Frankfurt)
      Mit kleinen, unbekannten Minenaktien das große Geld machen - immer wieder fallen Anleger auf die angeblich heißen Tipps vermeintlicher Experten herein.

      Nur die wenigsten Minen erfüllen, was sie zunächst versprechen
      So macht Geldanlage Spaß. Der Aktienwert der kanadischen Blue Pearl Mining hat sich binnen elf Monaten verzehnfacht. Börsenbriefschreiber Markus Frick kommentierte jüngst: "Die Fakten sprechen eine klare Sprache für Blue Pearl Mining."
      Solche Kursentwicklungen machen natürlich Lust auf mehr. Gerade in Deutschland hat sich ein agiler Zockermarkt entwickelt. Rohstoffaktien sind dabei besonders en vogue. Der Traum vom schnellen Reichtum scheint erfüllbar zu sein, manchmal binnen weniger Wochen.
      Unzählige Börsenbriefe halten ihn am Leben und unterfüttern die Nachfrage stetig mit neuen, zumeist völlig unbekannten Firmen. "Es wird immer schlimmer, je länger die Aktienmärkte steigen", sagt ein Ex-Börsenbriefschreiber. "Irgendwann klappt das alles zusammen, und viele Anleger werden leiden."
      Finanzportal mit Marktmacht
      Neben Markus Frick ist es auch Helmut Pollinger, der mit seinen Empfehlungen ein breites Publikum erreicht. Vor allem in den Foren des Portals Wallstreet online werden die heißen Tipps der beiden Gurus intensiv, mitunter schlammschlachtartig diskutiert.
      Das Finanzportal hat Marktmacht. Rohstoffunternehmen wie São Luis Mining, Blue Pearl Mining und Bravo Venture gehörten dort zuletzt zu den Top Ten der meistdiskutierten Aktien der letzten 24 Stunden. Der Österreicher verschickt seine Börsenbriefe gerne mit der Betreffzeile: "Pollinger behält immer recht."
      Das stimmt natürlich nicht, doch die gesamte Börsenbriefszene kultiviert die Superlative und Übertreibungen mit Wonne - kaum jemandem stößt es schlecht auf. Der vorwitzige Pollinger aus Sankt Pölten war es auch, der die Aktie des Goldminenkonzerns De Beira empfohlen hatte. Dieses Papier verteuerte sich im vergangenen Jahr binnen drei Monaten um den Faktor zwölf - um danach wieder schnell auf das alte Niveau abzustürzen.
      Verdacht auf Kursmanipulation
      Der Fall erregte erstmals breitere Aufmerksamkeit. Selten war eine Aktie so schnell gestiegen und wieder gefallen. De Beiras Wert stieg zeitweise auf MDax-Niveau.
      Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) untersucht den Fall bis heute wegen des Verdachts der Kursmanipulation: Wie ein bis dato völlig unbekanntes Unternehmen mit einem im Prospekt bilanzierten Barvermögen von gerade einmal 46.011 $ in der Spitze einen Börsenwert von 600 Mio. $ erzielen konnte, ist Teil der BaFin-Untersuchung
      Gold, Silber, Uran, Diamanten - egal welcher Rohstoff, das Explorergeschäft findet große Aufmerksamkeit. Die meisten Firmen werden in Kanada oder den USA gegründet und dort an der Börse gelistet. Danach folgt alsbald die Notierung im Frankfurter Freiverkehr. Das Anlegerinteresse ist in der Regel riesig.
      Tausende solcher Firmen sind in Deutschland notiert. Der Vorteil dieser Geschäftsmodelle: Die Rohstoffexploration ist per se ein unsicheres Geschäft. Nur die wenigsten Minen erfüllen, was sie zunächst versprechen. Mit diesen statistisch schlechten Chancen kann im Prinzip alles behauptet werden - wenn man sich durch Warnhinweise an die Investoren entsprechend absichert.
      Es tummeln sich seriöse wie unseriöse Schürfer auf dem Markt, doch die Unterscheidung ist für Anleger schwierig. "Mittlerweile gibt es weltweit rund 500 Uran-Explorerfirmen, die börsennotiert sind - vor zwei Jahren waren es 20", sagt einer aus der Szene.
      Diamantenbuden wie São Luis Mining und Central Kimberley Diamonds kursieren derzeit durch die einschlägigen Finanzforen. Erstere Aktie erlitt zuletzt einen Wertverlust von rund 70 Prozent, letztere stieg von 0,07 Cent auf 18 Cent und fiel dann auf 9 Cent.
      PR löst Dominoeffekt aus
      Nahezu alle Explorerfirmen weisen diese markanten Aktienkursverläufe auf. Das liegt daran, dass ihre Nachfrage extrem von der Vermarktung der Firma abhängt. Das Unternehmen braucht Publizität, um Kapital zu erhalten. Ein steigender Aktienkurs macht sich da gut. PR-Agenturen werden deshalb angeheuert, die die Aktie über Börsenbriefe vermarkten, gleichzeitig wird auf Rohstoffmessen das Interesse angeheizt.
      Wenn es richtig gut läuft, empfehlen viele Börsenbriefe dieselbe Aktie, was zu enormer Nachfrage führt. "Es gibt Indizien, dass man sich in der Szene abspricht, welche Aktie nun gepuscht wird", sagt ein Insider. Die wahren Anlagehelden sind die Personen, die eine solche PR-Kampagne antizipieren - die vorab informiert werden.
      Dann kann man den einsetzenden Dominoeffekt beobachten: Da die Aktien der Firma in wenigen Händen liegen, steigt der Kurs sofort, wenn die Nachfrage in diesem engen Markt anzieht.
      Die alten Besitzer verkaufen ihre Stücke an die Anleger, die ihrerseits hoffen, nicht zu den letzten Interessenten zu gehören - ein klassisches Schneeballsystem. Sobald die Luft raus ist, geht der Kurs wieder abwärts - zumindest bei den Werten, die ohne Substanz am Markt sind.
      Schwierige Beweislage
      Juristisch sind Börsenbriefe schwer zu fassen: Die letzte höchstrichterliche Rechtsprechung des BGH zu diesen Fällen stammt aus dem Jahre 1978. Demnach sind Börsenbriefe grundsätzlich nur dann haftbar, wenn ein persönliches Vertrauensverhältnis zwischen Analyst und Leser besteht.
      Im Einzelfall ist das schwer zu beweisen, zumal beim Vorwurf der Kursmanipulation dem Börsenbrief auch eine gewisse Marktmacht zufallen müsste. Außerdem versuchen sich Börsenbriefe in ihren Disclaimern rundherum abzusichern.
      "Börsenbriefe dürfen aber keine unwahren Behauptungen in die Welt setzen, und sie müssen ihr Eigeninteresse offenlegen", sagt der Stuttgarter Oberstaatsanwalt Hans Richter


      FTD vom 15.05.2007
      Avatar
      schrieb am 15.06.07 12:57:29
      Beitrag Nr. 16 ()
      Millionenverluste mit Frick-Tipps
      von Bettina Seidl

      Die Börse ist bisweilen ein verlustträchtiges Spiel. Wer so unklug war, den Börsentipps von Markus Frick zu Star Energy, Stargold und Russoil zu folgen, hat sich eine blutige Nase geholt, wenn er nicht rechtzeitig verkauft hat. Die Anleger kochen, werfen ihm gar Betrug vor.
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      Verlustbringer 1: Star Energy. Die Aktie notierte Ende Mai noch bei zwei Euro, sackte seitdem ab - zeitweise bis auf 0,40 Euro. Der Anleger hätte also innerhalb weniger Tage einen Verlust von rund 80 Prozent machen können. Verlustbringer 2: StarGold. Hier ist der Kursrutsch noch beachtlicher, nämlich 91 Prozent, von 5,70 Euro auf 0,53 Euro. Bei Verlustbringer 3, Russoil, hätte man in wenigen Tagen 86 Prozent Wert vernichten können.

      Für alle drei Werte hat Markus Frick, der auf seiner Webseite in weißem Anzug engelsgleich auftritt, die Werbetrommel gerührt: "Schauen Sie sich StarGold an, wie toll sich StarGold im aktuellen Marktumfeld hält. Daran erkennen Sie Qualität und ich bin überzeugt, dass StarGold in diesem Jahr noch deutlich höher stehen wird." Das schrieb er in seinem Börsenbrief vom 5. März. "Aus diesem Gründ werde ich auch kein Stück von StarGold aus der Hand geben. Ich werde nichts verkaufen, auch wenn es nochmals tiefer gehen sollte! Ich werde dann eine weitere Position zukaufen!"

      Die Mär von den Shorties
      Dabei ist bekannt, dass Markus Frick selbst nie Aktien wirklich kauft, sondern sein Depot lediglich virtuell bestückt. (siehe auch: Aus Mauerblümchen werden Kurskracher, boerse.ARD.de vom 23.3.07) Er kaufte also StarGold ebenso wie Star Energy und Russoil für sein virtuelles Depot, das er die "10.000-Euro-Anlage" nennt.

      Sein Leitspruch:"1000 Prozent in 2007". Oder anders gesagt: Aus 10.000 mach 100.000. Alle drei Werte waren ein Fehlinvestment, wie sich herausstellte. Selbst Frick hat die Aktien inzwischen aus seinem virtuellen Depot verbannt. Fundamental sei aber alles in Ordnung, der Verkauf sei nötig gewesen, um Ruhe in die Aktie zu bringen, hieß es zur Erklärung. Schuld am Kursverfall seien so genannte Shorties. Also Shortseller. Eine Begründung, die man in ähnlichen Fällen oft hören oder lesen kann. Profis lachen dann herzhaft.

      Vorwurf 1: Abzocke
      Anleger laufen Sturm. Sie werfen dem Börsenbriefherausgeber "Abzocke" und unseriöses Gebaren vor. Er habe sie in wertlose Aktien getrieben. Wie wertlos diese Explorer sind, lässt sich leicht an den Pflichtmitteilungen der Unternehmen an die US-Börsenaufsicht SEC belegen, die für jedermann über das Internet zugänglich sind. Doch da diese so genannten Filings erstens unüberschaubar und zweitens auf englisch sind, dürften kaum Anleger diese Nachricht gelesen haben.

      Frick kennt diese Filings. Gegenüber boerse.ARD.de sagt er dazu: "Das ist völlig normal, das kein Umsatz und Gewinn bei Explorern vorhanden ist. Explorer bewertet man nach den Ressourcen, nicht nach Umsatz und Gewinn." Bei den Empfehlungen zu Russoil, StarGold und Star Energy verschwieg er aber diese Risiken seinen Anlegern. Fricks Begründung: "Meine Leser wissen, dass Explorer risikoreich sind."

      Merkwürdigerweise hat der Moderator der "Markus Frick Show" (N24) StarGold und Star Energy aber mit der Risikoklasse "Mittel" gekennzeichnet, als er sie in sein Depot nahm. Warum das? Frick hat für alles eine Antwort: "Weil die Aktien damals sehr günstig bewertet waren. Bis dahin, wo die gestiegen waren, war die Risikobewertung günstig. Ich hätte mir das niemals träumen lassen bis vor sechs, sieben Monaten. Damals im Oktober, als wir den Wert aufgenommen haben, war das mittel."

      Vorwurf 2: Betrug
      Der Schaden, den Anleger durch Fricks Empfehlungen erlitten haben, dürfte einen dreistelligen Millionenbetrag ausmachen. Nicht nur in Börsen-Communitys wie Wallstreet-Online kocht die Stimmung hoch. Auch in der Redaktion von boerse.ARD.de trafen zahlreiche Emails von Lesern ein, die mit Frick-Tipps viel Geld verloren haben und vermuten, dass die Weste des N24-Moderators alles andere als weiß ist.

      In den Vorwürfen ist gar von Betrug die Rede. Frick soll mit den Unternehmen, die von ihm empfohlen wurden, unter einer Decke stecken und deren Aktien gegen eine stattliche Provision empfohlen haben. Frick bestreitet dies.

      Inzwischen interessiert sich die Börsenaufsicht Bafin für die Vorgänge, die sie routinemäßig untersucht. Der Staatsanwaltschaft Berlin liegt eine Anzeige gegen Frick vor. Diese wird nun geprüft.

      Aus 10.000 mach 8.000
      Übrigens: Die "10.000-Euro-Anlage" ist mittlerweile auf weniger als 8.000 Euro geschmolzen. "Es wird in den kommenden Monaten sehr schwierig werden, mit dem verbleibenden Kapital mein Ziel von 100.000 Euro zu erreichen", gesteht denn auch Frick in seinem Börsenbrief ein.

      Für Nachrichten über die angeblichen "Kursraketen" bezahlen die Abonnenten seiner "Email-Hotline" im Jahr 898 Euro. Ach ja, von sich selbst sagt der Mann: "Ich pflege ein gutes Verhältnis zu meinem Geld!"

      http://www.boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_234202
      Avatar
      schrieb am 15.06.07 13:21:30
      Beitrag Nr. 17 ()
      und immer wieder ein Name, der uebel auffaellt. M.Frick !!!


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